SCHÜTZT UNSERE KINDER VOR DER PÄDO-LOBBY! (TEIL 2)
EINLEITUNG VON GUIDO GRANDT:
Mein inzwischen über drei Jahrzehnte anhaltender Kampf gegen die Verschwörungstheorie, es würde KEINEN „rituellen“ und damit auch sexuellen und sadistischen Kindesmissbrauch in der okkult-satanistischen Szene geben, ist noch längst nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil!
Demnächst werden auch die Fakten und Namen der Verharmloser und der oft damit einhergehenden „Pädo-Lobby“ enthüllt, die skrupellos behaupten, sexueller/ritueller Missbrauch würde den Kindern von Therapeutinnen eingeredet! Das ist nichts anderes als Täterschutz und ein erneuter Missbrauch der kindlichen Opfer!
Ohne Frage, gibt es vereinzelt solche Fälle. Aber genauso ohne Frage gibt es viele solche Fälle, in denen Kinder im okkult-satanistischen Umfeld gequält, missbraucht und sogar getötet wurden.
Schon einmal hat keiner geglaubt, dass es in der Katholischen oder Evangelischen Kirche schwere sexuelle Pädokriminalität gibt. Und schon einmal hat keiner geglaubt, dass Kinder in Verliese eingesperrt, sexuell missbraucht und „ausgeliehen“ und später bestialisch ermordet werden. Der Fall Dutroux hat gezeigt, dass genau das stattfand und irgendwo weiterhin stattfindet.
Im Kampf gegen die verdammungswürdige Pädo-Lobby, die auch hierzulande immer mächtiger wird, möchte ich auf meinem Blog nachfolgend einer Betroffenen die Gelegenheit dazu geben, ihre eigenen Erfahrungen und Recherchen zu diesem Thema kund zu tun.
EIN GASTBEITRAG von »good4know«
Die Autorin „good4know“ ist kein Therapeut, Arzt, studierter Psychologe o.ä, sondern selbst Betroffene von einer komplexen PTBS und einer dissoziativen Identitätsstörung.
Verurteilte Täter als Mitglied der FMSF (False Memory Foundation)
Jennifer Hoult (New York) und Lynn Crook (eine Beraterin des Staates Washington) beschuldigten jeweils, unabhängig voneinander, den Vater (und bei Crook auch die Mutter bzw. beide Elternteile) des sexuellen Missbrauchs in der Kindheit. Beide reichten ebenfalls jeweils separate Beschwerden bei der APA ein. In diesen berichteten sie jeweils, Elizabeth Loftus habe die Fakten ihrer Rechtsfälle in veröffentlichten Artikeln falsch dargestellt. Hoult sprach hier z.B. Verzerrungen und falsche Tatsachen in ihrem Fall an. Sie zeigte auf, dass von Seitens Loftus‘ bspw. eine falsche Charakterisierung und Tatsachenauslassung verwendet wurde, um Hoults Rechtsstreit gegen ihren Vater falsch auszulegen.
Beide Frauen reichten wegen des sexuellen Missbrauchs, den die Väter (und in Crooks Fall die Mutter) in ihrer Kindheit gegen sie verübt hatten, erfolgreich Zivilklagen ein. Bei ihren Gerichtsverfahren legten sie erhärtende Beweise vor, die die Anforderungen für einen gerichtlichen Beweis ihrer Anschuldigungen erfüllten.
In einem Artikel behauptete Loftus bspw., dass: „Jennifer eine 23-jährige Musikerin war, die in der Therapie Erinnerungen an ihren Vater wiedererlangte, der sie seit ihrem 4. Lebensjahr vergewaltigte“ (1995, S. 26). Hoult begann sich dagegen erst mit 24 Jahren an den Missbrauch zu erinnern, als sie als Software-Ingenieurin für künstliche Intelligenz tätig war.
Aufzeichnungen in dem Fall zeigten, dass der Großteil ihrer Erinnerungen außerhalb der Therapie auftauchten. Zudem behauptete Hoult nie, dass die Vergewaltigungen begannen, als sie vier Jahre alt war. Sie bezeichnete dies als eine „Tatsache“ , die anscheinend lediglich von Loftus für die Zwecke ihres Artikels und der Verteidigung geschaffen wurde.
1988 reichte Hoult eine Zivilklage gegen den Vater ein. Am 1. Juli 1993 fällte die Jury ein Urteil zugunsten von Jennifer Hoult und sprach ihr 500.000 US-Dollar für das durch den inzestuösen Missbrauch ihres Vaters verursachte Leid zu.
