Janika Pondorf ist ein junges Mädchen, durchdrungen von der Sorge um das Wohl unseres Heimatplaneten, der Natur, um das Klima, das aufgrund menschlicher Prasserei und Profitsucht entgleitet. Also nimmt sie mutig den Kampf auf. Sie glaubt, dass sie gegen übermächtige Konzerne kämpft, gegen finstere, rechte Mächte, denen die Erde egal ist, solange sie nur ordentlich Kasse machen. Aus ihrer Sicht gesehen, ist sie eine Art Augsburger Greta Thunberg.
Sie wird sicher viel Lob und Respekt aus den Kreisen bekommen haben, die hinter Fridays for Future, Extinction Rebellion, Klima-Aktivistengruppen wie Greenpreace und anderen stehen. Und das hat in ihr die Grundüberzeugung gestärkt, dass sie auf der Seite des Wahren, Guten und Schönen steht und für das höchste Gut, unsere Erde, kämpft. Und ich meine das alles nicht spöttisch oder ironisch.
Wie das bei exponierten Personen so ist, die sich nur in bestimmten Zirkeln bewegen, die man heute gerne „Echokammern“ nennt, man steigert sich gemeinsam in immer weitere Ideologien und Überzeugungen hinein. Es entwickelt sich das, was den „Verschwörungstheoretikern“ oder „Querdenkern“ vorgeworfen wird: Ein Tunnelblick, der nur die Informationen ins Bewusstsein durchdringen lässt, die die eigene Sicht bestätigen.
Schon im Normalfall erfordert es auch immer einen gewissen Grad von Selbstüberwindung, die Informationen aufmerksam und offenen Geistes anzuschauen, die man eigentlich nicht zur Kenntnis will. Man bleibt lieber in seiner Blase. Das kennt jeder, der sich ein bisschen selbst reflektiert. Eine 15-Jährige ist dazu meistens noch nicht fähig. Im Gegensatz zu den Impfkritikern und Querdenkern wird den Fridays for Future- und Klimaaktivisten aber nicht schärfste Kritik, Hohn und Verachtung entgegengebracht, sondern die Medien und sehr viele Politiker loben ja auch noch das Engagement und hofieren die Aktivisten.
Kein Wunder also, das die 15jährige Janika Pondorf sich selbst als eine Heldin sah und eine Art Trauma erlitt, als eines Morgens im Mai 2020 die Ermittler des Staatsschutzes unversehens in ihrem Zimmer stehen und ihr Selbstbild schwer anschlagen:
„Um sieben Uhr in der Früh klingelt es an der Tür. Janika Pondorf liegt zu dieser Zeit noch auf dem Bett, ‚halbnackt‘, wie sie sagt. Wenige Momente später stehen sieben Ermittler im Zimmer der damals 15-Jährigen, so berichten es die Jugendliche und ihre Mutter. Angeführt werden die Beamten vom Augsburger Staatsschutz — also jener Abteilung der Kripo, die für politische Delikte zuständig ist. Über Stunden wird das Haus der Familie durchsucht, berichtet Janika. ‚Erst stand ich noch halbnackt vor den Polizisten.‘ Später sei sie dann alleine in einen Polizeiwagen gebracht worden, zuvor aber noch auf dem Gehweg durchsucht worden.“
Unversehens findet sich die Augsburger Klimaheldin und gefeierte Zentralfigur des Klimacamps vor dem Augsburger Rathaus in der Rolle einer terroristischen Straftäterin. Eine 15-Jährige, ein halbes Kind, so zu behandeln ist allerdings starker Tobak.
