Gegner des Tiefen Staats: Der Krieg der Regierung gegen Inlands­ter­ro­rismus ist eine Falle

„Dies ist ein Thema, das sowohl alle Demo­kraten als auch Repu­bli­kaner, Unab­hängige und Libertäre zutiefst beun­ru­higen sollte, vor allem, weil klar ist, wohin dieser Weg führt oder wie er endet. Nach welchen Merk­malen suchen wir, wenn wir dieses Profil eines poten­ti­ellen Extre­misten erstellen, und worüber reden wir? Reden wir bei reli­giösen Extre­misten über Christen, über evan­ge­likale Christen, und was ist eigentlich ein reli­giöser Extremist? Ist es jemand, der sich für das Leben ein­setzt? [Die dies­be­züglich geplante Gesetz­gebung könnte zu] einer sehr gefähr­lichen Unter­wan­derung unserer bür­ger­lichen Frei­heiten, unserer in der Ver­fassung ver­an­kerten Frei­heiten führen, und hierbei fast die Hälfte des Landes ins Visier nehmen.

Tulsi Gabbard, ehe­malige Kongressabgeordnete

(von John W. Whit­ehead und Nisha Whit­ehead, Über­setzung©: Andreas Ungerer)

Und das ist die Art und Weise, wie es beginnt. Mit hoher Geschwin­digkeit rut­schen wir den glatten Hang in Richtung einer auto­ri­tären Gesell­schaft hinab, in der aus­schließlich die zuvor von Regierung und ihren kom­mer­zi­ellen Vasallen erlaubten Ideen und Mei­nungen zu äußern erlaubt sind. Im Kiel­wasser der Unruhen am Capitol vom 6. Januar 2021 wurde der „Inlands­ter­ro­rismus“ zum neuen Aus­hän­ge­schild für die Macht­aus­weitung der Regierung auf Kosten der Bürgerrechte.

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Natürlich ist der Begriff „inlän­di­scher Ter­rorist“ nur der letzte Voll­treffer all der Phrasen, die aus­tauschbar mit „regie­rungs­feindlich“, „extre­mis­tisch“ und „Ter­rorist“ ver­wendet werden, um all jene zu beschreiben, deren wie auch immer gear­teten Ansichten als „gefährlich“ ein­ge­stuft werden könnten.

Wenn Sie genau hin­schauen, nehmen Sie wahr, dass wir alle dabei sind, zu Staats­feinden gemacht zu werden. In dem legis­la­tiven Fallout von 9/11 wider­spie­gelnden Déjà-vu und der anschlie­ßenden Errichtung eines Sicher­heits­staats, gibt es in bestimmten Regie­rungs­be­reichen wach­sende For­derung nach einer Macht­aus­weitung, um dem „Inlands­ter­ro­rismus“ die Wurzeln aus­zu­reißen, ohne Rück­sicht auf die Verfassung.

Wenn das ein Test von Joe Bidens Ehren­haf­tigkeit zur Errichtung des ame­ri­ka­ni­schen Poli­zei­staats ist, scheint er betriebs­bereit zu sein. Als Teil seiner Antrittsrede ver­sprach Prä­sident Biden, sich dem „Auf­stieg des poli­ti­schen Extre­mismus, der weißen Vor­herr­schaft und des Inlands­ter­ro­rismus“ ent­ge­gen­zu­stellen und diese nie­der­zu­schlagen. Auch hat Biden den Direktor des Natio­nalen Nach­rich­ten­dienstes gebeten, mit dem FBI und dem Minis­terium für Hei­mat­schutz zusam­men­zu­ar­beiten, um eine „umfas­sende Bedro­hungs­analyse“ des Inlands­ter­ro­rismus durch­zu­führen. Und, um die Par­al­lelen fort­zu­führen, gibt es den geplanten Domestic Ter­rorism Pre­vention Act of 2021, der nach den Unruhen vom 6. Januar ein­ge­führt wurde und darauf abzielt, die Regierung mit „den Werk­zeugen aus­zu­statten, um die­je­nigen zu iden­ti­fi­zieren, zu über­wachen und aus­zu­bremsen“, die sich zu Gewalt radi­ka­li­sieren lassen könnten.