Als Hoults Vater beim Obersten Gerichtshof der USA einen Antrag stellte, wurde sein Antrag als verspätet abgelehnt. Während all dieser Verfahren trat Hoults Vater der FMSF bei.
Mit Hoult hätten wir hier also auch einen verurteilten Missbrauchstäter in den Reihen der FMSF.
Ein weiterer Missbrauchstäter
1991 reichte zudem Lynn Crook eine Zivilklage gegen ihre Eltern ein. Loftus sagte als Sachverständige für die Verteidigung aus. Jedoch entschied ein Richter am 4. März 1994 zugunsten von Lynn Crook und sprach ihr Schadensersatz in Höhe von 149.580 US-Dollar Seitens der Eltern zu. Diese legten keine Berufung ein.
In einem Interview mit ‚Treating Abuse Today‘ (wir erinnern: Das Magazin, das aufgrund von Bedrohungen vorübergehend seine Erscheinung einstellen musste) erklärte Crook, dass Loftus‘ direktes Zitat aus 79 Wörtern, welches ihren Fall beschreibt, neun falsche Angaben enthielt: „Loftus formulierte Ereignisse, an die ich mich erinnerte, um und behauptete fälschlicherweise, dass eine ‚fantastische‘ Erinnerung dazu geführt habe, dass ich diesen Fall eingereicht habe.“ Crook verwies bspw. darauf, dass Loftus der eigenen eidesstattlichen Aussage ihres Vaters widersprach, dass sein Gesundheitszustand „ausgezeichnet“ sei. Crook argumentiert weiterhin, Loftus hätte darauf hinweisen sollen, dass sie (Crook) den Fall gewonnen hatte, nachdem sie Beweise vorlegte, die Aussagen von zwei ihrer Schwestern beinhalteten, die sich auch an den inzestuösen Missbrauch erinnerten, der von ihrem Vater gegen sie verübt wurde“ ….„
Hier bin ich aber noch lange nicht am Ende mit Frau Loftus (dazu mehr in den später folgenden Kapiteln). Einer übrigens überaus sympathisch erscheinenden Frau, wenn man ihre Bilder betrachtet.
Fragwürdige Mitglieder des Advisory Board’s der FMSF
Hier möchte ich aufgrund der sonstigen Länge des Artikels, nur einige dieser Teilnehmer nennen:
Martin Orne (MKUltra)
Der Psychiater und Hypnoseexperte Dr. Martin Orne und seine Frau Emily Farell Carota, ebenfalls Hypnoseexpertin und Psychologin, waren Mitglieder des Scientific and Professional Advisory Boards des FSMF.
Dr. Martin Orne war bis in die 1970er Jahre mit der Untersuchung biochemischer Kampfmittel vertraut. Er untersuchte weiter die Wirksamkeit von Toxinen, Erstickungs- , Blasen- und Brechmitteln. Auch arbeitete er mit dem ‚Human Ecology Fund‚ der Cornell University, zusammen. Dort erforschte Orne und weitere die Auswirkungen von Lobotomien, Drogen, Elektroschocks, Hypnose und Deprivation (wie z.B. Schlafentzug), u.A. – Im Übrigen alles Vorgehensweisen, welche auch von Überlebenden rituellen Missbrauchs, weltweit, beschrieben werden.
Orne war zudem ein Mitarbeiter des CIA-Projekts MKULTRA (siehe auch einen Artikel des ORF), welches von 1953 bis in die 1970er Jahre geführt wurde. Dieses Projekt erforschte den Bereich der Gedankenkontrolle von Menschen (Gehirnwäsche – siehe auch HIER, wie sie oft an Soldaten verübt wurde), der Erschaffung unwissender Attentäter und Spione unter Hypnose, Drogen und Gewalt (Folter/traumabasiertes Mind Control). In Verruf kam dieses Projekt aufgrund fragwürdiger Menschenversuche. MKUltra war das bekannteste Projekt (welche in Zusammenhang mit Mind Control standen), doch beschäftigten sich bereits die Nazis, sowie auch die Sowjetunion und die DDR mit ähnlichen Projekten.
Die MKUltra Überlebende Claudia Mullen beschuldigte Orne zudem, sie während eines der Projekte sexuell missbraucht zu haben.
