Dieses Büchlein kann Leben retten! Jan van Helsing im Interview mit Michael Morris zum neuen Buch „Blackout“

Jan van Helsing: Michael, Anfang dieses Jahres kam Dein neu­estes Buch „Es ist Krieg!“ heraus, und wie bei Deinen frü­heren Büchern auch ist „leider“ vieles bereits so ein­ge­treten, wie Du es vor­aus­gesagt hattest. Unter anderem hattest Du darin auch über die Ursachen und Hin­ter­gründe der künstlich geschaf­fenen Ener­gie­krise geschrieben und vor dro­henden Blackouts gewarnt. Nun hast Du bei dem Thema nach­gelegt und mit „Blackout“ einen „Last-minute-Vor­sorge-Guide“ ver­fasst, der auf etwas mehr als 100 Seiten das Wesent­liche zusam­men­fasst, was es im Fall eines flä­chen­de­ckenden Blackouts oder anderer Kri­sen­sze­narien zu tun und zu bedenken gibt, um die ersten Tage und Wochen zu über­leben. Er zeigt einiges auf, was selbst ich zuvor noch nicht bedacht hatte. Außerdem geht es ver­mutlich den meisten Men­schen dies­be­züglich wie mir: Ich habe nicht die Zeit, einen 400-Seiten-Wälzer durch­zu­ackern, um zu wissen, was ich alles zu besorgen habe. Mir kommt das Büchlein da gerade recht. Aber erzähle uns doch, was genau Dich dazu ver­an­lasst hat, diesen Rat­geber zu schreiben.

Michael Morris: Lass mich vorab sagen, dass ich es wichtig finde, nicht nur zu „über­leben“, sondern aus jeder Situation das Beste zu machen. Wir sollten auch im Kri­senfall danach streben, unsere Würde zu behalten und so gut wie möglich unser Leben nach unseren indi­vi­du­ellen Vor­stel­lungen und Bedürf­nissen zu gestalten. Doch das setzt eine ent­spre­chende Vor­be­reitung voraus, die nur dann gut sein kann, wenn man den vollen Umfang der mög­lichen Situation ein­zu­schätzen in der Lage ist. Und genau da hakt es. Denn ich habe im Laufe des Sommers in meh­reren Gesprächen gemerkt, dass selbst gut infor­mierte und vor­aus­schauende Men­schen keine reale Vor­stellung davon haben, was ein län­gerer Blackout in voller Kon­se­quenz für sie per­sönlich bedeuten würde.

Jan: Nämlich? Kannst Du das ganz kurz umreißen?

Michael Morris: Wenn Behörden vor einem Blackout von „einigen wenigen Tagen“ warnen, dann sagen sie nicht dazu, dass ein solches Ereignis schwer­wie­gende Aus­wir­kungen für Wochen oder eher Monate hätte. Wenn nur für bei­spiels­weise vier Tage in ganz Europa oder weiten Teilen davon der Strom aus­fallen würde, so könnte das bereits hun­dert­tau­sende Todes­opfer fordern, und es würde sehr lange dauern, bis alles wieder auf einem halbwegs ver­nünf­tigen Stand wäre.

Jan: Hun­dert­tau­sende? Ist das nicht ein wenig hoch gegriffen?

Michael Morris: Es gibt in Europa rund zwei­einhalb Mil­lionen Kran­ken­haus­betten. Selbst wenn diese im Kata­stro­phenfall gerade nur zu vierzig Prozent aus­ge­lastet wären, so wären das eine Million Men­schen in Kran­ken­häusern. Die meisten davon haben nur eine Not­strom­ver­sorgung für wenige Stunden, und wenn der Strom groß­flächig aus­fällt, gibt es keine Mög­lichkeit, Pati­enten in andere Spi­täler zu ver­legen. Sie können schlichtweg nicht mehr behandelt werden. Und da spreche ich noch gar nicht von all den zusätz­lichen Unfall­opfern, die ein Blackout mit sich bringt, oder von chro­nisch kranken Men­schen, die nicht behandelt werden können. Auf dieser Welt ist heute alles, aber auch wirklich alles von Strom abhängig, und wenn der nicht kommt, kata­pul­tiert uns das binnen weniger Tage – zumindest gefühlt – zurück ins Mit­tel­alter. Und nur sehr wenige Men­schen haben bislang offenbar begriffen, was das im Detail bedeutet.
Es geht mir nicht darum zu schocken oder ein­zu­schüchtern, sondern darum, die wahre Dimension eines solchen Ereig­nisses zu ver­mitteln. Denn nur wer vor­be­reitet ist, wird im Notfall richtig reagieren. Der weitaus größte Teil der Bevöl­kerung hat bislang keine ernst­haften Vor­be­rei­tungen getroffen. Deshalb würden bei einem Blackout ver­mutlich bereits nach ein bis zwei Tagen Super­märkte, Apo­theken und vieles mehr geplündert, weil die Men­schen schlicht über­leben wollen und müssen und keine Alter­na­tiven haben. Das wäre das totale Chaos, vor allem in den Großstädten.

