Es gibt genügend Berichte darüber, dass Israels Regierung – insbesondere Premier Netanjahu – von vorneherein in die ganze Sache eingeweiht gewesen sein soll. Ein Überraschungsangriff sei die ganze, entsetzliche Sache keineswegs gewesen, heißt es nun. Dafür spricht immer mehr, was nun ams Tageslicht kommt. Am gestrigen Tag, dem 9. November, veröffentlichte die israelische Aufsichtsbehörde auf ihrer Seite „Honest Reporting“ (ehrliche Berichterstattung) erhebt hochbrisante Vorwürfe.
Mitarbeiter der international bekannten und renommierten Nachrichtenagenturen AP (Associated Press) und Reuters, die übrigens auch für den US-amerikanischen Sender CNN und die New YorkTimes berichten, sollen während des grauenhaften Massakers an israelischen Zivilisten und Familien mit der Hamas zusammengearbeitet haben.
Der Bericht von „Honest Reporting“ schreibt:
„Am 7. Oktober waren Hamas-Terroristen nicht die einzigen, die die Kriegsverbrechen dokumentierten, die sie während ihres tödlichen Amoklaufs in Südisrael begangen hatten. Einige ihrer Gräueltaten wurden von Fotojournalisten aus dem Gazastreifen eingefangen. Sie arbeiteten für die Nachrichtenagenturen Associated Press und Reuters. Ihre Anwesenheit am frühen Morgen, nach dem Durchbruch im Grenzgebiet wirft ernsthafte, ethische Fragen auf.“
Die brennende Frage, die die journalistische Integrität in Zweifel zieht: Wie konnten Fotojournalisten so passend vor Ort sein? Das Film- und Bildmaterial von den Massakern, das als das grausamste antisemitische Verbrechen seit Jahrzehnten gilt, wurde von Foto-Reportern dkumentiert und verbreitet, die unter normalen Umständen keinen Zugang zu diesen Orten gehabt hätten – außer, sie waren vorinformiert. Dann müssen sich die Fotografen fragen lassen, warum sie die Behörden nicht informierten und das Grauen geschehen ließen.
„Was taten sie dort so früh an einem normalerweise ruhigen Samstagmorgen? War das mit der Hamas abgesprochen? Haben die seriösen Nachrichtenagenturen, die ihre Fotos veröffentlichten, ihre Anwesenheit im feindlichen Gebiet zusammen mit den terroristischen Eindringlingen abgesprochen? Haben die Fotojournalisten, die freiberuflich für andere Medien wie CNN und die New York Times arbeiten, diese informiert? Nach den Bildern von Lynchmord, der Entführung und der Erstürmung eines israelischen Kibbuz zu urteilen, scheint die Grenze nicht nur physisch, sondern auch journalistisch überschritten worden zu sein.“
Denn am 7. Oktober erscheinen auf den Bildern dieses Überfalls, die AP sendete, vier Namen: Hassan Eslaiah, Yousef Masoud, Ali Mahmud und Hatem Ali.
Herr Eslaiah sei ein Freiberufler, der für CNN und auch AP arbeitet. Eines der Fotos, die er während der Überfälle geschossen hat, zeigt einen brennenden, israelischen Panzer. Unten, im Bildnachweis, taucht sein Name auf: „Palestinians celebrate the destruction of an israeli tank at the border fence between Israel and the Gaza Strip, east of Khan Younis, during a surprise attack on Israel, Saturday, Oct.7, 2023 (AP Photo/Hassan Eslaiah)“
Tatsächlich ist Herr Eslaiah auch mitten im Geschehen:
Nach Angaben der Seite „Honest Reporting“ sagt Eslaiah in diesem Video auf Arabisch: „Jeder, der sich in diesem Panzer befand, wurde entführt, Alle, die sich im Tank befanden, wurden vor kurzem von al-Qassam Brigaden [der bewaffneter Flügel der Hamas] entführt, wie wir mit eigenen Augen gesehen haben.“
Es spricht also alles dafür, dass die Journalisten Insiderwissen hatten und wussten,was kommt – und dennoch niemanden warnten. Ob sie von dem Massaker wussten? undwarum warnten sie niemanden? Fotos und Videos dieses grauenhaften Tages belegen, dass die Journalisten in die Hamas integriert waren – und es ihnen nicht einmal der Mühe wert war, als Pressevertreter erkennbar zu sein, schlussfolgert „Honest Reporting“. Man zeigt sich in bestem Einvernehmen mit der militanten Hamas.
Hassan Eslaiah ist auf einem Foto zu sehen, auf dem er mit dem Hamas-Führer und „Mastermind“ des 7. Oktobers, Yahya Sinwar zusammen in die Kamera strahlt – sehr freundschaftlich:
CNN reagierte auf die Veröffentlichung, indem Hassan Eslaiah suspendiert wurde. Es steht zu bezweifeln, dass CNN nicht wusste, wer da diese Bilder gemacht hatte, denn es stand ja unter den Fotos. Die Nachrichtenagentur, die die Fotos ebenfalls in Umlauf brachte, äußerte sich bisher nicht zu der Rolle, die ihre freien Fotojournalisten bei den Massakern spielten.
