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Der Aus­verkauf West Papuas für Palmöl – Die „ver­ges­senen“ Men­schen werden ein­ge­sperrt, gefoltert oder ermordet (+Videos)

In West-Papua sind die größten noch ver­blie­benen Regen­wälder Asiens. Der indo­ne­sische Teil Neu­guineas ist zurzeit Schau­platz einer schreck­lichen Zer­störung von einer ein­zig­ar­tigen Natur. Immer wieder kommt es durch das indo­ne­sische Militär zu Über­griffen auf West-Papua. Sogar che­mische Waffen sollen über den Dörfern in den Bergen abge­worfen worden sein. Auch die neu­see­län­dische Regierung hat sich bereits ein­ge­schaltet, denn der Einsatz von weißen Phos­phor­waffen ist nach inter­na­tio­nalem Recht ver­boten. Die dort lebenden Indigene werden ein­ge­sperrt, gefoltert oder ermordet. In West-Papua wurden Tau­sende Zivi­listen ver­trieben und Men­schen werden von indo­ne­si­schem Militär erschossen. Nicht einmal vor Frauen, die im Busch ihre Kinder gebaren, machten sie halt. Die Babys starben. Man nennt Papua-Neu­guinea auch die „Schatz­insel“, denn es gibt hier nicht nur Öl und Gold. Nachdem die Kon­zerne die Regen­wälder von Sumatra und Borneo zer­stört haben, drängt die Palmöl-Industrie nun in neue Regionen wie West-Papua. In den letzten 30 Jahren wurde der Archipel mit Aus­nahme von West Papua groß­flächig abge­holzt. Die „Schatz­insel“ Papua-Neu­guinea – mit ihren Vul­kanen und Regen­wäldern ist bit­terarm – trotz Öl und Gold. Die Regen­wälder von Papua werden wegen der wert­vollen Hölzer rück­sichtslos abge­holzt und in China ver­ar­beitet, bevor es auf der ganzen Welt ver­kauft wird, haupt­sächlich für Möbel und Boden­beläge, ohne dass dabei auf Natur- und Umwelt­schutz oder auf das emp­find­liche öko­lo­gische Gleich­ge­wicht des Regen­waldes geachtet wird. Befürch­tungen, dass die Regen­wälder des indo­ne­si­schen Papua das neue Opfer für Palmöl sind, haben neue Recherchen bestätigt.

Die ver­ges­senen Men­schen – Sie werden ein­ge­sperrt, gefoltert oder ermordet – denn ihr Land ist reich an Rohstoffen!

Drone footage reveals the extent of forest des­truction in Papua New Guinea ( Alessio Bariviera/Global Witness )

Palmöl-Plan­tagen statt Regenwald, und nachdem die Kon­zerne die Regen­wälder von Sumatra und Borneo zer­stört haben, drängt die Palmöl-Industrie nun in neue Regionen wie Papua vor.

Das meiste Holz aus Papua-Neuguinea wird in China ver­ar­beitet. Global Witness ver­öf­fent­lichte Fotos, die das Ausmaß der Wald­zer­störung in der süd­pa­zi­fi­schen Nation zeigen. Der weit ver­breitete Miss­brauch eines Land-Leasing-Systems hat dazu geführt, dass 12 Prozent des Landes an Unter­nehmen mit aus­län­di­scher Unter­stützung ent­weder für die Holz­ge­winnung oder für die Rodung des Bodens für Feld­früchte ver­geben werden. Die Orga­ni­sation stellte fest, dass Zehn­tau­senden Papua-Neu­gui­neern ihr Land von ihrer eigenen Regierung genommen wurde. Es trifft immer die Ärmsten, die dann, nachdem ihre Wälder gerodet wurden, mit Erd­rut­schen durch Umwelt­ka­ta­strophen, ihr Leben oder ihr Zuhause verlieren. 

For­scher schätzen, dass mehr als die Hälfte der Pflanzen und Tiere Papua-Neu­guineas von der Wis­sen­schaft noch nicht ent­deckt wurden und etwa ein Drittel ihrer Arten wahr­scheinlich ein­zig­artig auf der Welt sind.

