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Der Ansturm der Ungeimpften

Wer aus der EU in die USA reisen möchte, hat auf­grund der restrik­tiven federal Laws wegen Corona derzeit immer noch schlechte Karten. Und ohne Impfung geht da gar nichts. Die Biden-Regierung zieht die Zügel auch im Land weiter an, ver­ordnet für Firmen ab 100 Beschäf­tigten de facto eine Impf­pflicht und der Prä­sident höchst­selbst erklärt, er habe mit den Unge­impften nun lange genug Geduld gehabt. Doch es gibt auch ein anderes Amerika, das sich selt­sa­mer­weise aus der­selben admi­nis­tra­tiven Quelle speist und wo die Impf­gän­gelung gänzlich anders gehandhabt wird. Und ich rede hier nicht von Pri­vat­partys von Poli­tikern oder von den Hunger-Games der Met-Gala, auf der sich die mas­kenlose Elite mit unbe­kanntem Impf­status Häppchen von mas­kierten Domes­tiken reichen lässt und dabei sünd­teure Kleider mit poli­ti­schen Bot­schaften trägt (merke: „Tax the Rich“ ist das Che-Guevara-T-Shirt der poli­tisch-demo­kra­ti­schen Ober­klasse) – nein, ich denke da eher an die süd­liche Grenze der USA zu Mexiko.

Grenz­schutz ist Bun­des­aufgabe und seit Monaten gibt es ange­sichts der täglich tau­senden ille­galen Ein­wan­derer kei­nerlei Bestre­bungen, den Grenz­über­tritt an Imp­fungen oder deren Nach­weise zu koppeln. Mit dem Hinweis, man habe weder Zeit noch Platz, die Neu­an­kömm­linge zu impfen oder zu prüfen, wischt Biden das Thema weg. So gut, so frei, möchte man froh­locken, gäbe es da nicht das Problem der Unpro­por­tio­na­lität der Härte der Maß­nahmen. Denn während ein ame­ri­ka­ni­scher Steu­er­zahler etwa in New York ohne Impf­zer­ti­fikat nicht mal einen Chees­burger im Restaurant essen (und sogar bezahlen) darf, ist der illegale Grenz­über­tritt kein Problem. Harte Türen, aber keine Zäune mehr.

Auf in die USA…

Die aktuelle Ankün­digung Bidens, bei ille­galen Ein­wan­derern nicht auf die Impfung zu bestehen, locken offen­sichtlich gerade zehn­tau­sende (nennen wir sie mal Quer­denker) aus aller Herren Länder an die mexi­ka­nische Nord­grenze. Die Zahl der Men­schen, die an der Grenze aus­harren oder sie schon Richtung Texas über­schritten haben, hat sich gerade ver­viel­facht. Unschöne Bilder sind es, die wir da vom Rio Grande zwi­schen Del Rio in Texas und Ciudad Acuña in Mexiko sehen.

Und es sind wie 2015 in Berlin gerade nicht das ange­lockte Elend und die Gesetz­lo­sigkeit in deren Schlepptau, welche die Politik im fernen Washington beun­ru­higen, sondern eben diese Bilder. Deshalb hat man kur­zerhand das ganze Gebiet zur Flug­ver­botszone erklärt, in der Kame­radrohnen nicht fliegen dürfen. Ein Bild, ein Problem – kein Bild, kein Problem! Die Begründung des Flug­verbots kann es indes mit den Aus­reden jedes Auto­kraten einer Bana­nen­re­publik auf­nehmen, der formal zwar das von ihm geschaffene Recht bemüht, aber sehr deutlich macht, es nicht nötig zu haben, sich für eine Ent­scheidung eine logisch-schlüssige Erklärung aus­denken zu müssen: die Drohnen könnten die Straf­ver­folgung stören, so die FAA (Federal Aviation Admi­nis­tration). In Wirk­lichkeit doku­men­tieren die Drohnen jedoch die Straf­taten und das sollen sie offenbar nicht – zumindest auf der US-Seite des Flusses, von Mexiko aus starten Drohnen aber genauso gut.

…und bring dir was zu essen mit!

Doch die zustän­digen Bun­des­be­hörden zu Straf­ver­folgung sind offenbar ohnehin mit anderen Dingen beschäftigt, sonst würde sie ange­sichts der gerade massiv anschwel­lenden Zahl ille­galer Grenz­über­tritte doch sicher irgend etwas unter­nehmen. Die lokalen Gemeinden in Texas sind längst über­fordert von der Völ­ker­wan­derung durch ihre Felder und Gärten, man hat weit­gehend resi­gniert. Die Migranten ziehen ja ohnehin weiter nach Norden, in die großen Städte, irgendwann.

In der Zwi­schenzeit und ange­sichts der fak­tisch gänzlich auf­ge­ge­benen Grenz­kon­trollen helfen sich die Migranten selbst. Und man muss ihnen zugute halten, dass sie erfin­de­risch sind und sich selbst helfen. Weil die Ver­sor­gungslage in den Auf­fang­lagern in Texas prekär ist, geht man eben zurück nach Mexiko und kauft dort ein, was fehlt. Niemand kon­trol­liert diesen „kleinen Grenz­verkehr“, bei dem sicher nicht nur Mais und Bohnen nach Norden geschafft werden. So sieht man auf der einen Seite des Flusses eine Gruppe, die offen­sichtlich auf dem Weg zum Ein­kaufen in Mexiko ist, der auf der anderen Seite eine weitere Gruppe auf dem Rio Grande voll bepackt ent­gegen kommt.

Das Reuters-Foto dazu darf jetzt schon als iko­nisch gelten, zeigt es doch wie kein Text es beschreiben könnte das Total­ver­sagen der Regierung Biden. Es sind Tage der Offenen Tür in den USA, jeder kann rein. Und solange man nicht durch die offi­zielle Tür, sondern an ihr vorbei geht, braucht man auch kein Impf­zer­ti­fikat. Ob „Delta” schon vor Angst zittert? Sind auf der Met-Gala noch Lachs-Schnittchen übrig? Und was macht eigentlich Vize­prä­si­dentin Kamala Harris, die mit der „Grenz­frage” beauf­tragt ist? Fragen über Fragen und die Ant­worten kennt ganz allein der Wind. Schau dorthin, Leser…da ist gerade ein MAGA-Basecap umgefallen.


Quelle: unbesorgt.de