Unsere Gewässer sind nicht nur durch Gülle und Pestizide belastet, sondern zunehmend auch durch Medikamentenrückstände
Der Lockdown im Frühling hatte durchaus seine positiven Seiten. Weniger Auto‑, kaum Flugverkehr, der Planet atmete buchstäblich auf. Nicht nur die Luft war sauberer, auch das Trinkwasser. Das haben zwei Forscher vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien herausgefunden.
Die Kliniken waren während des Lockdowns im Notfallmodus. Es wurden kaum Operationen oder Routineuntersuchungen durchgeführt. So nahm auch die Anzahl der MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie)-Untersuchungen drastisch ab in dieser Zeit – und damit auch der Eintrag des Kontrastmittels Gadolinium in unsere Gewässer. Vergangenes Jahr hatte eine Studie für Aufregung gesorgt, die zeigte, dass in sechs Fastfood-Ketten in deutschen Städten das MRT-Kontrastmittel in der Cola nachgewiesen wurde. Wie kommt der toxische Stoff, der aus seltenen Erden gewonnen und Patienten bei einer radiologischen Untersuchung in die Vene gespritzt wird, in die Cola? Mc Donalds und Burger King bekommen den Softdrink als Konzentrat geliefert, mit Leitungswasser und Kohlendioxid wird daraus Coca-Cola gebraut. Logischer Schluss: Rückstände des Kontrastmittels Gadolinium im Trinkwasser sind inzwischen an der Tagesordnung.
Die analysierten Mengen im Trinkwasser sind gering, deshalb heißt es offiziell, von Gadolinium gehe keine gesundheitliche Gefahr aus. Allerdings ist seit vielen Jahren bekannt, dass MRT-Kontrastmittel, die Menschen mit Nierenschwäche injiziert werden, eine meist tödlich verlaufende Erkrankung, die nephrogene systemische Fibrose, auslösen können. Und da das chemische Element sich im Körper anlagert, ist unklar, was passiert, wenn Menschen ständig geringe Konzentrationen davon aufnehmen.
Auf der Homepage des Netzwerks Gadolinium-Vergiftung (www.gadolinium-vergiftung.de) finden sich viele Erfahrungsberichte von Geschädigten und Studien über schwerste Vergiftungserscheinungen. Da heißt es u.a.: Seit 2013 ist bekannt, dass es nach Verabreichung von MRT-Kontrastmitteln auch bei Patienten mit normaler Nierenfunktion zu Ablagerungen von Gadolinium in verschiedenen Gehirnarealen kommt.“ Und weiter: „Trotz dieser wissenschaftlich mehr als eindeutigen Sachlage behaupten die FDA (US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel, u.a. zuständig für die Zulassung von Arzneimitteln) und einige Mediziner, die Gelder von Arzneimittelherstellern beziehen, entgegen jeder Vernunft weiterhin, dass die u.a. im Gehirn gefundenen Gadolinium-Ablagerungen beim Menschen nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand vermutlich kein Gesundheitsrisiko darstellen würden und legitimiert damit die Fortführung der bisherigen Praxis und somit die massenhafte Vergiftung ahnungsloser Patienten.“
Der Schauspieler Chuck Norris verklagte vor zwei Jahren die Pharmaindustrie auf zehn Millionen US-Dollar Schmerzensgeld. Seine Ehefrau Gena O’Kelley litt nach drei MRT-Untersuchungen, bei denen ihr Gadolinium injiziert worden war, monatelang unter massiven gesundheitlichen Problemen: Muskelschwäche, Atemproblemen und unerträglichen Schmerzen. Und im ARD-Magazin Plusminus berichtete Carsten Zahn, der nach 15 Untersuchungen unter ähnlichen Symptomen litt, dass die Ärzte sich seinen Zustand nicht erklären konnten und er mit 49 Jahren erwerbsunfähig wurde. Ein Spezialist stellte bei einer Untersuchung erhöhte Aluminiumwerte in Blut und Urin fest. Der Kommentar von Zahns Arzt: das sei „harmlos wie Cola“. Das ist blanker Hohn in zweierlei Hinsicht, denn Cola ist auch ohne Kontrastmittel ein absolut ungesundes Getränk, das dumm und krank macht.
Bisher gibt es weder technisch, noch chemisch eine Möglichkeit, Gadolinium-Verbindungen in Kläranlagen zurückzuhalten, deswegen – so die beiden Mikrobiologen der Universität Wien – müsse verhindert werden, dass das Kontrastmittel überhaupt ins Abwasser gelangt. Sie schlagen vor, dass der Urin von Patienten, die ein Gadolinium-haltiges Kontrastmittel injiziert bekamen, 24 Stunden lang gesammelt wird, so lange dauert es, bis der Stoff weitgehend ausgeschieden ist.
Unser Trinkwasser sei von überragender Qualität, behaupten offizielle Gesundheitshüter; Zweifel an dieser Aussage sind angebracht, denn aus dem Wasserhahn kommt nicht nur das MRT-Kontrastmittel, sondern ein Cocktail aus Arzneimittelresten. Die Wasserversorger schlagen längst Alarm. Die Menschen schlucken immer mehr Pillen, es gibt immer mehr Wirkstoffe, selbst mit aufwendigen Verfahren können die Rückstände nicht zu 100 Prozent aus dem Abwasser herausgefiltert werden. Während Paracetamol oder Acetylsäure als relativ gut abbaubar gelten, ist es bei Diclofenac und Hormonresten der Anti-Babypille schwierig, und da auch Antibiotika-Rückstände aus dem Wasserhahn kommen, gibt es immer mehr Probleme mit Resistenzen.
Sie können dazu beitragen, die Belastung zu reduzieren. Indem Sie abgelaufene Medikamente nicht wie so viele Menschen in der Toilette entsorgen, sondern im Restmüll. Und indem Sie nicht gleich in jede radiologische Untersuchung einwilligen, die ein Arzt Ihnen empfiehlt. Die Untersuchung spült nämlich nicht nur ein Kontrastmittel durch Ihre Venen, sondern viel Geld in die Kasse des Radiologen. Mehrere Hersteller verdienen Jahr für Jahr Milliarden mit der Vermarktung des MRT-Kontrastmittels Gadolinium. Dass ihre Profitgier manchmal unersättlich ist, zeigt der Leverkusener Kontrastmittel-Skandal. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Chef der größten Radiologie-Kette Deutschlands, weil er und seine Frau sich am Geschäft mit Kontrastmitteln bereichert haben sollen.
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https://www.gesundheit-adhoc.de/oeko-test-trinkwasser-arzneimittel-aus-dem-wasserhahn.html
https://www.gadolinium-vergiftung.de/gadolinium-pharmalobby/
https://connectiv.events/lebensgefahr-durch-das-giftige-mrt-kontrastmittel-gadolinium/
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/radiologe-kontrastmittel-ermittlungen-101.html
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