Die Macht der Konzerne ist weitreichend. Wenn Unternehmen Marktmacht haben, werden sie politischen Einfluss suchen und erlangen und umgekehrt. 15 Jahre nach dem Lehman-Crash scheint für viele die Krise schon wieder vergessen. Die Lehman-Krise hatte sich von Amerika rund um den Globus ausgebreitet und letztlich die gesamte Weltwirtschaft lahmgelegt. Hatte man damals mit Immobilien spekuliert, was sie übrigens immer noch tun, profitiert die gigantische Zocker-AG jetzt von der enormen Preissteigerung von Öl, Erdgas, Getreide und sogar von dem knappwerdenden Wasser. Seit damals wurde, entgegen den Behauptungen seitens Politik und Notenbanken, die Krise jedoch nicht gelöst, sondern mit fragwürdigen Mitteln in die Zukunft verschoben. Und statt die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft hinter Schloss und Riegel zu bringen, durfte der Steuerzahler die Zeche bezahlen.
Wenn es um ethisches Verhalten geht, warten Sie nicht auf die Regierung! Die Regierungen sind unerträglich langsam bei der Änderung der Gesetzgebung und werden stark von mächtigen Lobbygruppen beeinflusst und so darf weiterhin an der Börse gezockt werden, auch mit Nahrungsmittelen. Sogar der Gouverneur der Bank of England warnte vor einem „apokalyptischen“ Anstieg der Lebensmittelpreise. Doch der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel und die Inflation fordern bereits überall auf der Welt ihren Tribut. War Ihnen bekannt, dass nur vier Konzerne den weltweiten Agrarhandel dominieren? Immer weniger und größere werdende Konzerne weiten ihre Kontrolle über Landwirtschaft und Ernährung aus, mit schlimmen Folgen. Immer mehr Nahrungsmittelkonzerne, Banken und Investmentfonds pachten langfristig Ackerland, sogar in den afrikanischen Entwicklungsländern. Weltweit steigen die Agrarpreise. Und nicht nur die Agrarpreise, sondern auch die Preise für Öl und Erdgas. War Ihnen bekannt, dass nur einige wenige Konzerne den Energiemarkt kontrollieren? Und es sind immer die gleichen Investmentbanken, die mit der Spekulation von Immobilen, Getreide, Öl und sogar vom Wasser profitieren. Am Anfang steht der Rohstoff – Die Schweiz ist mittlerweile Europas wichtigste Drehscheibe im Rohstoffhandel. Mehr als 500 Handelshäuser sind hier dank niedriger Steuern und schwacher staatlicher Kontrolle tätig. Während die Rohstoffhändler Milliarden verdienen, bleiben die Menschen der Förderländer arm und haben mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu kämpfen. Sie werden von ihrem Land vertrieben oder umgebracht. Und für das Gewissen, gibt es Entwicklungshilfe, doch nicht für die Ärmsten dieser Welt, sondern für Konzerne, die sich in den Ländern der Ärmsten niederlassen und sie ausrauben. Monopoly im wahren Leben! Zocken auf Kosten der Ärmsten. Und während die Zahl der Hungernden dieser Welt steigt, steigen auch die Aktienkurse dieser Welt. Oder wie es bereits Jean Ziegler formulierte: „Es kommt nicht darauf an, den Menschen der Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.“ Wer profitiert vom Hunger in der Welt?
Spekulation mit Nahrungsmittel – Die Spekulation mit Agrarrohstoffen gelten als zusätzlicher Preistreiber
Die Gründe für steigende Nahrungsmittelpreise sind vielfältig und wie bei jedem Preis geht es zunächst um Angebot und Nachfrage: Schlechte oder zerstörte Ernten durch Wetterereignisse, steigende Erdölpreise, weniger Anbauflächen als Folge des Klimawandels, aber auch zunehmende Flächenkonkurrenz etwa durch Biokraftstoffe – all das wirkt sich auf die Preise aus. Hinzu kommt die Spekulation mit Nahrungsmittel an den Börsen.