Dr. Louis Jolyon „Jolly“ West (MKUltra)
Dr. West’s Hauptforschungsgebiet lag im Bereich der Gehirnwäschetechniken und dem Gebrauch/Missbrauch von LSD, sowie der Untersuchung von Sekten. Er arbeitete ebenfalls im Bereich der „Zwangsüberredung“ , Drogenmissbrauch, Alkoholismus, Gewalt und Terrorismus. Zudem verhörte er den Mörder des JFK-Attentäters Lee Harvey Oswald. Er erhoffte sich im Zweiten Weltkrieg den Kampfdienst antreten zu können, wurde stattdessen jedoch an die State of University of Iowa geschickt, um eine Spezialausbildung der Armee in Medizin zu absolvieren. Von 1948–1956 diente er als Leutnant auf der US Air Force Base. Später arbeitete er mit Kriegsveteranen aus dem Koreakrieg (wo auch hier die Forschung zur Gehirnwäsche große Erfolge bzw. Sprünge verbuchen konnte). Mit 29 Jahren galt er als einer der jüngsten Professoren an einer amerikanischen Fakultät.
Später arbeitete er als Unterauftragsnehmer für das MKUltra-Teilprojekt 43. Dort beschäftigte er sich u.A. damit dissoziative Zustände (Stats) durch Drogen, Hypnose und Deprivation hervorzurufen (Ähnlichkeiten zum traumabasierten Mind Control wieder).
An dieser Stelle zu erwähnen: Spaltungsmagie
Hierzu möchte ich sehr gerne einen Einwurf zum Thema „Spaltungsmagie“ anbringen. Nur um die umstrittene Aussage aufzugreifen, es gäbe entsprechende Ströme (in gewissen Sekten), mit verqueren Vorstellungen nicht. Jeder darf sich gerne daraus bilden, was er möchte:
„Darum ist es gut, wenn Du das Weib, mit dem Du experimentieren willst. Dir geschlechtshörig machst, zumal wenn sie unberührt [Jungfrau = Kind] war. Diese Grundlage ist notwendig, damit Du und auch das Medium die erotischen Empfindungen vollkommen beherrschen, denn die Triebnatur würde sich in irgendeiner Auswirkung bei den Spaltungsexperimenten nur hemmend und störend bemerkbar machen, wenn sie nicht beherrscht wird. (…) Unter strenger Beachtung aller Hilfsmittel und Maßnahmen läßt Du Dein Medium sich in unbekleidetem Zustande niederlegen, (…) Dabei gibst Du die entsprechenden Suggestionen für die eintretende Spaltung. Darauf magnetisierst Du das Medium in der vorher beschriebenen Weise. (…) Das Medium darf nur Deine Befehle ausführen und nicht nach eigenem oder unterbewußtem Willen handeln (…) Solange die Herz- und Atemtätigkeit Deines Mediums sich in normalen Grenzen hält, kannst Du das Experiment ruhig ausdehnen (…)
Von da an beherrschst Du nunmehr die Spaltung und den Astralkörper Deines Mediums und kannst ihn zu magischen Zwecken verschiedener Art benutzen.
Du mußt in der Steigerung Deiner Übungen langsam vorgehen und in ähnlicher Art, wie ich es bei Deinen eigenen Übungen schilderte. (…) Verstehst Du nunmehr, daß das Gebiet der Anwendungsmöglichkeit dieser Spaltungsmagie ein sehr weites ist, und alles Deiner Kraft und Deinem Ermessen überlassen bleibt. (…)“
Zur PDF
Margaret Thaler Singer
Frau Singer war eine Psychologin und Befürworterin der Gehirnwäschetheorie (Mind Control). Ihre Hauptforschungsgebiete lagen im Bereich Schizophrenie, Gehirnwäsche und Zwangsüberredung.
Wo ich hier zudem unbedingt eine Frage einwerfen möchte: Wie kann es sein, dass Therapeuten Mind Control anwenden sollen, um in ihren Opfern falsche Erinnerungen zu erzeugen. Mind Control, durch Täter aus Sekten und sektenähnlichen Strukturen, an Kindern, zur sexuellen Kommerzialisierung, welche sogar weitaus suggestibler als Erwachsene sind, jedoch als „Schwachsinn“ angesehen wird?
Dr. Loren Pankratz
Dr. Pankratz war Psychologe, mit dem Schwerpunkt PTBS und Münchhausensyndrom by Proxy. Er verteidigte häufig Mütter, welche beschuldigt wurden, ihren Kindern geschadet zu haben und erreichte dadurch auch, in einigen Fällen, dass die Kinder den Müttern zurückgeführt wurden.
Weiter hielt er Vorträge zur „moralischen Panik“ und „Selbsttäuschung“. Heißt: Wer sich genötigt fühlt, aufgrund vieler schrecklicher Vorkommnisse (siehe weiter unten) zu handeln und sich emotional betroffen fühlt, wenn z.B. Kinder oder andere Menschen schreckliches Leid erfahren, der unterliegt einer „moralischen Panik“ = Jener übertreibe.
