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Nestle, der meist­ge­hasste Konzern der Welt- Umsatzplus auf­grund von Preis­er­hö­hungen, Nestlés Russland-Geschäft brummt! Nestle eröffnet neue Fabrik in der Ukraine und inves­tiert in Saudi Arabien! (+Videos)

Nestlé ist eine der meist­ge­hassten Firmen der Welt und Nestlé ist der größte Lebens­mit­tel­konzern der Welt und hat eine Geschichte, die selbst Hardcore-Indus­trielle zittern lassen würde. Nestlé ist für viele ein Feindbild, zählt sich selbst aber zu den Guten. 352 Mil­li­arden Pro­dukte, 376 Fabriken und dann nach­haltig? Nun stellen Sie sich vor, Sie sitzen bei einer Recherche über Nestle, da Sie erfahren haben, dass Nestle trotz Shistorm, wei­terhin in Russland tätig ist, aber auch gleich­zeitig eine  neue 43-Mil­lionen-Dollar-Fabrik in der Ukraine eröffnet. Stellen Sie sich vor, Sie erfahren, dass das König­reich Saudi Arabien hän­de­ringend nach Wegen aus der Was­ser­krise sucht, Sie müssen aber lesen, dass aus­ge­rechnet Nestlé 1,8 Mil­li­arden Dollar in Geschäfte in Saudi-Arabien inves­tiert. Nestle hat bereits sieben Mine­ral­was­ser­fa­briken in Saudi-Arabien. Und während Sie die neuen Ent­hül­lungen zu Nestle von Public Eye lesen, die da lautet. „Wo die Schweiz für Nestlé lob­byiert“, flattert die Nach­richt ins Postfach, dass Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch die Seiten wechselt. 

Sie war Direk­torin beim Staats­se­kre­tariat für Wirt­schaft (Seco), dem Kom­pe­tenz­zentrum des Bundes für alle Fragen der Wirt­schafts­po­litik in der Schweiz und wird jetzt Mit­glied im Ver­wal­tungsrat von Nestle. Ver­gleichbar ist dieser Vorgang so, als würde Julia Klöckner plötzlich im Ver­wal­tungsrat bei Nestlé auf­tauchen. Erinnern Sie sich noch an die „Werbung zu­guns­ten Nestlé“ von der dama­ligen Ernäh­rungs­mi­nis­terin Julia Klöckner mit Marc-Aurel Boersch, dem  Vor­stands­vor­sit­zender der Nestlé Deutschland AG? Boersch ver­lässt Nestlé und für ihn kommt jetzt  Alex­ander von Maillot, derzeit als Senior Vice Pre­sident in der Stra­tegic Business Unit für das globale Süß­waren- und Eis­creme­ge­schäft ver­ant­wortlich. Und während Sie all die aktu­ellen Nach­richten aus dem Hause Nestlé lesen, wie zum Bei­spiel, dass Nestle auf­grund von Preis­stei­ge­rungen von der Inflation pro­fi­tiert, wie auch bei Star­bucks-Kapseln, die nicht gerade als umwelt­freundlich gelten, erfahren Sie, dass Nestlé gemäss Nach­hal­tig­keits­ana­lysen zu den nach­hal­tigsten Kon­zernen dieser Welt zählt. Sie lesen richtig, denn obwohl Nestle das Quell­wasser in Äthiopien nutzt, wird es als positiv gesehen, dass Nestle einenTeil des erzeugten Wassers für die Men­schen vor Ort bereithält.Oder zu dem Thema Plas­tikmüll heißt es: „Es ist jedoch zu beachten, dass Plas­tik­ver­pa­ckungen bei Lebens­mitteln einen wich­tigen Kom­promiss von Sicherheit und Leich­tigkeit (beim Transport und damit beim Ver­brauch von Kraft­stoff) dar­stellen“. Nestlé, zu den Marken wie Lóreal Paris, KitKat, St. Pel­le­grino, Nesquik, Felix, Mövenpick und über 2.000 weitere gehören, der nach­hal­tigste Konzern der Welt?

Nestlé – ein nach­hal­tiges Unternehmen?

