Schäfflertanz im Glockenspiel des Münchner Rathausturms

SCHÄFF­LERTANZ — Wer haut dem Fass den Boden aus?

Ich habe noch im Hei­mat­kunde Unter­richt der Grund­schule gelernt, dass der Münchner Schäff­lertanz nach der ver­hee­renden Pest­epi­demie von 1517 ent­stand. Die Über­lie­ferung erzählt, dass die Schäffler (Fass­macher) damals in ihrer bunten Gil­de­tracht einen Tanz auf öffent­lichen Plätzen auf­führten, um die ver­ängs­tigten Men­schen mit Musik und Spaß aus ihren Häusern zu locken.

Man geht davon aus, dass in den in Europa gras­sie­renden Pest­epi­demien zwi­schen dem 14. und 17. Jahr­hundert circa ein Drittel der Bevöl­kerung aus­ge­löscht wurde. Das große Sterben war damals für jedermann sichtbar. Tag und Nacht fuhren die Holz­karren der Toten­gräber durch die Städte, um die Lei­chen­berge zu ent­sorgen. Ich möchte nicht falsch ver­standen werden, jedes Ein­zel­schicksal, jeder per­sön­liche Verlust ist schmerzhaft. Doch ver­glichen mit damals stellt sich uns das heutige ‚Pan­de­miechen‘ wie ein Schein­riese dar. Und das trotz zwei­jäh­rigem uner­müd­lichen Trom­mel­feuer der Hof­be­richt­erstatter Medien sowie scham­losen Lügen der Ein­peit­scher aus Politik und Pharmalobby.

Und obwohl fast die ganze Welt um uns herum die Maß­nahmen zum Ein­dämmen der Pan­demie unter dem Druck der Fak­tenlage sang- und klanglos aus­ge­setzt oder abge­schafft haben, wird in Deutschland immer noch von einer Impf­pflicht geschwurbelt. Ich kann mir gut vor­stellen, dass eine heutige Reprise des Schäff­ler­tanzes in einen medialen Auf­schrei und Mas­sen­ver­haf­tungen münden würde.

Was stimmt nicht mit uns?

Was ist an den Deut­schen so besonders, dass man sie auf keinen Fall in die Eigen­ver­ant­wort­lichkeit ent­lassen darf? Kriegs­lüs­ternheit kann es ja wohl nicht sein, denkt man an den deso­laten Zustand unserer Bun­deswehr oder an die traum­tän­ze­rische Selbst­auf­op­ferung unserer kli­ma­re­li­giösen und ein­wan­de­rungs­be­wegten Regierung.

Aber das lässt sich doch ändern, oder?

Ich denke schon. Seit gut vier Wochen sind unsere Medien wie auf Knopf­druck umge­schwenkt. Warum? Weil Russland es gewagt hat, das zu tun, was Amerika in der Ver­gan­genheit zigmal getan hat, nämlich am Völ­ker­recht vorbei in andere Länder ein­zu­fallen. Bei Afgha­nistan, Jugo­slawien, Irak, Syrien, Libyen usw. habe ich den Nach­rich­ten­sprecher noch nie von Bushs, Clintons oder Obamas Krieg faseln hören. Bei der Ukraine spricht man jedoch ein­heitlich vom Krieg Putins. Noch ein Bei­spiel gefällig? – Die guten Länder haben Prä­si­denten, die bösen müssen mit Macht­habern auskommen.

Es wäre doch gelacht, würden unsere Qua­li­täts­medien es nicht schaffen, das deutsche Volk von Warm­du­schern und Angst­welt­meistern auf Kriegs­geilheit zu bürsten. Bei Sprit­preisen von über zwei Euronen, da greift man doch gern wieder zu den Waffen. Die sind zwar im Moment noch nicht da, aber man kann ja schon mal hundert Mil­li­arden locker machen. Was, die sind auch nicht da? – Dann werden wir halt weitere Schulden machen. Das trifft uns ja eh nicht mehr. Das zahlen dann die Jungen.

Und wenn die dann auch nicht mehr da sind?

Wie? Was? — Ich versteh nicht. – Ja, ich meine, wenn die dann im WK III ver­dampft sind? — Jetzt male doch den Teufel nicht an die Wand! Der Putin, der wird schon noch ver­nünftig werden, bei all den Sanktionen.

Echt jetzt — glaubst du das wirklich???

Bernd Huber, Autor des eso­te­ri­schen SCi-Fi-Romans: Brainbow