Er prüfte zudem potenzielle Veröffentlichungen zur PTBS, in denen er behauptete: „Autoren hätten lediglich Beweise dafür gesammelt, was ihrer Meinung nach über Symptome und das zugrunde liegende Trauma wahr ist“ – Sprich, sie hätten nur gefunden, was sie finden wollten und daher keinen echten Beweis erbracht. Diese These halte ich nicht für komplett widerlegbar. Denn durchaus neigen wir Menschen dazu, Belege darin zu finden, welche unsere Meinung unterstützen.
Hier werfen sich mir jedoch erneut einige Fragen auf : Da Studien und weitere empirische Forschungen die Existenz eines Traumas und Missbrauchs, sowie die Existenz der DIS nachweisen konnten, die FMSF aber Gegenteiliges behauptet, unterliegt diese dann nicht möglicherweise selbst des eigenen Vorwurfs? Präsentiert man dort schließlich nicht ausschließlich nur die eigenen Thesen „bestätigendes“ Material? Und begann zudem die wissenschaftlichen Beweise, welche die eigenen Behauptungen deutlich widerlegten, zu leugnen oder diffamieren? Dies klingt mir doch wenig, als wolle man etwas anderes als die eigene Meinung hören oder zulassen.
Gary Cooper
Herr Cooper war ein Unterstützer der FMSF und behauptete, dass „moderne Therapien falsche Missbrauchsopfer schaffen und tausende Familien dadurch zerstören“ . Er war ein Vertreter dessen, dass die meisten Missbrauchserinnerungen durch Therapeuten geschaffen würden, welche damit weiterführende Therapien provozieren wollten.
Und hier sind wir auch bei der Hauptthese der FSMF: Angebliche Opfer von Missbrauch und RG (Rituelle Gewalt) wären keine Opfer dessen, sondern ein Opfer der Therapeuten(-verschwörung). Diese riefen dabei die Traumaerinnerungen der Patienten nur durch Suggestionen hervor. Demnach wäre auch keine der von Betroffenen berichteten Taten jemals wirklich geschehen.
Das einzelne Therapeuten manipulativ handeln können, kann und möchte ich nicht ausschließen. Leider Gottes gibt es überall schwarze Schafe. Wir sprechen hier aber von einer Verschwörung die über Jahrzehnte und weltweit unabhängig voneinander stattgefunden haben müsste. Das zudem durch Flashbacks auftauchende Erinnerungen nicht eingeredet werden können, erläutere ich in späteren Kapiteln ausführlich.
Opfern ihre Erinnerungen und Symptome abzusprechen, wurde und wird durch die FMSF daher absurderweise als Opferschutz versucht zu deklarieren. Diese Perfidität muss ich nicht näher erläutern.
Elizabeth Loftus
Frau Loftus war Psychologin und Gedächtnisforscherin, welche immer wieder für die Rechte beschuldigter Pädophiler und Mörder eintrat. Sie sagte dabei u.A. in über 200 Prozessen für die Verteidigung der Mandanten aus, unter welchen sich überwiegend Pädophile und Mörder wie z.B. der Kindermörder George Franklin und der Serienmörder Ted Bundy befanden.
Dazu möchte ich 2 Zitate widergeben:
„Als ich früher an diesem Tag nach Salt Lake City flog, kam mir der Gedanke, dass Ted Bundy mir anbieten könnte, in seiner Wohnung zu bleiben“ (…) Am nächsten Morgen saß ich vor Gericht an einem Tisch in der Richterkammer. Auf der anderen Seite des Tisches saß Ted Bundy, nah genug, dass ich hinübergreifen und ihn berühren konnte. Er ist hinreißend, dachte ich, überrascht von meinem ersten Eindruck, denn ich hatte ihn mir in Gedanken als grübelnde, dunkle, intensive Verachtung vorgestellt“
Loftus (1991). Zeuge für die Verteidigung. St. Martin’s Press: New York. (S. 83).
„Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mörder Amnesie über das Ereignis haben. Laut einem führenden Gedächtnisforscher ist es möglich, einen Mord zu begehen und dann zu vergessen, dass man ihn begangen hat. Ein erheblicher Teil der Menschen, die Morde begehen, haben eine gewisse Amnesie im Zusammenhang mit dem Ereignis, insbesondere wenn es sich um ein Verbrechen aus Leidenschaft handelt, sagte die Psychologin Elizabeth Loftus von der University of Washington gestern.“
Samstag, 15. Februar 1997, Rubrik: Nachrichten, Seite: A3
Interessant finde ich beim obrigen Zitat, dass laut Loftus bei Mördern scheinbar problemlos Amnesien zur Tat, ausgelöst durch starke Emotionen, auftreten können (Ob sich das auf jene wohl strafmildernd auswirken sollte?). Gleichsam aber abgestritten wird, dass traumatisierte Opfer „so schlimme Erlebnisse vergessen“ bzw. eine Amnesie zum Erlebten entwickeln können. Merkwürdig.
