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Die Glocke: Ver­gessene Hoch­tech­no­logie (Video)

Die Nazi-Glocke ist ein Relikt aus einer ver­gan­genen Ära – ein unfer­tiges Symbol eines Krieges, der kam und wieder ging … aber endet die Geschichte wirklich mit Kriegsende?

In diesem Interview nehmen uns Tim Ventura von der ame­ri­ka­ni­schen Website AmericanAntigravity.com (AAG) und der Autor des Buches „Die Bru­der­schaft der Glocke“, Joseph Farrell, mit auf eine Reise, um das größte Geheimnis des Krieges zu lüften – 70 Jahre danach.

 AAG: Bücher über Nazi-Geheim­waffen könnten uns ein wenig überholt vor­kommen, und doch handeln einige der größten Kas­sen­schlager Hol­ly­woods der letzten Jahre vom Zweiten Welt­krieg, wie etwa „Flags of our Fathers“ oder „Der Soldat James Ryan“. Was hat der Zweite Welt­krieg an sich, dass er uns so fas­zi­niert, und warum rufen Vietnam, der Golf­krieg oder sogar der Erste Welt­krieg nicht die­selben Reak­tionen hervor?

Farrell: Das ist eine her­vor­ra­gende Frage, die sich meiner Meinung nach viele Leute stellen. Mein Gefühl sagt mir, dass es etwas mit den ein­deu­tigen mora­li­schen und spi­ri­tu­ellen Abgren­zungen dieses Krieges zu tun hat: Es war ein Krieg zwi­schen dem tat­sächlich Guten und dem tat­sächlich Bösen. Das Deutschland der Kai­serzeit war alles in allem letztlich darauf aus, „die Welt zu erobern“ und ganze Völker aus­zu­rotten oder sie zu ver­sklaven; Nazi-Deutschland war es. Und ich glaube auch, dass uns der Zweite Welt­krieg deshalb so fas­zi­niert, weil es der erste wirklich moderne Krieg war.

Von einem tech­ni­schen Stand­punkt aus gesehen haben die meisten unserer modernen Waffen – intel­li­gente Bomben, Marsch­flug­körper, Radar-Tarn­tech­no­logie, video­ge­steuerte Bomben, sogar Com­puter und gezielte Ener­gie­waffen – irgend­einen tech­ni­schen Vor­gänger, der aus eben diesem Krieg stammt, und viele von ihnen lassen sich auf geheime Pro­jekte der Nazis oder der Alli­ierten zurückführen.

Sogar aus dem Blick­winkel der mili­tä­ri­schen Doktrin ist dieser Krieg fas­zi­nierend, denn die Deut­schen haben im Grunde die moderne Kriegs­führung mit mobilen Trup­pen­ver­bunds­ma­növern und dem Konzept der Zer­mür­bungs­taktik durch Dau­er­be­schuss erfunden. Ich glaube also, dass es eine ganze Menge Gründe gibt, warum wir diesen Krieg so fas­zi­nierend finden.

AAG: Was die Recherchen zu Ihrem Buch angeht – es heißt, Sie haben sich aus­giebig mit dem Mili­tär­jour­na­listen Igor Wit­kowski beraten, der ja auch eine der Haupt­quellen für Nick Cooks Beitrag zur Glocke in seinem Buch „Die Jagd nach Zero Point“ ist. Können Sie uns etwas über die Zusam­men­arbeit mit Wit­kowski erzählen und was dabei her­aus­ge­kommen ist?

Farrell: Während ich das Buch geschrieben habe, standen Igor und ich in Email- und Brief­kontakt. Wir haben Infor­ma­tionen aus­ge­tauscht und unseren Ideen freien Lauf gelassen, von denen es viele gar nicht ins Buch geschafft haben. Wie auch Sie habe ich großen Respekt vor Wit­kowskis Werk „Die Wahrheit über die Wun­der­waffe“, und wir sind ja beide der Meinung, dass es die 80 Dollar wert war, die wir dafür aus­ge­geben haben. Es arbeitet sich sehr unkom­pli­ziert mit Igor und er behandelt seine Quellen und Belege mit großer Ratio­na­lität und Sorgfalt.

Eine Sache, von der ich glaube, dass er und ich da der­selben Meinung sind, ist, dass es noch viel mehr For­schungs­arbeit gibt, die man in Bezug auf die Geschichte der Nazi-Glocke leisten kann und sollte, was ja auch Ihre eigenen Artikel zu dem Thema zeigen.

Wir beide sammeln uns sozu­sagen gerade neu und über­legen, wie wir von hier aus wei­ter­machen: Folgen wir eher dem his­to­ri­schen Aspekt der Geschichte oder lieber dem tech­ni­schen und phy­si­ka­li­schen? Ich denke, in einer Geschichte wie dieser ist es schwer, die beiden aus­ein­an­der­zu­halten, und dass jede weitere For­schung auf diesem Gebiet dem Pfad folgen muss, den Igor und ich in unseren Büchern ein­ge­schlagen haben.

AAG: Nun beschäftigt sich „Die Bru­der­schaft der Glocke“ ja nicht nur mit der Glocke allein. Welche Geheim­waffen beschreiben Sie noch darin, und warten darin über­ra­schende Ent­hül­lungen über neue Geräte auf uns?

Farrell: Eigentlich schreibe ich in „Die Bru­der­schaft der Glocke“ nicht viel über andere deutsche Geheim­waffen, abge­sehen von den Inter­kon­ti­nen­tal­ra­keten, die damals ent­wi­ckelt wurden, um das Ganze ein wenig in Relation zu setzen, sowie ihre pha­sen­ge­steu­erten Über­ho­ri­zon­t­ra­dar­an­tennen, die sie auch als Leit­system für ihre Raketen benutzt haben.

Das ist schon an sich eine Ent­hüllung, denn die geläufige alli­ierte Legende über die deut­schen Radar­systeme besagt, dass diese weniger weit ent­wi­ckelt waren als die der Alli­ierten. In man­cherlei Hin­sicht stimmt das auch, aber in anderen Fällen – wie hier bei den Über­ho­ri­zon­t­ra­dar­an­lagen – stimmt es eben nicht. Ich erwähne diese Radare auch, weil ich der Über­zeugung bin, dass sie eine Rolle bei ihren Expe­ri­menten mit radar­ab­sor­bie­renden Mate­rialien (RAM) in den spä­teren Kriegs­jahren spielten, bei denen sie, wie ich glaube, Eigen­schaften von Wel­len­ver­mi­schung und Pha­sen­kon­ju­gation mittels Mehr­fach­strahl­in­ter­fe­ro­metrie an einigen ihrer RAM-Mate­rialien entdeckten.

Sicher werden einige Ihrer Leser die­selben Ele­mente aus den Vor­trägen über Ska­lar­physik von Lt. Col. Tom Bearden wie­der­erkennen. Diese Tat­sache, sowie einige Dinge an der Glocke selbst, ver­raten mir, dass die Nazis gezielt nach ver­schie­denen Aspekten der Ska­lar­physik sowie den ver­wandten Ideen der Wir­bel­me­chanik und der Tor­si­ons­felder gesucht oder geforscht haben könnten.