Der Statsschutz-Überfall hatte seine Ursache in einer Aktion in der Nacht zum 29. November 2019:
„Die Nacht vor dem ‚Black Friday‘, dem Tag der Schnäppchen und Sonderangebote. In Augsburg werden Geschäfte und Fußgängerzone mit abwaschbarer Kreide besprüht. ‚Brauchst Du das?‘ steht auf einem Gehweg. ‚Buy nothing‘ an einer Schaufensterscheibe. Noch am selben Tag bekennt sich Greenpeace Augsburg in einer Pressemitteilung zu den Sprühereien.“
Als Janika am nächsten Tag bei der Fridays for Future-Demo mitmarschiert, wo sie schon zum „harten Kern“ gehört und bekannt ist, wurde sie von einem Polizisten in Zivil angesprochen und gefragt, ob sie bei den Kreidesprühereien dabei war. „Ich habe ‚Nein‘ gesagt“ erinnert sie sich. Der Polizist nahm ihre Personalien und ein Foto von ihr auf. Das war’s. So schien es jedenfalls.
Doch die Ermittler finden auf den Überwachungskameras, die die Kreidesprühaktion aufgenommen hatten, eine Person, die von der Statur her Janika Pondorf sein könnte und einen khakifarbenen Mantel trägt, so, wie Janika auf der Fridays for Future Demo am nächsten Tag.
Die Klimaaktivisten um Janika Pondorf sehen den wahren Grund in den Auseinandersetzungen um die Bretterbuden vor dem Rathaus, die auch vor Gericht ausgetragen wurden, und die die Klimaaktivisten für sich entscheiden konnten. Oberbürgermeister Frau Eva Weber zog vor Gericht mehrfach den Kürzeren. Aber es gibt noch einen weiteren Grund:
„Volker Ullrich, Bundestagsabgeordneter und Chef der CSU-Augsburg, warf dem Klimacamp vor, einen Spendenaufruf zugunsten der sogenannten ‚Roten Hilfe‘ unterstützt zu haben, ‚einem Verein, der im Phänomenbereich des Linksextremismus vom Verfassungsschutz beobachtet wird.‘“
Die Durchsuchung in Janika Pondorfs Wohnung und Zimmer hat nichts ergeben, das Verfahren wurde eingestellt. Aber Janika ist wegen der psychischen Schäden, die sie erlitten hat, in psychologischer Behandlung. Jetzt, zwei Jahre später, schildert sie die erlittenen seelischen Schäden:
„Sie habe zwei schwere Jahre hinter sich, mit stationären Klinik-Aufenthalten, Trauma-Therapien, einer posttraumatischen Belastungsstörung. Auch ihr Abitur habe sie um ein Jahr nach hinten verschieben müssen. Und all das wegen der Ereignisse am Morgen des 20. Mai 2020 – dem Tag, an dem die Polizei plötzlich im Kinderzimmer der damals 15-Jährigen stand und mit einer Durchsuchung begann. Die Vorwürfe, die Pondorf heute erhebt, wiegen schwer. (…) So habe sie während der Aktion kaum Gelegenheit gehabt, sich ganz anzuziehen. Sie habe den sieben Beamtinnen und Beamten ‚halbnackt‘ gegenübergestanden. Auch sei scheinbar wahllos in ihrem Tagebuch gelesen worden. Dieser weitreichende Eingriff in ihre Privatsphäre habe fortwährende gesundheitliche Probleme ausgelöst.“
Frau Pondorf hat nicht unrecht mit dieser Beschreibung. Es mag ihr nicht gefallen, aber sie ist damit durchaus nicht allein. Nur haben die Menschen, die eine noch wesentlich härtere Gangart der Polizei über sich ergehen lassen mussten – ebenfalls grundlos und ungerechtfertigterweise. Diese Leute wurden als „mutmaßlich rechtsextrem“ eingestuft, und so wurden Hausdurchsuchungen bei sechs vollkommen unbescholtenen Leuten durchgeführt, die einem pulverkrachenden US-Actionfilm alle Ehre gemacht hätten, mit allen Spezialeffekten und Sahnehäubchen: Um vier Uhr morgens wurden die Haustüren eingetreten, Blendgranaten geworfen, Spürhunde durch’s Haus geführt und alles durchwühlt.