Auch die Unter­su­chungen von mightyearth.org  zu Kor­indos Akti­vi­täten haben ergeben, dass das Unter­nehmen die papua­ni­schen Regen­wälder und die Urein­wohner, die diese Wälder als Heimat bezeichnen, mut­willig miss­achtet und aus­ge­beutet hat. Korindo hat diese Bedenken jedoch weit­gehend zurück­ge­wiesen oder, wenn es die Rechen­schafts­pflicht nicht mehr umgehen konnte, lediglich Lip­pen­be­kennt­nisse zu Ver­ein­ba­rungen zur Ver­bes­serung seiner Prak­tiken abgelegt. Eine solche Ver­ein­barung, wie auf der Korindo-Website ange­geben, besteht darin, „Beschwerden unver­züglich, ver­ant­wor­tungs­be­wusst, reak­ti­ons­schnell und pro­aktiv zu lösen“. Doch auch eine Beschwerde von einem papua­ni­schen Indi­genen führte in 2020 auf der Korindo Palm­öl­plantage zu seinem Tod.

 

Die ver­ges­senen Men­schen der „Schatz­insel“ Papua-Neu­guinea, trotz Öl und Gold bit­terarm und in der Not allein­ge­lassen! Papua-Neu­guinea ist ein Teil des Pazifik und manchmal wird es über­sehen. Reich an Roh­stoffen und doch bit­terarm. Exxon­Mobil baute eine 3,2 Kilo­meter lange Start- und Lan­debahn, damit einige der größten Flug­zeuge der Welt dort landen können. Exxon­Mobil zapft ein Gas­vor­kommen an einem der abge­le­gensten Orte der Erde an. Es ist ein 19 Mil­li­arden schweres PNG-LNG-Projekt von Exxon. Papua-Neu­guinea (PNG) liegt am Pazi­fi­schen „Ring of Fire“ und dort hat Exxon eine etwa 700 Kilo­meter lange Gas­pipeline gebaut. Papua-Neu­guinea ist eh schon durch Raubbau west­licher Indus­trie­staaten arg gebeutelt: Die Regen­wälder werden abge­holzt, die Roh­stoffe abgebaut. Nicht nur Im indo­ne­si­schen west­lichen Teil der Insel Neu­guinea wird die Bevöl­kerung von ihrem Land ver­trieben, um riesige Palm­öl­plan­tagen zu errichten und wert­volle Mine­ralien wie Gold abzu­bauen. Indo­nesien wurde vor­ge­worfen, die inter­na­tional ver­botene weiße Phos­phor­waffe gegen Zivi­listen ein­ge­setzt zu haben. Siehe: Die ver­ges­senen Men­schen – Sie werden ein­ge­sperrt, gefoltert oder ermordet – denn ihr Land ist reich an Rohstoffen!

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Der Aus­verkauf West Papua – Stämme… Ein Mittelsmann…und zwei Palmöl-Giganten

101 East unter­sucht, wie weite Teile des unbe­rührten indo­ne­si­schen Regen­waldes für nur 5 Dollar pro Hektar gekauft wurden.

 

  • Al Jazeeras 101 East-Pro­gramm hat kürzlich einen Doku­men­tarfilm über angeblich betrü­ge­rische Land­ab­kommen im indo­ne­si­schen Teil Neu­guineas aus­ge­strahlt, der im Rahmen einer Zusam­men­arbeit mit Mon­gabay, The Gecko Project und dem Korea­ni­schen Zentrum für inves­ti­ga­tiven Jour­na­lismus-Newstapa pro­du­ziert wurde.

Der Stam­mes­an­ge­hörige

Dies ist mein Land.

Linus Omba ist ein Anführer des Mandobo-Stammes, der im Herzen von West Papua lebt. Seit Jahr­hun­derten sind die Stämme hier für ihre Spi­ri­tua­lität und ihr Über­leben von dem Land abhängig.