Nahrungsmittel sind zum Essen da? Von wegen – es werden Grundnahrungsmittel wie Weizen, Soja, Mais & Co. innerhalb des Rohstoffsegmentes als eigene Anlageklasse gehandelt. Die Spekulanten erklären auch warum, denn zum einen werden Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais, Raps, Soja… nahezu immer benötigt, zum anderen profitiert man von einer sich verschlechternden Weltwirtschaft. Es ist sogar möglich, den Preis für Getreide zu manipulieren.
„Heute ist die Agrarindustrie ein großes Geschäft. Die für den Betrieb erforderliche Größenordnung hat dazu geführt, dass sich die Marktmacht auf eine Handvoll Titanen konzentriert hat. Diese Unternehmen – viele davon mit enormen Gewinnen, Cashflows und Dividenden – bieten hervorragende Chancen für Investoren,“ so die Analysten. Aufgrund der aktuellen Situation, werden folgende Konzerne empfohlen:
Da Konzerne immer größer und profitabler werden, wächst auch die Macht und damit der Einfluss, den sie ausüben: Multinationale Konzerne beschäftigen riesige Armeen von Lobbyisten, Anwälten und PR-Leuten. Sie verfügen über enorme Ressourcen, um Gesetze zu ihren Gunsten von gewählten Vertretern auf der ganzen Welt erlassen zu lassen. Um sicher zu gehen, wurden die gewählten Vertreter von den Konzernen in die jeweiligen Regierungen „geschickt“.
Vier Konzerne dominieren den Im- und Export der benötigten Agrarrohstoffe!
Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und die Louis Dreyfus Company. Die große Marktmacht ermöglicht den ABCD-Konzernen, die Weltagrarmärkte zu beeinflussen und bei der Aushandlung von Preisen ihre enorme Verhandlungsmacht gegenüber Erzeugern auszuspielen. Siehe: Nahrungsmittelknappheit? Bizarre Situation weltweit!
Die Macht der Megakonzerne Bayer, Syngenta, DowDuPont und Basf
Die Macht der Agrarkonzerne nimmt dramatische Formen an. Der Schweizer Chemiegigant Syngenta wurde vom Chemiegiganten ChemChina für 43 Mrd. $ übernommen. Bayer kaufte Monsanto für 66 Milliarden Dollar und nachdem der Chemiegigant Dupont mit Dow Chemical fusioniert hat, entstand ein riesiger Weltmarktführer mit einem Börsenwert von 130 Milliarden Dollar. Bis Dato war der Chemiegigant BASF der weltweit größte Chemiekonzern. Diese Chemiegiganten sind auch gleichzeitig die weltweitgrößten Agrarmultis und verseuchen nicht nur mit Pestizide die Umwelt, sondern ihnen gehört das gentechnisch verändertes Saatgut. Und sie wollen nicht nur das Saatgut patentieren, sondern gleich die komplette Lebensmittelkette! Wie mächtig diese Konzerne sind, sehen Sie daran, dass sogar das umstrittene Glyphosat nach 2022 in der EU verlängert werden soll, so wollen es die Chemiegiganten.
Die größten Lebensmittelunternehmen der Welt
Da kein Mensch oder Tier ohne eine Nahrungsquelle leben kann, haben Konzerne, die diese produzieren und liefern, immer die Chance, ein profitables Geschäft zu machen. Die Unternehmen haben sich diese Maxime zu eigen gemacht und ihr Unternehmen auf die heute übliche Weise durch länderübergreifende Expansion durch Übernahmen und Fusionen ausgebaut, darunter Nestle, Cargill, PepsiCo, Archer Daniels Midlands Company, Bunge, Mars, JBS, um einige zu nennen.
Apokalypse jetzt?