Halten Sie die Augen auf, sonst entgeht Ihnen der Taschen­spie­ler­trick. Dies ist der knifflige Teil des Betrugs­spiels des Tiefen Staates, auf dessen Hüt­chen­spiel vor Ihren Augen Sie sich kon­zen­trieren, während Rauf­bolde um Sie herum nach Ihrer Brief­tasche greifen. Er folgt dem­selben Muster wie alle anderen von der Regierung als Vorwand für ihre Macht­er­wei­terung auf Kosten der Bürger und unserer Frei­heiten benutzten will­kom­menen „Krisen“.

So warnt der Inves­ti­gativ-Jour­nalist Glenn Greenwald:

„In den letzten beiden Wochen wurden eine Welle neuer, bun­desweit gel­tender Poli­zei­be­fug­nisse und rhe­to­ri­scher Begriffe zum Zweck der Ter­ro­ris­mus­be­kämpfung ein­ge­führt, die eine Kopie vieler der schlimmsten Exzesse des ersten Kriegs gegen den Terror sind, der vor fast zwanzig Jahren begann. Dieser neue Krieg gegen den Terror – einer, der von Anfang an einen inlän­di­schen Cha­rakter hat und den expli­ziten Zweck ver­folgt, ‘Extre­misten’ und ‘inlän­dische Ter­ro­risten’ unter ame­ri­ka­ni­schen Bürgern und auf ame­ri­ka­ni­schem Boden zu bekämpfen – beinhaltet eine ganze Reihe his­to­risch bekannter Gefahren, sollten Regie­rungen, die medial erzeugten Ängste und Gefahren dazu miss­brauchen, sich mit der Macht aus­statten, Infor­ma­tionen, Debatten, Mei­nungen, Akti­vismus und Pro­teste zu kontrollieren.“

Greenwald ver­weist auf den vor fast 20 Jahren beschlos­senen „USA Patrioct Act“, der den Weg für den Kahl­schlag allen unver­zicht­baren Schutzes vor Über­trei­bungen, Kor­ruption und Miss­brauch durch die Regierung geebnet hat. Die Mei­nungs­freiheit, das Demons­tra­ti­ons­recht, das Recht, gegen Fehl­ver­halten der Regierung anzu­gehen, das Recht auf ein faires Gerichts­ver­fahren, die Unschulds­ver­mutung, das Selbst­ver­tei­di­gungs­recht, Rechen­schafts­pflicht und Trans­parenz in der Regierung, die Pri­vat­sphäre, Pres­se­freiheit, Sou­ve­rä­nitäts- und Ver­samm­lungs­recht, das Recht auf kör­per­liche Unver­sehrtheit, die reprä­sen­tative Regierung – all diese Rechte und weitere sind dem Krieg der Regierung gegen das ame­ri­ka­nische Volk zum Opfer gefallen, einem Krieg, der seit dem 11. Sep­tember 2001 noch aus­ge­prägter geworden ist.

Einigen Kon­gress­mit­gliedern ist das klar. In einem Brief gegen die weitere Aus­weitung von Befug­nissen bezüglich der Natio­nalen Sicherheit haben eine Handvoll Kon­gress­ab­ge­ord­neter ihre Kol­legen dazu ermahnt, die Fehler der Ver­gan­genheit nicht zu wiederholen:

