Gast­beitrag: Orga­ni­sierte Gewalt, False Memory Foun­dation & »Falsche Erin­ne­rungen« — Teil 2

SCHÜTZT UNSERE KINDER VOR DER PÄDO-LOBBY! (TEIL 2)

EIN­LEITUNG VON GUIDO GRANDT:

Mein inzwi­schen über drei Jahr­zehnte anhal­tender Kampf gegen die Ver­schwö­rungs­theorie, es würde KEINEN „ritu­ellen“ und damit auch sexu­ellen und sadis­ti­schen Kin­des­miss­brauch in der okkult-sata­nis­ti­schen Szene geben, ist noch längst nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil!

Dem­nächst werden auch die Fakten und Namen der Ver­harm­loser und der oft damit ein­her­ge­henden „Pädo-Lobby“ ent­hüllt, die skru­pellos behaupten, sexueller/ritueller Miss­brauch würde den Kindern von The­ra­peu­tinnen ein­ge­redet! Das ist nichts anderes als Täter­schutz und ein erneuter Miss­brauch der kind­lichen Opfer!

Ohne Frage, gibt es ver­einzelt solche Fälle. Aber genauso ohne Frage gibt es viele solche Fälle, in denen Kinder im okkult-sata­nis­ti­schen Umfeld gequält, miss­braucht und sogar getötet wurden.

Schon einmal hat keiner geglaubt, dass es in der Katho­li­schen oder Evan­ge­li­schen Kirche schwere sexuelle Pädo­kri­mi­na­lität gibt. Und schon einmal hat keiner geglaubt, dass Kinder in Ver­liese ein­ge­sperrt, sexuell miss­braucht und „aus­ge­liehen“ und später bes­tia­lisch ermordet werden. Der Fall Dutroux hat gezeigt, dass genau das stattfand und irgendwo wei­terhin stattfindet.

Im Kampf gegen die ver­dam­mungs­würdige Pädo-Lobby, die auch hier­zu­lande immer mäch­tiger wird, möchte ich auf meinem Blog nach­folgend  einer Betrof­fenen die Gele­genheit dazu geben, ihre eigenen Erfah­rungen und Recherchen zu diesem Thema kund zu tun.

EIN GAST­BEITRAG von »good4know«

 

Die Autorin „good4know“ ist kein The­rapeut, Arzt, stu­dierter Psy­chologe o.ä, sondern selbst Betroffene von einer kom­plexen PTBS und einer dis­so­zia­tiven Identitätsstörung.

Ver­ur­teilte Täter als Mit­glied der FMSF (False Memory Foundation)

Jen­nifer Hoult (New York) und Lynn Crook (eine Bera­terin des Staates Washington) beschul­digten jeweils, unab­hängig von­ein­ander, den Vater (und bei Crook auch die Mutter bzw. beide Eltern­teile) des sexu­ellen Miss­brauchs in der Kindheit. Beide reichten eben­falls jeweils separate Beschwerden bei der APA ein. In diesen berich­teten sie jeweils, Elizabeth Loftus habe die Fakten ihrer Rechts­fälle in ver­öf­fent­lichten Artikeln falsch dar­ge­stellt. Hoult sprach hier z.B. Ver­zer­rungen und falsche Tat­sachen in ihrem Fall an. Sie zeigte auf, dass von Seitens Loftus‘ bspw. eine falsche Cha­rak­te­ri­sierung und Tat­sa­chen­aus­lassung ver­wendet wurde, um Hoults Rechts­streit gegen ihren Vater falsch auszulegen.

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Beide Frauen reichten wegen des sexu­ellen Miss­brauchs, den die Väter (und in Crooks Fall die Mutter) in ihrer Kindheit gegen sie verübt hatten, erfolg­reich Zivil­klagen ein. Bei ihren Gerichts­ver­fahren legten sie erhär­tende Beweise vor, die die Anfor­de­rungen für einen gericht­lichen Beweis ihrer Anschul­di­gungen erfüllten.

In einem Artikel behauptete Loftus bspw., dass: „Jen­nifer eine 23-jährige Musi­kerin war, die in der The­rapie Erin­ne­rungen an ihren Vater wie­der­erlangte, der sie seit ihrem 4. Lebensjahr ver­ge­wal­tigte“ (1995, S. 26). Hoult begann sich dagegen erst mit 24 Jahren an den Miss­brauch zu erinnern, als sie als Software-Inge­nieurin für künst­liche Intel­ligenz tätig war.

Auf­zeich­nungen in dem Fall zeigten, dass der Großteil ihrer Erin­ne­rungen außerhalb der The­rapie auf­tauchten. Zudem behauptete Hoult nie, dass die Ver­ge­wal­ti­gungen begannen, als sie vier Jahre alt war. Sie bezeichnete dies als eine „Tat­sache“ , die anscheinend lediglich von Loftus für die Zwecke ihres Artikels und der Ver­tei­digung geschaffen wurde.

1988 reichte Hoult eine Zivil­klage gegen den Vater ein. Am 1. Juli 1993 fällte die Jury ein Urteil zugunsten von Jen­nifer Hoult und sprach ihr 500.000 US-Dollar für das durch den inzes­tuösen Miss­brauch ihres Vaters ver­ur­sachte Leid zu.