Sie gewann, nach Angaben der FMSF, im Übrigen 14 der geführten Verfahren. Ich beschrieb eben, welche Menschen sie dabei vertrat.
Loftus selbst war eine Vertreterin dessen, dass sich Erinnerungen an Missbrauch verfälschen ließen. U.A. wäre es möglich, 1/3 der Probanden falsche Erinnerungen einzupflanzen. Sie übertrug jedoch, ohne weitere Nachfragen, Laborergebnisse, entnommen von Studenten, in einen therapeutischen Kontext. Obwohl nie Untersuchungen an psychisch kranken Menschen stattfanden. Crook & Dean (1999) bezeichneten diese „Beweisführung“ daher als „unethisch“ .
Weitere Zitate und Meinungen
„In zwei Experimenten wurde den Probanden ein komplexes Ereignis gezeigt und sie wurden später Fehlinformationen über dieses Ereignis ausgesetzt. Darüber hinaus erhielten einige Probanden eine offensichtlich widersprüchliche Fehlinformation. Eklatante Fehlinformationen wurden von den Probanden abgelehnt und führten dazu, dass sie gegenüber anderen Fehlinformationen widerstandsfähiger wurden. . . Zweitens, wenn versucht wird, eine Person über ein offenkundig falsches Detail in die Irre zu führen, wird die Person widerstandsfähiger gegen Vorschläge jeglicher Art …“
Loftus, E. (1979). Reaktionen auf offensichtlich widersprüchliche Informationen. Gedächtnis & Kognition, p. 371.
„Einige, die die Authentizität der Missbrauchserinnerungen in Frage stellen, tun dies teilweise wegen der Intensität und Aufrichtigkeit der beschuldigten Personen, die den Missbrauch bestreiten. . . Die derzeitigen Dementis, der des sexuellen Missbrauchs Angeklagten sind kein Beweis dafür, dass die Anschuldigungen falsch sind. Untersuchungen mit bekannten Vergewaltigern, Pädophilen und Inzesttätern haben gezeigt, dass sie häufig eine kognitive Verzerrung aufweisen – eine Tendenz, ihr Verhalten zu rechtfertigen, zu minimieren oder zu rationalisieren (Gudjonsson, 1992). Da Angeklagte motiviert sind, eine missbräuchliche Vergangenheit verbal und sogar mental zu leugnen, können einfache Leugnungen keinen zwingenden Beweis dafür darstellen, dass die Erinnerungen des Opfers nicht authentisch sind.“
Das folgende Zitat stammt aus einem von einem Missbrauchsopfer geschriebenen Brief, gerichtet an Frau Loftus. Das tatkräftige unterstützen und vorantreiben die Opfer unglaubwürdig zu machen und Behandlungsangebote für sie immer weiter einzuschränken, rief nicht gerade Sympathien hervor. (Übrigens ist es spannend, wie man exakt das Gleiche aktuell wieder versucht).
„Bitte betrachten Sie Ihre Arbeit als auf der gleichen Ebene, wie diejenigen, die die Existenz der Vernichtungslager während des Zweiten Weltkriegs leugnen“
Mehr finde ich, bedarf es nicht an Erwähnung welch zerstörerische Auswirkungen die Behauptungen der FMSF bei Betroffenen haben können. Und eben auch an der Gesellschaft, denn was nicht aufgearbeitet wird, besteht weiterhin im Verborgenen.
Studien von Loftus
Die Studie „Lost in a Shopping Mall“ (Loftus und Pickrell, 1995) sollte untermauern, dass Therapeuten Erinnerungen an falsche autobiografische Informationen über Kindheitstraumata in ihre Patienten einreden können. Die Mall-Studie entstand 1991. Dabei gab es 5 Pilotversuche mit 3 Kindern und 2 erwachsenen Teilnehmern.
Eine Analyse der Mall-Studie zeigte jedoch, dass neben den externen Fehldarstellungen, interne wissenschaftliche methodische Fehler Zweifel an der Gültigkeit der Behauptungen aufkommen ließen.