 

Erinnern Sie sich noch an unserem Beitrag: Trotz Dürre-Kata­strophe – Nestlé pumpt 50.000 Liter pro Stunde Wasser aus Äthio­piens Boden und baut die Milch­wirt­schaft aus ? Wir fragten, ob man nach­haltig Wasser in einem Land abfüllen kann,  in dem seit Monaten Mil­lionen Men­schen unter einer Hun­ger­ka­ta­strophe leiden, aus­gelöst durch eine Dürre, die in dem Land am Horn von Afrika durch aus­ge­blie­benen Regen ver­ur­sacht wurde.  Man kann, wie uns die Baseler Kan­to­nalbank erklärt:

Laut Bericht: „Positive Aspekte gibt es bei der Nutzung von Quell­wasser in Äthiopien. Beim Was­ser­standort im afri­ka­ni­schen Land stellt der Konzern einen Teil des erzeugten Wassers für die Men­schen vor Ort bereit, reicht doch die öffent­liche Was­ser­ver­sorgung nicht aus, um die Bevöl­kerung ange­messen zu versorgen.“

Viel­leicht war auch das der Grund, warum aus­ge­rechnet Nestle Pakistan den Global Compact Business Sus­taina­bility Award von der UNO bekam und zwar den Preis für „Inno­vative Lösungen für nach­hal­tiges Wasser“. Und das, obwohl Nestlé in Pakistan zu der Zeit sogar vor Gericht stand, denn es wurden Fla­schen mit abge­füllten Wasser ver­kauft, das „kos­tenlos“  aus dem Boden gewonnen wurde. In einer kleinen paki­sta­ni­schen Gemeinde sollen Kinder durch schmut­ziges Wasser krank geworden sein, weil  Nestlé einen tiefen Brunnen gegraben hat, der den Ein­hei­mi­schen ihr Trink­wasser nimmt. Schon lange steht der Konzern Nestlé in Pakistan in der Kritik, denn spä­testens seit „Bottled Life“  wissen wir, dass Nestlé in Pakistan nicht nur die Was­ser­nut­zungs­rechte erwarb, sondern die Fabriken bewachen und ein­zäunen lässt. Es wird viel  Wasser abge­zapft und für viel Geld in Plas­tik­fla­schen wieder ver­kauft, während die Bevöl­kerung keinen Zugang mehr zu diesem Wasser hat. Und aus­ge­rechnet Nestle Pakistan bekam einen Preis von der UNO wegen Nach­hal­tigkeit.

Nestlé steigt bei Yfood ein

Nestlé steigt mit einer Min­der­heits­be­tei­ligung bei yfood ein. Das Münchner Start-up hat sich auf Riegel, Pulver- und Trink­mahl­zeiten spe­zia­li­siert; es will trotz Nestlé-Investment weiter stra­te­gisch und ope­rativ unab­hängig bleiben. Nestlé machte erst im April 2022 von sich reden, als das Unter­nehmen bekannt gab, die Mehrheit am Ham­burger Gewürz­händler Anker­kraut zu übernehmen.

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Nestle eröffnet neue 43-Mil­lionen-Dollar-Fabrik in der Ukraine

Im März 2022 kas­sierte Nestle wegen Ver­käufen in Russland einen hef­tigen Shit­storm und Twitter-User:innen riefen zum Boykott von Nestlé-Marken auf.

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In einem  Pres­se­statement von Nestle vom 11. März 2022 sprach  das Unter­nehmen davon, mit seinen Geschäften in Russland nur noch „lebens­not­wendige Bedürf­nisse“ der rus­si­schen Bürger:innen abdecken zu wollen.

Am 19.Februar 2023 berichtete das schweizer Tag­blatt: „Auch nach einem Jahr Krieg in der Ukraine und bald zehn Sank­ti­ons­pa­keten gegen den Aggressor Russland bestehen immer noch rege wirt­schaft­liche Ver­flech­tungen zwi­schen der Schweiz und Russland (…) Nestlé will wei­terhin essen­zielle Lebens­mittel und medi­zi­nische Pro­dukte ver­kaufen. Nestlé legt diese Defi­nition gross­zügig aus, denn etwa Pra­linés und Scho­kolade von Nestlé sind wei­terhin in Russland erhältlich.“

Und am 12. Dezember 2022 gab Nestlé die Eröffnung eines neuen Pro­duk­ti­ons­standorts in der Ukraine bekannt. 40 Mil­lionen Schweizer Franken (43 Mil­lionen US-Dollar) werden in die Pro­duktion in Smo­lyhiv in der Region Wol­hynien im Westen des Landes inves­tiert“, so das Unter­nehmen, das drei Standorte in Ukraine vor Aus­bruch des Krieges hatte.

Ziel sei es, „die Kapa­zität der kuli­na­ri­schen Nudel­pro­duktion in der Ukraine“ zu erhöhen, sagte das Unter­nehmen und fügte hinzu, dass es auch dazu bei­tragen wolle, das Wachstum der ukrai­ni­schen Wirt­schaft zu unter­stützen, die seit der mas­siven Invasion Russ­lands im Februar ver­wüstet wurde.