Als Hoults Vater beim Obersten Gerichtshof der USA einen Antrag stellte, wurde sein Antrag als ver­spätet abge­lehnt. Während all dieser Ver­fahren trat Hoults Vater der FMSF bei.

Mit Hoult hätten wir hier also auch einen ver­ur­teilten Miss­brauchs­täter in den Reihen der FMSF.

Ein wei­terer Missbrauchstäter

1991 reichte zudem Lynn Crook eine Zivil­klage gegen ihre Eltern ein. Loftus sagte als Sach­ver­ständige für die Ver­tei­digung aus. Jedoch ent­schied ein Richter am 4. März 1994 zugunsten von Lynn Crook und sprach ihr Scha­dens­ersatz in Höhe von 149.580 US-Dollar Seitens der Eltern zu. Diese legten keine Berufung ein.

In einem Interview mit ‚Treating Abuse Today‘ (wir erinnern: Das Magazin, das auf­grund von Bedro­hungen vor­über­gehend seine Erscheinung ein­stellen musste) erklärte Crook, dass Loftus‘ direktes Zitat aus 79 Wörtern, welches ihren Fall beschreibt, neun falsche Angaben ent­hielt: „Loftus for­mu­lierte Ereig­nisse, an die ich mich erin­nerte, um und behauptete fälsch­li­cher­weise, dass eine ‚fan­tas­tische‘ Erin­nerung dazu geführt habe, dass ich diesen Fall ein­ge­reicht habe.“ Crook verwies bspw. darauf, dass Loftus der eigenen eides­statt­lichen Aussage ihres Vaters wider­sprach, dass sein Gesund­heits­zu­stand „aus­ge­zeichnet“ sei. Crook argu­men­tiert wei­terhin, Loftus hätte darauf hin­weisen sollen, dass sie (Crook) den Fall gewonnen hatte, nachdem sie Beweise vor­legte, die Aus­sagen von zwei ihrer Schwestern beinhal­teten, die sich auch an den inzes­tuösen Miss­brauch erin­nerten, der von ihrem Vater gegen sie verübt wurde“ ….

Hier bin ich aber noch lange nicht am Ende mit Frau Loftus (dazu mehr in den später fol­genden Kapiteln). Einer übrigens überaus sym­pa­thisch erschei­nenden Frau, wenn man ihre Bilder betrachtet.

Frag­würdige Mit­glieder des Advisory Board’s der FMSF

Hier möchte ich auf­grund der sons­tigen Länge des Artikels, nur einige dieser Teil­nehmer nennen:

Martin Orne (MKUltra)

Der Psych­iater und Hyp­no­se­ex­perte Dr. Martin Orne und seine Frau Emily Farell Carota, eben­falls Hyp­no­se­ex­pertin und Psy­cho­login, waren Mit­glieder des Sci­en­tific and Pro­fes­sional Advisory Boards des FSMF.

Dr. Martin Orne war bis in die 1970er Jahre mit der Unter­su­chung bio­che­mi­scher Kampf­mittel ver­traut. Er unter­suchte weiter die Wirk­samkeit von Toxinen, Ersti­ckungs- , Blasen- und Brech­mitteln. Auch arbeitete er mit dem ‚Human Ecology Fund‚ der Cornell Uni­versity, zusammen. Dort erforschte Orne und weitere die Aus­wir­kungen von Lobo­tomien, Drogen, Elek­tro­schocks, Hypnose und Depri­vation (wie z.B. Schlaf­entzug), u.A. – Im Übrigen alles Vor­ge­hens­weisen, welche auch von Über­le­benden ritu­ellen Miss­brauchs, weltweit, beschrieben werden.

Orne war zudem ein Mit­ar­beiter des CIA-Pro­jekts MKULTRA (siehe auch einen Artikel des ORF), welches von 1953 bis in die 1970er Jahre geführt wurde. Dieses Projekt erforschte den Bereich der Gedan­ken­kon­trolle von Men­schen (Gehirn­wäsche – siehe auch HIER, wie sie oft an Sol­daten verübt wurde), der Erschaffung unwis­sender Atten­täter und Spione unter Hypnose, Drogen und Gewalt (Folter/traumabasiertes Mind Control). In Verruf kam dieses Projekt auf­grund frag­wür­diger Men­schen­ver­suche. MKUltra war das bekann­teste Projekt (welche in Zusam­menhang mit Mind Control standen), doch beschäf­tigten sich bereits die Nazis, sowie auch die Sowjet­union und die DDR mit ähn­lichen Projekten.

Die MKUltra Über­le­bende Claudia Mullen beschul­digte Orne zudem, sie während eines der Pro­jekte sexuell miss­braucht zu haben.