Der Gouverneur der Bank of England warnte im Mai 2022 vor einem „apokalyptischen“ Anstieg der Lebensmittelpreise. Apokalypse ist ein beängstigender Begriff, der gemeinhin für eine katastrophale Zerstörung steht, die das Ende der Welt ankündigt. Im griechischen Original bedeutet apokálypsis jedoch eine Offenbarung oder eine Enthüllung. Eine umgangssprachliche Definition lautet: „den Deckel von etwas nehmen“.
Letzteres ist genau das, was Andrew Bailey, Gouverneur der Bank von England – möglicherweise unbeabsichtigt – erreicht hat, als er andeutete, Großbritannien stehe vor einer „apokalyptischen“ Inflation bei den Lebensmittelpreisen.
Tatsächlich sprach Bailey auch über die drastischen Auswirkungen der durch den Ukraine-Krieg verursachten steigenden Lebensmittelkosten und der Lebensmittelknappheit auf die Menschen in den ärmeren Ländern. „Auch für die Entwicklungsländer ist das eine große Sorge … Entschuldigen Sie, dass ich kurz apokalyptisch werde, aber das ist eine große Sorge“, sagte er. Monatelange Warnungen vor einer weltweiten Hungerwelle, die durch die Ukraine noch dringlicher geworden ist, wurden weitgehend ignoriert.
Viele Regierungen hätten ihre finanziellen und materiellen Reserven im Kampf gegen Covid aufgebraucht und sich hoch verschuldet, so der aktuelle Bericht.
Doch wer hat wirklich von den Verschuldungen profitiert?
Anfang März 2020 begann es, dass die Aktienmärkte der Vereinigten Staaten auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise Ende der 2000er Jahre fielen. Das Virus beendete die längste Gewinnspanne für ihre Aktien seit 2009. Auch die asiatischen und europäischen Märkte entwickelten sich nicht besser. Im Laufe der Woche fielen die Märkte in Großbritannien und Europa um etwa sieben Prozent. Es drohte ein weltweiter Crash, also „fütterten“ die jeweiligen Regierungen die Aktienmärkte, aber nicht die Bevölkerung.
- Für TUI wurde ein Finanzierungspaket im Gesamtvolumen von 1,8 Milliarden Euro geschnurrt.
- Der Staat half der Lufthansa mit einem Rettungspaket im Umfang von neun Milliarden Euro.
- Die EU beschloss ein Finanzpaket in der gigantischen Höhe von 1,8 Billionen Euro das größte Finanzpaket, welches die EU je beschloss.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft sogar Unternehmensanleihen und drückt damit die Finanzierungskosten für die Konzerne. Seit 2016 hat die EZB Firmenbonds im Volumen von mehr als 180 Milliarden Euro gekauft. Auch hier profitieren die Konzerne, nicht die Menschen.
Bereits 2020 bezifferten die Analysten von Bloomberg die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den Vereinigten Staaten innerhalb der nächsten 12 Monate auf 53 %, „den höchsten Wert seit dem Ausbruch der Großen Rezession in den USA im Juni 2009. Ob Zentralbanken und internationale Finanz-Institutionen einen Weg finden können, den Rückschlag für die Weltwirtschaft zu mildern, ist unklar, hieß es. Der IWF ermöglichte Schnellkredite und andere ebensolche Finanzierungs-Instrumente, um die Mitgliedsländer bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu unterstützen. Es wurde daraufhin gewiesen, sich auf eine weltweite Wirtschaftsrezession vorzubereiten.
Die grausame Wahrheit hinter den Produkten, die Sie kaufen
Etwa 90 Prozent der in Deutschland verkauften Mode stammen zum größten Teil aus China, Bangladesch, der Türkei oder aus Myanmar. Eigentlich, denn was viele Verbraucher nicht wissen, ist, dass China in anderen Ländern nähen lässt, und zwar von „modernen Sklaven“. Genau zu dem Zeitpunkt, als Entwicklungsminister Gerd Müller den „Grünen Knopf“ vorstellte, wurde in Thailand aufgedeckt, dass dort Flüchtlinge aus Myanmar nähen. Fairer Lohn? Fehlanzeige!
