Angebliche Bilder von einem russischen Angriff auf eine Geburtsklinik, Screenshot Youtube

Kriegs­ver­brechen: „Amnesty“ wirft Ukraine schwere Ver­stöße gegen Völ­ker­recht vor

Schwere Vor­würfe gegen das ukrai­nische Militär und damit indirekt auch gegen die ukrai­nische Führung erhebt die Men­schen­rechts­or­ga­ni­sation „Amnesty Inter­na­tional“ in einem soeben ver­öf­fent­lichten Bericht. Im Krieg mit Russland habe man ganz bewusst Zivi­listen gefährdet und mili­tä­rische Tak­tiken ange­wendet, die als „ein­deutige Ver­stöße gegen das huma­nitäre Völ­ker­recht“ gelten müssen.

Bei den schweren Ver­stößen gegen das Völ­ker­recht durch die Ukraine, die man teil­weise auch als Kriegs­ver­brechen wird werten müssen, geht es konkret u.a. um die Ein­richtung von Mili­tär­stütz­punkten in Wohn­ge­bieten, v.a. in Schulen und Kran­ken­häusern, sowie Angriffe von bewohnten zivilen Gebieten aus.

Waf­fen­systeme in Schulen und Krankenhäusern

In der auf Eng­lisch ver­öf­fent­lichen Pres­se­mit­teilung von AI heißt es: „Die ukrai­ni­schen Streit­kräfte haben bei der Abwehr der im Februar begon­nenen rus­si­schen Invasion Zivi­listen in Gefahr gebracht, indem sie Stütz­punkte und Waf­fen­systeme in bewohnten Wohn­ge­bieten, dar­unter auch in Schulen und Kran­ken­häusern, ein­ge­richtet haben.

Solche Tak­tiken ver­stoßen gegen das huma­nitäre Völ­ker­recht und gefährden die Zivil­be­völ­kerung, da sie zivile Objekte zu mili­tä­ri­schen Zielen machen. Die darauf fol­genden rus­si­schen Angriffe auf bewohnte Gebiete haben Zivi­listen getötet und die zivile Infra­struktur zerstört.

„Wir haben doku­men­tiert, dass die ukrai­ni­schen Streit­kräfte Zivi­listen gefährden und das Kriegs­recht ver­letzen, wenn sie in bewohnten Gebieten ope­rieren“, sagte Agnès Call­amard, Gene­ral­se­kre­tärin von Amnesty International.

„Dass sie sich in einer Ver­tei­di­gungs­po­sition befinden, ent­bindet das ukrai­nische Militär nicht von der Ein­haltung des huma­ni­tären Völkerrechts.“

Die hier doku­men­tierten Ver­stöße gegen das Völ­ker­recht durch die Ukraine erinnern auf frap­pie­rende Weise an das perfide Agieren der Hamas-Ter­ro­risten in den Paläs­ti­nen­ser­ge­bieten. Auch dort miss­braucht man ganz bewusst immer wieder Schulen, private Wohn­häuser und Kran­ken­häuser als mili­tä­rische Stütz­punkte um von dort aus mili­tä­rische Aktionen gegen Israel zu führen.

Die pro­pa­gan­dis­tisch auf­ge­machten Nach­richten über Angriffe Russ­lands auf Kran­ken­häuser und Schulen in den gleich­ge­schal­teten Medien, klammern diese nun belegten Hin­ter­gründe ganz bewusst aus.

Amnesty Inter­na­tional weiter: „Zwi­schen April und Juli unter­suchten For­scher von Amnesty Inter­na­tional mehrere Wochen lang die rus­si­schen Angriffe in den Regionen Charkiw, Donbas und Mykolaiv. Die Orga­ni­sation inspi­zierte die Anschlagsorte, befragte Über­le­bende, Zeugen und Ange­hörige der Opfer von Angriffen und führte Fern­erkun­dungen und Waf­fen­ana­lysen durch.

Alter­na­tiven, die die Zivil­be­völ­kerung nicht gefähr­deten, nicht genutzt

Bei diesen Unter­su­chungen fanden die For­scher Beweise dafür, dass die ukrai­ni­schen Streit­kräfte in 19 Städten und Dörfern in den Regionen Angriffe von bewohnten Wohn­ge­bieten aus star­teten und sich in zivilen Gebäuden ver­schanzten. Das Crisis Evi­dence Lab der Orga­ni­sation hat Satel­li­ten­bilder aus­ge­wertet, um einige dieser Vor­fälle weiter zu bestätigen.

Die meisten Wohn­ge­biete, in denen sich die Sol­daten auf­hielten, waren kilo­me­terweit von den Front­linien ent­fernt. Es gab prak­ti­kable Alter­na­tiven, die die Zivil­be­völ­kerung nicht gefähr­deten – wie Mili­tär­basen oder dicht bewaldete Gebiete in der Nähe oder andere Struk­turen, die weiter von Wohn­ge­bieten ent­fernt waren. In den von Amnesty Inter­na­tional doku­men­tierten Fällen ist nicht bekannt, dass das ukrai­nische Militär, das sich in zivilen Struk­turen in Wohn­ge­bieten auf­hielt, die Zivil­be­völ­kerung auf­ge­fordert oder ihr geholfen hätte, die nahe­ge­le­genen Gebäude zu eva­ku­ieren – ein Ver­säumnis, alle mög­lichen Vor­keh­rungen zum Schutz der Zivil­be­völ­kerung zu treffen.“

Kiew: Wollen mehr Waffen!

In Kiew echauf­fierte man sich in der bereits gewohnten Weise über die von AI vor­ge­legte Unter­su­chung, machte sich jedoch nicht die Mühe, deren Ergeb­nisse zu wider­legen. Man begnügte sich mit dem Argument, Amnesty seit Teil einer „rus­si­schen Pro­pa­ganda-Kam­pagne“. Kriegs­ver­brechen würden nur von Russen begangen. Deshalb dürften die Waf­fen­lie­fe­rungen in die Ukraine auf keinen Fall gestoppt werden.

Wie wenig dieser Versuch sich zu ver­tei­digen wiegt, zeigt dass Amnesty in den letzten Monaten v.a. von Kriegs­ver­brechen durch die rus­sische Armee berichtet hat.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com