Dr. Louis Jolyon „Jolly“ West (MKUltra)

Dr. West’s Haupt­for­schungs­gebiet lag im Bereich der Gehirn­wä­sche­tech­niken und dem Gebrauch/Missbrauch von LSD, sowie der Unter­su­chung von Sekten. Er arbeitete eben­falls im Bereich der „Zwangs­über­redung“ , Dro­gen­miss­brauch, Alko­ho­lismus, Gewalt und Ter­ro­rismus. Zudem ver­hörte er den Mörder des JFK-Atten­täters Lee Harvey Oswald. Er erhoffte sich im Zweiten Welt­krieg den Kampf­dienst antreten zu können, wurde statt­dessen jedoch an die State of Uni­versity of Iowa geschickt, um eine Spe­zi­al­aus­bildung der Armee in Medizin zu absol­vieren. Von 1948–1956 diente er als Leutnant auf der US Air Force Base. Später arbeitete er mit Kriegs­ve­te­ranen aus dem Korea­krieg (wo auch hier die For­schung zur Gehirn­wäsche große Erfolge bzw. Sprünge ver­buchen konnte). Mit 29 Jahren galt er als einer der jüngsten Pro­fes­soren an einer ame­ri­ka­ni­schen Fakultät.

Später arbeitete er als Unter­auf­trags­nehmer für das MKUltra-Teil­projekt 43. Dort beschäf­tigte er sich u.A. damit dis­so­ziative Zustände (Stats) durch Drogen, Hypnose und Depri­vation her­vor­zu­rufen (Ähn­lich­keiten zum trau­ma­ba­sierten Mind Control wieder).

An dieser Stelle zu erwähnen: Spaltungsmagie

Hierzu möchte ich sehr gerne einen Einwurf zum Thema „Spal­tungs­magie“ anbringen. Nur um die umstrittene Aussage auf­zu­greifen, es gäbe ent­spre­chende Ströme (in gewissen Sekten), mit ver­queren Vor­stel­lungen nicht. Jeder darf sich gerne daraus bilden, was er möchte:

„Darum ist es gut, wenn Du das Weib, mit dem Du expe­ri­men­tieren willst. Dir geschlechts­hörig machst, zumal wenn sie unbe­rührt [Jungfrau = Kind] war. Diese Grundlage ist not­wendig, damit Du und auch das Medium die ero­ti­schen Emp­fin­dungen voll­kommen beherr­schen, denn die Trieb­natur würde sich in irgend­einer Aus­wirkung bei den Spal­tungs­expe­ri­menten nur hemmend und störend bemerkbar machen, wenn sie nicht beherrscht wird. (…) Unter strenger Beachtung aller Hilfs­mittel und Maß­nahmen läßt Du Dein Medium sich in unbe­klei­detem Zustande nie­der­legen, (…) Dabei gibst Du die ent­spre­chenden Sug­ges­tionen für die ein­tre­tende Spaltung. Darauf magne­ti­sierst Du das Medium in der vorher beschrie­benen Weise. (…) Das Medium darf nur Deine Befehle aus­führen und nicht nach eigenem oder unter­be­wußtem Willen handeln (…) Solange die Herz- und Atem­tä­tigkeit Deines Mediums sich in nor­malen Grenzen hält, kannst Du das Expe­riment ruhig ausdehnen (…)
Von da an beherrschst Du nunmehr die Spaltung und den Astral­körper Deines Mediums und kannst ihn zu magi­schen Zwecken ver­schie­dener Art benutzen.
Du mußt in der Stei­gerung Deiner Übungen langsam vor­gehen und in ähn­licher Art, wie ich es bei Deinen eigenen Übungen schil­derte. (…) Ver­stehst Du nunmehr, daß das Gebiet der Anwen­dungs­mög­lichkeit dieser Spal­tungs­magie ein sehr weites ist, und alles Deiner Kraft und Deinem Ermessen über­lassen bleibt. (…)“

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Mar­garet Thaler Singer

Frau Singer war eine Psy­cho­login und Befür­wor­terin der Gehirn­wä­sche­theorie (Mind Control). Ihre Haupt­for­schungs­ge­biete lagen im Bereich Schi­zo­phrenie, Gehirn­wäsche und Zwangsüberredung.

Wo ich hier zudem unbe­dingt eine Frage ein­werfen möchteWie kann es sein, dass The­ra­peuten Mind Control anwenden sollen, um in ihren Opfern falsche Erin­ne­rungen zu erzeugen. Mind Control, durch Täter aus Sekten und sek­ten­ähn­lichen Struk­turen, an Kindern, zur sexu­ellen Kom­mer­zia­li­sierung, welche sogar weitaus sug­ges­tibler als Erwachsene sind, jedoch als „Schwachsinn“ ange­sehen wird?

Dr. Loren Pankratz

Dr. Pan­kratz war Psy­chologe, mit dem Schwer­punkt PTBS und Münch­hau­sen­syndrom by Proxy. Er ver­tei­digte häufig Mütter, welche beschuldigt wurden, ihren Kindern geschadet zu haben und erreichte dadurch auch, in einigen Fällen, dass die Kinder den Müttern zurück­ge­führt wurden.

Weiter hielt er Vor­träge zur „mora­li­schen Panik“ und „Selbst­täu­schung“. Heißt: Wer sich genötigt fühlt, auf­grund vieler schreck­licher Vor­komm­nisse (siehe weiter unten) zu handeln und sich emo­tional betroffen fühlt, wenn z.B. Kinder oder andere Men­schen schreck­liches Leid erfahren, der unter­liegt einer „mora­li­schen Panik“ = Jener übertreibe.