Dass nicht nur in Thailand Flüchtlinge für billige Mode nähen, haben bereits Recherchen aus der Türkei gezeigt, denn in türkischen Ausbeuterbetrieben nähen syrische Kinder, um zu überleben. In Äthiopien nähen „moderne Sklaven“ in chinesischen Fabriken „Made in China“ und in Thailand Flüchtlinge aus Myanmar für große Konzerne. Und vielleicht sind es „moderne Sklaven“, die dann das Label „Grüner Knopf“ in ein Kleidungsstück nähen. Bekleidungsfirmen sind Nomaden, sie gehen dorthin, wo es für sie am billigsten ist. Steigen Löhne und Nebenkosten in Ländern zu stark, zieht die Karawane weiter.
The MAP Foundation, a non-profit, says many garment factory worke
Während die Welt eher nach Bangladesch schaut, seit bei einem Einsturz der Fabrik Rana Plaza über 1130 Menschen ihr Leben verloren und mehr als 2000 teilweise schwerst verletzt wurden, ist die sogenannte Karawane schon längst weiter gezogen.
Am Anfang steht der Rohstoff
Die Schweiz ist mittlerweile Europas wichtigste Drehscheibe im Rohstoffhandel. Mehr als 500 Handelshäuser sind hier dank niedriger Steuern und schwacher staatlicher Kontrolle tätig. Während die Rohstoffhändler Milliarden verdienen, bleiben die Menschen der Förderländer arm und haben mit Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu kämpfen.
Kinderarbeit auf Kakakoplantagen in Burkina Faso, verschmutzte Flüsse im Kongo oder vergiftete Bäuerinnen und Bauern auf Baumwollfeldern in Indien
Zahlreiche Schweizer Unternehmen sind direkt oder über Tochterfirmen im Ausland tätig. Schon lange stehen die Konzerne in der Schweiz von Menschenrechts- und Umweltorganisationen im Visier. Sechs der zehn umsatzstärksten Schweizer Unternehmen sind Rohstoffkonzerne mit reichlich Skandalen auf Kosten der Ärmsten dieser Welt. So brachte eine dreijährige Recherchen von Public Eye ein bis dann nur Insidern bekanntes globales Geschäftsmodell ans Licht.
Die Rohstoffhandelsfirmen nutzten die laschen afrikanischen Standards systematisch aus. So wurden aus Togo knapp sieben Tonnen Gold in die Schweiz eingeführt, und das, obwohl Togo kaum Gold produziert. Die Edelmetalle wurden im Nachbarland Burkina Faso abgebaut. Nicht nur, dass die Menschen dort in 12-Stunden-Schichten existenziellen Sicherheits- und Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind, etwa 30 bis 50 Prozent dieses Goldes wurde von Kindern gefördert.
Durch den Schmuggel entgingen Burkina Faso, einem der ärmsten Länder der Welt, zudem wichtige Einnahmen. Die Tessiner Firma Valcambi, wo das Gold aus Kinderhänden raffiniert wurde, wäre eigentlich durch einen Branchenstandard und ihren eigenen „Code of Conduct“ freiwillig zur Überprüfung ihrer Lieferkette verpflichtet gewesen.
Auch der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé steht immer wieder wegen zahlreichen Menschenrechts- und Umweltverstößen in der Kritik, doch Konzernverantwortung sucht man vergebens, wie aktuelle Recherchen zeigen. Auch die vier größten Rohstoffhändler der Welt mit zusammen mehr als 100 Milliarden Dollar im Jahr erwirtschaften ihre Umsätze auf Kosten der Ärmsten.
Konzerne sollen endlich gezwungen werden, ihre Lieferketten besser zu kontrollieren und Verantwortung übernehmen. Immer mehr Verbraucher fordern von Konzernen mehr Transparenz in ihren Lieferketten und eine Haftung bei Menschenrechts- und Umweltverletzungen.