Im Jahr 2012 wurde ihr ange­stammter Wald auf diesem 3.000 Hektar großen Stück Land mit Bull­dozern abge­holzt. Ein indo­ne­si­sches Roh­stoff­un­ter­nehmen namens PT BIA wan­delte es in eine Palm­öl­plantage um. Omba sagt, dies geschah illegal und ohne die Zustimmung seines Stammes.

 

Das war eine Unge­rech­tigkeit für alle Mandobo, die in diesem Wald leben. Die Firma hat sich nicht an das richtige Ver­fahren gehalten.“

Kim Nam Ku, center, with Indi­genous Papuans in sou­thern Papua.

Omba hat Quit­tungen, die zeigen, dass die Firma den Regenwald der Mandobo für nur 5 Dollar pro Hektar gekauft hat. Einer der Ältesten, Damianus Yone Basik Basik, behauptet, er habe nicht gewusst, dass der Wald des Mandobo-Stammes in den Verkauf ein­be­zogen war.

Er sagt, seinem Stamm wurden Autos und Häuser als Gegen­leistung für das Land ver­sprochen, aber er hat diese Leis­tungen nie erhalten.

„Ja, ich habe das Land über­schrieben. Die Geschichte von Herrn Linus ist auch wahr. Ich glaube, dass sie mich betrogen haben.“ Basik Basik sagt, er habe mit einem süd­ko­rea­ni­schen Land­makler namens Kim Nam Ku, dem Mehr­heits­ei­gen­tümer von PT BIA, verhandelt.

In einer tra­di­tio­nellen Zere­monie spal­teten sie diesen Schwei­ne­schädel, um zu sym­bo­li­sieren, dass ein Geschäft abge­schlossen wurde. Herr Kim Nam Ku war anwesend, als wir das Ritual durch­führten. Er nahm den unteren Teil und wir behielten den oberen Teil. „Das ist unser Vertrag.“ Kim Nam Kus Unter­schrift befindet sich auf den Doku­menten, die zum Verkauf und zur Zer­störung des Waldes des Mandobo-Stammes führten.

In den Jahren vor dem Deal hat Indo­nesien mehr Wald ver­loren als irgend ein anderes Land.

LÄNDER MIT DEM GRÖSSTEN JÄHR­LICHEN VERLUST AN WALD­FLÄCHE, 2000–2005 (1000 ha/Jahr)

 

In den letzten 30 Jahren wurde der Archipel mit Aus­nahme von West Papua groß­flächig abgeholzt

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2019 Indo­nesien – Source: Hansen/UMD/Google/USGS/NASA, accessed through Global Forest Watch

Dann, vor etwas mehr als einem Jahr­zehnt, öffnete die indo­ne­sische Regierung West Papua für den Roh­stoff­sektor. Das Ziel war, eine der ärmsten Regionen des Landes in ein flo­rie­rendes Zentrum der Agrar­in­dustrie zu ver­wandeln, das Lebens­mittel und Bio­kraft­stoffe pro­du­ziert. Kim Nam Ku schloss sich dem Ansturm an, um Land aufzukaufen.

 

Der Mit­telsmann

Kim Nam Ku

Kim Nam Ku hat eine Menge Gründe zu lächeln. Seit 2006 hat er Unter­nehmen gegründet, um Regen­wälder in ganz West-Papua zu kaufen und sie für lukrative Summen an Palm­öl­firmen zu verkaufen.

Dieses Foto wurde auf­ge­nommen, als er einen Landdeal mit lokalen Regie­rungs­ver­tretern abschloss.

 

„Ich ent­schied mich, das Geschäft mit den großen Firmen zu machen und das Land schließlich zu erschließen. Ich habe Fach­wissen im Bereich des Geschäfts, der Plan­ta­gen­ent­wicklung. Das ist der Grund, warum ich seit 30 Jahren in Indo­nesien bin.“

 

Die rechte Hand von Kim Nam Ku und sein lokaler Berater war Nikolaus Mahuze. Der Stam­mes­an­ge­hörige erhielt ein monat­liches Gehalt von 300 Dollar, um Kim Nam Ku beim Kauf von Wäldern zu helfen. Mahuze sagt, dass er Zeuge vieler Geschäfte war, bei denen indi­genen Gemein­schaften nur 5 Dollar pro Hektar gezahlt wurden.