Ein wichtiges Merkmal ist hier, dass die Teilnehmer der Untersuchung durchaus zwischen wahren und falschen Erinnerungen unterscheiden konnten. Erste Hinweise, dass die Studie der Herausforderung nicht gewachsen sein könnte, wurden 1993 veröffentlicht. Coan berichtete in seiner Abschlussarbeit, dass sechs Probanden die Studie abgeschlossen hatten und „ALLE Probanden in der Lage waren, die falsche Erinnerung richtig zu identifizieren“ . (Coan, 1993, S. 16.)….
Koss, Tromp und Tharan (1995, S. 120) zeigten zudem, dass die Daten von Loftus und Burns (1982, S. 320) selbst, die Behauptung jener: „Diejenigen, die die mental schockierende Version sahen, eine schlechtere Erinnerung an die Details zeigten“ (Loftus und Burns, S. 318) nicht stützten. Stattdessen wiesen die Daten auf eine schlechtere Retention für unwichtige Details hin.
Forschungen zu Flashbacks und Details
In einer Studie wurde ein Vergleich von Flashbacks und gewöhnlichen autobiografischen Traumaerinnerungen vorgenommen, welche auch die Behauptungen Loftus‘ widerlegen. Hierfür nahmen 62 Teilnehmer mit PTBS teil. Dabei waren die Flashbackepisoden durch eine stärkere Verwendung von Details gekennzeichnet: Insbesondere Wahrnehmungsdetails, mehr Erwähnung des Todes und Schreckens, Angst, Hilflosigkeit, Entsetzen, sowie der Gegenwartsform.
Gewöhnliche Gedächtnisabschnitte zeigten sich dagegen durch eine stärkere Erwähnung sekundärer Emotionen wie Schuld und Wut.
Hierzu heißt es in der dualen Repräsentationstheorie der PTBS (DRT: Brewin, 2001; Brewin, 2003; Brewin, Dalgleish & Joseph, 1996), dass Erinnerungen an ein traumatisches Erlebnis aus zwei verschiedenen Typen bestehen, welche in unterschiedlichen Darstellungsformaten gespeichert werden. Das verbal zugängliches Gedächtnis unterstützt gewöhnliche autobiografische Erinnerungen. Diese können bearbeitet werden und mit dem Rest der autobiografischen Wissensbasis interagieren. Der zweite Typ ist das situativ zugängliches Gedächtnis. Dieses unterstützt die spezifischen, traumabezogenen Träume und Flashbacks, welche für die PTBS markant sind.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigten sich daher auch hier kontradiktorisch zu Loftus und Burns Behauptung (siehe vorheriges Kapitel).
Können Erinnerungen denn überhaupt verfälscht werden?
Ja.
Im Laufe der Zeit können z.B. Erinnerungen aus dem autobiografischen Gedächtnis verschwimmen oder vergessen werden. Weiter unterliegt die Wahrnehmung eines Menschen einem selektiven Prozess. Hierbei nehmen die Sinnesorgane nur für gegenwärtig als relevant eingestufte Reize auf, um so einer Reizüberflutung entgegen zu wirken. Jener Prozess kann daher zu einer sich jeweils unterscheidenden, subjektiven Wahrnehmung (und später Erinnerung) mehrerer Beobachter, der gleichen objektiven Gegebenheit führen. Ebenso gibt es die Möglichkeit „Scheinerinnerungen“ hervorzurufen (dazu im übernächsten Kapitel mehr).
Weiter lässt sich auch die emotionale Komponente verändern, wie Susumu Tonegawa und sein Team 2014 in seinem Gedächtnismanipulationsexperiment an Mäusen herausfand.
Dabei ließen sich die kontextuellen Erinnerungen, welche im Hippocampus gespeichert werden, mit den Emotionen, welche in der Amygdala kodiert werden, manipulieren.
Bei ihrem Experiment gingen sie so vor, dass männliche Mäuse in einen Käfig gesetzt wurden. Die eine Gruppe erhielt Elektroschocks, während die andere mit ihren Artgenossen herumtollen und spielen durfte.
Alle während dieses Experiments aktivierten Gedächtniszellen bekamen dabei, durch genetische Manipulation, einen Lichtsensor verpasst.
Das Laserlicht, welches direkt in den Hippocampus geleitet wird, fungierte hier als Trigger. Dieser rief bei den Mäusen später die Käfigerinnerung mit dazugehöriger Emotion (Angst oder Freude) hervor.
Wir selbst kennen es, wenn z.B. ein Lied mit einer positiven oder negativen Emotion (weil wir es bspw. nach einer Trennung hörten) verknüpft ist.
