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Dresden 13./14. Februar 1945: »Die ver­gessene Hölle auf Erden« — Teil 1

Am 13. und 14. Februar 2023 jährt sich der Terror-Angriff der Alli­ierten auf Dresden zum 78. Mal. Doch im Main­stream-TV ist keine Son­der­sendung dazu zu sehen, keine Dis­kus­si­ons­runde, einfach nichts! Um dieses mediale Schweigen zu brechen, den Opfern dieses Terror-Angriffs zu gedenken und die Gräuel jener Tage vor Augen zu führen,  lesen Sie nach­fol­gende Zeilen:

Wenige Wochen vor der Kapi­tu­lation der deut­schen Wehr­macht, am 13. Februar 1945, ordnete Royal-Air-Force-Luf­mar­schall Arthur T. Harris die Ver­nichtung der alten Barock­stadt Dresden an. Und das, obwohl es dort laut dem Völ­ker­rechtler und His­to­riker Alfred M. de Zayas, „kaum mili­tä­rische Ziele“ gab. Höchstens ein Bahnhof als Verkehrsknotenpunkt.

(Quelle: Alfred M. de Zayas: „Die deut­schen Ver­trie­benen – Keine Täter, sondern Opfer – Hin­ter­gründe, Tat­sachen, Folgen“, Graz 2006, S. 123).

Der erste Luft­an­griff der ins­gesamt 1.400 bri­ti­schen Flug­zeuge auf Dresden erfolgte um 22.21 Uhr (13. Februar 1945) und bombte die Stadt sozu­sagen ins Feuer.

Ein zweiter folgte um 1.30 Uhr (am 14. Februar 1945). Und als ob das nicht genug wäre, griffen um 12.12 Uhr mittags auch noch 450 US-ame­ri­ka­nische Flug­zeuge an. Alles in allem wurden 3.000 Tonnen Brand- und Spreng­bomben abgeworfen!

Der Publizist Klaus Rainer Röhl spricht in diesem Zusam­menhang von der „umfang­reichsten Hin­richtung deut­scher Zivi­listen“, die „es je in diesem Krieg gegeben hatte.“

(Quelle: Klaus Rainer Röhl: „Ver­botene Trauer – Ende des deut­schen Tabus“, München, 2002, S. 127).

Zu dieser Zeit befanden sich neben den her­kömm­lichen Ein­wohnern auch noch rund 200.000 Flücht­linge (aus Schlesien) in Dresden.

Ein Zeit­zeuge ent­setzte sich nach den ver­hee­renden Bom­ben­an­griffen: „So weit man sehen konnte, ein brül­lender Feu­er­orkan! Alle die fünf­stö­ckigen Häuser ringsum brannten von unten bis oben und leuch­teten wie geschmol­zenes Eisen. Die Flammen schlugen stock­werkhoch aus allen Fenstern.“

Klaus Rainer Röhl: „Die Bewohner von Dresden und die in der Stadt kam­pie­renden Flücht­linge starben unter Höl­len­qualen in einem von Harris und seinen Planern wis­sen­schaftlich vor­aus­be­rech­neten Inferno von Feu­er­stürmen. Noch in die über­füllten Parks und Grün­an­lagen, in die sich Zehn­tau­sende von Ver­zwei­felten geflüchtet hatten, warf man Luft­minen und Splitterbomben.“

Und weiter: „Der Sog des Feuers war so heftig, dass es allen Sau­er­stoff wie in einem Gebläse auf­saugte und die Men­schen die keinen Sau­er­stoff mehr ein­atmen konnten, sodass ihre Lun­gen­bläschen von innen her platzten, einen qual­vollen Ersti­ckungstod erlitten (…) Auf die Über­le­benden und Flüch­tenden machten ame­ri­ka­nische Begleit­jäger, die keine deut­schen Flug­zeuge mehr vor­fanden, Jagd mit schweren Maschi­nen­ge­wehren, mit großem Erfolg (…)“

(Quelle: Klaus Rainer Röhl: „Ver­botene Trauer – Ende des deut­schen Tabus“, München, 2002, S. 129, 130).

Eine Augen­zeugin: „Ich muss durch eine Über­führung der Bahn­gleise am Neu­städter Bahnhof. Nur eine schmale Gasse führt hin­durch: links und rechts hoch auf­ge­schichtete Lei­chen­berge. Die Köpfe zeigen nach einer Richtung, die Füße nach einer anderen. Als ich durch bin, stehe ich vor einem rie­sigen Berg von Leichen. Bekleidete und nackte Leichen. Ver­kohlte abge­rissene Beine und Arme. Und überall der Ekel erre­gende süß­liche Gestank von Verwesung.“

Eine andere Augen­zeugin: „Aber das Wasser (der Elbe/d.A.) brannte ja – erst später hörte ich, dass während des ersten Angriffs aus­schließlich Brand­bomben geworfen worden waren und im zweiten Angriff Naphta- und Spreng­bomben, um die Über­le­benden in den Bunkern auch zu zer­malmen – und die Men­schen, die in Parks zusam­men­hockten, konnten von Bäumen oder Gebäuden erschlagen werden! Das war doch Hölle auf Erden!“

Über jene, die in den Häusern waren, schil­derte sie: „Bren­nende Fackeln. Sie schrien, wie nur Men­schen in Todesnot schreien können. Sie stürzten zusammen. Hun­derte bren­nende, schreiende Fackeln stürzten zusammen, ver­stummten. Und immer neue folgten, und keiner kam mit dem Leben davon.“ Und: „Die Straßen mit Leichen übersät, Torsos hingen in den ver­stüm­melten Bäumen (…) Men­schen irrten umher (…)“

FORT­SETZUNG FOLGT!


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de