AAG: Was die Durch­brüche in der Antriebs­for­schung angeht, scheint es einige Ver­wirrung über Schau­bergers For­schung, die Vril, die Coanda-Effekt-Unter­tassen von Pee­ne­münde und natürlich die Nazi-Glocke zu geben. Können Sie uns helfen, die Trenn­linie zwi­schen diesen ver­schie­denen Pro­jekten besser fassen zu können, und uns viel­leicht auf die Sprünge helfen, warum die Nazis so viele über­lap­pende Geheim­pro­jekte neben­ein­ander laufen ließen?

Farrell: Das ist wirklich eine her­vor­ra­gende Frage. Die kurze und ein­fache Antwort ist, dass die Glocke nicht mit Schau­bergers For­schung, der mut­maß­lichen Vor­kriegs­for­schung der Vril-Gesell­schaft, oder sogar der Unter­tas­sen­for­schung zum Coanda-Effekt, die mit ver­schie­denen Namen und dem Rake­ten­for­schungs­zentrum in Pee­ne­münde in Ver­bindung steht, zu ver­gleichen ist. Es gibt ein paar Par­al­lelen zwi­schen der For­schung Schau­bergers und der Glocke, insofern beide Pro­jekte – laut meiner Auf­fassung der Physik hinter der Glocke – auf einer aus­ge­feilten Wir­bel­me­chanik und Wir­bel­theorie des Mediums beruhen.

Und ich vermute, dass die beiden Pro­jekte in dieser Hin­sicht eine Ver­bindung hatten. Auch wenn ich darauf in meinem Buch gar nicht eingehe, möchte ich hier ein wenig spe­ku­lieren, was diese Ver­bindung gewesen sein könnte. Sowohl Schau­bergers Projekt als auch die Glocke fielen unter die Schirm­herr­schaft und Recht­spre­chung der Waffen-SS und es gibt deut­liche Hin­weise, dass beide Pro­jekte Teil des streng geheimen For­schungs­im­pe­riums von SS-Ober­grup­pen­führer Hans Kammler waren, dessen Haupt­quartier im Inge­nieurs­projekt der Skoda-Muni­ti­ons­werke von Pilsen in der Tsche­cho­slo­wakei lag.

Der böh­mische Teil der Tsche­cho­slo­wakei war damals natürlich ein „Reichs­pro­tek­torat“ und stand unter der direkten Kon­trolle der SS, was diese Ein­richtung zu einem perfekt geeig­neten Ort für die Leitung und Koor­di­nation solcher Pro­jekte machte. Die wenigsten Leute wissen es, aber ein Aspekt an Kammlers Geheim­pro­jekte-Imperium war dessen Koor­di­nation über eine „Denk­fabrik“ von Wis­sen­schaftlern, die eigens für diese Pro­jekte rekru­tiert wurden.

Diese Abteilung gab sogar ihr eigenes streng geheimes „Fach­blatt“ heraus, durch das die wis­sen­schaft­lichen Auf­sätze unter den Betei­ligten ver­teilt wurden. Mit anderen Worten: Von diesen Wis­sen­schaftlern wurde erwartet, dass sie unkon­ven­tionell denken, über den Tel­lerrand schauen und die Tech­no­lo­gie­bäume skiz­zieren, die benötigt wurden, um ver­schiedene Tech­no­logien nutzbar zu machen.

Ich denke, genau das sehen wir bei den ver­schie­denen Unter­tas­sen­pro­jekten der Nazis. Hier „fehlt“ etwa keine Koor­di­nation oder wird „inef­fi­zient doppelt gear­beitet“, sondern wir sehen vielmehr die Stufen in einem Tech­no­lo­giebaum, der auf die Erfor­schung von Feld­an­trieben abzielte. Wir sehen auch die Coanda-Effekt-Unter­tassen, die in diesem spe­ku­la­tiven Kontext als eine Art „Bau­reihe 1“ ver­standen werden könnten, als erster Schritt.

Dann haben wir Schau­bergers Geräte, die auf seinem Ver­ständnis dessen beruhen, was er als „Implosion“ bezeichnete, die aber bei näherer Betrachtung Wirbel, Feed­back­schleifen und Ähn­liches erzeugen. Das wäre dann „Bau­reihe 2“, ein wei­terer Schritt in Richtung Glocke. An der Spitze dieses Baumes steht die Glocke selbst, ein Projekt, das von Dr. Walther Gerlach geleitet wurde, einem Nobel­preis­ge­winner. Ger­lachs Spe­zia­lität war natürlich Gra­vi­tation, magne­ti­scher Spin, Resonanz und ähnliches.

Hier haben wir also die theo­re­ti­schen Köpfe, die das alles ver­stehen konnten. Die Pro­jekte „über­lappen“ deshalb, weil sie über­lappen sollten, wobei jede Stufe der Erfor­schung eines bestimmten Pro­blems gewidmet war.

Vor diesem Hin­ter­grund – und auch hier spe­ku­liere ich zum ersten Mal in dieser Frage – glaube ich, dass der eigent­liche Zweck der Unter­tas­sen­for­schung zum Coanda-Effekt nicht so sehr darin lag, ein Flugzeug zu ent­wi­ckeln, sondern eher die Hub- und Träg­heits­pro­bleme, die solch ein Flugzeug mit sich bringen würde, für spätere Pro­jekte zu erforschen.

Wenn während dieser For­schung prak­tisch nutzbare Flug­geräte her­aus­kommen sollten, umso besser. Schau­bergers For­schung wäre dann dazu gedacht gewesen, die Erzeugung von Wirbeln zum Antrieb solcher Flug­zeuge zu erfor­schen. Tat­sächlich finde ich es inter­essant, dass das Schau­berger-Projekt um 1943 begonnen wurde, nachdem die For­schung der „Bau­reihe 1“ längst ange­laufen war. Diese For­schungen wären die ideale expe­ri­men­telle Kulisse gewesen, um bestimmte Kon­zepte der Wir­bel­me­chanik zu erfor­schen und zu testen. Danach folgt natürlich noch der letzte Schritt, die Glocke selbst.

Ich sollte auch betonen, dass ich in dem Vor­gän­gerbuch zur „Bru­der­schaft der Glocke“, einem Buch mit dem Titel „Reich of the Black Sun“, eher über den „Kamm­lerstab“ und dessen „Ein­satz­me­thoden“ spreche. Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wie­der­holen: Ich halte das alles nicht für „ein­zelne“ Pro­jekte, sondern für mit­ein­ander ver­bundene Pro­jekte, zumal sie die Fin­ger­ab­drücke des Kamm­ler­stabes tragen, dessen Vor­ge­hens­weise darin bestand, Tech­no­lo­gie­bäume zu planen und die jeweils not­wen­digen Pro­jekte ins Laufen zu bringen.

Jeder, der sich dem Thema der Geheim­waffen der Nazis widmet, muss sich Fol­gendes vor Augen führen: Obwohl es so viele ver­schiedene Pro­jekte waren – Schall­ka­nonen, Wind- und Tor­na­do­ka­nonen, Zer­set­zungs­strahlen und Todes­strahlen, Laser und Graser, EMP-Geräte, endo­ther­mische Bomben und Aero­sol­bomben –, so war es doch kei­nes­falls eine chao­tische oder inef­fi­ziente Ver­schwendung von Res­sourcen oder dop­pelte Arbeit, denn diese Pro­jekte wurden von einer äußerst hohen Stelle innerhalb der SS geleitet, die sämt­liche Paten­t­an­wen­dungen im Reich überwachte.