„Die Quelle unserer Pro­bleme war seine Zer­störung des Waldes und der Bau einer Fabrik. Er ist die Quelle unserer Probleme.“

Kim Nam Kus Firma PT BIA erwarb mehr als 36.000 Hektar Wald in West Papua. Hätte er wie bei anderen Land­ge­schäften 5 $ pro Hektar bezahlt, hätte ihn der Wald nur 200.000 $ gekostet.

 

Aber ein durch­ge­si­ckerter Geschäftsplan von PT BIA zeigt, dass die Firma erwartete, mehr als 1 Mil­liarde Dollar mit Holz und Plan­tagen auf dem Land zu ver­dienen. Nach Angaben der Industrie wirft ein Hektar Palmöl rund 2.500 Dollar pro Jahr ab. Palmöl ist in allem zu finden, von Scho­kolade über Make-up bis hin zu Reinigungsprodukten.

Siehe auch: Neues bri­ti­sches Gesetz zur Ein­dämmung der Ent­waldung in Lie­fer­ketten – Mit Palmöl her­ge­stellt? Dann gibt es eine Geld­strafe! – MADE WITH PALM OIL? THERE’S A FINE FOR THAT SAYS NEW UK BILL

Der Poli­tiker

 

Der ehe­malige Bezirks­re­gie­rungs­leiter Johanes Gluba Gebze war laut Nikolaus Mahuze maß­geblich an den Land­ge­schäften von Kim Nam Ku beteiligt. Er diente von 2000 bis 2010 als Bezirks­regent und steht nun wegen nicht zusam­men­hän­gender Kor­rup­ti­ons­de­likte unter Hausarrest.

Karten der Regierung zeigen, dass Gebze allein im Jahr 2007 an einem ein­zigen Tag Land­ge­neh­mi­gungen für 160.000 Hektar Regenwald erteilt hat.

Damals sagte Gebze, dass diese Geschäfte die Men­schen in West Papua wohl­habend machen würden.

Jetzt erzählt er uns eine andere Geschichte. Es war von Anfang an Ausbeutung!

Die Palmöl-Giganten

Kurz nachdem Kim Nam Ku diese Geschäfte gemacht hatte, kaufte der korea­nische Palm­öl­gigant Posco Inter­na­tional einen 85-pro­zen­tigen Anteil an seiner Firma PT BIA. Aus dieser Ver­ein­barung geht hervor, dass Kim Nam Ku 10 Mil­lionen Dollar aus dem Verkauf erhielt.

PT BIA ist nun eine Toch­ter­ge­sell­schaft von Posco Inter­na­tional, aber Kim Nam Ku behält einen Anteil von 15 Prozent an der Firma.

Er bestä­tigte dies am Telefon. „Ich bin ein Berater von PT BIA und besitze immer noch einige Aktien.“

Siehe auch: Nor­wegen ist das erste Land, das auf Palmöl basie­renden Bio­kraft­stoff ver­bietet – Norway Becomes First Country to Ban Palm Oil-Based Biofuel

Der Wald wurde kurz nach der Über­nahme durch Posco Inter­na­tional zerstört.

Ange­sichts der fort­be­stehenden Zuge­hö­rigkeit von Kim Nam Ku zum Unter­nehmen fragen wir Posco Inter­na­tional, wer für die Land­ge­schäfte ver­ant­wortlich war. In einer schrift­lichen Antwort teilte das Unter­nehmen mit: „Die Ope­ra­tionen von PT BIA vor der Fusion sind unab­hängig von den Ope­ra­tionen von Posco Inter­na­tional.“ Das Unter­nehmen sagt, dass das Land durch einen fairen Prozess mit den indi­genen Stämmen in Über­ein­stimmung mit dem indo­ne­si­schen Gewohn­heits­recht erworben wurde.

