Die drei letzten Atom­kraft­werke werden morgen abge­schaltet – was dann? (+Videos)

Spät kommen sie, aber die kommen: Die Wirt­schaft warnt plötzlich laut und weh­klagend vor dem auf morgen, Samstag den 15. April 2023, fest­ge­legten Atom­aus­stieg. Ein unkal­ku­lier­bares Expe­riment für die deutsche Wirt­schaft: Die Ver­sor­gungs­si­cherheit ist nicht mehr gewähr­leistet, die Ener­gie­preise steigen noch weiter in schwin­delnde Höhen und alle anderen Formen der Energie sind weniger kli­ma­freundlich. Ins­be­sondere die Wirt­schaft kämpft dann mit noch höheren Wett­be­werbs­pro­blemen, wenn die Ener­gie­preise noch weiter steigen. Wie viele Unter­nehmen dadurch gezwungen werden könnten, ins Ausland abzu­wandern, wird man sehen.

Die letzten drei noch lau­fenden deut­schen Atom­kraft­werke Isar 2, Neckar­westheim 2 und Emsland sind ab morgen end­gültig vom Netz. Als ein­ziges Indus­trieland weltweit ist Deutschland so wage­mutig – oder total ver­blödet, gleich­zeitig den Aus­stieg aus Kohle und Atom­kraft zu voll­ziehen.  Noch laufen die Koh­le­kraft­werke in West­deutschland bis 2030, und in den neuen alten Bun­des­ländern bis 2035. Diese können noch einiges abfangen, denn man kann sie sehr schnell hoch und run­ter­fahren. Solange genug Kohle da ist, können Koh­le­kraft­werke nicht alles, aber relativ viel abfangen. Mehr erneu­erbare Energien sollen das alles abfangen. Die berühmt berüch­tigte „Dun­kel­flaute“ (es weht kein Wind und es scheint auch keine Sonne) wird damit zur gefähr­lichen Bedrohung. Das würde sich dann tat­sächlich zu einem enormen Stand­ort­nachteil für deutsche Unter­nehmen auswachsen.

„Trotz gesun­kener Gas­preise bleiben die Ener­gie­kosten für die meisten Betriebe in Deutschland hoch. Zugleich sind wir beim Thema Ver­sor­gungs­si­cherheit noch nicht über den Berg“, sagt Peter Adrian, der Prä­sident der Industrie- und Han­dels­kammer (DIHK) im Interview mit der Rhei­ni­schen Post. Man sei auf „alle ver­füg­baren Ener­gie­träger ange­wiesen“, wenn man Ver­sor­gungs­eng­pässe und weitere, massive Ener­gie­preis­an­stiege ver­hindern wolle – oder die Ver­teuerung wenigstens etwas abmildern. „Das in Deutschland bislang unbe­kannte Risiko von Aus­fällen oder Ein­schrän­kungen der Ener­gie­ver­sorgung ist ein Stand­ort­nachteil, der in einem Indus­trieland durch nichts aus­ge­glichen werden kann“, befürchtet Peter Adrian.

Inter­es­san­ter­weise wird die Abschaltung der AKW zu einem höheren Ausstoß am CO2 führen, warnt die Vor­sit­zende Kerstin Andreae (Grüne) des Bun­des­ver­bandes der Energie- und Was­ser­wirt­schaft (BDEW). Sie ist immerhin weit­sichtig genug um zu wissen, dass die AKW-Abschaltung mit hoher Wahr­schein­lichkeit ein Wei­ter­laufen der Koh­le­kraft­werke erzwingen wird – denn irgend­woher muss die Energie ja kommen. Aber ein Gigawatt Strom aus einem Koh­le­kraftwerk ent­lässt etwa 10 Mil­lionen Tonnen mehr CO2 in die Atmo­sphäre, als ein Gigawatt Leistung aus einem Kern­kraftwerk. Frau Kerstin Andreae moniert: „Der recht­zeitige Bau von genügend gesi­cherter Leistung wird mit den aktuell gel­tenden Rah­men­be­din­gungen aber nicht gewähr­leistet. Der Markt setzt bislang nicht die erfor­der­lichen Bedin­gungen für den not­wen­digen Zubau von Kraft­werken, die jederzeit und wet­ter­un­ab­hängig Strom erzeugen können.“

Die drei bisher noch lau­fenden Kern­kraft­werke liefern eine Leistung von 4,5 Gigawatt und das kon­stant, rund um die Uhr, mit einer hohen Ver­füg­barkeit. Das AKW Neckar­westheim bei­spiels­weise deckt fast 18 Prozent des Strom­be­darfes des Bun­des­landes Baden-Würt­temberg. Dieses knappe Fünftel fehlt ab Samstag. Es gibt noch keine Pläne, von woher der feh­lende Strom kommen soll. Man erwartet, dass aus dem euro­päi­schen Ausland genug geliefert werden kann.

