Angela Merkel, Bild: Flickr.com, Glyn Lowe, Bildlizenz: CC BY 2.0

Merkels BRD kann durch die lang­fristige Ver­schuldung wie die DDR enden

- Til­gungs­pläne über zehn Legis­la­tur­pe­rioden bzw. 50 Jahre hinweg!?

- So rück­sichtslos kann nur jemand sein, der keine Kinder hat

- Merkel ruft auf, daheim zu bleiben – nein, demons­triert für eure Zukunft

(von Albrecht Künstle)

Anfang des Monats the­ma­ti­sierte ich die Kre­dit­auf­nahmen der Länder und des Bundes, welche die selbst gesetzten Ver­schul­dungs­ober­grenzen auch der Euro-Kon­ver­genz­kri­terien über­schreiten. Schlimmer aber sind die Beschlüsse, diese Schulden nicht noch von dieser Gene­ration tragen und tilgen zu lassen, sondern dies mit bis zu 50 Jahren Til­gungs­ho­rizont der nächsten und über­nächsten Gene­ration auf­zu­laden. Diese hätten dann keinen Spielraum mehr für eigene Zukunfts­in­ves­ti­tionen; sie müssten die eigenen Auf­gaben meistern und zusätzlich die Lasten dieser Merkel-Politik schultern.

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Sie werden uns Groß­eltern einmal ver­fluchen, „warum habt ihr nicht den Anfängen gewehrt? Hättet ihr nicht anhand der Geschichte der DDR ermessen können, wo die Ignoranz öko­no­mi­scher Gesetze hin­führt? Warum habt ihr zuge­lassen, nach der DDR auch die Bun­des­re­publik zu rui­nieren? Warum habt ihr zuge­lassen, dass eine Kanz­lerin Merkel der Bevöl­kerung vor­schreiben will, daheim zu bleiben, was sich nicht einmal ihre DDR getraut hat, wo es immerhin Rei­se­freiheit im eigenen Land gab.“

Es ist nicht so, dass diese Schul­den­orgie alter­na­tivlos wäre. Den Schulden öffent­licher Haus­halte von rund 2.200 Mrd. Euro https://steuerzahler.de/aktion-position/staatsverschuldung/dieschuldenuhrdeutschlands/?L=0, stehen die pri­vaten Haus­halte gegenüber mit über 6.630 Mrd. EUR Geld­ver­mögen ohne Immo­bilien. Nach Abzug von 1,9 Bil­lionen Schulden sind es 4.722 Mrd. EUR Net­to­geld­ver­mögen; dieses hat sich im Corona-Jahr sogar um 236 Mrd. EUR erhöht. Wer es genauer wissen will: https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/geldvermoegensbildung-und-aussenfinanzierung-in-deutschland-im-zweiten-quartal-2020–848026 Dieses Ver­mögen ist in den Händen von immer mehr Reichen kon­zen­triert, es bedürfte also keines Griffes in die Geld­beutel der Kinder und Kin­des­kinder. Warum gehen diese für alles Mög­liche auf die Straße, aber nicht gegen die Merkel-Politik, die zu ihren Lasten geht? Haben sie das Rechnen ver­lernt oder etwa nie richtig gelernt? 

Die Ein­zigen, die pro­tes­tieren sind die Rech­nungshöfe, die FDP und die AfD. Bun­destags-Vize­prä­sident Kubicki ist ver­wundert https://www.youtube.com/watch?v=YhqG6YebnHY&feature=youtu.be, dass bei über 60 Gesetz­über­tre­tungen durch die Regierung Merkel diesem Treiben niemand Einhalt gebietet.

Lüder Gerken, der Vor­sit­zende der Stiftung Ord­nungs­po­litik und des Cen­trums für Euro­päische Politik, beleuchtete am 17.10.2020 in einem Gast­beitrag ein Problem, das mir eben­falls seit Jahren Kopf­zer­brechen bereitet. Wie nämlich die EZB sich sys­tem­widrig zum Erfül­lungs­ge­hilfen der ver­schul­deten Euro-Staaten mausert und deren Finanz­frevel kaschiert. Eines der vier Instru­mente der Glo­bal­steuerung ist die Preis­sta­bi­lität. Ich lernte noch, dass mit Sta­bi­lität mög­lichst keine Preis­stei­ge­rungen gemeint sind. Doch die EZB defi­nierte diese Preis­sta­bi­lität kurz vor der Ein­führung des Euro als mit­tel­fristig „unter 2 Prozent“. 2003 wurde dann eine Preis­stei­gerung von „nahe 2 Prozent“ als Parole aus­ge­geben. Seit 2013 lautet deren Credo „im Durch­schnitt 2 Prozent“ – also auch über zwei, Tendenz steigend. Tat­sächlich ist Inflation DIE Alter­native zu einem Wäh­rungs­schnitt zur Abwendung von Staatsbankrotten.