Es behauptet, dass der Stamm von Damianus Yone Basik Basik und andere Gemein­schaften eine faire Ent­schä­digung und Ein­rich­tungen für das Land erhalten haben. Auf die Frage, ob Kim Nam Ku der Haupt­ar­chitekt der Land­deals in West-Papua war, schrieb eine Füh­rungs­kraft des Unter­nehmens: „Posco Inter­na­tional ist nicht in der Lage, diese Frage zu beantworten.“

Ein anderer Mann ist auf Fotos mit dem ehe­ma­ligen Poli­tiker Johannes Gluba Gebze und Kim Nam Ku zu sehen.

 

Er war zu dieser Zeit Direktor von Korindo, dem größten Palm­öl­pro­du­zenten West Papuas. Die Toch­ter­ge­sell­schaften von Korindo haben 40.000 Hektar Regenwald in der Provinz abgeholzt.

Dazu auch: Nestlè sus­pen­diert und ver­liert Güte­siegel für „nach­hal­tiges“ Palmöl! – YES! Palm Oil Sus­taina­bility Group Sus­pends Nestlé

Kim Nam Kus ehe­malige rechte Hand Nikolaus Mahuze ist einer von meh­reren Stam­mes­an­ge­hö­rigen West Papuas, die behaupten, Korindo habe die Geschäfte mit ihnen nicht in gutem Glauben abge­wi­ckelt. Mahuze bedauert nun, dass er einen Teil des Landes seiner eigenen Gemeinde an das Unter­nehmen ver­kauft hat. Er sagt, dass die Inves­ti­tionen von Korindo zwar flo­rierten, aber die Ein­kommen und der Lebens­standard nicht gestiegen seien.

Heute ver­sprechen sie das eine, aber morgen etwas anderes. Sie kümmern sich nicht um unsere Grundrechte.“

Kwangyul Peck, Kor­indos Leiter für Nach­hal­tigkeit, bestreitet diese Vor­würfe. „Wir sind fair gewesen, wir sind trans­parent gewesen, wir waren offen und wir haben ord­nungs­gemäße Ver­hand­lungen gemäß den Gesetzen und Vor­schriften der indo­ne­si­schen Regierung geführt.“

 

Viele der Vor­würfe des Stammes wurden zwei Jahre lang vom Forest Ste­wardship Council (FSC) unter­sucht, bei dem Korindo Mit­glied ist. Das Holz­zer­ti­fi­zie­rungs­gremium stellte fest, dass Korindo die Men­schen­rechte der Stämme durch äußerst man­gel­hafte Land­er­werbs- und Ent­schä­di­gungs­pro­zesse ver­letzt hat. Obwohl der Abschluss­be­richt stark geschwärzt wurde, erhielt Al Jazeera eine Kopie des Originaldokuments.

Die Ermittler fanden heraus, dass die Stämme West Papuas 300 Mil­lionen Dollar durch Geschäfte mit Korindo ver­loren haben. Und die Firma gab weniger als 5 Mil­lionen Dollar für Pro­gramme aus, um den Stämmen zu helfen.

Kor­indos Leiter für Nach­hal­tigkeit, Kwangyul Peck, bestreitet diese Zahlen. „Die 300 Mil­lionen Dollar Umsatz sind reine Fan­tasie. Das ist ganz und gar nicht der Fall.“

Unter Ver­wendung von Bran­chen­daten schätzt Al Jazeera, dass Korindo Holz im Wert von mehr als 327 Mio. $ aus ihren Pro­jekten expor­tiert hat. In dem geschwärzten Bericht kamen die FSC-Ermittler zu dem Schluss, dass Korindo seine Mit­glied­schaft ver­lieren sollte.

Aber anstatt dieser Emp­fehlung zu folgen, warnte der Rat Korindo statt­dessen, dass ihm der Aus­schluss drohe, wenn es nicht Wie­der­gut­ma­chung für den in West Papua ver­ur­sachten Schaden leiste.