Die derartig Heimgesuchten waren eigentlich nie auffällig gewesen und geachtete Mitbürger, die ganze Sache war ein einziger Reinfall, denn es gab nichts, aber auch gar nichts Belastendes, außer Vorräten im Keller und dass ihre Namen und Nummern auf dem Handy des obskuren „Franco A.“ gefunden worden waren. Dabei waren alle „Schwerverdächtigen“ vollkommen harmlose Bürger: Ein geachteter, völlig unauffälliger Handwerksmeister, der sich vorbildlich sozial engagierte, ein Kriminalkommissar, ein weiterer Polizist, ein Rechtsanwalt und ein Bürgerschaftsabgeordneter. Keiner der Herren war irgendwie vorbestraft oder irgendwie schlecht aufgefallen.
Nachdem der Ruf und die Existenz der überfallenen Prepper ruiniert war, kam dann nach der ersten Septemberwoche der Rückzug: Es gab keine „Todesliste“, niemand sei gefährdet gewesen, der Waffenbesitz war vollkommen legal, es gab keine Strafregister, keine Vorgeschichte von Gewalt, keine Verbindungen in eine rechte Szene, keine Affinität zu „Reichsbürgern“. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
Aber die Medien hatten sich wochenlang bis zur Bewusstlosigkeit echauffiert, die Mär von der Todesliste mit Politikernamen wurde überall durchgehechelt, die sechs friedlichen Bürger ohne jede Vorstrafen oder Auffälligkeiten wurden zum „rechten Terroristennetz“, das linke Politiker ermorden wollte. Soweit bekannt, hat keiner der sechs Herren nachher psychotherapeutische Behandlung in Anspruch genommen, und die Presse und Funk und Fernsehen haben sich keine Entschuldigung für ihre mediale Hinrichtung abgerungen. Sind ja auch nur Männer.
Frau Janika Pondorf hat es als junges Mädchen, Klimaaktivistin und politisch links stehend da schon deutlich leichter. Hier springen ihr dieselben Medien hilfreich zur Seite, die jene sechs friedlichen Bürger zu Bestien hochgestylt hatten. Sie darf sich in den Mainstreammedien ausgiebig als Opfer präsentieren, ihre Leidensgeschichte auspacken und Massenbetroffenheit erzeugen. Wohlgemerkt: Der Polizeieinsatz gegen Janika Pondorf war einfach vollkommen überzogen, und es ist auch nachvollziehbar, dass ihr das sehr zugesetzt hat.
Der Vorwurf geht an die Medien. Sie hätscheln und pampern die Apologeten und „Aktivisten“ der linksgrünen Klimakrieger und verschaffen ihnen nur zu gerne eine Plattform, verschweigen die Untaten, machen sich zum Sprachrohr und Kombattanten. Auf Menschen, die das Pech haben, irgendwie in die “rechte Ecke“ gestellt zu werden, wird blindlings eingeprügelt, auch wenn schon klar ist, dass die Vorwürfe gar nicht stimmen. Wenn es gegen – auch nur vermeintlich – „Rechte“ geht, ist keine Beschimpfung zu grob, keine Schmähung zu beleidigend, keine Unterstellung zu grotesk. Wer unter dem Label Links, Grün und Klima segelt, wird mit Samthandschuhen angefasst. Dann darf sich das Opfer auf allen Kanälen ausbreiten und Klage erheben. Ist die Strafbarkeit der lieben rot-grünen Klimaaktivisten-Aktionen zu groß, die Nähe zur Antifa zu offensichtlich, wird alles unter einem Mantel des Schweigens erstickt.
An Janika Pondorfs Fall liefern die Mainstream-Medien den Beweis ihrer absichtlich gepflegten Voreingenommenheit und Parteilichkeit. Sie nennen es Journalismus mit Haltung. Ein schöner Euphemismus für Propaganda.