AAG: Dr. Eric Dravis hat gemutmaßt, dass die Glocke eine Zen­trifuge zur Raf­fi­nierung von radio­ak­tiven Mate­rialien aus den nahe­ge­le­genen Berg­minen war, und nicht etwa ein Antriebs­system oder ein fort­schritt­liches Phy­sik­projekt. Beant­wortet seine Ver­mutung denn alle offenen Fragen im Zusam­menhang mit dem Glockenprojekt?

Farrell: Das ist eine inter­es­sante Beob­achtung, die ich selbst in meinem Buch „Reich of the Black Sun“ gemacht habe. Die Tech­no­logie der Nazis, Uran mittels einer Zen­trifuge anzu­rei­chern, ist eine der weniger bekannten Facetten ihrer Geheim­for­schung, aber Tat­sache ist, dass die Nazis diese Tech­no­logie derart per­fek­tio­niert hatten, dass man mit Sicherheit sagen kann, dass diese Methode der Uran­an­rei­cherung eine exklusiv „deutsche“ ist.

Meiner Über­zeugung nach haben die Nazis diese Tech­no­logie in einer großen Uran­an­rei­che­rungs­anlage in Auschwitz benutzt, sowie auch von Ardennes Ver­än­de­rungen an Zyklo­tronen mit Mas­sen­spek­tro­meter-Sepa­ra­ti­ons­be­hältern (sehr ähnlich dem Beta-Calutron von Law­rence in den USA). Ich gehe in „Reich of the Black Sun“ auf diesen Sach­verhalt ein, aber er ist auch für die Geschichte der Glocke bedeutsam, da die Erfolge mit Zen­tri­fugen den Deut­schen die nötige Erfahrung im Umgang mit Geräten mit hoher Drehzahl und mit den strikten Anfor­de­rungen an die Prä­zision solcher Apparate gegeben hätten.

Denn das waren natürlich wesent­liche Bestand­teile der Glocke, die aus gegen­läufig rotie­renden Zylindern mit hoher Drehzahl in einem abge­wan­delten „Plas­ma­bün­de­lungs­gerät“ bestand. Also ja, ich glaube, dass es eine Ver­bindung zwi­schen der Glocke, ihrer Zen­tri­fu­gen­tech­no­logie und dem Atom­bom­ben­pro­gramm gibt.

Und wo wir schon dabei sind: Es gibt noch zwei weitere Ver­bin­dungen zu ihrem Atom­bom­ben­pro­gramm. Die erste ist der wis­sen­schaft­liche Leiter des Glo­cken­pro­jekts, Dr. Walther Gerlach selbst, der ab 1944 auch für die Nukle­ar­for­schung des Reichs ver­ant­wortlich war. Die Glocke war aber sozu­sagen sein „Lieb­lingskind“. Ich liefere im Buch einige Belege aus den Farm-Hall-Tran­skrip­tionen sowie aus Igor Wit­kowskis Nach­for­schungen, die ein­deutig erkennen lassen, dass Gerlach tat­sächlich einige sehr eso­te­rische Bereiche der Physik unter­suchte, Bereiche, die nur mit der Glocke in Ver­bindung stehen konnten.

Und es ist erstaunlich, dass nur Gerlach von den Ame­ri­kanern inter­niert und verhört wurde, nachdem die Briten in Farm Hall mit ihm fertig waren. Den übrigen Wis­sen­schaftlern, dar­unter Hahn, Diebner, Kor­sching, Hartek und Hei­senberg, wurde gestattet, nach Deutschland zurück­zu­kehren. Nur Gerlach wurde für wertvoll genug gehalten, um weiter befragt zu werden. Das allein ist schon aus­sa­ge­kräftig genug, denn – ich wie­derhole mich hier – Ger­lachs Spe­zi­al­gebiet hatte nichts mit Kern- oder Quan­ten­physik zu tun; es lag eher in den Bereichen magne­tische Resonanz, Teilchen-Spin und Gravitation.

Die zweite Ver­bindung liegt im „Treib­stoff“ der Glocke selbst, der geheim­nis­vollen Flüs­sigkeit „IRR Xerum 525“. Ich widme ein ganzes Kapitel des Buches nur diesem Aspekt des Pro­blems. Kurz gesagt glaube ich, dass dieses Serum 525 ein Isotop von Queck­silber gewesen sein muss, das noch andere Ele­mente ent­hielt, die ver­mutlich selbst radio­aktive Isotope waren.

Sie waren wohl in diesem Queck­sil­ber­isotop gelöst oder che­misch mit ihm ver­bunden. Ich spe­ku­liere sogar, dass diese Sub­stanzen Isomere gewesen sein könnten, doch sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass, wenn tat­sächlich Isomere in der Ver­bindung vor­handen waren, diese von ver­schwindend geringer Menge gewesen sein mussten, da die dama­ligen tech­ni­schen Mög­lich­keiten nicht zuließen, sie in grö­ßeren Mengen zu iso­lieren. Aber selbst wenn diese äußerst spe­ku­lative Idee nicht der Wahrheit ent­sprechen sollte, gibt es doch einige Indizien, dass min­destens ein Element, das sich in der Ver­bindung befunden haben könnte, Thorium war, denn es ist nur Wenigen bekannt, dass die Nazis Europa buch­stäblich durch­fors­teten und sämt­liche Tho­ri­um­vor­kommen plünderten.

Diese Tat­sache führte nach dem Krieg zu einer Unter­su­chung durch die Alli­ierten, die aber im Sande verlief: Man fand keine schlüs­sigen Ant­worten darauf, was mit dem Thorium geschehen war, oder was die Nazis wirklich damit gemacht hatten. Daher vermute ich, dass es ein not­wen­diges Element in diesem Serum 525 gewesen sein könnte.

An dieser Stelle lässt Wit­kowskis Analyse etwas nach, aller­dings ist sie bis dahin völlig zutreffend. Die Queck­sil­ber­kom­po­nente in der Ver­bindung wäre natürlich ideal für Plas­ma­for­schung gewesen; und dazu war die Glocke ganz offen­sichtlich vor­ge­sehen. Wie aber erklärt sich das mög­liche Vor­han­densein anderer Isotope? Ich mutmaße – und das ist hier wieder äußerst spe­ku­lativ –, dass die Nazis auch gewisse andere Effekte mit diesen Mate­rialien und den Belas­tungen, die die Glocke auf sie ausübte, her­vor­rufen wollten.

Diese Effekte könnten mit so etwas wie dem Moss­bauer-Effekt ver­gleichbar sein, der z. B. bei der Bün­delung von Plas­ma­strah­len­emis­sionen benutzt wird. Mit einem der­ar­tigen Mecha­nismus ließen sich auch die merk­wür­digen Effekte erklären, dass die Glocke bei­spiels­weise ver­schiedene orga­nische Sub­stanzen „gelierte“, und auch ihre anfänglich töd­liche Wirkung auf Men­schen und Tiere. Ich glaube, und das führe ich auch im Buch aus, dass diese Effekte mit den Tor­si­ons­feld­ef­fekten oder den elek­tri­schen Lon­gi­tu­di­nal­wellen des Mediums selbst in Ver­bindung standen, auf die es die Nazis eigentlich abge­sehen hatten. Anders aus­ge­drückt, ver­standen die Nazis die Glocke schon sehr früh als Gerät, das nicht nur ein poten­ti­eller „Feld­an­trieb“ war, sondern auch eine poten­tielle Waffe, die die Was­ser­stoff­bombe wie ein Streichholz erscheinen lassen würde.