Jan: Die meisten Men­schen gehen aber immer noch davon aus, dass staat­liche Stellen wie THW, Feu­erwehr, Polizei und Bun­deswehr vor­be­reitet sind und die Situation unter Kon­trolle haben werden. Schließlich hat man ja die Bun­deswehr in Deutschland auch schon vor­sorglich für den Inlands­einsatz aufgebaut.

Michael Morris: Es wird kaum staat­liche Hilfen geben, weil ich aus erster Hand weiß, wie schlecht die zustän­digen Stellen in der Exe­kutive und Politik vor­be­reitet sind – deshalb mahnen sie ja plötzlich dazu, dass jeder für sich selbst sorgen soll. Ja, die Exe­ku­tiv­kräfte in ganz Europa bereiten sich zwar seit kurzem auf mög­liche Extrem­si­tua­tionen, also Auf­stände, Unruhen, Plün­de­rungen usw. auf Grund eines erwar­teten Blackouts vor, aber eine so kom­plexe Situation, in der über­haupt nichts mehr funk­tio­niert, es keine Nahrung, kein Wasser und keinen Nach­schub gibt, viele Mil­lionen Men­schen hungern und frieren, würde lang­jährige Planung und Orga­ni­sation vor­aus­setzen, was nicht pas­siert ist. Wenn es zu einem unkon­trol­lierten, groß­flä­chigen Ausfall des Stroms und damit der gesamten Infra­struktur kommt, werden kata­stro­phale Zustände herrschen.

Deshalb wollte ich allen inter­es­sierten Men­schen mit diesem Rat­geber Unter­stützung und Anregung geben. Denn jetzt ist viel­leicht die letzte Chance, um sinnvoll vor­zu­sorgen. Dabei war es mir auch wichtig, das Ganze so simpel und leicht umsetzbar wie möglich zu gestalten und an die Lebens­wirk­lichkeit der meisten Men­schen anzu­passen. Es gibt natürlich bereits aus­ge­zeichnete Bücher zu dem Thema, und ich habe einige davon gelesen. Die wurden aber oft von Sur­vival-Experten mit mili­tä­ri­schem Hin­ter­grund geschrieben. Da geht es dann auch um Waf­fen­kunde, Selbst­ver­tei­digung und Über­leben im Wald. Ich denke aber, dass die meisten von uns nicht im Wald über­leben, sondern zuhause halbwegs normal wei­ter­leben wollen, und das ist durchaus möglich! Dafür ist es aber nötig, vorab einige grund­le­gende Ent­schei­dungen zu treffen. Erst danach sollte man mit den kon­kreten Vor­be­rei­tungen beginnen. Daher führe ich im Buch zuerst durch diesen Prozess, ehe ich auf die ein­zelnen wich­tigen Bereiche der Vor­be­reitung eingehe, wie z.B. Wasser, Nahrung, Kochen, Heizen, Licht, Tausch­mittel und vieles mehr.
Und ich finde es auch wichtig zu betonen: Es gibt keine Patent­lösung für alle, sondern jeder von uns hat unter­schied­liche Bedürf­nisse und Mög­lich­keiten, und dem­entspre­chend muss die Vor­sorge auch ganz indi­vi­duell gestaltet werden. Das schließt auch die Tat­sache mit ein, dass wir alle unter­schied­liche finan­zielle Mög­lich­keiten haben, weshalb ich in allen Pro­dukt­gruppen immer Alter­na­tiven in ver­schie­denen Preis­klassen auf­zeige. Denn ver­nünftige Vor­sorge muss nicht zwangs­weise teuer sein. Gleich­zeitig muss sie aber auch für all jene, die über aus­rei­chende finan­zielle Mittel ver­fügen, nicht zwangs­weise spar­ta­nisch sein. Es geht darum, dass jeder für sich selbst das pas­sende Paket schnürt.