Die Forscher kehrten dieses Experiment nun um. Den Ängstlichen wurden Artgenossen zum Spielen vorgesetzt, während die freudigen Elektroschocks erhielten. Die Mäuse, welche vorher eine positive Emotion an die den Käfig hatten, entwickelten so eine neue Verknüpfung im Gehirn. Der Käfig machte ihnen Angst.
Festellen ließ sich hier, dass das „Wo“ (die kognitive Erinnerung an den Käfig) gleich blieb und sich nur das Gefühl veränderte.
Dieses Ergebnis ließ sich auch im Kontrollexperiment bestätigen. Hier wurde der Trigger (der Lichtsensor) in der Amygdala platziert, woraufhin sich immer noch die Emotion (Angst oder Freude) hervorrufen ließ. Eine Umverknüpfung fand jedoch nicht statt. Daraus folgerten die Forscher, dass sich die Amygdalazellen nicht mit den Hippocampuszellen verknüpfen lassen. Die Hippocampuszellen jedoch mit den Amygdalazellen.
Heißt: Ich kann einer kognitiven Erinnerung ein neues Gefühl geben (z.B. kann die schlechte Erinnerung an die Schule, mit neuen positiven Erfahrungen „überspielt“ werden, sodass beim Gedanken an die Schule nun angenehme Gefühle ausgelöst werden). Ich kann ein Gefühl aber nicht mit einer anderen kontextuellen Erinnerung verbinden. Die mit einem Autounfall verknüpfte Todesangst kann z.B. nicht an des Besuch eines Shoppingcenter gebunden werden.
Wie funktioniert das überhaupt mit den Erinnerungen?
Die PTBS entsteht in Folge neurohormoneller Veränderungen, die durch akuten Stress, infolge eines Traumas, ausgelöst wurden. Dabei liegen Untersuchungen vor, die auf eine anhaltende Erhöhung der zentralen und peripheren Katecholamin-Aktivität (Dopamin, Adrenalin und Noadrenalin); der hormonellen Stressachse und der Opioid-Reaktionen (Schmerztoleranz/-wahrnehmung) verweisen (Charney, 1993; Van der Kolk,1994.). All diese Systeme haben komplexe Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung. Dadurch kann es auch zu den bekannten Erinnerungsstörungen einer PTSD kommen (Kapfhammer 2001).
Traumatische Erfahrungen werden hier nicht im integrativen Gedächtnis des Hippocampus gespeichert. Jener Bereich unseres Gehirns ist für die normalen autobiografisch – kognitiven Inhalte zuständig. Diese werden episodisch integriert und in Raum und Zeit lokalisiert. Bei zu hohem Stress wird dieser Bereich jedoch dysfunktional und schaltet sich ab. Das traumatische Erleben kann daher nicht im episodischen Bereich des Gehirns, sowie nicht-traumatische Erinnerungen, integriert werden.
Erst sobald dieser Punkt (durch traumatischen Stress) überschritten wurde, übernimmt die Amygdala, deren Aktivität proportional zum Stresslevel ansteigt. Traumatische Fragmente werden also im implizierten (und nicht explizieten) Gedächtnis gespeichert. Hier kodierte Erinnerungsfragmente unterliegen daher nicht, wie jene im explizieten Gedächtnis, der kognitiven oder suggestiven Veränderbarkeit. Auch zeigen diese sich als starr; unflexibel; ohne Sprache und unzusammenhängend. Das traumatische Wiedererleben (Flachback) lässt sich weiter nicht durch einen bewussten Vorgang (sowie episodische Erinnerungen), sondern nur durch einen entsprechenden Trigger hervorrufen. Dabei zeigt sich das Erleben/Wahrnehmen des traumatischen Fragments im Hier und Jetzt, weshalb während eines Flashbacks auch nicht mehr zwischen dem sicheren ‚Heute‘ und dem gefahrvollen ‚Damals‘ unterschieden werden kann. (Van der Kolk & Van der Hart, 1991).
Hinzufügend sei hier der Unterschied zur ‚Verdrängung‘ zu erwähnen. Verdrängte Erinnerungen sind ähnlich den traumatischen Erinnerungen nicht bewusst abrufbar und wirken daher „wie gelöscht“ . Auch können sie ähnlich abrupt/nicht intendiert wieder auftauchen. Jedoch bleiben diese (verdrängten) Inhalte im explizieten Gedächtnis gespeichert, lediglich der Vorgang des bewussten Abrufens wird blockiert („weil man sich nicht erinnern will“ ). Aufgrund dessen bleibt diesen auch die zeitlich, räumlich und zusammenhängende Kodierung erhalten (keine Fragmentierung). Weiter können verdrängte Erinnerungen zwar ebenso parallel mit intensiven Gefühlen (Scham, Schuld, etc.) erscheinen. Diesen fehlt jedoch der überwältigende Charakter jener traumatischen Fragmente, wie sie im implizierten Gedächtnis auftreten.