Über diese bedenk­liche EZB Politik freuen sich die Poli­tiker der Schul­den­staaten klamm­heimlich. „Denn je höher die Geld­ent­wertung ist, desto mehr werden auch Staats­schulden ent­wertet, so dass die Rück­zahlung umso leichter fällt… Auch der deutsche Staat pro­fi­tiert, da auch er einen Schul­denberg von zwei Bil­lionen Euro vor sich her­schiebt. Den Schaden haben die Sparer“, stellt Lüder Gerken fest. Ich füge hinzu, nicht nur die heu­tigen Sparer, sondern auch deren Nach­kommen, wenn die Schulden nicht jetzt redu­ziert werden, und ihre Geld­ver­mögen zur spä­teren Schul­den­tilgung und ihrer Alters­vor­sorge infla­ti­ons­be­dingt schrumpfen.

Derweil sind die Medien in ihrer Bericht­erstattung und ihren Kom­men­taren total abge­dreht, als ob sie über­haupt keine Ahnung hätten. „Deutsche sparen in der Krise“ lautet eine typische Falsch­meldung nicht nur der Badische Zeitung. Die Spar­quote dürfte sich von 10,9 Prozent im Jahr 2019 auf dieses Jahr 16 Prozent erhöhen. Aus Angst vor Ein­kom­mens­ein­bußen werde mehr gespart, als ob diese jour­na­lis­ti­schen Blind­gänger noch nicht mit­be­kommen hätten, dass die Bevöl­kerung mit teil­weise kon­tra­pro­duk­tiven Maß­nahmen der Politik daran gehindert wird, ihr Geld aus­zu­geben. Lock down, Ein­kaufs­hürden, Gas­tro­no­mie­kne­belung und Rei­se­verbote selbst im eigenen Land ver­hindern es, Geld in den Wirt­schafts­kreislauf zu bringen.

Und was tut die haupt­sächlich betroffene Jugend? Sie pro­tes­tiert offen­sichtlich zu nächt­licher Stunde mit demons­tra­tiven Gelagen in zwie­lich­tigen Spe­lunken gegen die immer chao­ti­scher wer­dende Politik Merkels und ihrer Vasallen in den Lan­des­haupt­städten. Statt nachts und freitags für eine „grüne“ Zukunft zu rebel­lieren, wäre es da nicht besser wegen der „schuldenroten“ Politik zu ihren Lasten, demons­trativ den Bun­destag und die Län­der­hoch­burgen zu belagern unter Mit­führung von schwarz-rot-gol­denen Fahnen? – Schwarz als Aus­druck der dunklen Zukunfts­per­spek­tiven der Jugend, Rot zur Dar­stellung der Merkel‘schen Corona-Schul­den­orgie, Gold für die bür­ger­lichen Frei­heiten, die immer mehr ein­ge­schränkt werden. Anders als Merkel euch aufruft, daheim zu bleiben, rufe ich euch zu, „Raus zum Protest gegen die lang­fristige Ver­schuldung“ – wann, wenn nicht jetzt? Merkel trägt die Ver­ant­wortung, sie hat trotz des deut­schen Föde­ra­lismus die Richt­li­ni­en­kom­petenz der Politik!

Die erste deutsche Flagge bekam im Jahr 1848 deshalb drei Farben, ihre Bedeutung:

Schwarz stand für die schlechten Bedin­gungen, in denen die Men­schen lebten, Rot für das Blut, das im Kampf ver­gossen wurde und Gold für die Freiheit, welche die Men­schen haben wollten.