Und all das lag zufällig genau in Ger­lachs For­schungsfeld, denn wie ich auch im Buch beschreibe, hatte Gerlach sogar schon vor dem Krieg, viele Jahre bevor die Nazis an die Macht kamen, einen kurzen Artikel in einer deut­schen Zeitung darüber ver­fasst, was für erstaun­liche Dinge man tun könnte, wenn man Queck­silber hohen elek­tri­schen und magne­ti­schen Belas­tungen aussetzt.

AAG: Eine der größten unge­klärten Fragen ist, was mit Hans Kammler nach dem Krieg pas­siert ist. Wenn er es geschafft hat, zu ent­kommen – und sogar die Glocke mit­zu­nehmen –, warum haben wir dann in den letzten 50 Jahren nichts von dieser Tech­no­logie oder von Kammler selbst gesehen?

Farrell: Nun, das dürfte wohl – unter Berück­sich­tigung der Inflation – die 46-Bil­lionen-Dollar-Frage sein! Nick Cook, Wit­kowski und ich legen mit allen ver­füg­baren Beweisen in unseren Büchern nahe, dass Kammler mitsamt der Glocke und großen Teilen ihrer Pro­jekt­do­ku­men­tation in die Ein­ge­weide irgend­eines ame­ri­ka­ni­schen Nach­kriegs­pro­jektes ver­schwunden ist.

Aber es gibt auch gewisse Belege, die von dem bri­ti­schen Autor Geoffrey Brooks ent­deckt wurden, dass Kammler und die Glocke in Argen­tinien gelandet sind – und zwar in dem Plas­ma­phy­sik­labor, das General Peron für flie­hende Nazi­phy­siker in der Provinz Bari­loche in Argen­tinien bauen ließ. Obwohl ich anfangs Wit­kowskis und Cooks Ein­schätzung teilte, dass sie in die USA ver­schwand, neige ich in letzter Zeit eher zu der Theorie, dass die Glocke in unab­hän­gigen Nazi-Händen verblieb.

Was aber die Frage angeht, warum wir seit dem Krieg nichts mehr von dieser Tech­no­logie gehört oder gesehen haben, denke ich, dass wir ganz gewiss davon gehört haben, und ich lege Beweise hierfür in einem Kapitel von „Reich of the Black Sun“ vor und wie­derhole sie auch noch mal in etwas ver­dich­teter Form in „Die Bru­der­schaft der Glocke“.

Dabei handelt es sich um den UFO-Absturz in Kecksburg, Penn­syl­vania, von 1965. Die Glocke und die Kecks­burger „Eichel“ haben viele ver­schiedene bau­liche Merkmale gemein, ange­fangen bei ihrer Form, über die von Augen­zeugen bekun­deten Dimen­sionen beider Objekte, bis zu dem eigen­tüm­lichen Geräusch, das beide Objekte von sich gaben. Für mich aber ist der Knack­punkt fol­gender: Die Kecks­burger „Eichel“ wurde angeblich von einem Augen­zeugen in der Wright-Pat­terson Airbase gesehen.

Nach­for­schungen des Kecks­burger Recher­cheurs Stan Gordon zufolge arbeitete dieser Augen­zeuge für eine ört­liche Bau­firma in Dayton, bei der kurz nach dem Vorfall eine Bestellung für mehrere Tausend Kera­mik­ziegel einging.

Das ist deshalb inter­essant, weil Wit­kowskis Nach­for­schungen gezeigt haben, dass die Glocke in einer unter­ir­di­schen Kammer aus Kera­mik­ziegeln unter­ge­bracht und getestet worden war! Mit anderen Worten wird hier also nicht nur von den gleichen Abmes­sungen und Formen der beiden Objekte berichtet, sondern auch noch vom gleichen phy­si­ka­li­schen Umfeld. Ich halte das für außer­or­dentlich bedeutsam, zumal die Berichte von Kecksburg zeitlich vor Wit­kowskis Beschrei­bungen der Glocke ent­standen sind. Anders aus­ge­drückt ist die Wahr­schein­lichkeit, dass hier irgendwo abge­schrieben wurde, quasi null.

Ich finde es auch ver­blüffend, dass das ame­ri­ka­nische Militär so schnell in Kecksburg auf­tauchte, nachdem das Objekt dort abge­stürzt war. Das Militär stand also förmlich schon in Bereit­schaft und wartete – scheinbar – nur darauf, her­aus­zu­finden, wo das Objekt her­un­ter­ge­kommen war, damit es geborgen werden konnte. Also mir zumindest erscheinen die Par­al­lelen zwi­schen den beiden Objekten sehr über­zeugend und eine mög­liche Ver­bindung zwi­schen ihnen – oder gar, dass sie ein und das­selbe Objekt sind – sollte nicht vor­schnell von der Hand gewiesen werden.

Wenn das stimmt, dann wirft das ein völlig neues Licht auf die ganze Frage, was mit Kammler und der Glocke pas­siert ist, denn wenn sich die Glocke nicht bei Kriegsende in ame­ri­ka­ni­schen Händen befand, dann gelangte sie oder ein ähn­liches Gerät zumindest bis zum Kecksburg-Zwi­schenfall in ihren Besitz!

AAG: Ist diese ganze Geschichte eigentlich beendet, oder wird noch immer ver­sucht, sie aktiv geheim zu halten? Ein Freund von mir hat 2006 das Test­ge­lände der Glocke besucht und erfuhr von den Dorf­be­wohnern, dass das Areal von einem Wirt­schafts­kon­glo­merat auf­ge­kauft worden war, das den Bereich ein­ebnen wolle, um dort eine Fabrik zu bauen. Meinen Freund hörte an dieser Stelle auf, Fragen zu stellen, und widmete sich einem anderen Projekt. Denken Sie, das war einfach nur Paranoia, oder haben die sprich­wört­lichen Wände Augen?

Farrell: Nein, ich glaube ganz und gar nicht, dass es sich um Paranoia handelt. Im Gegenteil: Ich denke, dass es sehr wohl Belege dafür gibt – und darauf gehe ich in meinem Buch detail­liert ein –, dass irgendwo irgend­jemand „aktive Maß­nahmen“ trifft, um die Geheim­haltung um diese Tech­no­logie auf­recht­zu­er­halten, und das schließt auch soge­nannte „nasse Ein­sätze“ ein. Selbst wenn man die Glocke „lediglich“ als ein Feld­an­triebs­gerät ansieht, das auf Tor­si­ons­feldern oder elek­tri­schen Lon­gi­tu­di­nal­wellen in einer Art Hyper­re­la­ti­vität beruht, wäre das schon eine Tech­no­logie, die es absolut wert wäre, beschützt zu werden; denn sie würde die Mani­pu­lier­barkeit der ört­lichen Raum­zeit­krümmung implizieren.

Doch damit öffnen wir auch die Büchse der Pandora der Nutzung dieser Art von Tech­no­logie im mili­tä­ri­schen Sinn, soll heißen, auf zer­stö­re­rische Weise. Und das würde natürlich – ich wie­derhole mich hier – die Was­ser­stoff­bombe wie ein Streichholz erscheinen lassen. Jeder, der über solch eine Tech­no­logie verfügt, würde sie aus zwei­erlei Gründen unter­drücken wollen: um das Monopol zu sichern und einen Wett­rüs­tungs­alb­traum zu ver­hindern, den sich nicht einmal die Kriegs­spieler in den Denk­fa­briken des Kalten Krieges hätten vor­stellen können. In gewisser Weise denke ich, dass solch eine Tech­no­logie ange­sichts der mensch­lichen Neigung zu Kriegs­führung und Zer­störung unter­drückt werden muss.

