screenshot youtube

Bio­en­ergie: Die häss­liche Wahrheit! Aus für Palmöl und Soja in Bio­kraft­stoffen in Belgien (+Videos)

Die EU sub­ven­tio­niert Bio­kraft­stoffe auf Basis von Palmöl als „grünen Bio­diesel“. Mehr als die Hälfte des nach Europa impor­tierten Palmöls wird in Bio­kraft­stoffen für Stra­ßen­fahr­zeuge ver­wendet – und Indo­nesien ist einer der Haupt­lie­fe­ranten. Während Deutschland wei­terhin Palmöl aus Süd­ost­asien als Bei­mi­schung für den Diesel bezieht, hat Nor­wegen das auf Palmöl basie­renden Bio­kraft­stoff ver­boten. Die Ent­scheidung wurde getroffen, um die Regen­wälder Indo­ne­siens zu schützen und um zu ver­hindern, dass weitere Plan­tagen errichtet werden. Auch Belgien will  Bio­kraft­stoffe aus Soja und Palmöl ver­bieten, um die Ent­waldung zu bekämpfen. Und nicht nur Palmöl als Bio­kraft­stoff führt zu einer Ent­waldung, sondern auch Soja. Soja hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem bedeu­tenden Treiber der Ent­waldung in den Ama­zonas- und Chaco-Wäldern in Süd­amerika ent­wi­ckelt. Nicht nur für die Mas­sen­tier­haltung in Deutschland wird Soja aus Latein­amerika impor­tiert und wichtige Regen­wälder gerodet. sondern auch für Sojaöl als Bio­kraft­stoff. Belgien schließt sich Dänemark, Frank­reich und den Nie­der­landen an und ver­bieten Bio­kraft­stoffe aus Palmöl und Soja.

Belgien ver­bietet Bio­kraft­stoffe aus Palmöl und Soja

Belgien werde zur Bekämpfung der Ent­waldung Bio­kraft­stoffe aus Soja und Palmöl ab 2022 ver­bieten, sagte die Bun­des­umwelt- und Kli­ma­mi­nis­terin Zakia Khattabi laut Mon­gabay. 

Das Verbot ist die erste Maß­nahme, die Belgien seit seinem Bei­tritt zur Ams­terdam Decla­ration Part­nership ergriffen hat, die darauf abzielt, die Ent­waldung von Agrar­roh­stoffen bis 2025 zu beseitigen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Ams­ter­damer Erklä­rungen wurden 2015 im Rahmen des Pariser Kli­ma­ab­kommens ins Leben gerufen und bauen auf den Ver­pflich­tungen der New Yorker Erklärung zu Wäldern auf und unter­streichen die globale Bedeutung des Erhalts von Pri­mär­wäldern und Gebieten mit hohem Schutzwert, unter anderem durch ein ver­ant­wor­tungs­volles Lie­fer­ket­ten­ma­nagement. Seit 2021 haben sich Belgien, Dänemark, Frank­reich, Deutschland, Italien, die Nie­der­lande, Nor­wegen, Spanien und das Ver­ei­nigte König­reich der Ams­terdam Decla­ra­tions Part­nership ange­schlossen. Das über­ge­ordnete Ziel sind ent­wal­dungs­freie, nach­haltige Rohstoffe.

Trog, Tank oder Teller?

Der güns­tigste Roh­stoff für Bio­sprit ist Palmöl aus Indonesien, der Heimat des letzten Orang-Utans.

Und weil es billig ist, zer­stört die sub­ven­tio­nierte Fleisch- und Milch­in­dustrie in Deutschland den Regenwald nicht nur für Soja, sondern auch für Palmöl als Tierfutter

Paradox, während in Deutschland mit Palmöl die Tiere in der Mas­sen­tier­haltung mit Palmöl gefüttert werden, hungern dort, wo Palmöl angebaut werden, die dort lebenden Menschen.

Während  in Deutschland behauptet wird, dass Palmöl, das man aus Süd­ost­asien als Bei­mi­schung für den Diesel bezieht, öko­lo­gisch gut und kli­ma­freundlich sei, werden riesige Wald­flächen gerodet und gefährden das Klima.