Kwangyul Peck sagt, dass Korindo seine Prak­tiken ver­bessern wird. „Ich denke, wir hätten mehr tun können, wir hätten es besser machen können … ins­be­sondere denke ich, wir könnten mehr Schulen bauen.“

Dazu auch: Das schmierige Geschäft mit Palmöl – „Palmöl-Krieg“, Men­schen­rechts­ver­let­zungen und rigorose Prak­tiken – mit Unter­stützung durch Steuergelder

Die 22-Mil­lionen-Dollar-Zahlung

 

Kim Nam Ku spielte auch eine große Rolle bei der Unter­stützung von Korindo. Die Finanz­be­richte zeigen, dass eine Korindo-Man­tel­ge­sell­schaft in Sin­gapur eine Zahlung von fast 22 Mil­lionen Dollar an einen „Experten für den Erwerb von Plan­ta­gen­rechten“ geleistet hat.

Al Jazeera’s 101 East  fragen Kim Nam Ku nach dieser Zahlung. „Ich kann jetzt nicht über diese Dinge sprechen. Sie sollen die Firma fragen.“

In einer schrift­lichen Erklärung bestä­tigen Korindo-Füh­rungs­kräfte, dass es sich bei dem $22m-Berater um Kim Nam Ku handelt.

Korindo behauptet, dass es sich durch die Zahlung das Eigentum an einer anderen von Kim Nam Kus Firmen, PT PAL, erkauft hat, die fast 40.000 Hektar Regenwald in West-Papua besaß.

Das sind umge­rechnet etwa 560 Dollar pro Hektar.

„Es gibt zwei Mög­lich­keiten, in das Palm­öl­ge­schäft ein­zu­steigen. Der eine ist, sich an die indo­ne­sische Regierung zu wenden, die das Land besitzt, und den lang­wie­rigen und kom­plexen Regu­lie­rungs­prozess zu durchlaufen.

 

Die andere besteht darin, eine Firma zu erwerben, die den regu­la­to­ri­schen Prozess durch­laufen und sich die Rechte an dem Land gesi­chert hat. Die Korindo-Gruppe hat sich für die letztere Option ent­schieden.“

Wir haben 10 Anti-Kor­rup­tions-Experten gebeten, die 22 Mio. $ Zahlung zu über­prüfen. Sie alle sagten, dass es zahl­reiche rote Fahnen aufwirft.

Das liegt daran, dass Plan­ta­gen­ge­neh­mi­gungen in Indo­nesien keine offi­zi­ellen Kosten haben. Bruce Searby ist ein ehe­ma­liger Staats­anwalt für Finanz­kri­mi­na­lität im US-Justizministerium.

„Jede Bera­tungs­zahlung in Höhe von meh­reren zehn Mil­lionen Dollar in einem Kalen­derjahr wirft Fragen auf.“

„Es gibt sicherlich viele Bestechungs­fälle, in denen der Begriff Beratung als Euphe­mismus für Schmier­geld­zah­lungen durch einen Mit­telsmann oder einen ‚Bagman’(Taschen-Mann, bei uns wohl eher „der Mann mit dem Koffer2), für kor­rupte Beamte, ver­wendet wird.“

Indo­ne­sische Regie­rungs­ver­treter lehnten es ab, die Fragen von Al Jazeera zu beantworten.

Posco Inter­na­tional und Korindo streiten alle Vor­würfe des Fehl­ver­haltens ab.

Nachdem sie zusammen 76.000 Hektar Land in West Papua abge­holzt haben, sagen beide Unter­nehmen, sie hätten die groß­flä­chige Abholzung in der Region gestoppt.

Die Land­ge­schäfte sind Mil­li­arden von Dollar wert.

Kim Nam Ku lehnte unsere Bitten um einen wei­teren Kom­mentar ab.

Er hat mit dem Kauf und Verkauf von Land in West Papua 32 Mil­lionen Dollar verdient.

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Netz­frauen Lisa Nat­terer und Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org