Aber egal, aus welchem Blick­winkel man das betrachtet, ich denke, Unter­drü­ckung kann niemals eine erfolg­reiche Stra­tegie sein, schon allein des­wegen, weil die Physik, für die die Glocke steht, früher oder später ans Licht kommen muss. Schließlich finden sich auch auf Ihrer Website eine Vielzahl an Ver­weisen auf Phy­siker und Inge­nieure – Leute wie Bearden, Dering und so weiter –, deren Theorien meines Erachtens einen direkten Bezug zu dem haben, was hinter der Glocke steckt.

AAG: Wo wir gerade über Ver­schwö­rungen sprechen: Was mich so ver­wirrt ist, dass weder die USA noch die Russen über diese Tech­no­logie zu ver­fügen scheinen. Wenn da also noch wirklich etwas laufen sollte: Wo ist es, wer hat es und warum ist es niemals öffentlich geworden? Führt uns das viel­leicht auf die Frage zurück, wohin Hans Kammler nach dem Krieg geflohen ist?

Farrell: Nun, in gewisser Weise habe ich diese Frage ja schon beant­wortet. Wenn meine Ver­mu­tungen über Kecksburg zutreffen, dann muss etwas wie die Glocke bis 1965 in ame­ri­ka­nische Hände gelangt sein, falls nicht schon direkt nach dem Krieg. Aber wie schon gesagt, neige ich mehr und mehr dazu, der Ver­mutung Glauben zu schenken, dass die Glocke einfach in einem Laby­rinth aus unab­hän­gigen Nach­kriegs­for­schungen der Nazis ver­schwunden ist, die z. B. in Süd­amerika unter der Schirm­herr­schaft nazi­freund­licher Regie­rungen wie Perons Argen­tinien oder später Pino­chets Chile durch­ge­führt wurden.

Nazi­ver­bin­dungen zu den latein­ame­ri­ka­ni­schen Dro­gen­kar­tellen und deren kri­mi­nellen Akti­vi­täten wären eine nahezu uner­schöpf­liche Geld­quelle gewesen und hätten gleich­zeitig noch das stra­te­gische Ziel erreicht, den ehe­ma­ligen Feind, die USA, zu schwächen. Der Grund, warum ich immer mehr zu dieser „unab­hän­gigen und wei­ter­füh­renden“ Ent­wicklung der Glocke durch die Nazis ten­diere, liegt einfach darin, wie Sie selbst sagen, weil die Tech­no­logie und Wis­sen­schaft scheinbar voll­ständig ver­schwunden sind.

AAG: Neben Kammler haben Sie auch Fragen über andere deutsche Wis­sen­schaftler wie von Braun und Debus auf­ge­worfen. Diese Leute kamen als Wis­sen­schaftler des Pro­jekts Paperclip in die USA, und was sie so wertvoll machte, war ihr Wissen über die Geheim­waf­fen­pro­gramme der Nazis. Können Sie uns sagen, wer davon in Ihrer Arbeit besonders her­vor­sticht und was Sie über deren Akti­vi­täten während und nach dem Krieg her­aus­ge­funden haben?

Farrell: Noch eine her­vor­ra­gende und pro­vo­kative Frage! Nun, für mich war nach Gerlach selbst immer Dr. Kurt Debus die inter­es­san­teste Per­sön­lichkeit. Debus ist wegen der spe­ku­la­tiven Mög­lich­keiten, die er eröffnet, so inter­essant, denn er wurde, wie wir wissen, schließlich NASA-Direktor im Kennedy-Raum­fahrt­zentrum während der Apollo-Mis­sionen. Als Direktor bekam er somit von so gut wie jedem Kuchen, der in der NASA gebacken wurde, ein Stück ab und hatte also eine ziemlich gute Vor­stellung davon, was wirklich vor sich ging.

Das ist wie­derum aus einem anderen Grund inter­essant, denn wie ich in „Bru­der­schaft der Glocke“ beschreibe, war Debus ein glü­hender Nazi und stürzte das Glo­cken­projekt beinahe ins Chaos, indem er einen Inge­nieurs­kol­legen bei der Gestapo denun­zierte. Eine der an der Glocke betei­ligten Firmen, die All­ge­meine Elek­tri­citäts-Gesell­schaft, AEG, musste ein­schreiten, um den Mann, der von Debus denun­ziert worden war, frei zu bekommen, damit das Projekt fort­ge­setzt werden konnte.

Nur auf­grund dieser Inter­vention wissen wir über­haupt, dass die Glocke ihre ganz eigene Sicher­heits­ein­stufung hatte; die höchste im Dritten Reich, um genau zu sein. Eine Geheim­hal­tungs­stufe, die die Glocke nicht nur zu einer geheimen Reichs­sache machte, sondern sogar „kriegs­ent­scheidend“. Das ist eine Bezeichnung, die sich aus­schließlich bei diesem Geheim­projekt Nazi­deutsch­lands findet; nicht einmal die erfolg­reiche Aero­sol­bombe oder ihr Atom­bom­ben­projekt trugen diese Bezeichnung.

Aber darüber hinaus ist Debus auch wegen seiner wis­sen­schaft­lichen Spe­zia­li­sierung inter­essant, sowie wegen seiner Ver­bin­dungen mit von Brauns Pee­ne­münder Rake­ten­projekt und dem Glo­cken­projekt – Ver­bin­dungen, die in beiden Fällen direkt waren. Mit Debus haben wir also eine dieser „Über­lap­pungen“, die so bezeichnend für den Kamm­lerstab waren. Es war Debus, der die Strom­ver­sorgung für die Glocke ent­worfen hatte! Und das fas­zi­niert mich nun sehr, denn seine Spe­zia­lität war das Messen von extrem starken Gleich­strom­ent­la­dungen! Nikola Tesla lässt grüßen. Ich finde das sehr viel­sagend, zumal ich, basierend auf Wit­kowskis Beob­ach­tungen, in meinem Buch Belege dafür anführe, dass die Glocke ein gepulstes Gerät war, bei dem Hoch­span­nungs­gleich­strom­im­pulse zum Einsatz kamen.

Das ist eine Tat­sache, die umso inter­es­santer wird, wenn man bedenkt, dass die Nazis offenbar ein ganzes Kraftwerk in der Nähe des Test­ge­ländes der Glocke in Nie­der­schlesien gebaut haben – eine Tat­sache, die mög­li­cher­weise ein wei­terer Hinweis auf den Gebrauch von Gleich­strom in dem Gerät sein könnte, da räum­liche Nähe bei einer Gleich­strom­quelle eine Vor­aus­setzung ist; ganz ähnlich wie Edisons Gleich­strom­kraft­werke, die alle paar Kilo­meter hätten stehen müssen, um eine prak­ti­kable Strom­ab­de­ckung zu gewährleisten.

Aber was auch immer man aus diesen Spe­ku­la­tionen macht, Debus ist des­wegen inter­essant, weil er als Direktor in einem Raum­flug­zentrum der NASA während des Apollo­pro­gramms endet, obwohl sein Spe­zi­al­gebiet noch nicht einmal in der Rake­ten­for­schung liegt! Ich mutmaße in meinem Buch, dass das darauf zurück­zu­führen sein könnte, dass eine geheime oder alter­native Tech­no­logie bei der Mond­lan­de­fähre benutzt worden sein könnte, die uns wieder vom Mond abheben ließ. Bitte ver­stehen Sie mich an dieser Stelle nicht falsch. Ich bin kei­neswegs einer von den Leuten, die sagen, dass „die Apollo-Mis­sionen gefälscht“ waren.