Er prüfte zudem poten­zielle Ver­öf­fent­li­chungen zur PTBS, in denen er behauptete: „Autoren hätten lediglich Beweise dafür gesammelt, was ihrer Meinung nach über Sym­ptome und das zugrunde lie­gende Trauma wahr ist“ – Sprich, sie hätten nur gefunden, was sie finden wollten und daher keinen echten Beweis erbracht. Diese These halte ich nicht für kom­plett wider­legbar. Denn durchaus neigen wir Men­schen dazu, Belege darin zu finden, welche unsere Meinung unterstützen.

Hier werfen sich mir jedoch erneut einige Fragen auf : Da Studien und weitere empi­rische For­schungen die Existenz eines Traumas und Miss­brauchs, sowie die Existenz der DIS nach­weisen konnten, die FMSF aber Gegen­tei­liges behauptet, unter­liegt diese dann nicht mög­li­cher­weise selbst des eigenen Vor­wurfs? Prä­sen­tiert man dort schließlich nicht aus­schließlich nur die eigenen Thesen „bestä­ti­gendes“ Material? Und begann zudem die wis­sen­schaft­lichen Beweise, welche die eigenen Behaup­tungen deutlich wider­legten, zu leugnen oder dif­fa­mieren? Dies klingt mir doch wenig, als wolle man etwas anderes als die eigene Meinung hören oder zulassen.

Gary Cooper

Herr Cooper war ein Unter­stützer der FMSF und behauptete, dass „moderne The­rapien falsche Miss­brauchs­opfer schaffen und tau­sende Familien dadurch zer­stören“ . Er war ein Ver­treter dessen, dass die meisten Miss­brauch­s­er­in­ne­rungen durch The­ra­peuten geschaffen würden, welche damit wei­ter­füh­rende The­rapien pro­vo­zieren wollten.

Und hier sind wir auch bei der Haupt­these der FSMF: Angeb­liche Opfer von Miss­brauch und RG (Rituelle Gewalt) wären keine Opfer dessen, sondern ein Opfer der Therapeuten(-verschwörung). Diese riefen dabei die Trauma­erin­ne­rungen der Pati­enten nur durch Sug­ges­tionen hervor. Demnach wäre auch keine der von Betrof­fenen berich­teten Taten jemals wirklich geschehen.

Das ein­zelne The­ra­peuten mani­pu­lativ handeln können, kann und möchte ich nicht aus­schließen. Leider Gottes gibt es überall schwarze Schafe. Wir sprechen hier aber von einer Ver­schwörung die über Jahr­zehnte und weltweit unab­hängig von­ein­ander statt­ge­funden haben müsste. Das zudem durch Flash­backs auf­tau­chende Erin­ne­rungen nicht ein­ge­redet werden können, erläutere ich in spä­teren Kapiteln ausführlich.

Opfern ihre Erin­ne­rungen und Sym­ptome abzu­sprechen, wurde und wird durch die FMSF daher absur­der­weise als Opfer­schutz ver­sucht zu dekla­rieren. Diese Per­fi­dität muss ich nicht näher erläutern.

Elizabeth Loftus

Frau Loftus war Psy­cho­login und Gedächt­nis­for­scherin, welche immer wieder für die Rechte beschul­digter Pädo­philer und Mörder eintrat. Sie sagte dabei u.A. in über 200 Pro­zessen für die Ver­tei­digung der Man­danten aus, unter welchen sich über­wiegend Pädo­phile und Mörder wie z.B. der Kin­der­mörder George Franklin und der Seri­en­mörder Ted Bundy befanden.

Dazu möchte ich 2 Zitate widergeben:

„Als ich früher an diesem Tag nach Salt Lake City flog, kam mir der Gedanke, dass Ted Bundy mir anbieten könnte, in seiner Wohnung zu bleiben“ (…) Am nächsten Morgen saß ich vor Gericht an einem Tisch in der Rich­ter­kammer. Auf der anderen Seite des Tisches saß Ted Bundy, nah genug, dass ich hin­über­greifen und ihn berühren konnte. Er ist hin­reißend, dachte ich, über­rascht von meinem ersten Ein­druck, denn ich hatte ihn mir in Gedanken als grü­belnde, dunkle, intensive Ver­achtung vorgestellt“

Loftus (1991). Zeuge für die Ver­tei­digung. St. Martin’s Press: New York. (S. 83).

„Es ist nicht unge­wöhnlich, dass Mörder Amnesie über das Ereignis haben. Laut einem füh­renden Gedächt­nis­for­scher ist es möglich, einen Mord zu begehen und dann zu ver­gessen, dass man ihn begangen hat. Ein erheb­licher Teil der Men­schen, die Morde begehen, haben eine gewisse Amnesie im Zusam­menhang mit dem Ereignis, ins­be­sondere wenn es sich um ein Ver­brechen aus Lei­den­schaft handelt, sagte die Psy­cho­login Elizabeth Loftus von der Uni­versity of Washington gestern.“

Samstag, 15. Februar 1997, Rubrik: Nach­richten, Seite: A3

⬆️ Inter­essant finde ich beim obrigen Zitat, dass laut Loftus bei Mördern scheinbar pro­blemlos Amnesien zur Tat, aus­gelöst durch starke Emo­tionen, auf­treten können (Ob sich das auf jene wohl straf­mil­dernd aus­wirken sollte?). Gleichsam aber abge­stritten wird, dass trau­ma­ti­sierte Opfer „so schlimme Erleb­nisse ver­gessen“ bzw. eine Amnesie zum Erlebten ent­wi­ckeln können. Merkwürdig.