Das war die oben erwähnte Pro­blem­be­schreibung von Anfang Oktober …

Der Bund der Steu­er­zahler kri­ti­siert die hohe Neu­ver­schuldung zur Abfe­derung der Folgen aus der Corona-Krise. “Ins­gesamt 312 Mil­li­arden Euro mit Län­der­ver­schuldung in einem Jahr. Das ist ein abso­luter Rekord in Deutschland”, sagt Reiner Holz­nagel im MDR:

https://www.mdr.de/sachsen/corona-steuerzahlerbund-kritisiert-corona-millionen-neuverschuldung-100.html. Und nächstes Jahr will der Schul­den­jon­gleur Olaf Scholz noch einmal 96 Mrd. EUR zusätzlich auf­nehmen. Er scheint der richtige Mann zu sein, er hat schon in Schulden-Hamburg bewiesen, dass er davon viel versteht.

Die zusätz­liche Neu­ver­schuldung sei nötig, um die Wirt­schaft wieder anzu­kurbeln, meinen einige. „Die Wirt­schaft ankurbeln“, welche die Politik durch teil­weise kopflose Ent­schei­dungen abge­würgt hat. Als Bei­spiel sei nur die Zwangs­schließung auch der Cam­ping­plätze und Feri­en­woh­nungen zu nennen, die mit Abstand nicht das gleiche Infek­ti­ons­risiko haben, wie es in Gast­stätten und Hotels der Fall ist. Aber darum soll es in diesem Beitrag nicht gehen.

Die wich­tigere Frage ist, wie diese Aber­mil­li­arden wieder her­ein­geholt werden. Durch Steuern (welche?) oder durch Kre­dit­auf­nahmen, die in welchen Zeit­räumen wieder getilgt werden sollen – durch wen eigentlich, oder auch nicht?

Schulden an sich sind nicht per se etwas Schlechtes. Für das, was man aktuell oder in den nächsten Monaten braucht, wird wohl kaum jemand Schulden machen. Wird jedoch Wohn­ei­gentum ange­schafft, das man Jahr­zehnte nutzt, wird selbst­ver­ständlich ein Dar­lehen auf­ge­nommen, sei es bei einer Bank oder Bau-/Spar­kasse. So weit, so gut.

Auch Bund, Länder und Gemeinden dürfen und sollen sich ver­schulden. Zwar nicht für lau­fende Aus­gaben, aber für lang­fristige Inves­ti­tionen wie z.B. Ver­kehrswege, von denen auch die Nach­kommen noch etwas haben. Sie „erben“ vom Staat neben Schulden auch dessen Ver­mögen. Art. 115 Grund­gesetz regelt, dass solche Inves­ti­tionen mit auf­ge­nom­menen Kre­diten finan­ziert werden dürfen, aber eben nur Schulden gemacht werden dürfen für Investitionen.

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Die Schulden der öffent­lichen Haus­halte und der Sozi­al­ver­si­cherung liegen seit 2010 bei rund zwei Bil­lionen Euro, also 2.000 Mil­li­arden. Die Prokopf-Ver­schuldung stieg ent­spre­chend auf über 25.000 EUR – auch für alle Kinder und Babys. Besonders her­vor­getan haben sich bei den Schul­den­orgien Bremen, Hamburg, Berlin und NRW, während Sachsen, Bayern und Baden-Würt­temberg kaum Schulden machen und blechen müssen für solche, die sich zwar „arm, aber sexy“ geben.

Aber alles ist relativ. Deutschland erfüllt die Euro-Kri­terien mit rund 60 Prozent des Brut­to­in­lands­pro­dukts BIP (noch). Würde Deutschland jedoch für die Schulden anderer EU-Mit­glieds­staaten her­an­ge­zogen und die Target-Salden abge­schrieben, mit denen die anderen Euro-Länder bei der EZB bzw. der Bun­desbank in der Kreide stehen, läge die deutsche Ver­schuldung bei rund 90 Prozent und würde nicht einmal mehr dem EURO bei­treten können.

Aber auch hohe Staats­schulden sind kaum ein Problem, wenn es in einem Land hohe Pri­vat­ver­mögen gibt. Besonders reich sind z.B. die so genannten Oli­ven­staaten – bei gleich­zeitig hoher Staats­ver­schuldung. In Deutschland betrugen die Pri­vat­ver­mögen im Jahr 2009 „nur“ das Vier­fache des BIP, neuere Zahlen müsste ich selbst ermitteln.