„Während viele die Aus­weitung der natio­nalen Sicher­heits­be­fug­nisse infolge dieses Angriffs für beru­higend halten mögen, müssen wir betonen, dass wir schon vorher hier gewesen sind und gesehen haben, wohin dieser Weg führt. Unsere Geschichte ist voll von Bei­spielen für Initia­tiven, die als not­wendig ver­kauft wurden, um den Extre­mismus zu bekämpfen, sich jedoch schon bald zu Werk­zeugen ent­wi­ckelt haben, die für die mas­sen­hafte Ver­letzung der Men­schen- und Bür­ger­rechte des ame­ri­ka­ni­schen Volkes ein­ge­setzt werden… Eine erneute Aus­weitung der natio­nalen Sicher­heits­be­fug­nisse der Regierung auf Kosten der Men­schen- und Bür­ger­rechte des ame­ri­ka­ni­schen Volkes würde nur einer wei­teren Unter­mi­nierung unserer Demo­kratie und nicht deren Schutz dienen.“

Stichwort Aus­nah­me­zu­stand: Dieser ist die machia­vel­lische Version eines Kri­sen­ma­nage­ments der Regierung, die alle Formen der Regie­rungs­ty­rannei im Namen der soge­nannten Natio­nalen Sicherheit rechtfertigt.

Dies ist die durch poli­tische Machen­schaften einer selbst­ge­rechten Elite ver­schleierte Macht­er­greifung vor unser aller Augen. Auf diese Weise fährt die Regierung damit fort, Krisen aus­zu­nutzen und sie als Gele­gen­heiten für die Macht­er­greifung unter dem Vorwand der Natio­nalen Sicherheit zu ver­wenden. Auf eben diesem Weg hat die Regierung das Red-Flag-Waf­fen­gesetz, die vor­beu­gende Über­wa­chung, Fusion Centers [die Ver­schmelzung  nach­rich­ten­dienst­licher und poli­zei­licher Ermitt­lungen], Bedro­hungs­ana­lysen, Sta­tis­tiken zur psy­chi­schen Gesundheit und Zwangs­ein­wei­sungen* ihrem Waf­fen­ar­senal an Befug­nissen hin­zu­gefügt. Das Ziel besteht nicht darin, Amerika wieder sicher zu machen. Das ist noch nie das Ziel der Regierung gewesen.

Greenwald erklärt:

„Warum sollten solche neuen Ter­ro­ris­mus­ge­setze in einem Land benötigt werden, das als Ergebnis einer Reihe äußerst bedroh­licher Straf­ge­setze bereits mehr seiner Bürger inhaf­tiert als jedes andere Land der Welt? Welche Hand­lungen sollten durch neue ‘Inlandsterrorismus’-Gesetze kri­mi­na­li­siert werden, die nicht bereits als kri­minell gelten? Sie sagen es uns – genau wie bei der ersten Reihe neuer Gesetze zum Krieg gegen den Terror – sehr wahr­scheinlich nie, weil ihr eigent­liches Ziel darin besteht, das zu kri­mi­na­li­sieren, was nicht kri­mi­na­li­siert werden sollte: die Rede­freiheit, die Ver­samm­lungs­freiheit, die Demons­tra­ti­ons­freiheit und der Wider­stand gegen die neue Regie­rungs­ko­alition.“

Sie sehen also, dass die Frage nicht ist, ob Donald Trump, Roger Stone oder der Vor­sit­zende von MyPillow, Mike Lindell, es ver­dienen, von Twitter gelöscht zu werden, selbst wenn ange­nommen wird, dass diese Des­in­for­mation und Hass­ge­danken ver­breiten oder Unmut schüren. Vielmehr sollte die Frage lauten, ob irgend ein Unter­nehmen oder eine Regie­rungs­be­hörde oder eine Orga­ni­sation, die eine Fusion beider reprä­sen­tiert, die Macht haben sollten, angeblich „gefähr­liche“ oder „extre­mis­tische“ Mei­nungen zur ersticken, mundtot zu machen, zu kon­trol­lieren und hiermit ins­gesamt zu besei­tigen.

Diese ein­seitige Macht, der Mei­nungs­freiheit einen Maulkorb zu ver­passen, stellt eine weitaus größere Gefahr dar, als dies auf so genannte Rechts- oder Links­extreme zutrifft.

