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Mitten in die stei­gende Inflation und Wirt­schafts­krise: Lau­terbach will die Kran­ken­kas­sen­bei­träge anheben

Einen schlech­teren Moment hätte er nicht aus­suchen können. Die Bevöl­kerung ächzt unter den rui­nösen Benzin- und Die­sel­preisen, Heizöl kostet ein Ver­mögen, wer Gas­heizung hat muss befürchten, bald im Kalten zu sitzen, die Strom­preise werden sich sehr bald ver­drei­fachen. Die Spei­se­öl­preise – wenn es über­haupt noch etwas gibt —  haben sich mehr als ver­doppelt, Mehl bekommt man nir­gends mehr und die Lebens­hal­tungs­kosten schießen auf breiter Front nach oben ab. Und jetzt noch die Kran­ken­kas­sen­bei­träge anheben? Die Ver­stimmung im Volk steigt par­allel zu den Preisen. 

Es war ja von vor­ne­herein abzu­sehen, dass die Ein­däm­mungs­maß­nahmen einen immensen, wirt­schaft­lichen Schaden anrichten würden. Nichts­des­to­trotz und ent­gegen allen fei­er­lichen Ver­spre­chungen wurden immer neue Lock­downs ange­ordnet und mit schmerz­haften Strafen bei Zuwi­der­handlung bewehrt. Und wir sind noch nicht durch: Im Herbst wird der nächste Lockdown kommen, das ist jetzt schon klar. Und wenn Deutschland das einzige Land der Welt ist, das das durch­zieht, bis nichts mehr steht.

Wäh­rend­dessen agiert der Bun­des­ge­sund­heits­mi­nister irgendwo abge­hoben in seinem Wol­ken­ku­ckucksheim: „Wir können in diesem Jahr die Pan­demie beenden, und wir sollten diese Gele­genheit nicht ver­streichen lassen“, appel­lierte Minister Karl Lau­terbach bei der Gene­ral­de­batte zum Haushalt 2022.

Wie kommt der Mann darauf? Der Pan­de­mie­status ist bereits offi­ziell beendet. Hat er das nicht mit­be­kommen? Und falls er die Anste­ckungs­wellen meint: Die werden wir genauso wenig beenden, wie alle anderen ende­mi­schen Infek­ti­ons­krank­heiten, ins­be­sondere nicht in der Grip­pe­saison. Es kommt eben nur eine neue Infektion dazu, die wir auch nie in den Griff bekommen. Trotz Jahr­zehnten an Grip­pe­impfung ver­breitet sich der jeweilig kur­sie­rende Stamm jedes Jahr und fordert auch jedes Jahr neue Todes­opfer. Corona wird – wie wir an den ständig neuen Vari­anten sehen — sich eben­falls jedes Jahr mit einem neuen Angebot zur Saison anmelden. Da gibt es kein Entkommen.

Die Leis­tungs­bilanz der Imp­fungen, die Minister Lau­terbach so heftig pro­pa­giert, ist mise­rabel. Die Inzi­denzen sind auf Höhen geklettert, die das Mehr­fache dessen sind, was im „unge­impften“ Pan­de­miejahr schon als Kata­strophe galt.

Mit seinen Parolen und ständig radi­ka­leren und pein­li­cheren Auf­tritten manö­vriert sich Minister Lau­terbach immer weiter ins Abseits. Sein Rückhalt unter denen, die ihn bisher „doch ganz gut“ fanden, schmilzt dahin.

Zumal mit dem Geld der Kas­sen­bei­träge viel Schind­luder getrieben wurde. Schon in wirt­schaftlich starken Zeiten gaben die Kran­ken­kassen immer mehr aus, als sie ein­nahmen. Dann gab es tolle neue Ein­rich­tungen, wie Termin-Service-Stellen, die zwar keiner nutzt, die aber Geld kosten. Die Ärzte ver­langten höhere Honorare und die Pflege wird auch immer teurer.