Jan: Ja, ich finde es gut, dass Du zu den ein­zelnen Alter­na­tiven auch die aktu­ellen Preise nennst, damit sich die Leser besser ori­en­tieren können und nicht unendlich viel Zeit mit eigenen Recherchen ver­schwenden müssen, denn letztlich haben die meisten von uns zur Zeit das Gefühl, ihr Tag hätte zu wenige Stunden.

Michael Morris: Genau, und deshalb habe ich auch am Ende des Rat­gebers eine Check­liste erstellt, wo alles nochmals über­sichtlich tabel­la­risch zusam­men­ge­fasst ist, und man abhaken kann, was man bereits in welcher Menge bevor­ratet hat, und wie viel es gekostet hat. Dann sieht man auch schnell, was einem noch in den jewei­ligen Bereichen fehlt, und welches Budget einem für seine Vor­be­rei­tungen noch zur Ver­fügung steht. Es ist also wirklich darauf aus­gelegt, mög­lichst rasch und mög­lichst einfach ein Optimum an indi­vi­du­eller Vor­sorge treffen zu können, um so kom­for­tabel und ent­spannt wie möglich durch eine Kri­sen­si­tuation zu kommen.

Jan: Ja, das ist ein wich­tiger Punkt, denn Du hast zuvor ja selbst erwähnt, dass bislang nur relativ wenige Men­schen vor­ge­sorgt haben! Ich bin ja wirklich viel unter Men­schen und habe bei den Impf­be­für­wortern immer wieder die Aussage gehört: „Ich ver­traue unserer Regierung, und des­wegen lasse ich mich impfen, um geschützt zu sein.“ Jetzt rufen mitt­ler­weile die­selben Poli­tiker, alle großen Zei­tungen und sogar unser Gemein­de­blättchen dazu auf, Kri­sen­vor­sorge zu betreiben, doch genau die­je­nigen, die während der Corona-Nummer alle Anwei­sungen brav befolgt haben, machen jetzt genau NICHTS, was doch wirklich eigen­artig ist. Sie meinen offenbar, es wird schon nicht zum Äußersten kommen. Ist das nicht schi­zo­phren? Beim Impfen befolgen sie ohne Widerrede die Emp­fehlung der Regierung, doch bei der Kri­sen­vor­sorge tun sie es nicht. Kannst Du mir das erklären?

Michael Morris: Ich kann nur mut­maßen, Jan. Ich denke, dass es eine große Gruppe von Men­schen gibt, die glaubt, dass es selbst im Falle eines Blackouts nicht so schlimm werden wird, was haupt­sächlich daran liegt, dass die meisten von ihnen noch nie Mangel oder Hunger erfahren haben. Ihnen fehlt einfach die Vor­stellung dafür.
Bei der Corona-Insze­nierung wurde auf Panik­sze­narien gesetzt, und gleich­zeitig hat man es den Men­schen unglaublich einfach gemacht: „Es gibt eine töd­liche Bedrohung, aber wir sagen Dir, wie Du ihr ent­kommen kannst! Sei einfach am Mittwoch um 11 Uhr im Impf­zentrum um die Ecke und stell keine Fragen, dann wirst Du garan­tiert über­leben.“ Das war simpel und für alle ver­ständlich. Dieses Prinzip haben die Men­schen seit Jahr­hun­derten von den Kirchen ver­in­ner­licht. Sie geben anderen Macht über ihr Leben, weil es für sie ein­facher und bequemer ist, Anwei­sungen zu folgen, anstatt sich eigene Gedanken zu machen und für mög­liche Fehl­ent­schei­dungen gerade stehen zu müssen.