Die Aus­wir­kungen hiervon sind so weit­rei­chend, dass sie es ermög­lichen, fast jeden Ame­ri­kaner seiner Worte, Taten, Gedanken oder Asso­zia­tionen wegen zu einem Extre­misten machen.

Wo jedoch viele falsch liegen, ist die Annahme, dass allein Straf­taten oder das Hin­ter­fragen von Regie­rungs­ent­schei­dungen vor­liegen müssen, um als ver­dächtige Person betrachtet, als Staats­feind abge­stempelt und wie ein Schwer­ver­brecher ein­ge­sperrt zu werden. Letztlich reicht es aus, dass Sie bestimmte Stich­worte ver­wenden, im Internet surfen, ein Mobil­te­lefon benutzen, ein Auto fahren, in einem Hotel über­nachten, in einem Bau­markt ein­kaufen, Flug- oder Boots­fahr­stunden nehmen, ver­dächtig erscheinen, die Auto­rität der Regierung in Frage stellen oder generell in den Ver­ei­nigten Staaten leben.

Die Grund­lagen hierfür sind bereits geschaffen. Die Falle ist vor­be­reitet. Alles, was  fehlt ist der richtige Köder. Mit Hilfe elek­tro­ni­scher Augen und Ohren, einem wach­senden Arsenal an Hightech-Software, Hardware und Tech­niken, Regie­rungs­pro­pa­ganda, die von Ame­ri­kanern ver­langt, sich in Spione und Spitzel zu ver­wandeln, sowie Social-Media- und Ver­hal­tens­er­ken­nungs­software haben fleißige Regie­rungs­agenten ein kleb­riges Spin­nennetz aus Bedro­hungs­ein­schät­zungen, Ver­hal­tens­war­nungen, vorab ver­ein­barten „Wörtern“ und Berichten über „ver­dächtige“ Akti­vi­täten gesponnen, das darauf abzielt, poten­tielle Staats­feinde zu aufzuspüren.

Es ist der ame­ri­ka­nische Poli­zei­staat, der die dys­to­pi­schen Schrecken, die George Orwell, Aldous Huxley und Phillip K. Dick vor­aus­gesagt haben, in ein beklem­mendes Paket aus Ver­bre­chens­ver­hin­derung durch deren prä­ventive Kon­trolle zusam­men­fasst. Mehr noch: Die Tech­no­kraten, die den Über­wa­chungs­staat leiten, müssen sich nicht einmal anstrengen, während sie über­wachen, was Sie sagen, lesen oder schreiben, wohin Sie gehen, wie viel Geld Sie aus­geben, wen Sie unter­stützen und mit wem Sie kom­mu­ni­zieren. Com­puter erle­digen jetzt mit Hilfe von KI (Künst­licher Intel­ligenz) die mühsame Arbeit des Abfi­schens von Text­nach­richten und Tele­fon­an­rufen in sozialen Medien und dem Internet, nach poten­tiell regie­rungs­feind­lichen Äuße­rungen, die alle sorg­fältig auf­ge­zeichnet, doku­men­tiert und gespei­chert werden, um eines Tages zu einem Zeit­punkt und an einem Ort der Wahl der Regierung gegen Sie ver­wendet zu werden.

So setzt die Polizei in bestimmten Stadt­viertteln ame­ri­ka­ni­scher Groß­städte bereits jetzt eine Pre­dictive-Policing-Tech­no­logie zur Iden­ti­fi­kation poten­tiell gefähr­licher Ein­zel­per­sonen oder Gruppen ein. Diese Per­sonen werden dann darauf hin­ge­wiesen, dass ihre Bewe­gungen und Akti­vi­täten genau über­wacht werden und jede kri­mi­nelle Akti­vität (von ihnen oder ihren Kom­plizen) harte Strafen nach sich ziehen wird. Mit anderen Worten wird die Beweislast umge­kehrt: Sie sind schuldig, bevor Sie die Gele­genheit bekommen, das Gegenteil zu beweisen. Graben Sie jedoch unter der Ober­fläche dieser Art von Über­wa­chungs-/Po­li­zei­staat, stellen Sie fest, dass der wahre Zweck der prä­ven­tiven Ver­bre­chens­be­kämpfung nicht Sicherheit, sondern Kon­trolle ist.

