Gift­de­ponie Mund – Fragen von Vera Wagner an Ellen Carl, die vor 32 Jahren die erste Bera­tungs­stelle für Amal­gam­ver­giftete gründete

Manche Mythen halten sich hart­näckig. So gilt immer noch für die meisten Zahn­ärzte das hoch giftige Fluorid der Gold­standard in der Karies-Pro­phylaxe. Im Dro­ge­rie­markt sucht man fluo­rid­freie Zahn­pasta wie die Steck­nadel im Heu­haufen, Kindern und Erwach­senen wird Fluor-Lack auf die Zähne auf­ge­tragen, und es werden sogar fluo­rid­haltige Zahn-Implantate in den Kiefer geschraubt. Obwohl schon viele Wis­sen­schaftler die Ver­wendung von Amalgam als Zahn­flick­stoff kri­ti­siert haben, tragen immer noch viele Men­schen dieses Ner­vengift im Mund — oft in Kom­bi­nation mit anderen Metall­le­gie­rungen — oft mit fatalen Folgen für die Gesundheit, die meist erst nach einem jah­re­langen Lei­densweg oder durch Zufall ent­deckt werden. Seit es die Mög­lichkeit gibt, Zahn­me­tall­ver­gif­tungen nach­zu­weisen und zu behandeln, wurden viele Pati­enten von scheinbar uner­klär­lichen Leiden geheilt oder erfuhren zumindest eine Ver­bes­serung ihrer Sym­ptome. „Die Amal­gam­ver­giftung ist lega­li­sierter Mord­versuch auf Kran­ken­schein“ sagt Ellen Carl von der Bera­tungs­stelle für Amal­gam­ver­giftete e.V. gegründet. In den ver­gan­genen 32 Jahren hat sie tau­sende Betroffene beraten.

Frau Carl, Ihr eigener Lei­densweg begann 1986, als Sie zehn neue Amal­gam­fül­lungen bekamen. Wie ging es Ihnen danach? 

Alle Sym­ptome, die ich bis dahin ohnehin schon hatte, ver­schlim­merten sich. Ich war damals 43 Jahre alt. Ganz schlimm waren die Licht- und Geräusch­emp­find­lichkeit und das

Ver­sagen der Beine. 

Was hat Sie auf die Idee gebracht, dass das Amalgam Aus­löser Ihrer gesund­heit­lichen Beschwerden sein könnte? 

Ich wurde jah­relang von meiner älteren Schwester vor Amalgam gewarnt. Nach dem Aus­tausch ahnte ich die Zusam­men­hänge. 

Was habe Sie dann gemacht, die Fül­lungen wieder ent­fernen lassen?

Ja, und mit DMPS ent­giftet. Die DMPS-The­rapie wird für den Bereich außerhalb des Zen­tral­ner­ven­systems als die wirk­samste Schwer­metall-Ent­gif­tungs­be­handlung ange­sehen. Das Medi­kament kann Schwer­me­talle wie Queck­silber, Kadmium, Arsen, Blei, Kupfer, Silber, Zinn an sich binden. DMPS wurde zunächst in China ent­wi­ckelt und dann in Russland zur Behandlung von Arbeitern mit Schwer­me­tall­ver­gif­tungen ein­ge­setzt. Der Toxi­kologe Dr. Daun­derer ent­deckte, dass sich DMPS auch zur Ent­giftung Amal­gam­ge­schä­digter ideal eignet.

Sind Sie das Queck­silber in Ihrem Körper losgeworden?

Gemessen wird, was mobi­li­siert wurde. Was noch gespei­chert ist, kann man erst an meiner Leiche unter­suchen. 

Der Toxi­kologe Dr. Max Daun­derer sagte in den 1980er Jahren, „Zahn­fül­lungen mit Amalgam ver­giften auf schlei­chende Weise Mil­lionen von Men­schen und müssen sofort ver­boten werden. Wer Amalgam in Zahn­löcher füllt, begeht einen schweren Kunst­fehler“. Das brachte ihm eine Unter­las­sungs­klage der Baye­ri­schen Lan­des­zahn­ärz­te­kammer ein. Seit Juli 2018 gibt es eine neue EU-Ver­ordnung: Zahn­ärzte dürfen Amalgam nicht mehr bei Jugend­lichen unter 15 Jahren, Schwan­geren und stil­lenden Frauen ver­wenden. Die meisten Praxen bieten das Material auch gar nicht mehr an, doch immer noch wird offi­ziell ver­lautbart, die gesund­heits­schä­di­gende Wirkung der queck­sil­ber­hal­tigen Fül­lungen sei wis­sen­schaftlich nicht erwiesen. Das ist doch völlig absurd! Was sagen Sie dazu, nach Ihrem eigenen Leidens – und Hei­lungsweg und, nachdem Sie sich mit tau­senden von Fällen befasst haben, in denen Men­schen durch Amalgam krank wurden?