Scheinerinnerungen
An dieser Stelle möchte ich zurück auf die weiter oben erwähnten „Scheinerinnerungen“ kommen. Hierbei handelt sich um einen Vorgang, welcher bei fast jedem Menschen schon einmal auftrat und völlig normal ist. Dieser lässt sich dennoch auch von Außenstehenden destruktiv benutzen (z.B. bei Gaslighting). Wo hierbei der Unterschied zu traumatischen Erinnerungen liegt, führe ich am Ende aus.
Anhand suggestiver Fragen/Beeinflussung, Erzählungen, Bilder, Videoaufnahmen oder auch eigener innerpsychischer Vorgänge (aufgrund biografischer Lücken z.B.) können so etwas wie falsche Erinnerungen entstehen. Durch unprofessionelles, inkompetentes oder manipulatives („gerne mal damit arbeiten wollen“ , finanzielles Interesse, etc.) arbeiten eines Therapeuten oder Psychiaters, kam es daher tatsächlich bereits zu Fällen falsch erinnert geglaubten Missbrauchs. Aussagen wie z.B.: „Erinnern Sie sich nicht? Das war doch damals an diesem Ort und da ist Ihnen jenes auf diese exakte Weise geschehen.“ können innere Bilder dazu entstehen lassen. – In einem professionellen, therapeutischen Setting wird nur mit dem gearbeitet, was der Patient von sich aus mitbringt und preisgibt. Spekulationen oder expliziete Aussagen über mögliche, biografische Ereignisse (welche nicht zuerst vom Patienten geäußert wurden) haben hier nichts zu suchen und sollten daher ein deutliches Warnzeichen sein!
Man kann sich dies vorstellen, wie z.B. die in einem Roman detailliert beschriebenen Charaktere. Oft entsteht so aufgrund dieser Beschreibung ein inneres Bild/eine Vorstellung zum Protagonisten oder der Umgebung. Aufgrund suggestiv/manipulativer Erzählungen können die Gleichen inneren Bilder auftauchen und fälschlicherweise als reale Erinnerung fehlgedeutet werden. (Wobei sich diese jedoch relativ leicht von echten Erinnerungen, aufgrund ihrer Qualität, unterscheiden lassen)
Eben angeführtes stellt das Kernargument und damit Grundgerüst der False-Memory-Bewegung dar. Interessanterweise wird hier jedoch, trotz der Menge an Psychologen, Psychiatern und anderen Wissenschaftlern früherer FSMF-Reihen, ein wichtiges Detail bis heute ausgelassen.
Eben beschriebene „Scheinerinnerungen“ bleiben im explizieten/narrativen Gedächtnis lokalisiert.
Zu jenen kann man zwar negative Gefühle entwickeln, wie z.B Angst. Steigert man sich in Gedankengänge hinein, sind auch starke möglich. Diese sind und bleiben jedoch im explizieten Gedächtnis gespeichert.
Erst in einer für den Organismus so überwältigenden; lebensbedrohlichen und unausweichlichen Situation wird unsere Amygdala diesbezüglich aktiv. Hierbei handelt es sich um einen Notfall-Schutzmechanismus unseres Körpers, der das Überleben sicherstellen soll und erst greift, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. So entwickelt bspw. auch nicht jede vergewaltigte Person eine PTBS, obwohl jede Tat das gleiche Potenzial dazu bietet.
Dieser Teil unseres Gehirns unterliegt zudem keinen kognitiven Prozess. Traumasequenzen bzw. Flashbacks sind daher nicht suggerier- ; hypnotisier- oder anlesbar, da hier völlig andere Bereiche und Mechanismen im Gehirn aktiv sind. Zwar ließe sich ein Trauma beim Patienten, bspw. durch schwere emotionale (o.a.=) Gewalt von Seitens des Behandlers erzeugen. Dies wäre dann jedoch auch exakt auf diesen Auslöser bezogen (z.B. die emotionale Gewalt durch den Therapeuten). Dabei käme es dann nicht zu Flashbackinhalten, welche „sich der Therapeut ausgedacht und dem Patienten impliziert hat“ .
Quelle: https://good4know.de/false-memory-foundation-eine-analyse/
FORTSETZUNG FOLGT!
Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de
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