Wenn wir in unserem echten Leben „Monopoly“ spielen, dann bedeutet das für die Verlierer den sicheren Tod!
Wer ist Eigentümer der Lebensgrundlagen der Menschen? – Das ist die wichtigste Frage des Lebens; Denn wer die Lebensgrundlagen der Menschen besitzt, kontrolliert deren gesamtes Leben, entscheidet über Krieg und Frieden, über Leben und Tod.
Wie in den Vorstandsetagen gearbeitet wird, zeigt das folgende Beispiel:
Wenn Sie irgendwann mal 10 Milliarden Euro benötigen und die Bank gibt es ihnen nicht, müssen Sie wissen, wen Sie anrufen können. So machen es auch die Konzerne untereinander, denn man kennt sich.
Als Igor Setschin, der Vorsitzende der Rosneft, entschied, TNK-BP zu kaufen, war der weltweit größte börsennotierte Ölproduzent mit einem Problem konfrontiert – die Banken waren nicht in der Lage, ihm die vollen $ 55 Mrd. zur Verfügung zu stellen. Herr Setschin suchte eine andere Lösung und fand sie auch – er rief zwei der weltweit größten Titanen an: Ian Taylor und Ivan Glasenberg, die Vorstände von Vitol und Glencore. Die Vorstände von Vitol und Glencore überlegten nicht lange und boten ihm ein $ 10 Mrd.-Darlehen an, das künftige Rohöllieferungen vom staatlichen russischen Unternehmen Rosneft garantiert. Dieser Deal ging als Größter seiner Art in die Geschichte der Ölbranche ein – Nutznießer sind Vitol und Glencore – wie gesagt, man kennt sich.
Konzernverantwortung – Glencore: „Sie lassen uns hier langsam sterben“
Die Glencore plc ist die weltweit größte im Rohstoffhandel tätige Unternehmensgruppe. Ihr operativer Hauptsitz befindet sich in Baar in der Schweiz.
Laut den Kleinbauern in Espinar, Peru, macht der Zuger Rohstoffmulti Glencore sie krank. Wie im Work vom 20.11.2020) berichet wird, baut die Bergbaugesellschaft Antapaccay für den Schweizer Rohstoffmulti Glencore in der Region Kupfer ab. Dabei werden 17 verschiedene Schwermetalle freigesetzt, die Gewässer und Böden verschmutzen und bei den Menschen zu Organschäden, Lungen- und Prostatakrebs, Osteoporose und Bluthochdruck führen. Glencore weigert sich, die in einem Rahmenabkommen festgelegten Unterstützungsgelder auszuzahlen. Deshalb haben die Bewohnerinnen und Bewohner von Espinar am 15. Juli 2020 einen unbefristeten Protest ausgerufen. Sie blockierten strategische Hauptverkehrsachsen und veranstalteten friedliche Protestmärsche. Die staatlichen Sicherheitskräfte gingen jedoch mit Gewalt gegen die Demonstrierenden vor und schossen in die Menge. Nur durch Glück wurde diesmal – anders als bei früheren Protesten – niemand getötet. Auch der Journalist Vidal Merma (37), der die Lage in Espinar seit 2005 dokumentiert, geriet in Lebensgefahr.
«Die Polizei hat auf mich geschossen, weil ich gefilmt und fotografiert habe, doch zum Glück hat mich die Kugel nicht getroffen. In Peru gibt es keine Pressefreiheit. Die Wahrheit zu berichten ist zu einem Delikt geworden.»
Cargill ist das schlimmste Unternehmen der Welt!