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Und wenn man diesen folg­samen Mit­men­schen nun sagen würde: „Komm morgen um 13 Uhr zum Rathaus und hol Dir Dein Über­le­bens­paket ab.“, dann würden sie das wohl auch machen, doch für sich selbst eigen­ver­ant­wortlich für eine abs­trakte Situation vor­zu­sorgen, über­fordert die meisten Men­schen, weil sie selbst­stän­diges Denken nicht gelernt haben. Man muss aber auch dazu sagen, dass ein nicht uner­heb­licher Pro­zentsatz der soge­nannten „Geimpften“ sich nicht frei­willig und aus Über­zeugung hat impfen lassen, sondern weil man enormen Druck auf sie ausübte, weil sie Angst hatten, sonst ihren Job, und damit ihre Existenz, zu ver­lieren. Ich weiß von meh­reren Geimpften, dass sie es mitt­ler­weile bereuen und nicht nochmals tun würden.
Es könnte auch sein, dass viele Men­schen jetzt deshalb NICHT reagieren, weil sie sich sagen, dass sie mit Corona belogen und mani­pu­liert wurden und nun auf die nächste Panik­mache nicht mehr rein­fallen werden. Nach dem Motto: „Erst Schwei­negrippe, dann Corona und jetzt Blackout – ne ne ne, nicht mit mir! Da fall ich nicht mehr drauf rein!“
Zudem muss man auch der Fairness halber erwähnen, dass die letzten zwei­einhalb Jahre uns alle viel Kraft gekostet haben und viele Men­schen schwer trau­ma­ti­siert und einfach nur noch müde sind. Sie haben einfach keine Kraft mehr, und die Vor­stellung eines Blackouts macht ihnen so viel Angst, dass sie dieses Sze­nario lieber ausblenden.

Jan: Ja, damit könntest Du recht haben. Aber ich denke, es gibt noch eine weitere Gruppe, die sich selbst über­schätzt, nämlich die­je­nigen, die glauben, dass sie dann impro­vi­sieren können, wenn es soweit ist. Sie sind welt­fremd und denken, dass sie genügend Leute kennen und sicher im Notfall bei irgendwem unter­kommen können. Aber die haben sich ver­mutlich geschnitten. Vor einigen Tagen habe ich mit dem Besitzer einer Alarm­an­la­gen­firma gesprochen, der berichtete, dass es im Allgäu inzwi­schen mehrere Gemeinden gibt, wo die Bür­ger­meister mit den Bürgern zusammen Trai­nings für den Blackout-Ernstfall abhalten. Und eine der ersten Maß­nahmen ist die Sperrung der Straßen, um Fremde, also poten­zielle Plün­derer, abzu­halten – auch mit Waf­fen­gewalt. Wer glaubt, dass er in so einem Fall dann schon irgendwo unter­kommen wird oder jemand sogar auf ihn wartet, ist also auf dem Holzweg, und Du beschreibst deshalb ja auch im Buch, dass man die ent­schei­dende Frage, „wo“ man eine solche Situation aus­sitzen will, unbe­dingt vorab klären muss. Ich wollte das nur her­vor­heben, um den Ernst der Lage zu unterstreichen.

Michael Morris: Ja, das stimmt, ich habe nicht umsonst in meinem letzten Buch „Es ist Krieg“ ein aus­führ­liches Kapitel dem „Lage­be­wusstsein“ gewidmet, also der Fähigkeit, jede Situation rea­lis­tisch ein­zu­schätzen – eine Fähigkeit, die nur wenige Men­schen haben, weil die meisten nur das sehen, was sie sehen wollen. Und in diesem Zusam­menhang fällt mir noch ein, dass es da draußen sicher auch noch ein paar Men­schen gibt, die vor­ge­sorgt haben, aber nicht darüber sprechen, was ich für sehr sinnvoll halte. Denn wenn in der Krise zahl­reiche Men­schen hungern, ist es besser, wenn keiner von diesen weiß, dass Du Lebens­mit­tel­vorräte und Wasser für mehrere Monate ein­ge­lagert hast. Da ist es durchaus schlau, sich bedeckt zu halten.

Jan: Ja, da ist was dran. Doch weil Du gerade ein­ge­la­gerte Lebens­mittel ansprichst, lass mich Dir eine Frage stellen, die jetzt viel­leicht vielen durch den Kopf geht: Was ist, wenn es nicht zum Äußersten kommt? Dann habe ich all das ein­ge­kauft, viel Zeit und Geld inves­tiert, und am Ende kann ich alles wegwerfen?