Solche Ansichten liegen mir fern. Aller­dings teile ich sehr wohl die Über­zeugung, dass man keine wirk­lichen Anzeichen einer vom Mond abhe­benden Rakete in den Filmen der star­tenden Mond­fähre sieht. Es sieht nicht nach einer Beschleu­nigung aus, die geo­me­trisch genug wäre, um von einer Rakete zu stammen; das Modul „springt einfach nur hoch“ und ent­fernt sich dann – so scheint es mir – mit einer kon­stanten Geschwin­digkeit. Aller­dings muss ich gestehen, dass ich das nicht konkret nach­ge­messen habe. Ich gebe hier nur wieder, was meine Augen sehen und was sich dabei in meinem Kopf abspielt.

Da wir hier keine „hin­rei­chend geo­me­trische“ Beschleu­ni­gungs­si­gnatur einer Rakete sehen, könnten wir es mit einer alter­na­tiven Antriebs­tech­no­logie zu tun haben, einem Feld­an­trieb, der uns vom Mond hat abheben lassen. Und die Position von Debus innerhalb der NASA wäre der per­fekte Ort, um jemanden unter­zu­bringen, der einer­seits schon einmal mit solch einem Projekt zu tun hatte, und der ande­rer­seits für die Geheim­haltung der Tech­no­logie sorgen konnte.

Kurz gesagt rekon­stru­ierten die Paperclip-Nazis die Tech­no­logie so gut sie konnten und nutzten sie, um uns von einem Mond abheben zu lassen, von dem sie mög­li­cher­weise wussten, dass er mas­siver ist, als all­gemein bekannt. Wenn das stimmt, dann wäre eine Rück­kehr­me­thode, die nur auf Rake­ten­tech­no­logie basiert, untauglich gewesen.

AAG: Wenn ich es richtig ver­standen habe, dann ziehen Sie in „Bru­der­schaft der Glocke“ den Gedanken in Zweifel, dass Majestic 12 infolge eines UFO-Absturzes in Roswell gegründet wurde, und spe­ku­lieren statt­dessen, dass die Gruppe eher aus der ame­ri­ka­ni­schen Besorgnis über diese Nazi-Tech­no­logien heraus ent­stand, oder? Könnten Sie viel­leicht diesen Gedanken ein wenig ausführen?

Farrell: Das ist ein Gedanke, den ich sowohl in „Reich of the Black Sun“ als auch in „Bru­der­schaft der Glocke“ erörtere. Im Grunde zweifle ich weder die Roswell-Bruch­landung noch die MJ-12 Doku­mente von Cooper-Cant­wheel an. Ich nehme sie als gegeben, um einen aka­de­mi­schen Gedan­kengang durch­zu­spielen; soll heißen, eine alter­native Aus­legung des Absturzes und der Inhalte der Doku­mente selbst anzu­bieten. Viele Leute ver­stehen nicht ganz, worauf ich hinaus will, und inter­pre­tieren es daher falsch.

Kurz gesagt: Meine Methode ist, die in den Doku­menten ent­hal­tenen Belege anhand eines Ver­gleichs mit bekannten Geheim­pro­jekten der Nazis – wie etwa den Coanda-Effekt-Unter­tassen – zu unter­suchen und diese bekannten Tech­no­logien mit den in den Doku­menten beschrie­benen Tech­no­logien zu ver­gleichen. Über kurz oder lang zeigt sich, dass die Doku­mente keine Tech­no­logie beschreiben, die exo­tisch genug wäre, um außer­ir­di­schen Ursprungs zu sein; aller­dings beschreiben sie sehr wohl eine Tech­no­logie, die exo­tisch genug ist, dass sie von den Nazis stammen könnte.

Daher ver­weisen die Doku­mente auch immer wieder auf die „Paperclip“-Leute, die das abge­stürzte Flug­objekt unter­suchten. Meiner Ansicht nach wäre also das, was die Alarm­si­renen in den Köpfen der ame­ri­ka­ni­schen Militärs wirklich zum Schrillen gebracht hat, der Absturz einer Nazi-Erfindung, denn das hätte bedeutet, dass der bereits „besiegte“ Gegner noch am Leben war und seine Pro­jekte irgendwo da draußen wei­ter­führte. Nach dieser Aus­legung wäre die „ET-Kom­po­nente“ – zumindest was Roswell angeht – nichts weiter als eine aller­letzte Schicht der Des­in­for­mation gewesen, eine letzte „uner­gründ­liche Ver­tu­schungs­ge­schichte“, um die exo­tische, aber dennoch durch und durch ter­res­tri­schen Nazi-Ursprung dessen zu über­spielen, was man da geborgen hatte.

AAG: Wissen Sie, ich glaube, dass „Dr. Seltsam“ bereits deutlich gezeigt hat, dass Ex-Nazi-Wis­sen­schaftler ihre eigenen Ziele hatten, und dass es einige unge­ahnte Folgen hatte, sie in unserer Regierung arbeiten zu lassen. In Kubricks Film nennt Seltsam den ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­denten zweimal ver­se­hentlich „Mein Führer“ … was andeutet, dass solche Wis­sen­schaftler ihre eigenen Ziele ver­folgten – unge­achtet der Regierung, für die sie arbei­teten. Wie denken Sie darüber?

Farrell: Ich glaube, das habe ich mit meinen Spe­ku­la­tionen über Kecksburg und Roswell schon zum Teil beant­wortet. Aber um das noch ein wenig aus­zu­weiten: Paperclip war nur die Spitze des Eis­bergs, was das Ein­dringen der Nazis in ver­schiedene Abtei­lungen der ame­ri­ka­ni­schen Regierung nach dem Krieg angeht. Wir müssen uns ins Gedächtnis rufen, dass lange bevor Prä­sident Truman den National Security Act 1947, aus dem die CIA und die NSA her­vor­gingen, auch nur unter­zeichnet hatte, deren ziviler Cha­rakter und ihre Charta bereits schwer in Mit­lei­den­schaft gezogen worden war.

Der Vor­gänger der CIA nämlich – das OSS – hatte General Gehlens „Fremde Heere Ost“, den Geheim­dienst der Wehr­macht an der Ost­front innerhalb der Sowjet­union und Ost­europa, mit allem Drum und Dran über­nommen. Von einem gewissen Stand­punkt aus betrachtet, war somit fast die gesamte CIA-Abteilung für „Sowje­t­ope­ra­tionen und ‑Ana­lysen“ mit Nazis besetzt, die wei­terhin unter Gehlens direkter Kon­trolle standen. Und der Ame­ri­kaner, der unserem Land diesen wun­der­vollen „Dienst“ erwies, war niemand anderes als der Abtei­lungschef des OSS Zürich, Allen Dulles. Ich über­lasse es an dieser Stelle Ihren Lesern, selbst die wei­teren Schluss­fol­ge­rungen zu ziehen, denn die sind haarsträubend …

AAG: Vor diesem Interview haben wir ein wenig über Geheim­waffen aus dem Zweiten Welt­krieg gesprochen, und es fielen immer wieder Ver­weise auf W. A. Har­binsons Buch­reihe „Projekt Saucer“ – besonders auf seinen fik­tio­nalen Roman „Genesis“, in dem er mutmaßt, dass die welt­weite Welle von UFO-Sich­tungen, die 1947 begann, eigentlich auf Nazi-Tech­no­logien zurück­zu­führen sein könnte, die Ende des Krieges ent­wi­ckelt wurden. Wie passt das in Ihre Spe­ku­la­tionen über den Ursprung von Majestic 12?