„Ich bin stolz darauf, unser Enga­gement für Inves­ti­tionen in der Ukraine zu bestä­tigen“, sagte Ales­sandro Zanelli, Leiter der Markt­ab­teilung von Nestlé in Süd­ost­europa, in der Erklärung. Zusammen mit der bestehenden Torchyn-Fabrik wird das Volyn-Pro­duk­ti­ons­netzwerk zu Nestlés euro­päi­scher regio­naler Dreh­scheibe für Lebens­mittel und kuli­na­rische Produkte.

Nestlé inves­tiert 1,8 Mil­li­arden Dollar in Geschäfte in Saudi-Arabien- Nestle hat bereits sieben Mine­ral­was­ser­fa­briken in Saudi-ArabienSaudi-Arabien ist als Wüs­ten­staat bei der Was­ser­ver­sorgung seiner Bevöl­kerung und Wirt­schaft voll­ständig abhängig von seinen Meer­was­ser­ent­sal­zungs­an­lagen, Was­ser­re­ser­voirs und Grund­was­ser­re­serven. Laut der Dele­gation der Deut­schen Wirt­schaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen sind die schwin­denden Grund­was­ser­vor­kommen, mit denen in den letzten 5 Jahren etwa 90% des Gesamt­was­ser­be­darfs bedient wurde, sind über­wiegend nicht-rege­ne­rativ. Der täg­liche Pro-Kopf-Konsum liegt bei durch­schnittlich 265 l; damit gehört das was­serarme Land weltweit zu den Spit­zen­ver­brau­chern.  Durch eine unwirt­schaft­liche Nutzung wird das Problem der schwin­denen Grund­was­ser­vor­kommen zusatzlich ver­schärft, da unter Anderem wenig Expertise für die Reha­bi­li­tierung von Brunnen exis­tiert. Regel­mäßig finden kos­ten­auf­wendige Neu­boh­rungen statt.

Und während die Dürre den Nahen Osten ver­wüstet, hat Nestle bereits sieben Mine­ral­was­ser­fa­briken in Saudi-Arabien und teilte am 25.November 2022 mit, er werde über einen Zeitraum von zehn Jahren sieben Mil­li­arden Rial (1,8 Mil­li­arden US-Dollar) nach Saudi-Arabien fließen lassen, um seine Präsenz im König­reich zu stärken. Nestle wird eine neue Fabrik bauen, die 2025 eröffnet werden soll und in der Säug­lings­nahrung und trink­fer­tiger Kaffee für die Märkte in Saudi-Arabien, im Nahen Osten und in Nord­afrika her­ge­stellt werden, sagte das Unternehmen.

Die Inves­tition werde 3.500 direkte und indi­rekte Arbeits­plätze schaffen, sagte Nestle. Es beschäftigt derzeit 5.000 Mit­ar­beiter in Saudi-Arabien.

Die Frage, die wir uns stellen, woher diese Mit­ar­beiter kommen, denn Saudi Arabien ist wie Katar, für Aus­beutung von Arbeitern bekannt.

https://twitter.com/NPLArabia/status/1628289835780780032?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1628289835780780032%7Ctwgr%5E355073575bef58c7a3c0ad2ed1bc414cecfa3360%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fnetzfrauen.org%2F2023%2F02%2F22%2Fwater-14%2F

Wo die Schweiz für Nestlé lobbyiert

Nestlé ist für viele ein Feindbild, zählt sich selbst aber zu den Guten. Dass Nestle nicht zu den Guten gehört, musste auch Yasmine Motarjemi erfahren. Sie war Expertin für Nah­rungs­mit­tel­si­cherheit bei Nestlé, eine ranghohe Managerin.