Sie gewann, nach Angaben der FMSF, im Übrigen 14 der geführten Ver­fahren. Ich beschrieb eben, welche Men­schen sie dabei vertrat.

Loftus selbst war eine Ver­tre­terin dessen, dass sich Erin­ne­rungen an Miss­brauch ver­fäl­schen ließen. U.A. wäre es möglich, 1/3 der Pro­banden falsche Erin­ne­rungen ein­zu­pflanzen. Sie übertrug jedoch, ohne weitere Nach­fragen, Labor­er­geb­nisse, ent­nommen von Stu­denten, in einen the­ra­peu­ti­schen Kontext. Obwohl nie Unter­su­chungen an psy­chisch kranken Men­schen statt­fanden. Crook & Dean (1999) bezeich­neten diese „Beweis­führung“ daher als „unethisch“ .

Weitere Zitate und Meinungen

„In zwei Expe­ri­menten wurde den Pro­banden ein kom­plexes Ereignis gezeigt und sie wurden später Fehl­in­for­ma­tionen über dieses Ereignis aus­ge­setzt. Darüber hinaus erhielten einige Pro­banden eine offen­sichtlich wider­sprüch­liche Fehl­in­for­mation. Ekla­tante Fehl­in­for­ma­tionen wurden von den Pro­banden abge­lehnt und führten dazu, dass sie gegenüber anderen Fehl­in­for­ma­tionen wider­stands­fä­higer wurden. . . Zweitens, wenn ver­sucht wird, eine Person über ein offen­kundig fal­sches Detail in die Irre zu führen, wird die Person wider­stands­fä­higer gegen Vor­schläge jeg­licher Art …“

Loftus, E. (1979). Reak­tionen auf offen­sichtlich wider­sprüch­liche Infor­ma­tionen. Gedächtnis & Kognition, p. 371.

„Einige, die die Authen­ti­zität der Miss­brauch­s­er­in­ne­rungen in Frage stellen, tun dies teil­weise wegen der Inten­sität und Auf­rich­tigkeit der beschul­digten Per­sonen, die den Miss­brauch bestreiten. . . Die der­zei­tigen Dementis, der des sexu­ellen Miss­brauchs Ange­klagten sind kein Beweis dafür, dass die Anschul­di­gungen falsch sind. Unter­su­chungen mit bekannten Ver­ge­wal­tigern, Pädo­philen und Inzest­tätern haben gezeigt, dass sie häufig eine kognitive Ver­zerrung auf­weisen – eine Tendenz, ihr Ver­halten zu recht­fer­tigen, zu mini­mieren oder zu ratio­na­li­sieren (Gud­jonsson, 1992). Da Ange­klagte moti­viert sind, eine miss­bräuch­liche Ver­gan­genheit verbal und sogar mental zu leugnen, können ein­fache Leug­nungen keinen zwin­genden Beweis dafür dar­stellen, dass die Erin­ne­rungen des Opfers nicht authen­tisch sind.

Loftus, E. (1993). Die Rea­lität ver­drängter Erin­ne­rungen. Ame­ri­ka­ni­scher Psy­chologe, 48, 518–537. – Aha

Das fol­gende Zitat stammt aus einem von einem Miss­brauchs­opfer geschrie­benen Brief, gerichtet an Frau Loftus. Das tat­kräftige unter­stützen und vor­an­treiben die Opfer unglaub­würdig zu machen und Behand­lungs­an­gebote für sie immer weiter ein­zu­schränken, rief nicht gerade Sym­pa­thien hervor. (Übrigens ist es spannend, wie man exakt das Gleiche aktuell wieder versucht).

„Bitte betrachten Sie Ihre Arbeit als auf der gleichen Ebene, wie die­je­nigen, die die Existenz der Ver­nich­tungs­lager während des Zweiten Welt­kriegs leugnen“

Mehr finde ich, bedarf es nicht an Erwähnung welch zer­stö­re­rische Aus­wir­kungen die Behaup­tungen der FMSF bei Betrof­fenen haben können. Und eben auch an der Gesell­schaft, denn was nicht auf­ge­ar­beitet wird, besteht wei­terhin im Verborgenen.

Studien von Loftus

Die Studie „Lost in a Shopping Mall“ (Loftus und Pickrell, 1995) sollte unter­mauern, dass The­ra­peuten Erin­ne­rungen an falsche auto­bio­gra­fische Infor­ma­tionen über Kind­heits­traumata in ihre Pati­enten ein­reden können. Die Mall-Studie ent­stand 1991. Dabei gab es 5 Pilot­ver­suche mit 3 Kindern und 2 erwach­senen Teilnehmern.
Eine Analyse der Mall-Studie zeigte jedoch, dass neben den externen Fehl­dar­stel­lungen, interne wis­sen­schaft­liche metho­dische Fehler Zweifel an der Gül­tigkeit der Behaup­tungen auf­kommen ließen.