Farrell: Nun, das passt ganz gut. Über­haupt über­rascht mich immer wieder, dass so viele Roman­au­toren bei dieser Frage den eher fak­ten­ori­en­tierten For­schern scheinbar weit voraus sind. Zum Bei­spiel schrieb der berühmte Roman­autor Dean Koontz schon Jahre vor der Ver­öf­fent­li­chung von Wit­kowskis For­schung, ja sogar noch vor der deut­schen Wie­der­ver­ei­nigung selbst, ein Buch mit dem Titel „Schutz­engel“.

Darin geht es um eine deutsche Geheim­waffe, mit der man „durch die Zeit reisen“ kann. Obwohl das eher außer­ge­wöhnlich und phan­tas­tisch klingt, lässt einen doch Koontz‘ Beschreibung der fik­tio­nalen Zeit­ma­schine stutzen, denn er spricht von einem rotie­renden Zylinder, der riesige Mengen an Elek­tri­zität ver­wendet, was zu einigen extremen elek­tro­sta­ti­schen Schau­spielen und Effekten führt. Ich für meinen Teil finde das ein wenig zu zufällig, dass es Zufall sein könnte … Woher konnte Koontz das wissen oder sich ausdenken?

Har­binsons Reihe „Projekt Saucer“ ist, wie Sie schon sagten, ein wei­terer ein­schlä­giger Fall. Was ich aber bei seinen Romanen besonders inter­essant finde ist, dass es darin keine wirk­lichen Par­al­lelen zur Glocke gibt, obwohl sich jede Menge Par­al­lelen zum Coanda-Effekt und den Geräten Schau­bergers finden lassen. Aber Har­binson ist genau des­wegen inter­essant, weil er in seinen Büchern davon ausgeht, dass diese Art von For­schung von unab­hän­gigen Nazi­gruppen nach dem Krieg wei­ter­ge­führt wurde. Und dann wäre da noch Martin Caidins Roman „The Men­delov Con­spiracy“, in dem wieder einmal eine unab­hängige Gruppe mehr oder minder ver­schro­bener Wis­sen­schaftler ihrer eigenen unab­hän­gigen Ent­wicklung von Unter­tassen nachgeht.

Hier aber ist der ent­schei­dende Punkt: Der einzige wirklich hand­feste Beleg, den wir haben, weist eher auf eine Fort­setzung der For­schung und Ent­wicklung nach dem Krieg seitens der Nazis hin, und nicht auf irgendeine andere Grup­pierung. Nochmals, dieser Beleg besteht aus:

(1) dem Ver­schwinden der Glocke, ihrer Doku­men­tation und General Kammlers;

(2) dem Errichten einer Plas­ma­for­schungs­ein­richtung in der Provinz Bari­loche in Argen­tinien durch General Peron, also einer Ein­richtung, die extra für dessen Nazi-Wis­sen­schaftler gebaut wurde; ein solches Labor würde sich mit der Art von Physik und Inge­nieurs­kunst, die die Glocke ver­körpert, decken;

(3) dem Ver­schwinden von General Kammler und der Glocke in einer rie­sigen sechs­mo­to­rigen Junkers 390, einem Schwer­last­trans­port­flugzeug, das ohne Zwi­schen­landung von Deutschland nach Argen­tinien fliegen konnte;

(4) Geoffrey Brooks‘ Belegen, die angeblich auf der Unter­su­chung geheimer argen­ti­ni­scher Regie­rungs­do­ku­mente beruhen, dass Kammler und die Glocke tat­sächlich in Argen­tinien gelandet waren; und schließlich, aber sicher nicht weniger wichtig,

(5) dem wahr­schein­lichen Abtauchen des Finanz­genies der Nazis, Martin Bormann, de facto und aller Wahr­schein­lichkeit nach der Anführer jeg­licher „Nazi-Inter­na­tio­nalen“ nach dem Krieg, nach Süd­amerika, wie die Nach­for­schungen von Ladislas Farago („Aftermath“) und anderen gezeigt haben; sowie die tiefe finan­zielle Ver­qui­ckung Bor­manns und der „Nazi-Inter­na­tio­nalen“ mit Firmen und Ver­bre­cher­syn­di­katen. Und damit hätten wir die Geldquelle.

Daher bin ich über­zeugt, dass, wenn es eine unab­hängig koor­di­nierte und kon­trol­lierte Fort­setzung der Ent­wicklung der Nazi-Geheim­pro­jekte aus Kriegs­tagen gegeben hat, diese nicht nur in völlig unab­hän­gigen Geheim­pro­jekten stattfand, sondern auch „innerhalb“ von Geheim­pro­jekten anderer Nationen, indem die eigenen, seg­men­tierten Sicher­heits­me­cha­nismen dieser Nationen gegen sie selbst ver­wendet wurden, um die eigenen Geheim­ak­ti­vi­täten zu ver­schleiern. Wenn man einmal darüber nach­denkt, wäre das alles gar nicht so schwer durch­zu­führen und würde sogar eine weitere Geld­quelle eröffnen.

AAG: Inter­es­san­ter­weise spe­ku­liert Har­binson in einem spä­teren Roman, „Inception“, dass Geheim­waffen und fort­schritt­liche Antriebs­tech­no­logien schon Jahr­zehnte vor dem Krieg exis­tierten und dass Deutschland während des Krieges nur bereits bestehende Tech­no­logien wei­ter­ent­wi­ckelte, weil der Boden dafür schon bereitet war. Glauben Sie, da ist etwas Wahres dran?

Farrell: Ja, davon bin ich über­zeugt, und ich liefere sogar Belege dafür, dass das Glo­cken­projekt aus den Geheim­for­schungen der Wei­marer Republik her­vorging, die auch damals schon Walther Gerlach unter­standen. Wie Lt. Col. Tom Bearden stets betont hat, war eine der rich­tungs­wei­senden Arbeiten zum Thema „skalare“ Physik der Artikel „On partial dif­fe­rential equa­tions of mathe­ma­tical physics“ von dem bekannten Phy­siker E. T. Whit­taker, eine Arbeit, die ich mehrfach gelesen habe. Sie ist genauso atem­be­raubend, wie Bearden sie beschreibt. Was er aber meiner Meinung nach über­sieht, ist die Bedeut­samkeit des Ortes, an dem sie ver­öf­fent­licht wurde: Sie wurde in Mathe­ma­tische Annalen in Deutschland veröffentlicht.

Wir haben also ein sehr frucht­bares kon­zep­tio­nelles und sozio­wis­sen­schaft­liches Klima in Deutschland, mit Figuren wie Gerlach, Thirring (der eigentlich Öster­reicher war), Ein­stein, Hil­genberg, Krafft und so weiter, die sich gewisse Expe­ri­mente – oder auch gewisse Ten­sor­aus­drücke in Ein­steins Version der ein­heit­lichen Feld­theorie aus den späten 1920er und frühen 1930er Jahren – ansahen und daraus schlossen, dass lokal erzeugbare Belas­tungen der Raumzeit – eine Art „Hyper­re­la­ti­vität“ – anhand von bestimmten elek­tro­ma­gne­ti­schen und Plas­ma­phä­no­menen möglich seien.

