Grie­chenland: Deutschland will Unter­kunft und Ver­sorgung rück­ge­führter Flücht­linge bezahlen

Wir starren wie das Kaninchen auf die Schlange „Corona“ und merken gar nicht, was sonst noch so im Hin­ter­grund pas­siert, worüber wir uns nor­ma­ler­weise auf­regen würden. Hier geht es um die soge­nannte „Sekun­där­mi­gration“ aus Grie­chenland. Deutschland möchte angeblich einige der Zuwan­derer wieder nach Grie­chenland zurück­schicken. Um das den Griechen ein wenig schmack­hafter zu machen, will Deutschland auch für Ver­sorgung und Unter­bringung der Rück­ge­führten bezahlen. 

Woche für Woche treffen in Deutschland allein aus Grie­chenland etwa 1.000 Migranten ein, schreibt die Welt. Manche fliegen direkt aus Grie­chenland ab nach Deutschland, andere wählen den Weg über Polen. Legal ist das in den aller­meisten Fällen nicht, denn die Ein­rei­senden waren in Grie­chenland bereits als Flücht­linge aner­kannt worden und hatten Asyl erhalten. Sie dürfen sich zwar durchaus innerhalb Europas bewegen, denn nach gel­tendem EU-Recht dürfen Flücht­linge, die in einem EU-Staat aner­kannt sind, nor­ma­ler­weise auch in ein anderes EU-Land reisen, unter der Bedingung, dass sie sich nicht länger als 90 Tage, also drei Monate pro Halbjahr, dort auf­halten. Natürlich wird diese Mög­lichkeit weidlich miss­braucht. Viele kommen unter dieser 90-Tage-Regel nach Deutschland und ver­suchen dann von hier aus, ein Asyl in Deutschland zu beantragen.

Die Wan­de­rungs­be­we­gungen nach Deutschland hinein waren eini­ger­maßen abge­flaut … bis das Müns­te­raner Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ende Januar 2021 in seinem Urteil fest­gelegt hat, dass schon in Grie­chenland aner­kannte Flücht­linge vorerst nicht aus Deutschland wieder zurück in das EU-Ein­rei­seland Grie­chenland aus­ge­wiesen werden dürfen, weil ihnen in Grie­chenland „die ernst­hafte Gefahr einer unmensch­lichen und ernied­ri­genden Behandlung“ drohe.

In der Tat ist Grie­chenland keine allzu gast­liche Umgebung für Asyl­su­chende. Grie­chenland leidet unter der Corona-Pan­demie, ist mitt­ler­weile wieder sehr verarmt, es gibt viele Arbeitslose, die kaum staat­liche Unter­stützung bekommen und von ihrer Familie mit durch­ge­füttert werden. Da kommt bei den Griechen wenig Freude auf, wenn dann noch Aber­tau­sende her­ein­kommen, die auch noch die Hand auf­halten und ver­sorgt werden wollen. Während die Griechen durch ihre Fami­li­en­ver­bin­dungen dann ihren Teil zum Sip­pen­ein­kommen bei­tragen können, indem sie kleine Jobs unter der Hand machen, harren die aller­meisten Flücht­linge unter gru­se­ligen Zuständen in den Camps oder sind obdachlos und (mangels Mög­lich­keiten) auf Unter­stützung durch das arme Grie­chenland ange­wiesen, was ihnen keine Sym­pa­thien bei den Griechen ein­trägt. Und so bleibt nur, den Weg in ein Land mit einem spen­dablen Sozi­al­system zu suchen. Das „reiche“ Deutschland steht daher ganz weit oben auf der Wunschliste.

Die Zahlen der soge­nannten Sekun­där­mi­gration stiegen in letzter Zeit deshalb, weil Grie­chenland gezwungen war, die unhalt­baren Zustände in den Migran­ten­lagern auf den vor­ge­la­gerten Inseln in den Griff zu bekommen. Ein neues System und aus­rei­chend aus­ge­bil­detes Per­sonal arbeitet seitdem die Ver­fahren jetzt stringent ab. Das erzeugt eine schnell wach­sende Zahl aner­kannter Flücht­linge in Grie­chenland, die aus den Lagern abwandern dürfen. Die dor­tigen, grie­chi­schen Insel­be­wohner atmen erleichtert auf. Für sie waren die Zustände dort eben­falls nicht mehr zu ertragen, ihre maßlose Wut über die Beläs­ti­gungen und Pro­bleme durch mas­senhaft „ver­wahrte“ Migranten, die ihrer­seits ihren Frust aus­tobten, machte die Misere auf den Inseln zu einer ernsten Bedrohung für die Regierung.

Jetzt gilt der Slogan „Lasst sie reisen lasst sie reisen!“ in den Büros der Migranten-Lager­ver­wal­tungen und das Müns­te­raner Ober­ver­wal­tungs­ge­richts­urteil lädt ja geradezu zu ille­galer Sekun­där­mi­gration ein. Die Bun­des­po­lizei berichtet, dass die Migranten sich nicht einmal mehr groß bemühen, auf Schleich­wegen nach Deutschland hin­ein­zu­kommen, sondern sich gleich in einen Flieger setzen und direkt nach Deutschland fliegen.

Wenn man sich in der Politik, wie das so in Deutschland üblich ist, in den Sumpf manö­vriert hat und nicht mehr weiter weiß, dann behebt man das Ganze durch inten­siven Bewurf mit Steu­ergeld der Bürger. So auch hier. Die Griechen brauchen Geld, sie kriegen es, wenn sie die ille­galen Migranten wieder zurück­nehmen. Wie das Bun­des­in­nen­mi­nis­terium WELT AM SONNTAG mit­teilte, wurde „Grie­chenland ange­boten, eine ent­spre­chende Unter­bringung und Ver­sorgung von aus Deutschland zurück­zu­füh­renden Schutz­be­rech­tigten mit eigenen Res­sourcen zu unter­stützen“.

Ja, und man glaubt es kaum, sogar „zeitnah“. Die Griechen werden es sehr wahr­scheinlich annehmen, denn die Sache hat noch ein paar nette Neben­ef­fekte. Die Hotels in Grie­chenland, die seit über einem Jahr leer stehen, weil wegen Covid die Tou­risten aus­bleiben, was auch das Hotel­per­sonal um Lohn und Brot gebracht hat, sollen zur Unter­bringung der Rück­ge­führten ein­ge­setzt werden. Deutschland mietet diese Hotels an und wird dann wahr­scheinlich neben Unter­bringung und Nah­rungs­mitteln, Gesund­heits­für­sorge und Kleidung auch das Hotel­per­sonal bezahlen, das die Bett­wäsche, Hand­tücher, Räume und Flure reinigt und in der Hotel­küche kocht.

Immerhin, vielen Griechen rettet es dann ihr Ein­kommen. Das werden neben den Dage­blie­benen und Rück­ge­führten pro Monat etwa vier­tausend neu dazu­ge­kommene Gäste sein. Ein ganz neuer Tou­ris­musboom für Grie­chenland. Und bitte: Alle gut impfen, gerne auf Michels Steu­er­zah­ler­kosten, damit sie kein Corona verbreiten.