Ein wich­tiges Merkmal ist hier, dass die Teil­nehmer der Unter­su­chung durchaus zwi­schen wahren und fal­schen Erin­ne­rungen unter­scheiden konnten. Erste Hin­weise, dass die Studie der Her­aus­for­derung nicht gewachsen sein könnte, wurden 1993 ver­öf­fent­licht. Coan berichtete in seiner Abschluss­arbeit, dass sechs Pro­banden die Studie abge­schlossen hatten und „ALLE Pro­banden in der Lage waren, die falsche Erin­nerung richtig zu iden­ti­fi­zieren“ . (Coan, 1993, S. 16.)….

Koss, Tromp und Tharan (1995, S. 120) zeigten zudem, dass die Daten von Loftus und Burns (1982, S. 320) selbst, die Behauptung jener: „Die­je­nigen, die die mental scho­ckie­rende Version sahen, eine schlechtere Erin­nerung an die Details zeigten“ (Loftus und Burns, S. 318) nicht stützten. Statt­dessen wiesen die Daten auf eine schlechtere Retention für unwichtige Details hin.

For­schungen zu Flash­backs und Details

In einer Studie wurde ein Ver­gleich von Flash­backs und gewöhn­lichen auto­bio­gra­fi­schen Trauma­erin­ne­rungen vor­ge­nommen, welche auch die Behaup­tungen Loftus‘ wider­legen. Hierfür nahmen 62 Teil­nehmer mit PTBS teil. Dabei waren die Flash­ba­ck­epi­soden durch eine stärkere Ver­wendung von Details gekenn­zeichnet: Ins­be­sondere Wahr­neh­mungs­de­tails, mehr Erwähnung des Todes und Schre­ckens, Angst, Hilf­lo­sigkeit, Ent­setzen, sowie der Gegenwartsform.

Gewöhn­liche Gedächt­nis­ab­schnitte zeigten sich dagegen durch eine stärkere Erwähnung sekun­därer Emo­tionen wie Schuld und Wut.

Hierzu heißt es in der dualen Reprä­sen­ta­ti­ons­theorie der PTBS (DRT: Brewin, 2001; Brewin, 2003; Brewin, Dal­gleish & Joseph, 1996), dass Erin­ne­rungen an ein trau­ma­ti­sches Erlebnis aus zwei ver­schie­denen Typen bestehen, welche in unter­schied­lichen Dar­stel­lungs­for­maten gespei­chert werden. Das verbal zugäng­liches Gedächtnis unter­stützt gewöhn­liche auto­bio­gra­fische Erin­ne­rungen. Diese können bear­beitet werden und mit dem Rest der auto­bio­gra­fi­schen Wis­sens­basis inter­agieren. Der zweite Typ ist das situativ zugäng­liches Gedächtnis. Dieses unter­stützt die spe­zi­fi­schen, trau­ma­be­zo­genen Träume und Flash­backs, welche für die PTBS markant sind.

Die vor­lie­genden Ergeb­nisse zeigten sich daher auch hier kon­tra­dik­to­risch zu Loftus und Burns Behauptung (siehe vor­he­riges Kapitel).

Können Erin­ne­rungen denn über­haupt ver­fälscht werden?

Ja.
Im Laufe der Zeit können z.B. Erin­ne­rungen aus dem auto­bio­gra­fi­schen Gedächtnis ver­schwimmen oder ver­gessen werden. Weiter unter­liegt die Wahr­nehmung eines Men­schen einem selek­tiven Prozess. Hierbei nehmen die Sin­nes­organe nur für gegen­wärtig als relevant ein­ge­stufte Reize auf, um so einer Reiz­über­flutung ent­gegen zu wirken. Jener Prozess kann daher zu einer sich jeweils unter­schei­denden, sub­jek­tiven Wahr­nehmung (und später Erin­nerung) meh­rerer Beob­achter, der gleichen objek­tiven Gege­benheit führen. Ebenso gibt es die Mög­lichkeit „Schein­erin­ne­rungen“ her­vor­zu­rufen (dazu im über­nächsten Kapitel mehr).

Weiter lässt sich auch die emo­tionale Kom­po­nente ver­ändern, wie Susumu Tonegawa und sein Team 2014 in seinem Gedächt­nis­ma­ni­pu­la­ti­ons­expe­riment an Mäusen herausfand.
Dabei ließen sich die kon­tex­tu­ellen Erin­ne­rungen, welche im Hip­po­campus gespei­chert werden, mit den Emo­tionen, welche in der Amygdala kodiert werden, manipulieren.

Bei ihrem Expe­riment gingen sie so vor, dass männ­liche Mäuse in einen Käfig gesetzt wurden. Die eine Gruppe erhielt Elek­tro­schocks, während die andere mit ihren Art­ge­nossen her­um­tollen und spielen durfte.
Alle während dieses Expe­ri­ments akti­vierten Gedächt­nis­zellen bekamen dabei, durch gene­tische Mani­pu­lation, einen Licht­sensor verpasst.
Das Laser­licht, welches direkt in den Hip­po­campus geleitet wird, fun­gierte hier als Trigger. Dieser rief bei den Mäusen später die Käfi­g­erin­nerung mit dazu­ge­hö­riger Emotion (Angst oder Freude) hervor.

Wir selbst kennen es, wenn z.B. ein Lied mit einer posi­tiven oder nega­tiven Emotion (weil wir es bspw. nach einer Trennung hörten) ver­knüpft ist.