Cargill ist das größte von nur sehr wenigen Agrarunternehmen, die einen Großteil des globalen Agrarhandels dominieren. Cargill kontrolliert weite Teile des Handels mit zum Beispiel Sojafuttermitteln, Palmöl, Rindfleisch und Kakao. Alles Agrarprodukte, die mit großflächigen Endwaldungen, Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit und Vertreibungen einhergehen. Cargill hat keine eigene Marke, die den Verbraucher*innen bekannt wäre, sondern ist immer nur der Zulieferer. Zum Beispiel beliefert Cargill den Futtermittel- und Hähnchenfleischproduzenten, die dann wiederum bekannte Supermärkte und Fast-Food-Restaurants beliefert.
Kaum jemand kennt Cargill. Dabei mischt das Unternehmen überall mit: Ob Cornflakes, Katzenfutter, Schokolade oder Weizenmehl – der US-Konzern kauft und verkauft weltweit Agrarrohstoffe. Doch Cargill wird vorgeworfen, die lokale Landwirtschaftsproduktion zu zerstören.
Cargill wurde 1865 gegründet, hat ca. 131.000 Mitarbeiter und ist in 67 Ländern mit einem Jahresumsatz von ca 115 Milliarden Dollar viermal so groß wie Coca-Cola.
Für Mighty Earth ist Cargill «das schlimmste Unternehmen der Welt». Dessen Spur führt – wie bei so vielen globalen Konzernen – auch in die Schweiz. Die Tochterfirma Cargill International SA hat ihren Sitz in Genf. Auf der Firmen-Website heißt es: «Die Schweiz ist ein wichtiger Standort für Cargill weltweit durch den Handel mit Getreide und Ölsaaten in Genf; hier ist auch unser globaler Hauptsitz für den Frachthandel und den Schiffsbetrieb.»
Die wichtigsten Ergebnisse laut Mighty Earth.
- Cargill ist bereit, an empfindlichen Ökosystemen in Brasilien noch mehr verheerenden Schaden anzurichten und macht sich dabei die Zurücknahme von grundlegenden Umweltschutzregelungen durch Präsident Bolsonaro zunutze. 2014 versprach Cargill, bis 2020 die Entwaldung für alle Rohstoffe in seiner Lieferkette zu beenden. Ein Jahr vor diesem Termin schafft Cargill weiterhin Anreize für die Entwaldung und bleibt damit einer der schlimmsten Akteure auf der Weltbühne. Nun steht das Unternehmen kurz davor, den Beginn einer von Bolsonaro eingeläuteten Ära der Anarchie in den Wäldern Brasiliens auszunutzen.
- Im November 2017 wurde Cargill von der Commodity Futures Trading Commission mit einer Geldstrafe in Höhe von 10 Millionen US-Dollar belegt, nachdem es jahrelang falsche Angaben zu den eigenen Handelswerten gemacht hatte – und zwar um bis zu 90 Prozent –, mit der Absicht, sowohl die Regierung als auch seine Handelspartner zu betrügen. Im Oktober 2018 wurde der für diese Vergehen verantwortliche Direktor bei Cargill, David Dines, zum Chief Financial Officer befördert.
- Mit Cargill verbundene Sojaplantagen in Brasilien nehmen Land ein, das indigenen Völkern gehört, die von den Wäldern abhängig sind. Sie werden von ihrem traditionellen Land vertrieben und erfahren einen starken Anstieg an Krebserkrankungen, Geburtsfehlern, Fehlgeburten und anderen Krankheiten, die mit im Sojaanbau eingesetzten, häufig von Flugzeugen direkt über ihren Köpfen versprühten Pestiziden und Herbiziden in Verbindung gebracht werden.
- In der US-Lebensmittelindustrie ist Cargill mit mehr als einem Dutzend Umweltschadstoffen, einschließlich Formaldehyd, Blei, Asbest, Blausäure und Quecksilber, in den Top Ten der Umweltverschmutzer.