Die Red-Flag-Waf­fen­ge­setz­gebung bringt uns einer Gesell­schaft um so näher, in der jeder poten­tiell des einen oder anderen Ver­bre­chens schuldig ist und prä­ventiv unschädlich gemacht werden muss. Dies ist die­selbe Regierung, die gemeinsam mit Fusion Centers und Straf­ver­fol­gungs­be­hörden eine wach­sende Liste von Ideo­logien, Ver­hal­tens­weisen, Zuge­hö­rig­keiten und anderen Merk­malen erstellt hat, die ver­däch­tiges Ver­halten defi­niert, was dazu führen könnte, als poten­zi­eller Staats­feind ein­ge­stuft zu werden. Wenn Sie bei­spiels­weise an Ihre ver­fas­sungs­mä­ßigen Rechte glauben und diese wahr­nehmen (nämlich Ihr Recht auf Mei­nungs­freiheit, Glau­bens­freiheit, Ver­samm­lungs­freiheit mit poli­tisch Gleich­ge­sinnten oder Ihr Recht die Regierung zu kri­ti­sieren, eine Waffe zu besitzen, einen Durch­su­chungs­befehl zu ver­langen, bevor Sie befragt oder durch­sucht werden, oder jede andere Akti­vität, die als poten­tiell regie­rungs­feindlich, ras­sis­tisch, bigott, anar­chis­tisch oder sou­verän ange­sehen wird), könnten Sie ganz oben auf der Ter­ro­rismus-Beob­ach­tungs­liste der Regierung stehen.

Außerdem ist nicht aus­ge­schlossen, wovor ein Leit­ar­tikel der New York Times warnt, dass Sie in den Augen der Polizei ein (auch als Inlands­ter­rorist bekannter) Anti-Regie­rungs-Extremist sind, wenn Sie befürchten, dass die Regierung plant, Ihre Schuss­waffen zu kon­fis­zieren, wenn Sie glauben, dass die Wirt­schaft kurz vor dem Zusam­men­bruch steht und die Regierung bald das Kriegs­recht aus­rufen wird, oder wenn Sie eine unge­wöhnlich hohe Anzahl poli­ti­scher und/oder ideo­lo­gi­scher Auf­kleber? an Ihrem Auto haben.

Einem aktu­ellen Bericht des FBI zufolge könnten Sie auch bedroh­licher Inlands­ter­rorist ein­ge­stuft werden, wenn Sie Ver­schwö­rungs­theorien ver­treten, ins­be­sondere wenn Sie „regel­mäßig und im Wider­spruch zur offi­ziell vor­herr­schenden Dar­stellung“ ver­suchen, Ereig­nisse oder Umstände als Ergebnis einer Gruppe von Akteuren zu erklären, die im Ver­bor­genen arbeiten, um sich selbst auf Kosten anderer Vor­teile zu ver­schaffen.“

Außerdem klas­si­fi­ziert das FBI laut Michael C. McGarrity, dem stell­ver­tre­tenden Direktor der Anti-Terror-Abteilung des FBI, „inlän­dische Ter­ror­be­dro­hungen mitt­ler­weile in vier Haupt­ka­te­gorien: ras­sis­tisch moti­vierter gewalt­tä­tiger Extre­mismus, Anti-Regie­rungs-/Anti-Auto­ritäts-Extre­mismus, Tier­rechts-/Umwelt-Extre­mismus und Abtrei­bungs-Extre­mismus.“

Mit anderen Worten: Wenn Sie es wagen, Ansichten zu ver­treten, die im Gegensatz zu denen der Regierung stehen, können Sie durchaus unter Ver­dacht geraten, ein Inlands­ter­rorist zu sein und ent­spre­chend behandelt werden.

