Ihr „Layla“ darf in Würzburg nicht mehr gespielt werden: DJ Robin & Schürze (mit der Protagonistin ihres Videos) (Screenshot:Youtube)

Das Verbot des Lieds „Layla“ ent­hüllt die bür­ger­liche Doppelmoral

In Würzburg wurde auf dem beliebten Volksfest Kiliani der Bal­lermann-Hit „Layla”, der auf Platz 1 der deut­schen Single-Charts landete, ver­boten. Ist dies über­haupt der Erwähnung wert? Nun, es kommt auf den Kontext an.

Was wird heut­zutage aus welchen Gründen ver­boten und was wiegt schwerer: Ein Gedan­ken­ver­brechen, ein „Wort-Aus­sprech-” oder „Sing-Ver­brechen” mit Begriffen wie „Luder” und „Puffmama”, die nun offenbar auf eine Äch­tungs­ebene mit Worten wie „Asylant”, „Neger” oder „Führer” gestellt werden? Oder reale Gewalt­ver­brechen – wie ein Auto, das scheinbar selbst­ständig in Men­schen­mengen fährt, ein LKW, der einen Weih­nachts­markt zer­stört, oder die Ver­ge­wal­tigung eines Mäd­chens durch einen „trau­ma­ti­sierten Flüchtling”, der eigentlich nichts für seine Triebe kann? Wie werden diese ver­schie­denen Ver­gehen mitt­ler­weile in unserer Gesell­schaft bewertet und gewichtet?

„Nor­ma­li­sierter Sexismus“?

Führen wir uns hier zunächst den Text des Schlagers „Layla“ von „DJ Robin & Schürze“ zu Gemüte, um den es geht:

Neulich in der Stadt stand da ein Mann
Er schaute mich sehr glücklich an
„Hey, komm mal her“, sagte er zu mir
„Das ist mein Laden, mein Revier“

„Mein Junge, ich hab ein Geheimnis für dich“
Was er von mir wollte, wusste ich nicht
Ich sah nur das Grinsen in seinem Gesicht
„Was ich dir sage, glaubst du mir nicht“

Ich hab ’nen Puff und meine Puffmama heißt Layla
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la-la-la-la-Layla
La-la-la-la

Die wun­der­schöne Layla
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la, die wun­der­schöne Layla
La-la-la-la-la-la-la-Layla
La-la-la-la, la-la-la-la-la-la

Dann war es auch um mich gescheh’n
Das wollte ich aus der Nähe seh’n
Ich ging in den Laden und schon stand sie da
Geile Figur, blondes Haar

Er hat ’nen Puff und seine Puffmama heißt Layla
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la-la-la-la-Layla
La-la-la-laDie wun­der­schöne Layla
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la, die wun­der­schöne Layla
La-la-la-la-la-la-la-Layla

La-la-la-la, la-la-la-la-la-la

Die schöne Layla, die geile Layla
Das Luder Layla, unsre Layla
Die schöne Layla, die geile Layla
Das Luder Layla, unsre Layla

Wir lieben dich, la-la-la-la-la-la-la-Layla
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la-la-la-la-Layla
La-la-la-laDie wun­der­schöne Layla
Sie ist schöner, jünger, geiler
La-la-la-la, die wun­der­schöne Layla
La-la-la-la-la-la-la-Layla
La-la-la-la, la-la-la-la-la-la

Wo Kunst­freiheit nichts mehr gilt

Der 25-jährige Würz­burger Grünen-Stadtrat Kon­stantin Mack findet das Verbot eines solchen lie­der­lichen Liedes richtig. Die Debatte dazu sei „niveaulos”. Man müsse darüber debat­tieren, „wie nor­ma­li­siert Sexismus generell ist“. Aus­ge­rechnet Grüne wollen nun also auch das Debat­ten­niveau defi­nieren und regeln, worüber über­haupt noch dis­ku­tiert werden darf, während der Rest gleich ver­boten wird. Die sonst immer stets beschworene Kunst­freiheit ist für unseren Jung­grünen Konsti ein schwaches Argument und dürfe nicht dazu führen, „Frauen auf ihr Äußeres zu redu­zieren”.

Ich per­sönlich habe nach dem Studium seiner Web­seite und seines Fotos kein Problem damit, Klein-Kon­stantin auf sein Äußeres samt Nerd­brille, Ohr­ringen, und Lip­pen­piercing zu redu­zieren. Für mich wirkt er wie ein lebens­un­er­fah­rener Wich­tigtuer, der sich auf dem Rücken der Pro­sti­tu­ierten „Layla” pro­fi­lieren will – ver­mutlich, weil er sonst nicht viel zu sagen hat. Der Umstand, dass er Stadtrat ist, füllt sein Bank­konto, was wahr­scheinlich bei seinem Studium der Eth­no­logie (viel­leicht rührt daher das Metall im Gesicht… ist das nicht eigentlich „kul­tu­relle Aneignung”, so wie auch seine afri­ka­nisch anmu­tenden Ohr­stecker?) wohl so leer wäre wie die afri­ka­nische Wüste Kalahari. Eher lustig ist hin­gegen, dass er – selbst kaum dem gärenden Jugend­alter ent­ronnen – Auf­sichtsrat im Kom­postwerk Würzburg ist.