Das Problem ist aber, dass unser Staat mehr im Ausland ver­schuldet ist als bei seinen eigenen Bürgern, die ihm trotz anders­lau­tender Umfragen anscheinend nicht mehr richtig trauen. Deutschland ist zu 40 Prozent im Inland ver­schuldet, dar­unter bei Ver­si­che­rungen. Weil es keine Zinsen mehr gibt, reichen diese den Schwarzen Peter an die Sparer weiter. Lebens­ver­si­che­rungen wie die Allianz wollen nur noch 90 Prozent der Ein­zah­lungen garan­tiert zurückzahlen.

Zu 60 Prozent ist der Staat bei aus­län­di­schen „Gläu­bigern“ ver­schuldet – und alle glauben, ihr Geld wie­der­zu­sehen. Die Aus­lands­schulden ein­schließlich des Staates betragen bereits 5,4 Bil­lionen Euro. https://www.bundesbank.de/de/statistiken/aussenwirtschaft/auslandsvermoegen-und-verschuldung/-/auslandsverschuldung-775742. Ins­be­sondere die viel geschmähten Eng­länder sind unsere größten Kre­dit­geber. Und nun begeht die Politik einen wei­teren Sün­denfall:

Fast die gesamten „Corona-Schulden“ für das Ret­tungs­paket, zig Hilfs­pakete, dienen keinen Zukunfts­in­ves­ti­tionen, sondern sind quasi Aus­fall­leis­tungen für wirt­schaftlich ange­richtete Schäden bis hin zu Exis­tenz­si­che­rungen – bei geschrumpften Steu­er­ein­nahmen. Die Aus­gaben dienen der Kom­pen­sation von Ein­kom­mens­aus­fällen, Gewinn­ein­bußen, Kurz­ar­bei­tergeld, Corona-Tests usw. Dieses Geld ist weg, damit ent­stehen keine Inves­ti­tionen mehr, keine Güter und Dienst­leis­tungen der Zukunft. Dafür dürften keine Kredite auf­ge­nommen werden, dafür müsste eigentlich die jetzige Gesell­schaft auf­kommen. Bürger haften für ihre Regie­rungen und ihre Schuldenorgien.

Noch skan­da­löser sind die vor­ge­se­henen Til­gungs­pläne des Bundes und der Länder, die Lang­fris­tigkeit der Ver­schuldung. Der grüne Lan­desschef Kret­schmann von Baden-Würt­temberg und dessen grüne Finanz­mi­nis­terin Edith Sitzmann wollen von ihrem 13,6 Mrd. EUR-Nach­trags­haushalt 7,2. Mrd. EUR über 25 Jahre tilgen, 6,4 Mrd. ander­weitig. Die Grünen-Finanz­ex­pertin Thekla Walker meinte, die 25 Jahre ent­sprächen dem „Prinzip Maß und Mitte“. Na dann ist ja alles im „grünen Bereich“? Die EU-Kom­mission will ihren 312,5 Mrd. EUR „Wie­der­auf­bau­fonds“ erst bis 2058 zurück­zahlen. Das Land NRW setzt für seine Corona-Tilgung sogar 50 Jahre an!

Die Rech­nungshöfe sehen das als „ver­fas­sungs­rechtlich nicht gedeckt – ein finanz­po­li­ti­sches Ermäch­ti­gungs­gesetz der anderen Art, meine ich. Damit würden ein bis zwei ganze Gene­ra­tionen für Kurz­schluss­hand­lungen der Vor­fahren belastet. Man stelle sich weiter vor, alle fünf Jahre würden die neu­ge­wählten Regie­rungen beschließen, einen von ihnen erklärten Krieg gegen ein neuer Virus-Favorit mit wei­teren Lang­frist­kre­diten gewinnen zu wollen! Die fol­gende Generation/en hätten nicht nur die Fehler IHRER gewählten Regie­rungen aus­zu­baden, sondern auch die der JET­ZIGEN und der FOLGENDEN.

Fazit. Nicht nur den „letzten beißen die Hunde“, sondern alle wären „vom Affen gebissen“, die ihren Regie­rungen einen Frei­brief für eine solche desas­tröse Finanz­akro­batik erteilen. Und: Der Ver­fas­sungs­schutz sollte alle Hände voll zu tun haben, seinen Blick auch einmal auf diese „ehren­werte Gesell­schaft“ in den Regie­rungs­vierteln zu werfen, die das Grund­gesetz nicht ganz so ernst nehmen, wie sie es von anderen verlangt. 

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