Die Dis­kussion um „Teller, Trog oder Tank“ beim Anbau und der Nutzung von Acker­pflanzen gibt es bereits seit langem. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Franky Sam­pe­rante, Gründer und Direktor der indo­ne­si­schen NGO Yayasan Pusaka, sagte: „Die fort­ge­setzte Expansion der Palm­öl­pro­duktion ist für schwere Men­schen­rechts­ver­let­zungen und Wald­zer­störung in Süd­ost­asien verantwortlich.

In dem Brief an die EU-Kom­mission heißt es: „Die Palm­öl­plantage und die Industrie haben in der Tat Wälder in großem Umfang zer­stört und beseitigt, und sie zer­stören wei­terhin Wälder und Torfland.

„Wir haben auch unser Land und unsere Nah­rungs­quellen, unseren Lebens­un­terhalt, Kräu­ter­me­dizin, seltene Vege­tation sowie unsere kol­lek­tiven Lebens­weisen ver­loren. Vor Ort erleben wir Kon­flikte, Beläs­tigung, Kri­mi­na­li­sierung und Men­schen­rechts­ver­let­zungen, die Ablehnung von Arbeits­rechten sowie sozio­öko­no­mische und öko­lo­gische Pro­bleme. Unsere üblichen Ter­ri­torien leiden jetzt unter lang­fris­tigen öko­lo­gi­schen Kata­strophen wie Dürren, Wald­bränden, Was­ser­ver­schmutzung und dem Rückgang der Fisch­be­stände, dem Verlust der Nah­rungs­si­cherheit, was die Lebens­qua­lität der Men­schen vor Ort, ins­be­sondere von Frauen und Kindern, beeinträchtigt. ”

Sie fügen hinzu: „Die EU sollte sicher­stellen, dass erneu­erbare Energien nur von Unter­nehmen bezogen werden, die umwelt­freundlich, gerecht und men­schen­würdig sind. Bio­diesel auf Palm­öl­basis erfüllt diese Prin­zipien offen­sichtlich nicht, wie ver­schiedene soziale, wirt­schaft­liche und öko­lo­gische Pro­bleme aufzeigen.“

Bio­diesel auf Soja­basis wird 2023 aus dem bel­gi­schen Trans­port­markt verbannt.

Khattabi sagte, der Ver­brauch von Bio­diesel auf Palm­öl­basis in Belgien habe sich zwi­schen 2019 und 2020 auf 231 Mil­lionen Liter ver­zehn­facht, ein Volumen, das eine Land­fläche von „mehr als 100.000 Fuß­ball­feldern“ erfordert. „Wir wissen aus Studien, dass min­destens die Hälfte dieser Palm­öl­plan­tagen auf kürzlich abge­holztem Land gepflanzt wurde“, sagte sie. Soja hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem bedeu­tenden Treiber der Ent­waldung in den Ama­zonas- und Chaco-Wäldern in Süd­amerika entwickelt.

Euro­päische Importe von Palmöl, Soja­boh­nenöl und Öl 1990–2019 (Index mit 1990=100). Daten von FAOSTAT.

„Dies ist ein erster Schritt, um die nega­tiven Umwelt­aus­wir­kungen der Bun­des­po­litik für Bio­kraft­stoffe zu stoppen“, sagte Khattabi. „Die Bun­des­re­gierung wird auch die Nach­frage nach Bio­kraft­stoffen redu­zieren, indem sie sich auf den Elektro- und den Schie­nen­verkehr konzentriert.“

Droh­nen­an­sicht des Chi­quitano-Walds, der kürzlich am Rande des boli­via­ni­schen Ama­zonas für die Soja­pro­duktion abge­holzt wurde. Foto von Rhett A. Butler für Mongabay.

Durch Palmöl im Diesel soll CO2 ein­ge­spart und so die Kli­ma­bilanz auf­ge­bessert werden. Doch weil immer mehr Regenwald den Palm­öl­plan­tagen und für Soja weichen muss, ent­steht ein gegen­tei­liger Effekt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzep­tieren Sie die Daten­schutz­er­klärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Netzfrau Doro Schreier


netzfrauen.org