Michael Morris: Nein, genau das soll eben nicht pas­sieren und pas­siert auch nicht, wenn man es richtig macht. Daher rate ich im Buch auch aus­drücklich dazu, sich nur mit Lebens­mitteln zu bevor­raten, die einem auch wirklich schmecken. Es gibt eine breite Palette von Mög­lich­keiten, und jeder muss für sich indi­vi­duell sein Paket zusam­men­stellen. Da gibt es Nah­rungs­mittel, die extrem einfach und schnell zuzu­be­reiten sind und ver­packt viele Jahre halten. Auf der anderen Seite gibt es welche, die nur eine Halt­barkeit von einigen Monaten haben. Dann muss ich eben, solange der Ernstfall nicht ein­ge­treten ist, einmal im Monat meine Vorräte durch­sehen – was nicht mehr als einige wenige Minuten dauert –, und wenn eine Packung Reis oder Nudeln abläuft, dann muss ich sie eben ver­brauchen und eine frische Packung nachlegen.
Wenn wir über Was­ser­filter sprechen, dann kann man die nicht nur im Kri­senfall ver­wenden, sondern sie sollten ohnehin Standard sein, weil selbst das angeblich beste Wasser aus der Leitung nicht wirklich gut und gesund ist. Man hörte doch in letzter Zeit auch in Deutschland oft von Pro­blemen mit der Trink­was­ser­qua­lität in ein­zelnen Regionen, und so, wie sich das Ganze derzeit ent­wi­ckelt, wird das nicht besser werden.
Und ja, wenn man sich für ein paar Euro eine Stirn­lampe und einen Gas­kocher samt Kar­tu­schen kauft und es nicht zum Blackout kommt, dann hat man ent­weder ein paar Euro umsonst aus­ge­geben oder man macht daraus einen Event und geht mal wieder campen. Doch ehrlich gesagt gebe ich lieber einige Euro zu viel aus, als im Kata­stro­phenfall unvor­be­reitet im Dunkeln umher­zu­tasten und dann die Kel­ler­treppe runter zu fallen oder auf einem Kin­der­spielzeug am Boden aus­zu­rut­schen, weil ich keine Taschen­lampe oder keine Bat­terien vor­rätig habe. Solche Unfälle sind nämlich erwie­se­ner­maßen im Blackout-Fall neben Herz­in­farkten die häu­figste Todes­ur­sache in den ersten Tagen.
Außerdem gibt es neben dem mitt­ler­weile recht wahr­schein­lichen Blackout auch noch andere Sze­narien, die dazu führen könnten, dass man für mehrere Tage oder Wochen nicht nach draußen will oder darf – von Kriegs­sze­narien, Cyber-Attacken, False-Flag-Terror-Insze­nie­rungen bis hin zum Klima-Lockdown. Aber nochmals: Es geht mir nicht darum, Angst zu schüren, sondern im Gegenteil darum, das eigene Leben bewusster zu gestalten, weil es immer offen­sicht­licher wird, dass die meisten Regie­rungen kein ernst­haftes Interesse am Wohl der Bevöl­kerung haben, von Kom­petenz ganz zu schweigen.

Jan: Zum Abschluss viel­leicht noch eine Frage, die manche Leser jetzt stellen würden, nämlich, was Dich zu einem Experten auf dem Gebiet der Kri­sen­vor­sorge macht? Der Umstand allein, dass so viele Men­schen sich schlecht vor­be­reitet haben, war es ja nicht, da steckt ja mehr dahinter. Möchtest Du dazu noch etwas sagen?

Michael Morris: Zunächst einmal würde ich mich selbst nicht als „Experten“ auf dem Gebiet bezeichnen. Aber man sagt mir nach, dass ich Situa­tionen recht gut erfassen und kom­plexe Zusam­men­hänge sehr einfach und ver­ständlich dar­stellen kann. Ich denke, ich habe einen guten Blick für das Wesent­liche und kann es anderen nahe bringen.
Ich war außerdem Zeit meines Lebens gerne und viel in der Natur, war vor allem in jungen Jahren auch viel berg­steigen und klettern, habe oft draußen über­nachtet und habe mich mit dem Über­leben in schwie­rigen Situa­tionen befasst. Ich habe in den USA neben Erd­beben auch Unruhen wie die L.A.-Riots im Jahr 1992 hautnah mit­erlebt und habe aus nächster Nähe erfahren, was pas­sieren kann, wenn große Gruppen von Men­schen die Kon­trolle über sich ver­lieren, und gleich­zeitig der Staat die Kon­trolle über die Men­schen verliert.

