Seit Jahren versuchen Forscher Organe zu züchten, die mit dem menschlichen Körper kompatibel sind. Einige versuchen, 3‑D-Organe zu drucken, während andere versuchen, mechanische Organe zu bauen. Der 57-jährige Amerikaner, der als erster Mensch ein gentechnisch verändertes Schweineherz erhielt, starb nach zwei Monaten am University of Maryland Medical Center (UMMC). Die Forscher entfernten vier Schweinegene und fügten dem Spenderschwein sechs menschliche Gene hinzu. Bereits 2008 war es britischen Forschern erstmals gelungen, Chimären-Embryonen aus menschlichem Erbgut und Eizellen von Kühen zu erzeugen. Das Ganze mit Mensch-Kaninchen gab es schon vorher. Die Forscher hoffen zum Beispiel, mithilfe von Schafen, Schweinen und Kühen menschliche Herzen, Nieren, Lebern, Bauchspeicheldrüsen etc. zu produzieren und möglicherweise andere Organe, die für Transplantationen verwendet werden könnten. 2017 kam dann die Mitteilung, dass US-Forscher Embryos erschaffen haben, die eine Mischung aus Mensch und Schwein sind. Nur ein Jahr später folgte dann die Schaffung eines Mensch-Schaf-Hybrids. Auch Japan hat erste Experimente mit tierisch-menschlichen Embryonen genehmigt, die am Leben gelassen werden dürfen. Und auch China wird schon lange kritisiert, zum „Wilden Westen“ der Genforschung zu werden. In Dezember 2019 wurden in einem chinesischem Labor Affen-Schweine-Hybride geboren. Sie enthielten DNA sowohl von Schweinen als auch von Rhesusaffen. Während das Wachsen menschlicher Zellen in Föten von Schweinen einige der neuen Tricks der Wissenschaft beinhaltete, erforderte es auch etwas Banaleres: eine Farm, die mit Tieren ausgestattet ist, die dazu verwendet werden können. Die gibt es nicht nur in den USA sondern auch in Deutschland. Hier werden neuseeländische Schweine für menschliche Herztransplantationen gezüchtet.
Kritiker verurteilen diese Forschung – Mensch-Tier
„Science-Fiction-Autoren haben Welten wie diese sich vorstellen können – wie die Insel des Dr. Moreau, „Schöne Neue Welt“ oder „Frankenstein“ , sagt Stuart Newman, Biologe am New York Medical College. Er beschäftigt sich mit den chimären Embryonen seit 15 bis 20 Jahren und betrachte auch diese Extremszenarien :
- „Wir müssen mit menschlichen Gehirnzellen vorsichtig sein“, sagte Stuart Newman, Professor of Cell Biology und Anatom am New York Medical College.
„Lassen Sie uns sagen, dass wir Schweine mit menschlichen Gehirnen haben und sie fragen sich, warum wir Experimente an ihnen vornehmen“ , sagte Stuart Newman, „Und dann, was ist, wenn wir den menschlichen Körper mit tierischem Gehirn haben? Dann wird gesagt: Sie sind nicht wirklich ein Mensch, wir können die Organe von Ihnen ernten, da wir an Ihnen Experimente ausgeführt haben“, sagte er. „Ich komme nicht mit übertriebenen extremen Szenarien, sondern ich beschäftige mich mit den chimären Embryonen seit 15 bis 20 Jahren und betrachte auch dieses Extremszenario.“ Tatsächlich reichte Newman vor zwei Jahrzehnten ein Patent für eine Mensch-Tier-Chimäre ein, nicht weil er eine solche Kreatur schaffen wollte, wie er sagt, sondern um auf die Gefahren hinzuweisen. Das US-Patentamt lehnte seinen Antrag im Jahr 2005 ab, was Newman als eine Art Sieg sah. Aber jetzt befürchtet er, dass seine Warnungen nicht beachtet werden.
Was, wenn ein menschliches Gehirn schon vor der Geburt so manipuliert wird, wie sich einige Wissenschaftler einen „perfekten“ Menschen vorstellen? Geht nicht, glauben Sie? Hätten Sie irgendwann gedacht, dass man nicht mal mehr eine weibliche Eizelle benötigt, um Kinder zu erzeugen? Denn nach Forschungen „Halb Mensch – halb Tier“, bedeutet Chimären-Embryonen aus menschlichem Erbgut und Eizellen von Tieren zu erzeugen, sollen in China jetzt Männer Kinder gebären können.