Linker Ego­ismus, bil­liger Ruhm

Dass auch ihm selbst­ver­ständlich „Anti­fa­schismus” – gemeint ist hier wohl dessen orga­ni­sierte Erschei­nungsform – „am Herzen“ liegt, finde ich eher bedenklich, weil es zeigt, wie salon­fähig inzwi­schen die Antifa und ihre Gewalt­ak­tionen geworden sind. Unver­schämt finde ich, dass er sich darüber hinaus mit Femi­nismus iden­ti­fi­ziert: Denn wie so häufig, maßen sich die grünen Frech­linge an, sich für Gruppen ein­zu­setzen, ohne ihnen selbst anzu­ge­hören oder sie vorher für ihren heroi­schen, gar so selbst­losen Einsatz um Erlaubnis gefragt zu haben. Über­grif­figkeit bekämpfen wollen, aber dabei selbst Über­grif­figkeit per­so­ni­fi­zieren: So sind sie, die linken Ego­isten, die sich auf dem Rücken der Unter­drückten billig Ruhm und Ehre erschleichen wollen.

Ich habe recher­chiert, ob der „Feminist“ Kon­stantin Mack sich nach der Schlachtung der drei Frauen Chris­tiane (49), Steffi (24) und Johanna (82) am 25.06.2021 in Würzburg durch den soma­li­schen Mes­sermann Abdi­rahman J. (24) in irgend­einer Weise geäußert hat, oder als Mann, dem der Femi­nismus „am Herzen“ liegt, Ent­setzen über die gezielt gegen Frauen gesetzten Mes­ser­stiche zum Aus­druck gebracht, sein Mit­gefühl aus­ge­drückt oder die „Feminzide“ (wie er selbst diese Morde sicherlich poli­tisch korrekt genannte hätte, wenn er sich denn dazu geäußert hätte) – ver­ur­teilt hat. Gefunden habe ich: Nichts. Dies war zu erwarten – denn Grünen ist es nur recht und billig, wenn sie billig Lor­beeren ernten können, ohne sich selbst und ihre billig erwor­benen Pfründe zu gefährden. Ziemlich billig, wenn Sie mich fragen.

Eine weitere Empö­rungs-Tröte, die sich ebenso billig und gra­tis­cou­ra­giert für die besungene Pro­sti­tu­ierte Layla im Lied ein­setzte, obwohl sie im echten Leben als Stu­dentin der evan­ge­li­schen Theo­logie ver­mutlich noch nie mit einer solchen in Berührung kam, ist die Juso-Poli­ti­kerin Sophie Frühwald (wieso haben all die berufs­em­pörten Schnee­flöckchen eigentlich immer so ver­dammt urdeutsche Namen und scheinen alle aus bestem Hause zu stammen?). Frau Frühwald ist Lan­des­vor­sit­zende der Jusos Hessen und will „bezahlbare Mieten“ (Wie das, bei der anhal­tenden Mas­sen­mi­gration?) und ein „buntes und viel­fäl­tiges Marburg” (so viel­fältig wie die Kopf­tücher der Mus­limas?). Frau Frühwald empört sich über den „Sexismus” der Jungen Union Hessen, die „Layla“ bei einem Auf­tritt auf der Bühne spielen ließ. Böse, böse, böse! Zumal dort, soweit ich erkennen konnte, fast nur deutsche Männer anwesend waren. Ein Unding heutzutage!

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— Sophie Frühwald (@SophieFruehwald) June 21, 2022

Auch Frau Frühwald ist selbst­ver­ständlich gepierct – in der Nase; ganz schön cool für eine wer­dende Pfar­rerin. Und auch sie ist – wie könnte es anders sein – „Femi­nistin”. „Femi­nismus bedeutet für sie, sich dafür ein­zu­setzen im Pri­vaten, im Poli­ti­schen, sich auch beruflich dafür stark zu machen, dass Geschlecht keine Rolle spielt“, schwärmt der Hes­sische Rundfunk über die Nach­wuchs-Sozin. Wenn Frauen wie Frau Frühwald nicht in solchen Macht­po­si­tionen wären, könnte ich mich von dem wider­lichen Oppor­tu­nismus und der glatt­ge­bü­gelten Falschheit eines lang­wei­ligen, lang­haa­rigen Mäd­chens mit drögem Mit­tel­scheitel einfach abwenden und mein Gemüse gießen – so rea­li­tätsfern sind ihre Aus­sagen. Schließlich muss man nur aus der Tür treten und braucht in vielen deut­schen Städten nicht lange zu warten, bis einen aggressiv auf­tre­tende afri­ka­nische und ori­en­ta­lische Män­ner­rotten einer­seits und Gruppen von Kopf­tuch­frauen ande­rer­seits unver­züglich zu der Erkenntnis gelangen lassen, dass „Geschlecht” heute mehr denn je eine Rolle spielt – außer viel­leicht bei farb­losen, jungen Frauen, die schon als kleines Mädchen Bun­des­kanz­lerin werden wollten. Ich bete jeden Tag, dass dieser Kelch an uns vor­über­gehen möge.