Besonders bei Hil­genberg finden wir eine voll­ständig aus­ge­ar­beitete Wir­bel­theorie des Mediums, die als Alter­native zur rela­ti­vis­ti­schen Physik gelten kann, und somit für die Nazis von Interesse gewesen wäre. Und natürlich hätte Gerlach die intel­lek­tuelle Kapa­zität gehabt, Ein­steins ein­heit­liche Feld­theorie zu ver­packen, oder sie sogar zu erweitern, und sie dann den Nazis vorzuführen.

AAG: Was mich an diesen „Vor­kriegs­ge­heim­waffen“ ver­wundert ist, dass die ein­heit­liche Feld­theo­rie­for­schung mit der Kaluza-Klein Theorie von 1921 all­gemein bekannt wurde, die eine von Ein­steins eigenen inspi­rierten Ver­suchen war, die Schwer­kraft mit den anderen Kräften zu ver­einen. Wäre es zu weit her­geholt, sich Mili­tär­wis­sen­schaftler vor­zu­stellen, die während des Krieges ver­suchen, ange­wandte Phy­sik­pro­jekte mit den Aus­wir­kungen durch­zu­führen, wie sie im Glo­cken­ex­pe­riment beschrieben werden?

Farrell: Aber nein, ganz und gar nicht. Um genau zu sein, gab es nicht nur Kaluza-Klein, sondern auch noch Vaclac Hlavatys sechs­di­men­sionale Erwei­terung dazu – wenn ich mich richtig ent­sinne, waren es sechs Dimen­sionen. Jemand wie Gerlach hätte diese Theorien mit Sicherheit erweitern können und darüber hinaus noch Teslas Arbeit zu Lon­gi­tu­di­nal­wellen ein­zu­ordnen gewusst, ganz zu schweigen von der enormen Trag­weite von Whit­takers Abhandlung. Und sein Schüler war natürlich Hilgenberg.

AAG: Ich weiß, dass Sie ein tief­gläu­biger Mensch sind und einen Dok­tor­titel in Patristik haben – der Lehre des frühen Chris­tentums vor dem achten Jahr­hundert. Fällt es Ihnen als jemand mit einem tief ver­wur­zelten und gefes­tigten Glauben schwer, über Themen zu schreiben, die sich um die Art von Übel drehen, für das die Nazis standen?

Farrell: Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich gewis­ser­maßen mora­lisch ver­pflichtet, darüber zu schreiben und die Men­schen vor den unan­ge­neh­meren Impli­ka­tionen solcher Tech­no­logien zu warnen. Ande­rer­seits bin ich auch kein Tech­nik­feind und glaube nicht, dass solche Tech­no­logien unter­drückt werden können oder sollten. Aber dadurch ver­stehe ich auch die mög­lichen ethisch ver­nünf­tigen Gründe, warum ver­schiedene Eliten solche Tech­no­logien zurück­halten wollen würden.

Denn diese könnten, wie ich bereits erwähnte, durchaus einen Wett­rüs­tungs­alb­traum los­treten, bei dem es um Waf­fen­systeme geht, die weitaus gefähr­licher sind als Was­ser­stoff­bomben, und die aus einem gewissen Blick­winkel auch viel ein­facher zu ent­werfen und zu bauen sind. Jede Art von Physik, die auf solchen Belas­tungen im Medium, oder der ört­lichen Raum­zeit­krümmung beruht, ob man sie nun Tor­si­ons­physik, Ska­lar­physik, Quan­ten­po­ten­ti­al­physik oder wie auch immer nennt, besitzt das Potential für Waffen von schreck­licher Zer­stö­rungs­kraft. Ich ver­suche den Men­schen mit­zu­teilen, dass diese Physik zusätzlich zu den vielen posi­tiven Nut­zungs­mög­lich­keiten – Nut­zungs­mög­lich­keiten, über die viele andere schon geschrieben haben – auch einige durchaus erschre­ckende Anwen­dungs­mög­lich­keiten mit sich bringt; und um mit ihnen umgehen zu können, sollten wir einen gewissen Grad an spi­ri­tu­eller Auf­ge­klärtheit und Reife besitzen.

Das ist so ähnlich wie Ein­steins Akti­vismus in seinem spä­teren Lebens­ab­schnitt, denn er hatte auch reli­giöse und phi­lo­so­phische Wurzeln, die ihm wie­derum ein­zig­artige Blick­winkel auf die ethi­schen Pro­bleme der modernen Physik gaben.

AAG: Ist es möglich, dass die Fas­zi­nation der Öffent­lichkeit für die Geheim­waffen der Nazis eine Art Ver­drän­gungs­me­cha­nismus ist, damit wir uns nicht emo­tional mit den Gräueln des Krieges befassen müssen? Ganz sicher ver­kör­perte der Zweite Welt­krieg eine Ver­derbtheit ganz neuer Grö­ßen­ordnung und ich frage mich, ob nicht ein Teil der Mytho­logie über die Geheim­waffen dazu dient, die kalte, harte Rea­lität der Ver­brechen, die während dieser Zeit pas­siert sind, zu ver­gessen. Ist es für uns ange­nehmer, an Wis­sen­schaftler in weißen Kitteln zu denken, die UFOs bauen, anstatt an Gruppen von hun­gernden Gefan­genen, die in Kon­zen­tra­ti­ons­lagern zusam­men­ge­pfercht sind und in solchen Massen abge­schlachtet werden, dass man sie nicht mehr zählen kann?

Farrell: Ich kann mir schon vor­stellen, dass einige Men­schen so denken und es aus dieser Moti­vation heraus tun, aber wenn das der Fall ist, dann sind sie eklatant des­in­for­miert. Denn wie ich in beiden Büchern, vor allem aber in „Reich of the Black Sun“, auf­zeige, konnten die Nazis die Unmengen an Arbeits­kraft, die sie für ihr Atom­bom­ben­pro­gramm und andere Geheim­waffen benö­tigten, nur durch die Zwangs­arbeit in den Kon­zen­tra­ti­ons­lagern auf­bringen, die natürlich leider ein Ver­brauchsgut war.

Eine Wahrheit, der wir uns zwei­felsohne stellen müssen, ist, dass sämt­liche Geheim­waffen der Nazis ein­schließlich der Glocke, und nicht nur ihre Raketen, mit rie­sigen und unab­schätz­baren Mengen an mensch­lichem Leid und Elend erkauft wurden. Darum war es auch so leicht, ihr Atom­bom­ben­projekt als eine unfähige, toll­pat­schige und geizig finan­zierte Bemühung hin­zu­stellen, obwohl das Gegenteil davon wahr ist.

Hier endet das Gespräch mit einem Verweis auf Joseph Far­rells eng­lische Buch­ver­öf­fent­li­chungen. Seine Werke „Die Bru­der­schaft der Glocke“ und „Der Todes­stern Gizeh“ sind auf Deutsch erschienen.

Dr. Joseph P. Farrell hält einen Dok­tor­titel in Patristik der Oxford Uni­versity. Seine aka­de­mische Aus­bildung nutzt er, um scharfe Ana­lysen und gezielte Spe­ku­la­tionen über die ver­bor­genen Aspekte der Welt­ge­schichte und des poli­ti­schen Geschehens anzustellen.

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Dieser Beitrag erschien zuerst hier: anti-matrix.com