Vera Lengsfeld: Corona als Tritt­brett für den Umbau Europas?

Wenn man sich fragt, warum nicht nur in Deutschland pau­senlos Corona-Panik geschürt wird, obwohl längst klar ist, dass es sich nicht um eine neue Spa­nische Grippe handelt, sondern um eine Art Grip­pe­welle, wie sie den Kon­tinent jedes Jahr im Winter heim­sucht, gibt es keine ein­fache Antwort.

Man kann es nicht oft genug wie­der­holen, dass es in Deutschland in den Monaten seit dem Aus­bruch der „Pan­demie“ keine Über‑, sondern eine Unter­sterb­lichkeit gibt, die aller­meisten Corona-Intensiv-Betten leer bleiben und die Zahl der „an und mit Corona“ Gestor­benen weit unter der­je­nigen der Toten durch Kran­ken­haus­keime liegt. Selbst in Schweden, das auf einen Lockdown und harte Corona-Maß­nahmen ver­zichtete und von dem der euro­päi­schen Bevöl­kerung durch die Medien ein­ge­hämmert wird, es hätte in Schweden seit 150 Jahren nicht so viele Tote gegeben, wie 2020, ist alles im Nor­mal­be­reich. Ursprünglich war das eine Hor­ror­meldung von Reuters.

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Gab es in der Ori­ginal-Text noch den Hinweis, dass sich im genannten Zeitraum die Bevöl­kerung des Landes mehr als ver­doppelt hatte, ließen die deut­schen Pro­pa­ganda-Medien diesen Zusatz weg. Nimmt man die abso­luten Todes­zahlen, war die Meldung zwar nicht falsch, erweckte aber den fal­schen Ein­druck, Schweden hätte seinen Ver­zicht auf harte Corona-Maß­nahmen mit dem Preis mas­sen­hafter Toten bezahlt.

Tat­sächlich liegt die Ster­berate Schwedens des ersten Halb­jahres 2020 im Ver­gleich der letzten zehn Jahre an fünfter Stelle. Nimmt man die Zahlen bis Ende August hinzu, rutscht es sogar auf Platz sechs. Die Todes­fälle in Schweden mit Corona, aber ohne Lockdown, liegen also im abso­luten Mittelfeld.

In Deutschland wird die Corona-Pro­pa­ganda mit jedem Tag schärfer. Auf der jüngsten Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­ferenz wurden auf aus­drück­lichen Wunsch der Kanz­lerin die Maß­nahmen noch einmal ver­schärft. Nun soll es Buß­gelder für alle geben, die bei Restau­rant­be­suchen falsche Angaben machen. Abge­sehen von der Absur­dität, dass falsche Angaben eines Asyl­be­werbers, die seine wahre Iden­tität ver­schleiern, keine Kon­se­quenten haben und es seit Jahren zuge­lassen wird, dass sich mittels fal­scher Angaben Men­schen mittels Mehrfach-Iden­ti­täten Staats­hilfen erschleichen, ist es völlig unklar, wie falsche Angaben beim Restau­rant­besuch auf­ge­deckt werden sollen. Den ohnehin gebeu­telten Wirten zuzu­muten, sich auch noch den Per­so­nal­ausweis ihrer Gäste vor­legen zu lassen, ist eine Imper­tinenz son­der­gleichen. Der von den Linken gefürchtete Über­wa­chungs­staat kommt jetzt durch die Hin­tertür, indem Poli­tiker die Bürger ver­pflichten, sich gegen­seitig zu über­wachen. Besonders bei den Jungen ist die Bereit­schaft hoch, diese Vor­gaben zu befolgen. Angeblich soll eine Mehrheit der Bevöl­kerung die Ver­schärfung unter­stützen, sogar noch schärfere Maß­nahmen ver­langen. Wenn das so sein sollte, hat die Dau­er­pro­pa­ganda, die unver­ant­wort­liche Corona-Panik­mache, schon zer­setzend gewirkt. In Deutschland regiert die von der Politik geschürte Angst. Mit einer ver­ängs­tigten Bevöl­kerung kann man Dinge anstellen, die man mit selbst­be­wussten Bürgen nicht machen könnte.
Was die Politik will, hat der ita­lie­nische EU-Kom­missar Paolo Gen­tiloni gestern, am 30.09.2020 in einem BBC-Interview ziemlich frei­mütig ver­raten. Der ehe­malige Staats­prä­sident und heutige Wirt­schafts­kom­missar sprach über die umfang­reichen Finanz­hilfen, mit der die euro­päische Wirt­schaft vor den durch Corona-Maß­nahmen erzeugten Schwie­rig­keiten geschützt werden soll. Er gab dabei zu, dass die Finanz­spritzen bisher noch eine Unter­neh­mens­plei­te­welle und die damit ver­bun­denen hohen, er sprach von “sky­ro­cking“, Arbeits­lo­sen­zahlen ver­hindern. Nach Aus­laufen der För­derung würde es aber zu eben dieser Plei­te­welle kommen.

Mehrmals sprach Gen­tiloni davon, dass es keine Rückkehr zur Nor­ma­lität geben würde, sondern das Ziel wäre, die ent­standene Lage zu nutzen, um in Europa eine andere Gesell­schaft zu eta­blieren: grüner, nach­hal­tiger, inklusiver.

Über diese Pläne, auf die sich Gen­tiloni bezog, ist aller­dings nie mit den Euro­päern geredet worden. Niemand hat uns gefragt, ob wir eine andere Gesell­schaft wollen, noch um unsere Meinung gebeten, wie die aus­sehen soll. Aller­dings macht vor dem Hin­ter­grund, dass die euro­päische Gesell­schaft umge­krempelt werden soll, die Corona-Panik­mache Sinn. Mit Men­schen, die Abstand von­ein­ander halten, die besonders privat nicht mehr zusam­men­kommen sollen, die unter die Maske gezwungen und mit Angst­mache getrieben werden, kann der Umsturz gelingen. 
Honi soit qui mal y pense? Oder aktuell: Ein Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker, der sich seinen Teil bei solchen Bekennt­nissen denkt?

Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de