Vera Lengsfeld: Kli­ma­schutz als pan­de­mische Herausforderung

Schon zu Beginn der Corona-Krise gab es Stimmen, die mahnten, man müsste die „goldene Gele­genheit“ (Prinz Charles),  gemeint sind die weithin akzep­tierten Frei­heits­be­schrän­kungen zugunsten eines Gesund­heits­schutzes, ergreifen, um diese Ein­schrän­kungen des öffent­lichen- und Wirt­schafts­lebens für den Kli­ma­schutz zu nutzen. Die Blau­pause dafür ist seit Juni letzten Jahres auf dem Markt, in Form des Buches von Klaus Schwab über „Covid 19: The Great Reset“. Darin heißt es frank und frei, eine Rückkehr zur Vor-Covid-Nor­ma­lität würde es nicht geben.

Der Ruf nach einem „wohl­mei­nenden Dik­tator“ war unter den Kli­ma­rettern schon vor Jahren laut geworden. Auch der lang­jährige Berater von Kanz­lerin Merkel Hans-Joachim Schellnhuber plä­dierte in seinen zahl­reichen Büchern immer wieder dafür. Angeblich sei die Gefahr der Selbst­ver­brennung durch rasante Erd­er­wärmung zu groß, um mit demo­kra­ti­schen Pro­zessen bekämpft werden zu können.

Wer noch vor einem Jahr auf die Gefahr hinwies, dass die Gesund­heits­ver­ord­nungen direkt in Restrik­tionen zur „Kli­ma­rettung“ über­führt werden könnten, wurde als Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker ver­un­glimpft und bekämpft. Da half auch kein Verweis auf die öffentlich zugäng­lichen Publi­ka­tionen. Die Politik verwies jeden Gedanken, dass die Covid- in Kli­ma­schutz­maß­nahmen umge­wandelt werden könnten, ins Reich der Phan­tasie. Aber bekanntlich hat das Gesund­heits­mi­nis­terium noch zwei Tage vor Inkraft­treten des ersten Lock­downs bestritten, dass seitens der Regierung Maß­nahmen zur Ein­schränkung des öffent­lichen Lebens geplant seien.

Nun ist Minis­ter­prä­sident Kret­schmer, der in seinem Land sogar die sonst überall übliche Öffnung der Gar­ten­märkte untersagt hat, über­ra­schend vor­ge­prescht mit der Warnung, vom Corona-Lockdown nicht in einen Kli­ma­lockdown über­zu­gehen. Ein Schelm, wem da Walter Ulb­richts: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“, ein­fällt? Kret­schmers Auf­tritt ist ein Beweis, dass der Kli­ma­lockdown bereits ernsthaft von der Politik in Erwägung gezogen wird.

Wenig später hat Minis­ter­prä­sident Söder per Twitter klar gemacht, dass der Kli­ma­lockdown kurz bevorsteht:

„Kli­ma­schutz daheim. Der Kli­ma­wandel ist nach Corona die nächste pan­de­mische Her­aus­for­derung. Wir wollen in Bayern voran gehen und bis 2040 kli­ma­neutral sein. Moore sind dafür die besten natür­lichen CO2- und Was­ser­speicher“. Dazu ein hüb­sches Bild von Markus vor einem bay­ri­schen Moor.

Passend dazu leitete er Schritte ein, wie die CO2-Reduktion in Bayern erreicht werden soll, damit das Land bis 2040 „kli­ma­neutral“ ist. Für ganz Deutschland ist 2045 oder 2050 anvisiert.

Dieses „Kli­maziel“ kann nur auf dem Wege dras­ti­scher Ein­schrän­kungen erreicht werden. Tou­rismus wird es in der bekannten Form nicht mehr geben, Indi­vi­du­al­verkehr auch nicht, Wohnraum wird auf eine noch fest­zu­le­gende Qua­drat­me­terzahl beschränkt, Lebens­mittel und Dinge des täg­lichen Bedarfs verteuert.

Wer denkt, dass die „Kli­ma­schutz­maß­nahmen“ auf Deutschland beschränkt seien, irrt. Deutsche Poli­tiker ver­suchen nur wieder einmal, sich an die Spitze der Bewegung zu setzen, so wie deutsche Poli­tiker einst an der Spitze der Eugenik-Bewegung standen und dafür gesorgt haben, dass die Eugenik zur töd­lichen Gewalt wurde.

In Groß­bri­tannien, das bereits die Ver­wendung von Holz und Kohle als Heiz­mittel stark ein­ge­schränkt hat, gibt es ähn­liche Pläne für einen Klimalockdown:

„Der Kli­ma­wandel wird das nächste COVID-Ding […]  sein. Es ist eine „pan­demie-ähn­liche Geschichte, die wir bis zum Ende aus­schlachten werden, aber diese hat Lang­le­bigkeit. Wissen Sie, was ich meine? Es gibt ein defi­ni­tives Ende der Pan­demie. Sie wird so weit abflauen, dass sie kein Problem mehr dar­stellt. Der Kli­ma­wandel dagegen kann Jahre dauern, also werden wir wahr­scheinlich in der Lage sein, das noch ziemlich lange aus­zu­schlachten […] Angst ver­kauft sich gut.“ So Charlie Chester auf CNN.

Die einzige Hoffnung, diesen Wahnsinn noch zu stoppen, schöpft sich aus der abneh­menden Akzeptanz der Bevöl­kerung für Lock­downs. Auf­schluss über die tat­säch­liche Stim­mungslage als die meisten Medi­en­be­richte ver­breiten, gibt eine kürzlich von Allensbach durch­ge­führte Umfrage. Achtzig Prozent der Men­schen in Deutschland ver­trauen „den Par­teien“ allen­falls noch wenig oder gar nicht mehr. Das ist ein Wert, wie er noch nie in einem Wahljahr gemessen wurde. Er bedeutet, dass die über­große Mehrheit der Bevöl­kerung sich von keiner Partei mehr ver­treten fühlt. Einen Ver­trau­ens­schwund dieser Grö­ßen­ordnung gab es seit 1949 so noch nie. Eigentlich hätte diese Umfrage unter Demo­kraten eine öffent­liche Grund­satz­de­batte über die Ursachen aus­lösen müssen. Statt­dessen sind die Söders dabei, den abge­lehnten Kurs noch zu ver­schärfen, während die Medien damit beschäftigt sind, eine Mas­sen­eu­phorie für die Grünen her­bei­zu­schreiben. Politik und Rea­lität sind hier so weit von­ein­ander ent­fernt, wie zu DDR-Zeiten das Politbüro. Wir wissen zumindest, wie das für das Politbüro ausging.


Vera Lengsfeld — Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog der Autorin www.vera-lengsfeld.de