China hat einen kritischen Organmangel
300.000 Bedürftige und 10.000 verfügbare Organe – erklärten der Transplantationsspezialist Deng Shaoping vom Sichuan Provincial People’s Hospital in Chengdu und seine Co-Autoren im Februar 2021 in einem Übersichtsartikel in Xenotransplantation. Der Mangel, so sagen sie, wurde durch die Entscheidung der Regierung aus dem Jahr 2015, die Organentnahme bei hingerichteten Straftätern zu stoppen, noch verschärft. Jetzt, so schreiben sie, „hat China das Potenzial, ein weltbekanntes Zentrum für Schweineorgane zu werden, mit der Perspektive, den aktuellen Organmangel für Transplantationen zu minimieren oder sogar zu beseitigen.“
Internationale Wissenschaftsteams schließen sich den Bemühungen an, und einige gründen kommerzielle Unternehmen in China. Eines dieser Unternehmen ist Qihan Biotech in Hangzhou, das mit eGenesis in Cambridge zusammenarbeitet – beide wurden von George Church von der Harvard University, einem CRISPR-Pionier, und Yang Luhan, die in seinem Labor promovierte, mitbegründet. Sie bauen auf einem Fortschritt auf, über den das Team vor zwei Jahren berichtete, als sie zeigten, dass CRISPR Dutzende von genetischen Sequenzen, sogenannte endogene Retroviren, aus Schweinen entfernen kann.
Diese Überreste alter Infektionen könnten theoretisch Menschen schaden, die Schweineorgane transplantiert bekommen, obwohl andere Forscher das Risiko herunterspielen. „Ich glaube nicht, dass [die Sequenzen] ein sehr großes Problem sind“, sagt Zhao. „Die wirklich große Barriere ist die Immunrejektion, nicht die Viren.“ Niemand weiß, wie viele Schweinegene letztendlich ausgeschaltet werden müssen, um die Abstoßung ihrer Organe beim Menschen zu verhindern – Schätzungen gehen bis zu 20 – aber bis heute haben Lai und Mitarbeiter vier in einem Tier ausgeschaltet, und mindestens fünf andere Gruppen in China zielen ebenfalls auf solche Gene ab, so der Artikel in Xenotransplantation. Siehe Chinas CRISPR-Revolution – besseres Fleisch, Organe für Menschen incl. Gedankenlesen – China’s CRISPR Revolution – The Age of Superhumans!
- Dass Wissenschaftler aus China lieber nicht alle Ergebnisse ihrer Forschung der Öffentlichkeit präsentieren sollten, musste Chinas ‚Frankenstein‘ feststellen. Der chinesische Wissenschaftler Jiankui und zwei weitere Personen wurden wegen Manipulation von Embryonen zur Verhinderung einer HIV-Infektion zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 430.000 US-Dollar verurteilt. Drei Babys wurden in China durch Crispr resistent gegen HIV geboren. Es zeigt aber auch, dass in China die Schaffung von genetisch veränderten Designerbabys gelungen ist und vielleicht heißt es irgendwann: Erster genetisch veränderter Mensch bekam erstes genetisch verändertes Designerbaby, Unmöglich ist das nicht, denn in Chinas gibt es eine regelrechte CRISPR-Revolution. In der Zukunft wird es möglich sein, den Embryo auszuwählen, der am größten oder am schlausten ist. Ein chinesisches Labor hat bereits DNA-Proben von den intelligentesten Menschen weltweit gesammelt. Es ist dabei, Sequenzen der Genome herzustellen, und will auf diese Weise den Schlüssel zur Intelligenz aufspüren.
Deutschland züchtet neuseeländische Schweine für menschliche Herztransplantationen
Nicht nur in China oder in den USA finden grausame Tierversuche an Schweinen statt, sondern auch in Deutschland. Das Versuchstier des Jahres 2010: Das Schwein! Das Schwein bietet im Gegensatz zu Maus oder Ratte den Vorteil, dass die damit hergestellten Tiermodelle weitaus genauer den menschlichen Krankheitsbildern entsprechen. Anhand von Schweinemodellen wird die Entstehung, Entwicklung und Behandlung humaner Tumorerkrankungen an der TU München genauer erforscht. So zeigte etwa ein Schweinemodell zur Darmkrebsentstehung den gleichen Krankheitsverlauf, wie dies beim Menschen der Fall ist, so die Wissenschaftler.
2018 dann in Deutschland diese Meldung: Paviane sterben nur nach wenigen Monaten mit Schweineherz. Bedeutet, vorher starben sie bereits nach ein paar Tagen. Die LMU München feierte den „Erfolg“ des Überlebens eines Pavians für mehrere Monate, dem zuvor das Herz eines genmanipulierten Ferkels eingepflanzt wurde. Bei der Xenotransplantation werden unter anderem Herzen genmanipulierter Schweine in Affen transplantiert, die innerhalb kurzer Zeit an der Abstoßungsreaktion qualvoll sterben. Vorgebliches Ziel ist es, den Mangel an menschlichen Spenderorganen auszugleichen.
Die Zahl der Tierversuche ist bundesweit gestiegen, trotz Protest!
Große Zentren mit Versuchstierlabors gibt es neben München in Berlin, Düsseldorf, Hannover, Heidelberg, Tübingen und Freiburg – eben überall, wo biomedizinische Forschung stattfindet.