Die For­scher kehrten dieses Expe­riment nun um. Den Ängst­lichen wurden Art­ge­nossen zum Spielen vor­ge­setzt, während die freu­digen Elek­tro­schocks erhielten. Die Mäuse, welche vorher eine positive Emotion an die den Käfig hatten, ent­wi­ckelten so eine neue Ver­knüpfung im Gehirn. Der Käfig machte ihnen Angst.

Festellen ließ sich hier, dass das „Wo“ (die kognitive Erin­nerung an den Käfig) gleich blieb und sich nur das Gefühl veränderte.
Dieses Ergebnis ließ sich auch im Kon­troll­ex­pe­riment bestä­tigen. Hier wurde der Trigger (der Licht­sensor) in der Amygdala plat­ziert, wor­aufhin sich immer noch die Emotion (Angst oder Freude) her­vor­rufen ließ. Eine Umver­knüpfung fand jedoch nicht statt. Daraus fol­gerten die For­scher, dass sich die Amyg­dala­zellen nicht mit den Hip­po­cam­pus­zellen ver­knüpfen lassen. Die Hip­po­cam­pus­zellen jedoch mit den Amygdalazellen.

➡ Heißt: Ich kann einer kogni­tiven Erin­nerung ein neues Gefühl geben (z.B. kann die schlechte Erin­nerung an die Schule, mit neuen posi­tiven Erfah­rungen „über­spielt“ werden, sodass beim Gedanken an die Schule nun ange­nehme Gefühle aus­gelöst werden). Ich kann ein Gefühl aber nicht mit einer anderen kon­tex­tu­ellen Erin­nerung ver­binden. Die mit einem Auto­unfall ver­knüpfte Todes­angst kann z.B. nicht an des Besuch eines Shop­ping­center gebunden werden.

Wie funk­tio­niert das über­haupt mit den Erinnerungen?

Die PTBS ent­steht in Folge neu­ro­hor­mo­neller Ver­än­de­rungen, die durch akuten Stress, infolge eines Traumas, aus­gelöst wurden. Dabei liegen Unter­su­chungen vor, die auf eine anhal­tende Erhöhung der zen­tralen und peri­pheren Kat­echo­lamin-Akti­vität (Dopamin, Adre­nalin und Noad­re­nalin); der hor­mo­nellen Stres­sachse und der Opioid-Reak­tionen (Schmerz­to­le­ranz/-wahr­nehmung) ver­weisen (Charney, 1993; Van der Kolk,1994.). All diese Systeme haben kom­plexe Aus­wir­kungen auf die Gedächt­nis­leistung. Dadurch kann es auch zu den bekannten Erin­ne­rungs­stö­rungen einer PTSD kommen (Kapf­hammer 2001).

Trau­ma­tische Erfah­rungen werden hier nicht im inte­gra­tiven Gedächtnis des Hip­po­campus gespei­chert. Jener Bereich unseres Gehirns ist für die nor­malen auto­bio­gra­fisch – kogni­tiven Inhalte zuständig. Diese werden epi­so­disch inte­griert und in Raum und Zeit loka­li­siert. Bei zu hohem Stress wird dieser Bereich jedoch dys­funk­tional und schaltet sich ab. Das trau­ma­tische Erleben kann daher nicht im epi­so­dischen Bereich des Gehirns, sowie nicht-trau­ma­tische Erin­ne­rungen, inte­griert werden.

Erst sobald dieser Punkt (durch trau­ma­ti­schen Stress) über­schritten wurde, über­nimmt die Amygdala, deren Akti­vität pro­por­tional zum Stress­level ansteigt. Trau­ma­tische Frag­mente werden also im impli­zierten (und nicht expli­zieten) Gedächtnis gespei­chert. Hier kodierte Erin­ne­rungs­frag­mente unter­liegen daher nicht, wie jene im expli­zieten Gedächtnis, der kogni­tiven oder sug­ges­tiven Ver­än­der­barkeit. Auch zeigen diese sich als starr; unfle­xibel; ohne Sprache und unzu­sam­men­hängend. Das trau­ma­tische Wie­der­erleben (Flachback) lässt sich weiter nicht durch einen bewussten Vorgang (sowie epi­so­dische Erin­ne­rungen), sondern nur durch einen ent­spre­chenden Trigger her­vor­rufen. Dabei zeigt sich das Erleben/Wahrnehmen des trau­ma­ti­schen Frag­ments im Hier und Jetzt, weshalb während eines Flash­backs auch nicht mehr zwi­schen dem sicheren ‚Heute‘ und dem gefahr­vollen ‚Damals‘ unter­schieden werden kann. (Van der Kolk & Van der Hart, 1991).

Hin­zu­fügend sei hier der Unter­schied zur ‚Ver­drängung‘ zu erwähnen. Ver­drängte Erin­ne­rungen sind ähnlich den trau­ma­ti­schen Erin­ne­rungen nicht bewusst abrufbar und wirken daher „wie gelöscht“ . Auch können sie ähnlich abrupt/nicht inten­diert wieder auf­tauchen. Jedoch bleiben diese (ver­drängten) Inhalte im expli­zieten Gedächtnis gespei­chert, lediglich der Vorgang des bewussten Abrufens wird blo­ckiert („weil man sich nicht erinnern will“ ). Auf­grund dessen bleibt diesen auch die zeitlich, räumlich und zusam­men­hän­gende Kodierung erhalten (keine Frag­men­tierung). Weiter können ver­drängte Erin­ne­rungen zwar ebenso par­allel mit inten­siven Gefühlen (Scham, Schuld, etc.) erscheinen. Diesen fehlt jedoch der über­wäl­ti­gende Cha­rakter jener trau­ma­ti­schen Frag­mente, wie sie im impli­zierten Gedächtnis auftreten.