Auch hier machen viele Ame­ri­kaner einen Fehler, indem sie nai­ver­weise davon aus­gehen, dass man strafbare oder schä­di­gende Hand­lungen begehen muss, um unter Ver­dacht zu geraten und für irgendeine Form der Inter­vention oder Inhaf­tierung ins Visier genommen zu werden.

Tat­sächlich arbeiten die US-Poli­zei­be­hörden schon seit geraumer Zeit daran, poten­tielle extre­mis­tische „Bedro­hungen“, ob gewalt­tätig oder nicht, zu auf­zu­spüren und zu bewäl­tigen, bevor sie zu tat­säch­lichen Bedro­hungen werden können.

Ähnlich wie der USA Patriot Act als Recht­fer­tigung dem Ausbau des Über­wa­chungs­staates gedient und es der Regierung ermög­licht hat, ein weit­rei­chendes inlän­di­sches Spio­na­ge­pro­gramm zu eta­blieren, das jeden ame­ri­ka­ni­schen Bürger zu einem kri­mi­nellen Ver­däch­tigen gemacht hat, macht das Anti-Extre­mismus-Pro­gramm der Regierung ansonsten legale, gewalt­freie Akti­vi­täten zu poten­tiell extre­mis­ti­schen Handlungen.

Tat­sächlich muss man heut­zutage, um auf einer Über­wa­chungs­liste der Regierung zu landen oder der ver­schärften Kon­trolle unter­worfen zu werden,  nur bestimmte Stich­worte ver­wenden (wie etwa Wolke, Schwein und Piraten), im Internet surfen, ein Handy benutzen, hinken oder stottern*, Auto fahren, in einem Hotel über­nachten, an einer poli­ti­schen Kund­gebung teil­nehmen, sich in den sozialen Medien äußern, als geis­tes­krank erscheinen, im Militär dienen, einem Voll­zugs­be­amten wider­sprechen, sich bei der Arbeit krank melden, Mate­rialien in einem Bau­markt kaufen, Flug- oder Boots­fahr­stunden nehmen, ver­dächtig erscheinen, ver­wirrt oder nervös erscheinen, zappeln oder pfeifen oder schlecht riechen, in der Öffent­lichkeit mit einer Spiel­zeug­waffe oder etwas, das einer Waffe auch nur ent­fernt ähnelt (wie etwa eine Was­serdüse, eine Fern­be­dienung oder einen Spa­zier­stock), einen Poli­zisten anstarren, die Auto­rität der Regierung in Frage stellen oder einen solchen Anschein erwecken, Waf­fen­besitz oder die Freiheit zu befür­worten.

Seien Sie gewarnt: Wenn sich Ihr Name erst einmal auf einer solchen Über­wa­chungs­liste der Regierung befindet – sei es eine Über­wa­chungs­liste für Ter­ro­risten, für psy­chisch Kranke, für Dis­si­denten oder eine Über­wa­chungs­liste für des Red-Flag-Waf­fen­gesetz –, gibt es keinen ein­deu­tigen Weg, um ihn wieder daraus zu ent­fernen, unab­hängig davon, ob dies tat­sächlich gerecht­fertigt ist oder nicht.

Wohin immer Sie auch gehen, werden Sie ver­folgt werden. Sie werden als poten­tielle Bedrohung aus­ge­macht und dem­entspre­chend behandelt werden. Das ist prä­ventive Ver­bre­chens­be­kämpfung und sie exis­tiert schon seit langem.

