Nach TV-Zwangs­abgabe nun auch zwangs­fi­nan­zierte Presse geplant

Die Auf­lagen der Tages­zei­tungen gehen seit Jahren zurück. Die Ampel-Koalition will daher nun die Ver­lags­häuser sub­ven­tio­nieren. Am 16. November soll der Haus­halts­aus­schuss des Bun­des­tages über eine „Zustell­för­derung“ ent­scheiden. Ein ähn­licher Plan war bereits vor drei Jahren gefasst worden, von der Großen Koalition aber wegen des großen Pro­tests nicht umge­setzt. Peter Boeh­ringer kommentiert.

Nach dem zwangs­fi­nan­zierten öffentlich-recht­lichen Rundfunk soll nun das zwangs­fi­nan­zierte Zei­tungs­wesen kommen. Ampel und Union wollen nun tat­sächlich in die Sub­ven­tio­nierung der pri­vaten Zei­tungs­ver­leger mit Steu­ergeld ein­steigen. Die Hin­ter­gründe liegen auf der Hand:

Gleich­schaltung auch finanziell

Main­stream-Zei­tungen und Alt­par­teien sitzen quasi im selben Boot, denn die Leser bzw. die Wähler laufen ihnen davon. Die Not scheint inzwi­schen so groß zu sein, dass fast jedes Mittel recht ist – auch die Bezahlung von Medi­en­häusern, deren Haupt­aufgabe ja gerade darin bestünde, unab­hängig über die Regie­rungs­arbeit zu berichten.

Bereits heute sind die wenigsten großen Tages­zei­tungen aus­rei­chend kri­tisch gegenüber der Regie­rungs­po­litik. Viele befinden sich aus regu­la­to­ri­schen und finan­zi­ellen Gründen (Anzeigen von staat­lichen Stellen) bereits in einer unhei­ligen Allianz mit der Regierung und ver­breiten die Regie­rungs­meinung in vor­aus­ei­lendem Gehorsam oft unge­filtert und ungeprüft.

Freie Presse in freiem Land

Wenn die Medi­en­häuser sogar noch ganz direkt und offen finan­ziell vom Staat abhängig gemacht werden, wird jeder Rest von unab­hän­giger Bericht­erstattung end­gültig verschwinden.

Ein freies Land braucht eine freie Presse, bei der nicht einmal der Ver­dacht staat­licher Ein­fluss­nahme vor­liegt, denn nur so kann der Bürger den Pres­se­mel­dungen wirklich ver­trauen. Staat­liche Zuwen­dungen an die Zei­tungs­ver­leger passen da nicht ins Bild.


Erst­ver­öf­fent­li­chung auf dem Blog von David Berger www.philosophia-perennis.com