Oma ist doch keine „alte Umweltsau“ – Studie belegt: Ältere sind umweltbewusster

Erinnern Sie sich noch, lieber Leser? Oma ist ne „alte Umweltsau“ sang der putzige Kin­derchor des GEZ-Senders WDR. Das gab einen ziem­lichen Auf­stand unter den Älteren (heute auch gern „Shit­storm“ genannt). WDR-Intendant Tom Buhrow musste sich ent­schul­digen. Dennoch war aus den Kom­men­taren in den Leser­stimmen und den Sozialen Medien klar zu sehen: Die „Alten“ hielten den „Jungen“ vor, wesentlich beschei­dener und weniger kon­sum­in­tensiv zu leben, aus dem jugendlich-hippen Lager kamen Vor­würfe wegen Fleisch­konsums und Autofahren.

Jetzt bekommt Umweltsau Oma Schüt­zen­hilfe durch die Wis­sen­schaft: „Alte leben nach­hal­tiger — Jüngere nehmen weniger Rück­sicht aufs Klima“ titelt die FAZ.

HA! haben wir es doch gewusst. Ganz abge­sehen davon, dass sich ein leider großer Teil der Alten kaum noch etwas leisten kann, trotz eines arbeits­reichen Lebens reicht es gerade mal für das Nötigste – oder auch nicht. Auch die­je­nigen, die es sich leisten könnten, neigen in der Regel nicht dazu, Neu­an­schaf­fungen zu tätigen, wenn es nicht nötig ist. Es muss vor allem im Bereich Fern­seher, Smart­phone, Musik­geräte, Kleidung, Essen, Wellness und Fitness nicht immer das Neueste, Ange­sag­teste sein. Die Älteren ab 55 sind, so eine Umfrage von YouGov wesentlich kon­se­quenter und ein­satz­freu­diger in Sachen Umweltschutz.

In Zusam­men­arbeit mit Sta­tista ermit­telte YouGov die Grund­ein­stellung und die tat­säch­liche Bereit­schaft, etwas zu tun quer durch alle Alters­gruppen. Da schneiden die Alten wesentlich besser und vor­bild­licher ab als die Jungen:

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„Ganz klar zeigt sich außerdem die Tendenz, dass mit zuneh­mendem Alter die Bereit­schaft steigt, Maß­nahmen zu ergreifen, um nach­hal­tiger zu leben. Deutlich sichtbar ist dies bei­spiel­weise beim Plas­tik­ver­zicht. Von den Über-55-Jäh­rigen tun dies zwei Drittel (66 Prozent). In den anderen Alters­gruppen tun dies maximal 56 Prozent (45 bis 54 Jahre) und minimal 49 Prozent (25 bis 34 Jahre). Auch regionale Lebens­mittel stehen deutlich häu­figer auf der Ein­kaufs­liste der grünen Oldies (62 Prozent).“

54 Prozent der Befragten über 55 Jahre zeigen ver­ant­wor­tungs­volles Handeln, indem sie Energie sparen, zum Bei­spiel auf­ladbare Akkus nutzen statt Weg­werf­bat­terien oder überall LED-Lampen ein­schrauben und nicht benö­tigte elek­trische Geräte auch kon­se­quent aus­schalten. Unter den 25–34jährigen finden sich da nur 34 Prozent. Aller­dings sind die 18–24Jährigen dann schon wieder mit 43 Prozent bereit, Strom und Energie zu sparen. Gerade die sehr Jungen sehen in den Alten ein Vorbild.

Das ist doch wieder einmal schön zu sehen, dass im wahren Leben die Gene­ra­tionen mit­ein­ander doch ganz anders funk­tio­nieren, als es uns die Main­stream­m­edien und Hof­be­richt­erstat­tungs-Sender glauben machen wollen. In den Augen der Enkel ist die Oma nämlich keine Umweltsau, ganz im Gegenteil. Opa zeigt ihnen, wie man das Fahrrad oder den Elek­tro­roller repa­riert und Oma zeigt den Enkeln, wie man so richtig aus regio­nalem Gemüse und Obst echt was „Saul­eckeres“ zube­reiten kann, weil Mama oder Papa in ihrem stres­sigen Alltag kaum zum Kochen kommen und die Jugend keine Lust mehr auf Pizza per Boten, Nudeln mit Ketchup oder Tief­kühlkost haben. Es gibt mehr als eine Familie, die ich kenne, wo Hob­bykoch Opa mit dem Enkelsohn begeistert in der Küche steht.