Der Nah­rungs­mit­tel­gigant Nestlé warb Yasmine Motarjemi im Jahr 2000 von der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sation WHO ab. Ihre Position als lei­tende Wis­sen­schaf­terin machte sie für Nestlé zu einem per­fekten Aus­hän­ge­schild. Sie war bei der WHO maß­geblich an der Ent­wicklung des Prä­ven­ti­ons­systems für die Nah­rungs­mit­tel­in­dustrie beteiligt – soge­nannte «Gefah­ren­analyse und kri­tische Kon­troll­punkte», kurz HACCP.Kaum hatte Yasmine  bei Nestlé ange­heuert, landete auch schon der erste heikle Fall auf ihrem Schreib­tisch. Es ging um Baby­nah­rungs­pro­dukte. «Die Niveaus von Vi­ta­­min A und D sind hoch genug, um ernst­hafte Bedenken bezüglich der Lebens­mit­tel­si­cherheit zu haben», warnte sie in einem internen Brief aus dem Jahr 2001, «wenn wir so wei­ter­machen wie bisher, werden wir dafür belangt.». Sie stellt schnell viele Fehler bei der Lebens­mit­tel­her­stellung fest. Man­gelnde Hygiene in den Fabriken, falsche Dosierung bei Baby­pulver, ver­seuchte Roh­stoffe, unge­nü­gende Eti­ket­tierung der Pro­dukte usw. Sie erzählt, dass es viele Miss­stände gab. Sie war besorgt, meldete die Pro­bleme jedes Mal, aber das Unter­nehmen reagierte in vielen Fällen nur langsam, nach meh­reren Monaten. 2010 wurde Yasmine fristlos entlassen. 

Nestlé gelte als Konzern mit sau­berem Image, meinte ein Head­hunter im «Magazin» des «Tages-Anzeigers». Und dies, obwohl bekannt ist, zu welch dras­ti­schen Schritten Nestlé bereit ist, wenn der Umsatz bedroht ist.

Genau zu der Zeit, ent­hülte Public Eye in einer exklu­siven Recherche, wie das Staats­se­kre­tariat für Wirt­schaft (Seco) von Nestlé instru­men­ta­li­siert wurde, um Mexikos Mass­nahmen zur Prä­vention der gras­sie­renden Fett­lei­bigkeit im Lande anzu­greifen. Mexiko, dem fünft­grössten Absatz­markt von Nestlé, kämpft schon seit Jahren gegen die Fett­lei­bigkeit. Mexiko war sogar das erste Land, welches etwas gegen das „Dick­werden“ seiner Bürger unter­nommen hat und führte schwarze Stopp­schilder für Pro­dukte mit zu viel unge­sunden Zutaten ein und beschränkte deren Ver­marktung an Kinder.

Die Änderung betraf Nestlé-Pro­dukte mit geschätztem Umsatz von über einer Mil­liarde Franken jährlich.

WARN­HIN­WEISE AUF LEBENS­MITTELN – Public Eye

Nicht bereit, sich kampflos von einer demo­kra­tisch gewählten Regierung eines sou­ve­ränen Staats regu­lieren zu lassen, lob­by­ierte Nestlé in Mexiko aggressiv gegen das Gesetz. Par­allel dazu sandte das Staats­se­kre­tariat für Wirt­schaft (Seco) einen mah­nenden Brief an die mexi­ka­nische Regierung und inter­ve­nierte wie­derholt vor der Welthandelsorganisation.

Vom Recher­che­ma­gazin «Temps présent» des West­schweizer Fern­sehens RTS gestützt auf das Öffent­lich­keits­gesetz ein­ge­for­derte Doku­mente zeigen, dass Nestlé das Seco nicht
nur direkt um Hilfe gebeten hatte, sondern dieses gleich auch die Argu­men­tation des Kon­zerns übernahm.

Mexiko hielt dem Druck stand und setzte das Gesetz in Kraft.

Die Recherche von Public Eye zeigt auch: Das Vor­gehen der Schweiz gegenüber Mexiko ist kein Einzelfall.

 

Unter der Leitung von Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch trug das Seco Nestlés Anliegen in die Welt­han­dels­or­ga­ni­sation. Nun wechselt die ehe­malige Staats­se­kre­tärin weniger als neun Monate nach ihrem Abgang in den Ver­wal­tungsrat des Konzerns.

Während elf Jahren an der Seco-Spitze stellte sich die Staats­se­kre­tärin stets schützend vor Kon­zerne – offenbar mit dem Ziel, jede noch so kleine Regu­lie­rungs­for­derung im Keim zu ersticken. Nach diesem uner­müd­lichen Wehr­dienst, so könnte man meinen, sei es für Nestlé Zeit geworden, sich erkenntlich zu zeigen.

Ineichen-Fleisch dürfte auch auf ihre Erfahrung in glo­baler Wirt­schafts- und Han­dels­po­litik zurück­greifen können. Bereits kurz nach Antritt wird es einiges zu tun geben, der Konzern tut sich in der neuen geo­po­li­ti­schen Rea­lität schwer. Nach der rus­si­schen Invasion der Ukraine dauerte es einen Monat, bis sich Nestlé zu einer Änderung seiner Russland-Stra­tegie durch­ringen konnte – und auch das erst nach scharfer Kritik des ukrai­ni­schen Prä­si­denten Selenskyj. Dennoch brummt Nestlés Russland-Geschäft bis heute, wie die NZZ Anfang Februar 2023  berichtete. Der Sei­ten­wechsel zeigt einmal mehr, wie gut die Drehtür zwi­schen Ver­waltung und Welt­konzern geschmiert ist.