Und nicht zuletzt habe ich mich in den letzten Jahren, wie bereits erwähnt, intensiv mit der Materie befasst und meine eigenen Vor­be­rei­tungen getroffen. Dadurch weiß ich, welche Fehler man nicht machen sollte, aber vor allem auch, wie man ganz gezielt sys­te­ma­tisch vorgeht, um mög­lichst effi­zient und effektiv vorzusorgen.
Und neben den Fakten teile ich eben auch viele meiner eigenen Über­le­gungen zum Thema als Inspi­ration. Denn anders, als in den kleinen netten Bro­schüren der Ämter vor­aus­ge­setzt wird, werden zahl­reiche von uns, wenn der Blackout über­ra­schend zuschlägt, nicht zuhause sein. Viel­leicht werden sie irgendwo in einem Zug zwi­schen München und Berlin auf offener Strecke ste­hen­bleiben, oder wenn sie etwas mehr Glück haben, nur wenige Kilo­meter von zuhause ent­fernt in einem fins­teren U‑Bahn-Wagen fest­hängen oder in einem Fahr­stuhl. All das sind Sze­narien, die man zumindest einmal in Gedanken durch­ge­spielt haben sollte, um im Notfall einen Plan B oder C zu haben, und dieser Blackout-Rat­geber soll den Lesern dabei helfen, solche Pläne zu ent­wi­ckeln und im Ernstfall dann auch mög­lichst effi­zient umzu­setzen. Denn wir sollten aus jedem Tag und jeder Situation immer das best­mög­liche machen!

Jan: Her­vor­ragend, das wäre eigentlich schon ein guter Abschluss, aber eine Frage möchte ich doch noch stellen, weil eine Meldung von Reuters in der ver­gan­genen Woche für Auf­sehen in den alter­na­tiven Medien sorgte. Da sollen Insider aus dem Näh­kästchen geplaudert und erzählt haben, dass die Deutsche Bun­desbank aktuell Mil­li­arden an Cash hortet, damit der Zah­lungs­verkehr auch während und nach einem Blackout gewähr­leistet werden kann. Was hältst Du davon?

Michael Morris: Ja, das war eine bemer­kens­werte Meldung, und das aus vielen Gründen. Denn dabei ging es auch darum, die Geld­trans­porte bevorzugt mit der Ver­sorgung mit Treib­stoff zu behandeln, damit sie die Geld­au­to­maten weiter befüllen können, was keinen Sinn ergibt, denn solange es keinen Strom gibt, funk­tio­nieren die ohnehin nicht, und danach, naja… da weiß keiner, was pas­siert, ob digitale Bezahl­systeme wieder funk­tio­nieren oder alle Daten weg sind – wenn ja, dann hat das Land größere Pro­bleme als die Geldkuriere.
Ein wich­tiger Punkt war die Aussage meh­rerer angeb­licher Insider, nämlich dass im Zuge dessen auch eine Ober­grenze für Bar­geld­ab­he­bungen im Gespräch sei. All das ist vage und nicht neu. Es wurden sowieso gerade neue Ober­grenzen für das Bezahlen mit Bargeld ein­ge­führt. Aber letztlich war das aus meiner Sicht der wich­tigste Punkt: Eine weitere Beschränkung für Bar­geld­ab­he­bungen, getarnt als Sorge darum, dass auch wirklich für alle genug da ist.

Ehrlich gesagt bin ich skep­tisch, was diese Aus­sagen dieser angeb­lichen „Insider“ angeht, und ich weiß noch nicht einmal, ob sie über­haupt exis­tieren. Ich habe in den letzten Wochen einige solcher angeblich bri­santer Infor­ma­tionen erhalten, die sich rasch als falsch erwiesen haben. Wir befinden uns in Zeiten hybrider Kriegs­führung und ich hatte schon in meinem aller­ersten Buch darauf hin­ge­wiesen, wem Reuters gehört und was ich davon halte.

Daher mein Rat zum Abschluss: Nicht ver­wirren und nicht ein­schüchtern lassen! Da wird noch viel Des­in­for­mation auf uns zukommen, und je besser wir auf alles vor­be­reitet sind, desto ruhiger und ent­spannter können wir sein. Dann können wir auch schwierige Zeiten bei vollem Ver­stand und mit Würde meistern.

Jan: Ich hätte es nicht besser sagen können! In diesem Sinne danke ich Dir für das Gespräch und hoffe, dass wir mit dem Blackout-Rat­geber einen posi­tiven Beitrag leisten können!