Das es auch in Deutschland Schweinefarmen als Organ-Ersatzlager für Menschen gibt, darüber haben wir bereits 2017 berichtet. Und auch, dass neue Tierversuchslabore u.a. in Freiburg und auch zwei neue in München entstehen, auch darüber haben wir berichtet. An der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) werden im neuen Biomedizinischen Centrum (BMC) für Grundlagenforschung Lehrstühle und bestehende Einrichtungen gebündelt. Das Zentrum wurde am 26. Oktober 2015 offiziell eröffnet.
In Deutschland werden Jahr für Jahr rund drei Millionen Tiere für Tierversuche eingesetzt und fast 700.000 für die Forschung getötet.
Im Jahr 2019 wurden dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zufolge insgesamt 2.902.348 Tiere für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Diese Zahl setzt sich zusammen aus 2.202.592 Tieren, die in Tierversuchen verwendet wurden und 699.756 Tieren, die zu wissenschaftlichen Zwecken getötet wurden – zum Beispiel zur Gewinnung von Zellen für Zellkulturen. Etwa 955.000 verwendete Tiere waren genetisch verändert. Nach BMEL-Angaben liegt damit die Zahl dieser sogenannten transgenen Tiere bei etwa 43 Prozent. Dabei waren vor allem transgene Mäuse (89 Prozent) und transgene Fische (10 Prozent).
Ein ehemaliger Bauernhof in Deutschland züchtet kleine Schweine für Herztransplantationen vom Schwein zum Menschen.
Heute ist der Hof ein Labor für molekulare Tierzucht und Biotechnologie, das der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) gehört, so der Bericht aus theanimalreader.com
Die LMU wählte Auckland-Insel-Schweine, die ursprünglich aus Neuseeland stammen, als die besten Kandidaten für Herztransplantationen vom Schwein zum Menschen, weil die Tiere kleiner sind und weniger Viren haben.
Der Wissenschaftler und LMU-Lehrstuhlinhaber Eckhard Wolf forscht seit 20 Jahren an Tier-zu-Mensch-Transplantationen, sogenannten Xenotransplantaten.
„Unsere Aufgabe ist es, die Spenderschweine genetisch so zu verändern, dass ihre Organe nach der Transplantation in den Menschen nicht abgestoßen werden“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir müssen genetische Veränderungen einführen, nämlich drei Schweinegene ausschalten und mindestens zwei menschliche Gene hinzufügen.“
Wissenschaftler stellen Schweineembryos aus Zellen mit menschlichen Genen her. Diese Embryonen werden dann in die Gebärmutter eines Schweins eingesetzt. Nach drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen, der Zeit, in der ein Schwein trächtig ist, wird ein gentechnisch verändertes Schwein geboren.
Vor zwei Monaten implantierte die University of Maryland Medicine in den Vereinigten Staaten einem Mann ein genetisch manipuliertes Schweineherz. Das amerikanische Spenderschwein wurde genetisch verändert; vier Schweinegene wurden entfernt und sechs menschliche Gene wurden hinzugefügt.
Doch obwohl die Operation als Durchbruch gefeiert wurde, kritisierten Tierschutzorganisationen die Verwendung von Tieren als Organspender heftig. David Bennett starb am Dienstag, den 8. März 2022.
Deutsche Tierschützer haben die Forschung in München angezweifelt. Sie lehnen die Idee von Schweinen als Organfabriken entschieden ab und fügen hinzu, dass die Organtransplantationsexperimente an Affen sie qualvoll sterben lassen. Im Februar 2019 sammelte die deutsche Organisation Ärzte gegen Tierversuche über 57.000 Unterschriften, die ein Verbot der Xenotransplantationsforschung forderten.
„Auch als Tierschützer haben wir immer noch Sympathie für jeden, der sich für die Xeno-Transplantation einsetzt. Aber aus tierschutzrechtlicher Sicht ist das nicht vertretbar, und es ist auch eine andere Möglichkeit für Menschen, ein Tier auszubeuten und zu missbrauchen“, sagte Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzbundes München. „Tiere sollten nicht als Ersatzteillager für Menschen dienen.“
Wolf argumentiert, dass ihre Ställe geräumiger sind als die der kommerziellen Landwirtschaft. „Unsere Einrichtung darf Nutztiere zum Zwecke von Tierversuchen züchten und halten“, sagte er.
„Die Tiere haben deutlich mehr Platz als beispielsweise in der landwirtschaftlichen Standardtierhaltung“, ergänzt Wolf. In den kommenden zwei bis drei Jahren, so Wolf, werde auch Deutschland versuchen, ein Schweineherz in einen Menschen zu transplantieren. Bis dahin werden die Schweineherzen an Affen getestet.
Eines Tages glaubt Wolf, dass es auch möglich sein wird, Schweinenieren auf den Menschen zu übertragen. „Allerdings haben die Studien an Primaten gezeigt, dass die Ergebnisse bei der Nierentransplantation noch nicht so konsistent sind wie beim Herzen“, sagte Wolf.
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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