Ich hatte ein kaum fass­bares Glück, mit 43 Jahren Herrn Dr.med. Dr.med. habil. Max Daun­derer zu begegnen. Nach meiner Über-Nacht-Heilung ging ich zur Abend­zeitung München und begann mit einem Artikel meine Auf­klä­rungs­arbeit. Ein auf­ge­klärter Mensch — so dachte ich — wird sich über das Queck­silber in seinem Mund/seinen Zähnen, Gedanken machen. Queck­silber ist überall giftig, vor allem die Queck­sil­ber­dämpfe, warum sollte es im Mund anders sein? Ein auf­ge­klärter Mensch wird andere dazu anregen, sich keine Amal­gam­fül­lungen legen zu lassen. Das war mein Gedanke. Amalgam wird seit 200 Jahren im großen Stil ver­wendet, seitdem dis­ku­tieren Experten darüber, ob es Gesund­heits-Schäden ver­ur­sacht. Lasst die Experten dis­ku­tieren, aber ent­scheidet Euch gegen das Gift im Mund (von wo es eines Tages ins Gehirn wandert). Es gibt Alternativen.

Welches sind denn Ihrer Erfahrung nach klas­sische Amalgam-Vergiftungs-Symptome? 

Haupt­be­standteil einer Amal­gam­füllung sind 50% flüs­siges Queck­silber + Feilung aus Silber/Zinn und Kupfer. Über die Sym­ptome einer Queck­sil­ber­ver­giftung schreibt Helmut Hörath, Phar­ma­zie­di­rektor bei der Regierung von Oberfranken/

Bay­reuth: “Queck­silber ist ein Ner­vengift! Chro­nische Ver­gif­tungen können über Zittern der Hände zu Gedächt­nis­schwäche bis zur völ­ligen Ver­blödung führen … Nach per­oraler (= durch den Mund) Auf­nahme queck­sil­ber­hal­tiger Mittel kommt es zu Kopf­schmerzen, Zittern, Schwindel, Reiz­barkeit, Seh‑, Hör‑, Sprach- und Schlafstörungen.…”.

Anmerkung: Diese Sym­ptome hatte ich alle.

Und wie groß stehen die Chancen auf Heilung, wenn der Mund saniert wurde?

Lahme können wieder gehen, Blinde wieder sehen, Dumme wieder denken.

Viele Men­schen haben eine chro­nische Misch­ver­giftung, dann wird die The­rapie schwie­riger. Faust­regel: Ent­fernen, was man an Gift­nestern ent­fernen kann, meiden,

was man meiden kann. 

Genügt es, die Amalgam-Fül­lungen her­aus­zu­nehmen oder muss man danach grund­sätzlich den Körper entgiften? 

Grund­sätzlich ist es lang­fristig besser, amal­gam­ge­füllte Zähne ziehen zu lassen. Eine Ent­giftung ist emp­feh­lenswert. Das kor­rekte Gegengift bei einer akuten/chronischen Ver­giftung mit Kupfer — Arsen — Queck­silber oder Blei ist DMPS. Man kann das Gegengift i.V. geben, Kapseln schlucken (Dimaval) oder schnüffeln. Im Urin kann gemessen werden, wieviel aus­ge­schieden wurde. Das Aus­bohren sollte unter Dreifach-Schutz geschehen. Sau­er­stoff über Nasen­brille, Kof­ferdamm, vor und nach dem Aus­bohren Gegengift.

Schon vor über 500 Jahren sagte Para­celsus, „an jedem Zahn hängt ein ganzer Mensch“, und in der Natur­heil­kunde weiß man, dass Herde in Form von schwe­lenden Ent­zün­dungen nicht nur krank machen, sondern auch die Wirkung jeder noch so guten The­rapie zunich­te­machen können. Zahn- und Kie­fer­herde machen immerhin 50% aller Belas­tungen durch Stör­felder aus. Ich habe den Ein­druck, dass es nur ganz wenige Zahn­ärzte und Kiefer-Chir­urgen gibt, die wissen, wie dra­ma­tisch die Aus­wir­kungen kranker, wur­zel­be­han­delter toter Zähne oder Kie­fer­herde auf die Gesundheit sind. Und anscheinend gibt es auch nur wenige, die solche Herde auf Rönt­gen­auf­nahmen über­haupt erkennen. Einer Freundin wollte ein Zahnarzt vier Implantate in einen Kiefer voller Eiter­herde schrauben. Mit Sicherheit wären diese Implantate früher oder später „hoch­ge­gangen“, ganz zu schweigen von den gesund­heit­lichen Folgen, und sie wäre auf tau­senden von Euro sit­zen­ge­blieben. Ist es denn so schwer, solche Herde auf Rönt­gen­auf­nahmen zu erkennen?

Ich war früher Sekre­tärin bei einem Rönt­ge­no­logen. Er konnte Rönt­gen­bilder lesen, auch Über­sichts­rönt­gen­bilder vom Gebiss (sog. Pan­ora­ma­bilder, auch OPT genannt). Von ihm habe ich, wie auch von Dr. Daun­derer, viel gelernt. Ich habe ja keine medi­zi­nische Aus­bildung, und mein Interesse an kranken Men­schen ist begrenzt. Wenn Betroffene mir Rönt­gen­bilder vom Gebiss, Liste mit Beschwerden und Fragen zuschicken (wenn hand­schriftlich, bitte leserlich) gebe ich gerne meine Erfah­rungen und erwor­benen Kennt­nisse weiter. Auch anrufen kann man mich jederzeit.

Sie finden die Bera­tungs­stelle für Amal­gam­ge­schä­digte im Internet unter

http://www.amalgam-carl.de/

e.carl-amalgam@gmx.de

Sie können mich aber auch direkt anrufen: 089 854 13 01

Frau Carl, ganz herz­lichen Dank für das Interview. 

www.weihrauchplus.de