Ein großer Teil der Gelder, so berichtet das Han­dels­blatt, ver­schwindet in dem nebu­lösen Loch der „ver­si­che­rungs­fremden Leis­tungen“ der gesetz­lichen Kran­ken­ver­si­che­rungen (GKV). Was das im Ein­zelnen ist, scheint kaum geklärt werden zu können. Das Han­dels­blatt schreibt:

„Der Bun­des­rech­nungshof  fordert nun mehr Trans­parenz beim Bun­des­zu­schuss an die GKV, der in der Corona-Pan­demie auf eine Rekordhöhe von 18 Mil­li­arden Euro gestiegen ist. Die Zah­lungen aus dem Bun­des­haushalt an den Finanztopf der Kran­ken­kassen dürften in den kom­menden Jahren weiter zunehmen, wenn die Regierung einen hef­tigen Bei­trags­an­stieg ver­hindern und die 40-Prozent-Grenze bei den gesamten Sozi­al­ab­gaben ein­halten will.“

Der Bun­des­rech­nungshof fordert nun, dass diese ver­si­che­rungs­fremden Leis­tungen „mög­lichst präzise doku­men­tiert“ werden. Ansonsten sei eine zuver­lässige Finanz­planung für den Bun­des­haushalt und die GKV kaum möglich. Schon in diesem Jahr sollen 40 Mil­li­arden Euro Steu­er­gelder in die gesetz­lichen Kran­ken­kassen ein­fließen. Auf jeden Fall sollen „kos­ten­in­tensive“ Struk­turen abgebaut werden.

Was nun zu befürchten steht, ist ein wei­teres Sterben der regio­nalen, alten Kran­ken­häuser, hin zu den Medizin- und Behand­lungs­fa­briken, wo man einfach nur durch­ge­schleust wird und modul­artige „Behand­lungs­bau­steine“ über sich ergehen lassen muss und von der einen Apparut in die andere wei­ter­ge­reicht wird. Die „Welt“ begrüßt das:

„Vor allem die seit Langem über­fällige Kran­ken­haus­reform will sich Lau­terbach vor­nehmen. In der Tat steckt hier lang­fristig das größte Ein­spar­po­tenzial. Deutschland leistet sich zu viele kleine Kli­niken, die ent­spre­chend viel Per­sonal brauchen. Das ist weder kos­ten­ef­fi­zient, noch dient es der medi­zi­ni­schen Qua­lität. Im Gegenteil: Große Häuser erzielen deutlich bessere Ergeb­nisse. Mit seinem Fach­wissen muss Lau­terbach den Deut­schen klar­machen, dass Wirt­schaft­lichkeit und gute Ver­sorgung auch im Gesund­heits­wesen keinen Wider­spruch darstellen.“

Was hier wirklich als Gesund­heits­system seit Langem geplant wird, ist eine ziemlich dys­to­pische Sache. Ich kann Lesern hierzu nur meinen zwei­tei­ligen Beitrag „die art­ge­rechte Haltung des Men­schen“ empfehlen:

https://dieunbestechlichen.com/2017/07/artgerechte-haltung-des-menschen‑1/

https://dieunbestechlichen.com/2017/07/die-artgerechte-haltung-des-menschen-teil‑2/

Ein Sprecher des Spit­zen­ver­bands der Gesetz­lichen Kran­ken­ver­si­cherung (GKV) sagte gegenüber der „Frank­furter All­ge­meinen Zeitung, dass die Bei­trags­er­hö­hungen sich wei­test­gehend ver­meiden ließen: „Um die gewaltige Finan­zie­rungs­lücke zu schließen, brauchen wir eine ord­nungs­po­li­tisch saubere Lösung und keinen jähr­lichen Finan­zie­rungs­poker. Der Verband fordert ein Maß­nah­men­paket, in dem bei­spiels­weise eine geringere Mehr­wert­steuer auf Medi­ka­mente ent­halten ist. Ferner sollte der Bund die Ver­si­che­rungs­bei­träge für Arbeits­lo­sengeld-II-Emp­fänger voll­ständig über­nehmen. 

Das Ganze wird kaum lange gut gehen. Die finan­zielle Decke wird immer kürzer. Die wirt­schaft­lichen Schäden durch falsche Politik, die Corona-Ein­däm­mungs­maß­nahmen und den Ukraine-Krieg werden erst in einem Jahr so richtig sichtbar werden. Aber auch dieses Jahr wird uns Bürgern noch viel abfordern. Das alles spielt dem „Great Reset“ wun­derbar in die Hände.