Warum Nestle einer der meist­ge­hassten Kon­zerne der Welt ist!

Nestlé, der größte Nah­rungs­mit­tel­her­steller der Welt,ist ein Kri­sen­ge­winner.  In der Medi­en­mit­teilung gibt sich Kon­zernchef Ulf Mark Schneider staats­män­nisch: «Die Inflation erreichte ein noch nie dage­we­senes Niveau, die Lebens­hal­tungs­kosten machten vielen Men­schen zu schaffen». Was er nicht erwähnt: Nestlés Umsatz­stei­gerung im letzten Jahr resul­tiert beinahe restlos aus Preis­stei­ge­rungen zulasten der Konsument*innen. Ein Umsatz von 94,4 Mil­li­arden Franken, ein Rein­gewinn von 9,3 Milliarden.
Zu seinen Pro­dukten gehören  Baby­nahrung, abge­fülltes Wasser, Frühstücksgetreide/Zerealien, Kaffee und Tee, Süß­waren, Milch­pro­dukte, Eis, Tief­kühlkost, Tier­nahrung und Snacks.

Kin­der­arbeit, unethische För­derung, Mani­pu­lation unge­bil­deter Mütter, Umwelt­ver­schmutzung, Preis­ab­sprachen und Falsch­de­kla­rierung, das alles finden Sie bei Nestlé. Nestlé macht Mil­li­arden mit Wasser und zahlt selbst fast nichts dafür! Trotzdem schließen andere Kon­zerne Deals mit Nestlé. Im August 2018 der Deal mit Star­bucks und  der Nestlé-Konzern ver­kaufte sein US-Süß­wa­ren­ge­schäft an den Nutella-Her­steller Ferrero für 2,8 Mil­li­arden Dollar.  Doch damit nicht genug, denn Nestlé kaufte Sweet Earth Foods, welches 2012 gegründet wurde. Mit dem Kauf ist Nestlé den sofor­tigen Ein­tritt in den veganen und vege­ta­ri­schen Markt gelungen.
Ent­setzen, als bekannt wurde, dass der Konzern in Indien eine kli­nische Studie an 75 Früh­ge­bo­renen im Alter zwi­schen 28 und 34 Wochen durch­ge­führte. Es ist schon erschre­ckend, dass Nestle Patente auf Bestand­teile der Mut­ter­milch besitzt, aber Ver­suche an Frühgeborenen?
In den USA muss Nestlé sich erneut wegen Kin­der­skla­verei vor Gericht ver­ant­worten. Und Kali­fornien befindet sich auf­grund einer Dürre, mit Nestle im „Was­ser­krieg“ und will Nestlé daran hindern, wei­terhin Wasser abzugraben!
Und in Deutschland machte aus­ge­rechnet die Ernäh­rungs­mi­nis­terin Julia Klöckner „Werbung“ für einen der meist­ge­hassten Kon­zerne der Welt, obwohl  der welt­größte Nah­rungs­mit­tel­konzern Nestlé sogar zugeben musste , dass über 60 Prozent seiner Main­stream-Nah­rungs­mittel und ‑Geträn­ke­pro­dukte „ungesund“ sind.

Die nach­hal­tigsten Unter­nehmen der Welt tun angeblich einiges, um Umwelt, Gesell­schaft und Wirt­schaft zu fördern und diese so wenig wie möglich zu belasten. Und aus­ge­rechnet Nestlé ist im Bereich Lebens­mittel gemäss Dow-Jones-Nach­hal­tig­keits­index weltweit der nach­hal­tigste Konzern. „Das Unter­nehmen hat die Richt­linien zum Schutz der Men­schen­rechte in seinen Lie­fer­ketten ver­ankert. Im Bereich Ernährung und Gesundheit wird Nestlés Vor­rei­ter­rolle besonders gelobt. Im Bereich Umwelt hono­riert der Index die Selbst­ver­pflichtung des Unter­nehmens, Pro­dukte und Pro­zesse so umwelt- und sozi­al­ver­träglich wie möglich zu gestalten“, so der Index.

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Nestlé – ein nach­hal­tiges Unternehmen?


Quelle: netzfrauen.org