Schein­erin­ne­rungen

An dieser Stelle möchte ich zurück auf die weiter oben erwähnten „Schein­erin­ne­rungen“ kommen. Hierbei handelt sich um einen Vorgang, welcher bei fast jedem Men­schen schon einmal auftrat und völlig normal ist. Dieser lässt sich dennoch auch von Außen­ste­henden destruktiv benutzen (z.B. bei Gas­lighting). Wo hierbei der Unter­schied zu trau­ma­ti­schen Erin­ne­rungen liegt, führe ich am Ende aus.

Anhand sug­ges­tiver Fragen/Beeinflussung, Erzäh­lungen, Bilder, Video­auf­nahmen oder auch eigener inner­psy­chi­scher Vor­gänge (auf­grund bio­gra­fi­scher Lücken z.B.) können so etwas wie falsche Erin­ne­rungen ent­stehen. Durch unpro­fes­sio­nelles, inkom­pe­tentes oder mani­pu­la­tives („gerne mal damit arbeiten wollen“ , finan­zi­elles Interesse, etc.) arbeiten eines The­ra­peuten oder Psych­iaters, kam es daher tat­sächlich bereits zu Fällen falsch erinnert geglaubten Miss­brauchs. Aus­sagen wie z.B.: „Erinnern Sie sich nicht? Das war doch damals an diesem Ort und da ist Ihnen jenes auf diese exakte Weise geschehen.“ können innere Bilder dazu ent­stehen lassen. – In einem pro­fes­sio­nellen, the­ra­peu­ti­schen Setting wird nur mit dem gear­beitet, was der Patient von sich aus mit­bringt und preisgibt. Spe­ku­la­tionen oder expli­ziete Aus­sagen über mög­liche, bio­gra­fische Ereig­nisse (welche nicht zuerst vom Pati­enten geäußert wurden) haben hier nichts zu suchen und sollten daher ein deut­liches Warn­zeichen sein!

Man kann sich dies vor­stellen, wie z.B. die in einem Roman detail­liert beschrie­benen Cha­raktere. Oft ent­steht so auf­grund dieser Beschreibung ein inneres Bild/eine Vor­stellung zum Prot­ago­nisten oder der Umgebung. Auf­grund suggestiv/manipulativer Erzäh­lungen können die Gleichen inneren Bilder auf­tauchen und fälsch­li­cher­weise als reale Erin­nerung fehl­ge­deutet werden. (Wobei sich diese jedoch relativ leicht von echten Erin­ne­rungen, auf­grund ihrer Qua­lität, unter­scheiden lassen)

Eben ange­führtes stellt das Kern­ar­gument und damit Grund­gerüst der False-Memory-Bewegung dar. Inter­es­san­ter­weise wird hier jedoch, trotz der Menge an Psy­cho­logen, Psych­iatern und anderen Wis­sen­schaftlern frü­herer FSMF-Reihen, ein wich­tiges Detail bis heute ausgelassen.

Eben beschriebene „Schein­erin­ne­rungen“ bleiben im explizieten/narrativen Gedächtnis lokalisiert.

Zu jenen kann man zwar negative Gefühle ent­wi­ckeln, wie z.B Angst. Steigert man sich in Gedan­ken­gänge hinein, sind auch starke möglich. Diese sind und bleiben jedoch im expli­zieten Gedächtnis gespeichert.

Erst in einer für den Orga­nismus so über­wäl­ti­genden; lebens­be­droh­lichen und unaus­weich­lichen Situation wird unsere Amygdala dies­be­züglich aktiv. Hierbei handelt es sich um einen Notfall-Schutz­me­cha­nismus unseres Körpers, der das Über­leben sicher­stellen soll und erst greift, wenn es keine andere Mög­lichkeit gibt. So ent­wi­ckelt bspw. auch nicht jede ver­ge­wal­tigte Person eine PTBS, obwohl jede Tat das gleiche Potenzial dazu bietet.

Dieser Teil unseres Gehirns unter­liegt zudem keinen kogni­tiven Prozess. Trau­ma­se­quenzen bzw. Flash­backs sind daher nicht sug­gerier- ; hyp­no­tisier- oder anlesbar, da hier völlig andere Bereiche und Mecha­nismen im Gehirn aktiv sind. Zwar ließe sich ein Trauma beim Pati­enten, bspw. durch schwere emo­tionale (o.a.=) Gewalt von Seitens des Behandlers erzeugen. Dies wäre dann jedoch auch exakt auf diesen Aus­löser bezogen (z.B. die emo­tionale Gewalt durch den The­ra­peuten). Dabei käme es dann nicht zu Flash­back­in­halten, welche „sich der The­rapeut aus­ge­dacht und dem Pati­enten impli­ziert hat“ .

Quelle: https://good4know.de/false-memory-foundation-eine-analyse/

FORT­SETZUNG FOLGT!


Guido Grandt — Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors www.guidograndt.de