Nestlé und die Konzerninitiative
Dass Nestlé nicht gerade begeistert sein wird, sollte die Konzerninitiative erfolgreich sein, zeigte der Konzern bereits in Australien, denn dort kämpfte Nestlé gegen das Sklaverei-Gesetz. Wenn es um Unternehmen geht, die ohne Rücksicht auf die menschliche Gesundheit und Sicherheit arbeiten, scheint das Nestle-Unternehmen wirklich in einer eigenen Liga zu spielen, denn eigentlich hätte Nestlé den neuen australischen Gesetzesvorschlag gegen moderne Sklaverei tatkräftig unterstützen müssen. War es doch der Konzern selbst, der mehr Transparenz in seiner Lieferkette haben wollte. Man stelle sich vor, da möchte ein Kontinent endlich ein Gesetz gegen moderne Sklaverei verabschieden und ausgerechnet Nestlé hat etwas dagegen. Nestlè wurde bereits mehrfach wegen Beihilfe zur Sklaverei angezeigt und nicht nur wegen der „bitteren Schokolade„, sondern auch wegen der Unterstützung der Sklaverei in Thailand. Siehe Nestlé, das Wasser abgräbt – kämpft gegen Sklaverei-Gesetz und wird in den USA erneut verklagt! – Child Labour and Modern Slavery, the truth about Nestle
Zur Erinnerung: Nestlé wurde vorgeworfen, in Teilen Asiens und in Teilen Afrikas Kindersklaven beschäftigt zu haben. Es hat versucht, überall, von Brasilien bis nach Flint, Michigan, Wasser zu stehlen. Leider ist die Geschichte von Nestlé scheinbar immer noch nicht bei allen Menschen angekommen. Ein Teil davon ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass das von Nestlé kontrollierte Unternehmen einen großen Teil unseres Essens produziert, was es zu einem großen Werbetreibenden in den Medien macht.
Zurzeit steht Nestlé wieder einmal in der Kritik wegen Palmöl und es will den Handel mit Palmöl, aber auch im Bereich „bittere Schokolade“ steigt die Kinderarbeit in Ghana und auf Kakaofarmen der Elfenbeinküste.
DIE GEHEIMEN DEALS DER ROHSTOFFHÄNDLER
„Die geheimen Deals der Rohstoffhändler“ ist der erste Dokumentarfilm, der die Funktionsweise des internationalen Rohstoffmarkts mit Folgen auf wirtschaftlicher, politischer und welternährungstechnischer Ebene aufdeckt. Er zeigt den Arbeitsalltag der Händler, die die Rohstoffe vor Ort prüfen, erstehen und weiterverkaufen, und durchleuchtet das Business der Trader, die mit Termingeschäften auf die Preisentwicklung der kostbaren Güter spekulieren.
Von afrikanischen Baumwollplantagen bis zu brasilianischen Sojafeldern, von Importfirmen in Hongkong über die Handelshäfen von Porto de Santos und Le Havre bis zur Börse von Chicago – in aufwändigen Recherchen auf vier Kontinenten und auf hoher See enthüllt der Film die geheimen Gesetze des internationalen Rohstoffgeschäfts.
Billige Rohstoffe = mehr Umsatz für die Giganten. Doch wollen wir Konsumenten diese Bedingungen akzeptieren? Und was macht die Industrie? Weiß sie, woher ihre Rohstoffe kommen? Hat sie überhaupt ein Interesse an „sauberen“ Rohstoffen?
Fakt ist: Ob Waschmaschine, Handys, Autos und Computer, Kleidung, Kosmetikprodukte oder Nahrungsmitteln – für Profit nutzen die Konzerne Sklaven- und Kinderarbeit – Die Nutznießer dieser Ausbeutung sind wir Verbraucher. Ein hoher blutiger Preis!
Die Regierungen sind unerträglich langsam bei der Änderung der Gesetzgebung und werden leider auch stark von mächtigen Lobbygruppen beeinflusst.
Zocken auf Kosten der Ärmsten. Und während die Zahl der Hungernden dieser Welt steigt, steigen auch die Aktienkurse dieser Welt. Oder wie es bereits Jean Ziegler formulierte: „Es kommt nicht darauf an, den Menschen der Dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.“
Netzfrauen Lisa Natterer und Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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