Die Regierung hat ihr Netzwerk zur prä­ven­tiven Ver­bre­chens­über­wa­chung in Zusam­men­arbeit mit Fusion Centers (von denen es lan­desweit 78 gibt, mit Partnern im Unter­neh­mens­sektor und weltweit), Daten­er­fas­sungs­agen­turen, Ver­hal­tens­wis­sen­schaftlern, Unter­nehmen, sozialen Medien und Gemein­schafts-Orga­ni­sa­toren auf­gebaut und sich dabei auf modernste Tech­no­logie für Über­wa­chung, Gesichts­er­kennung, prä­ventive Poli­zei­arbeit, Bio­metrie und Ver­hal­ten­s­epi­ge­netik* (bei der Lebens­er­fah­rungen die gene­tische Aus­stattung ver­ändern) verlassen.

Wenn Sie das nicht in Schrecken ver­setzt, sollte es das tun. Ver­binden Sie die Punkte. Beginnen Sie mit den von der Regierung unter dem USA Patriot Act ange­häuften Befug­nissen, beachten Sie die immer breiter wer­dende Defi­nition der Regierung für den Begriff des „Extre­misten“, und fügen Sie dann die Fest­nah­me­be­fug­nisse der Regierung unter dem NDAA*, die weit­rei­chenden Über­wa­chungs­netz­werke der National Security Agency und die Fusion Centers hinzu, welche die Über­wa­chungs­daten zwi­schen lokalen, staat­lichen und bun­des­staat­lichen Poli­zei­be­hörden sammeln und unter­ein­ander austauschen.

Dazu kommen Zehn­tau­sende von bewaff­neten Über­wa­chungs­drohnen und ‑ballons, die den ame­ri­ka­ni­schen Himmel zu über­ziehen beginnen, sowie Gesichts­er­ken­nungs­tech­no­logie, die Sie iden­ti­fi­zieren und ver­folgen wird, wo immer Sie hin­gehen und was immer Sie tun. Und dann, um das Bild zu ver­voll­stän­digen, werfen Sie einen Blick auf die Echtzeit-Ver­brechen-Zentren, die in den Städten im ganzen Land errichtet und, basierend auf weit der ver­brei­teten Über­wa­chung, kom­plexer mathe­ma­ti­scher Algo­rithmen und Pro­gno­se­pro­grammen, ver­suchen werden, „vor­her­sehbare“ Ver­brechen und soge­nannte Ver­brecher zu iden­ti­fi­zieren, bevor jene diese begehen.

Hof­fentlich beginnen Sie zu ver­stehen, wie einfach wir es der Regierung gemacht haben, jeden zu iden­ti­fi­zieren, zu kenn­zeichnen, ins Visier zu nehmen, unschädlich zu machen und zu ver­haften, den sie als poten­tielle Bedrohung ansieht, und zwar aus einer Vielzahl von Gründen, die von Geis­tes­krankheit über einen mili­tä­ri­schen Hin­ter­grund bis hin zur Infra­ge­stellung ihrer Auto­rität reichen, einfach um einen Platz auf der Liste der Persona non grata der Regierung zu erhalten.

Wider­stand gegen die tat­säch­lichen Macht­haber hat immer einen Preis zu.

Wie ich bereits in meinem Buch „Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People“ ver­deut­licht habe, müssen Sie nicht einmal Dis­sident sein, um von der Regierung für Über­wa­chung, Zensur und Inhaf­tierung vor­ge­merkt zu werden. Alles, was wirklich von Ihnen ver­langt wird ist, ein Bürger des ame­ri­ka­ni­schen Poli­zei­staats zu sein.

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Der Ver­fas­sungs­rechtler und Autor John W. Whit­ehead ist Gründer und Prä­sident des Rutherford Institute. Sein neues Buch, Batt­le­field America: The War on the Ame­rican People, ist bei www.amazon.com erhältlich. Sie können zu John Whit­ehead unter johnw[at]rutherford.org Kontakt aufnehmen.

Quelle: https://bit.ly/36fsBua

Quelle der Übersetzung: 

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