Der Vor­stands­vor­sit­zende von RWE, Markus Krebber, sieht das gelassen: Auf die paar Gigawatt Leistung aus den Kern­kraft­werken komme es nun auch nicht mehr an. Auf dem Hin­ter­grund der gesamt­eu­ro­päi­schen Ener­gie­ver­sorgung machten die Vier Gigawatt der letzten deut­schen AKWs „keinen Unter­schied“. Die Politik habe ent­schieden und das setze man jetzt um. Punkt.

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„Klar ist: An Kern­kraft­werken haben die deut­schen Ener­gie­ver­sorger die Lust ver­loren, zu wild ging es hin und her, das ist schlecht fürs Geschäft, vor allem, da es sich bei Kern­kraft­werken um große Indus­trie­an­lagen handelt, die man nicht eben nach Belieben ein- oder aus­schalten kann wie einen Tee­kocher. RWE bei­spiels­weise hat erkannt: Für Wind­räder gibt es so unfassbar viel Geld vom Staat, dann werden eben Wind­räder »noch und nöcher« (Claudia Kemfert) gebaut und daran wird prächtig zulasten der deut­schen Strom­ver­braucher ver­dient. Für Krebber steht übrigens fest: Deutschland wird Ener­gie­im­portland bleiben.“

Die Grünen betreiben also unge­stört ihr Zer­stö­rungswerk an der deut­schen Wirt­schaft und an der Ener­gie­si­cherheit des ganzen Landes munter weiter und das mit Absicht. Dass Wirt­schafts­mi­nister Habeck und deut­schen Bürgern auch noch völlig unver­froren ins Gesicht sagt, dass natürlich die Ukraine wei­terhin an der Atom­kraft fest­halten will und soll, „das ist völlig klar – und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut“, zeigt den bewussten Vorsatz. Denn warum sind AKWs in der Ukraine „in Ordnung“, weil sie ja schon gebaut sind – und in Deutschland werden eben­falls schon gebaute, sichere und moderne AKWs abge­schaltet? Der deutsche TÜV bescheinigt immerhin: Deutsche AkWs sind „die sichersten der Welt“.

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Hier sei Holger Douglas mit seinem Artikel auf EIKE zitiert:

„Fest steht: Noch nie hat ein Land frei­willig seine Ener­gie­ver­sorgung abge­schaltet und zer­stört. Das, was fremde Armeen zuerst in Fein­desland tun, nämlich die Ener­gie­ver­sorgung anzu­greifen und lahm­zu­legen, erle­digen ‚Grüne‘ im eigenen Land. Nach dem poli­ti­schen Geplänkel ist die Frage, wie schnell grüne Truppen die Kühl­türme in die Luft sprengen wie dies Baden-Würt­tem­bergs Minis­ter­prä­sident Kret­schmann getan hat, als der letzte Block des Kern­kraft­werkes Phil­ippsburg abge­schaltet wurde. Es sollen so schnell wie möglich Fakten geschaffen und ver­brannte Erde hin­ter­lassen werden. Die Nach­fahren der grünen zer­stö­re­ri­schen Hardcore-Ideo­logen sollen es mög­lichst schwer haben, wieder eine halbwegs funk­tio­nie­rende Ener­gie­ver­sorgung aufzubauen.“

Gleich­zeitig wollen aber die Grünen jedem Haus­be­sitzer eine strom­be­triebene Wär­me­pumpe über­helfen, die sowieso nur für Häuser mit Fuß­bo­den­heizung über­haupt geeignet ist. Und die Ver­bren­ner­autos abschaffen und durch Elek­tro­autos ersetzen. Womit der gigan­tische Strom­bedarf für all die Strom­fresser gedeckt werden soll, ist voll­kommen unklar. Es wird wohl darauf hin­aus­laufen, dass man sogar noch neue Koh­le­kraft­werke bauen muss. Denn Wind­räder und Solar­dächer schaffen das keinesfalls.

Wäre ja nur in der grünen Logik: Wir müssen hier AKWs abschalten, weil es eine Hoch­ri­si­ko­tech­no­logie ist. Das dik­tiert eine Regierung, die uns gerade in einen Atom­krieg hinein zu treiben droht. Und obwohl die Sicherheit der ukrai­ni­schen AKWs – man denke an Tscher­nobyl – deutlich unter der der deut­schen Atom­kraft­werke liegt, lässt der grüne Habeck diese wei­ter­laufen, weil die ja schon gebaut sind. Noch Fragen?