Wie zu erwarten, hat sich die „Femi­nistin” Sophie Frühwald, die sich „sehr intensiv” mit der Shoa und dem Kampf gegen Rechts befasst (solche Schlagorte sind einer poli­ti­schen Kar­riere ungemein för­derlich!), bislang kein ein­ziges Mal zu den Mes­ser­morden und Ver­ge­wal­ti­gungen deut­scher Mädchen durch Migranten geäußert oder sich für unter­drückte Afri­ka­ne­rinnen oder gar für Mus­limas in ihren trag­baren Stoff­ge­fäng­nissen ein­ge­setzt. Auch zur Geni­tal­ver­stüm­melung ließ sie bislang nichts ver­lauten. Ungleich ein­facher und bil­liger ist es da doch, einen kul­turell ange­eig­neten Nasenring zu tragen und ansonsten keine Risiken ein­zu­gehen, um die spätere Ver­be­amtung als Pas­torin nicht zu gefährden. Mutig, ja regel­recht todes­mutig sind unsere jungen „Poli­tiker und Innen” heut­zutage wahrlich, so sehr, dass regel­recht mein Herz für sie blutet – so wie die Herzen all der hin­ge­met­zelten Mädchen, Frauen und Männer seit 2015!

Störung der feinen Gehörgänge

Voll des Mit­ge­fühls, ja schlech­ter­dings heroisch sind all unsere edlen Bürger der Ober­schicht, die durch das Blut unserer toten Mädchen zum nächsten Klas­sik­konzert waten. Oder unsere Talkshow-Mode­ra­toren, die stun­denlang über nichts schwafeln. Und unsere Poli­tiker, die aus­schwei­fende Hoch­zeiten auf Luxus­inseln feiern, während die ein­fachen Men­schen aufs Frieren im Winter getrimmt werden.

Alles ist gut, solange nur die Sprache stimmt. Daher ist ein Lied wie „Layla“ auch viel schlimmer als ein Mes­sermord, weil es den feinen Gehörgang der ein­fluss­reichen Bürger stört und zur sofor­tigen Ein­stellung jeg­lichen Enga­ge­ments führt, das noch möglich gewesen wäre, wenn man sich nur nicht mit solch bösen Worten wie „Puffmama“ besudelt gefühlt hätte und sich selbst­ver­ständlich nicht damit gemein machen möchte. Könnte den Status beflecken und den Abstand der Distinktion zwi­schen sich und dem Plebs ver­ringern. Oh, Gott! Das ist fast so schlimm wie eine Putze, die die gleiche, echte Per­len­kette trägt wie die Herrin!

Schauen wir uns an dieser Stelle einen anderen Kontext an: Zitate berühmter, männ­licher Rapper, die aller­dings bislang noch von keinen „Poli­tikern und Innen” als sexis­tisch – oder ras­sis­tisch gegenüber Deut­schen – ange­prangert wurden. Viel­leicht, weil die meisten Rapper nicht weiß sind und daher als Bod­hi­s­attvas des Hei­ligen Kri­mi­nellen George Floyd gelten?

(Screenshot:Twitter)

Hin und wieder griff zumindest die Zeit­schrift „Emma” die frau­en­ver­ach­tenden Zitate auf. Von den Ama­zonen des Femi­nismus wie Claudia Roth, Wucht­brumme Ricarda Lang, Küchen­hilfe Kathrin Göring-Eckardt, der (seit ihrem kürz­lichen Video­auf­tritt bei der „Langen Nacht der ‚Zeit‘“ vielen end­gültig grenz­debil erschei­nenden) Emilia Fester und den anderen „revo­lu­tio­nären“, rundum abge­si­cherten, jungen Wilden erklang bislang kein empörtes Twitter-Gegacker. Ver­mutlich ist der Preis für so viel Rückgrat viel zu teuer und kommt nicht so billig daher wie das Ver­un­glimpfen der eigenen, anstän­digen, zahn­losen Landsleute.

Zu guter Letzt wäre es inter­essant, zu erfahren, was eigentlich die Pro­sti­tu­ierten und ihre Inter­es­sen­ver­tre­tungen dazu sagen, wenn neun­mal­kluge grüne Bür­ger­kinder meinen, sie „ver­tei­digen” zu müssen. Ich würde mich über eine Stel­lung­nahme von Pro­sti­tu­ierten und ihrer Ver­bände freuen und sie auch gern auf bei­schneider ver­öf­fent­lichen. Bitte senden Sie dazu einfach eine Mail an Maria_Schneider@mailbox.org.

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Maria Schneider ist freie Autorin und Essay­istin. Sie führt neben ihrer Berufs­tä­tigkeit den Blog bei­schneider mit einer hei­mat­ver­bun­denen, christlich-kon­ser­va­tiven Aus­richtung. In ihrem Blog ver­öf­fent­licht Maria Schneider gesell­schafts­kri­tische Essays und Rei­se­be­richte sowie Artikel unter­schied­lichster Autoren. Kontakt: Maria_Schneider@mailbox.org