Der Fotoreporter Yousef Masoud arbeitet für die New York Times. Er berichtete ebenfalls live von dem Überfall und den MAssakern, Ali Mahmud und Hatem Ali filmten die Geiselentführungen isralischer Bürger nach Gaza. Herr Mahmud machte die Bilder von der entführten und halb bekleideten, toten Shani Louk, die um die ganze Welt gingen. Hatem Ali konnte mehrere Fotos von Israelis machen, die in den Gazasteifen entführt wurden. Auf den Videos und Fotos sind die Foto-Journalisten in Zivil und wer nicht weiß, wer sie sind, kommt gar nicht auf die Idee, dass sie allesamt gut bezahlte Mitarbeiter der internationalen Nachrichtenagenturen sind.
Nun könnte man sagen, räsoniert „Honest Reporting“, dass die Männer nur ihre Arbeit gemacht haben und nicht die Aufgabe hatten, sich in das Geschehen einzumischen. Dass sie einfach nur die Bilder gemacht haben die die Welt sehen muss: „Die Dokumentation von Kriegsverbrechen kann leider ein Teil davon sein. Aber so einfach ist das nicht“ schreibt die Seite.
Hier wird es ein wenig seltsam. So nachvollziehbar die Empörung ist, so hellhörig sollten die Autoren der Seite doch werden, wenn sie davon schreiben, dass der Angriff offensichtlich lange Zeit geplant war, sogar absolut minutiös geplant war, alles an Material einschließlich Gleitschirme, Bodycams und Kameras bereitgestellt und seltsamerweise an diesem Tag die Grenzposten massiv unterbesetzt waren. Einen Tag lang konnten die Hamaskämpfer wüten, wie die Berserker … und niemand kommt? Die Nachrichtenagenturen sind wunderbarerweise schon vor Ort – nur die israelische Regierung hatte keine Ahnung und die besten In-In Auslands-Geheimdienste der Welt, Shin Beth und Mossad, sind ebenfalls blind wie die Grottenmolche?
Die Seite „dossier today“ sinniert in ihrem Beitrag „Journalisten oder Dschihadisten? Angestellte von amerikanischen Agenturen waren in Zivilkleidung eingebettet bei den Massakern der Hamas vom 7. Oktober“:
„Die AP ihrerseits unterhält seit langem beunruhigend enge Beziehungen zur Hamas in Gaza und teilte sich einst ein Büro mit dem Geheimdienst der Dschihadistengruppe. Die israelischen Streitkräfte rissen das Gebäude 2021 ab, was bei den üblichen Verdächtigen in den Konzernmedien Empörung auslöste. Es ist sicherlich eine Überlegung wert, ob diese Medienunternehmen in eine Untersuchung des Kongresses und/oder eine strafrechtliche Untersuchung der Aktivitäten ihrer bezahlten Mitarbeiter und Auftragnehmer in Gaza verwickelt werden könnten.“
Das wird wohl nicht passieren. Denn es gibt mehrere ernstzunehmende Berichte, dass dieser Hamas-Überfall von Premier Netanyahu erwartet wurde und dass dies angeblich den Anlass und die Gelegenheit bieten soll, Gaza von der Landkarte zu tilgen und die Palästinenser zwangsweise in die Wüste Sinai umzusiedeln. Dazu müsste die Szene bereitet werden und es bedarf grauenhafter Bilder von Massakern und scheußlicher Barbarei, die die Welt empören. Nur dann würde die Welt stillhalten, wenn die Palästinenser aus Gaza vertrieben werden und im Sinai angesiedelt. Zu diesem angeblichen Plan der ethnischen Säuberung des Gaza-Streifens habe ich im letzten Beitrag zu diesem Thema ausführlich geschrieben.
Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass ein riesige Erdgasfeld namens „Levithan“ im Mittelmeer ca. 30 Kilometer vor der Küste des Gaza-Streifens entdeckt wurde. Diese enormen Gasvorkommen gehören daher rechtlich zu Palästina. Die Medien berichten davon aber nur als die „israelischen Gasvorkommen“. Es tauchen einige Berichte auf, die vermuten, dass diese „ethnische Säuberung des Gaza-Streifens“ nicht zufällig genau dann in die heiße Phase eintritt, wo Europa aufgrund seiner Klimapolitik in einen Energienotstand geraten ist und insbesondere Deutschland Mühe hat, seine Gasspeicher aufzufüllen. Was da im Meeresboden vor Gaza liegt, ist viele Milliarden Dollar wert. Auch die „British Gas“ hat bereits mit der Regierung in Tel Aviv verhandelt.
Mit der palästinensischen Verwaltung wurde natürlich nicht darüber verhandelt.
„Jeder, der die Gründung eines palästinensischen Staates vereiteln will, muss die Stärkung der Hamas und den Geldtransfer an die Hamas unterstützen (…) Das ist Teil unserer Strategie – die Palästinenser in Gaza von den Palästinensern im Westjordanland zu isolieren.“
(Zitat Benjamin Netanyahu, Erklärung bei einem Treffen der Knesset-Mitglieder seiner Likud-Partei im März 2019, Quelle: Haaretz, 9. Oktober 2023)
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