Jetzt muss man Raketen von Elon Musk mieten — Peinlich: EU-eigene Rake­ten­for­schung floppt

Die EU-eigene Rake­ten­for­schung kommt nicht wirklich voran. Die Pläne, Satel­liten von einem Raum­bahnhof bei Kiruna in Nord­schweden ins All zu schießen, kommen sehr viel lang­samer voran als erhofft. Nun muss die EU die Dienste von SpaceX anmieten; der Eigen­tümer dort heißt Elon Musk.

Nach ihrer Drohung, X (ehemals Twitter) in ganz Europa abzu­schalten, ist die EU-Kom­mission nun gezwungen, sich an Musks anderes X‑Unternehmen, SpaceX, zu wenden, um seine Satel­liten ins All zu bringen, schreibt The European Con­ser­vativeDie Ankün­digung ist demü­tigend für den EU-Rake­ten­for­schungschef Thierry Breton, der in seiner Eigen­schaft als EU-Kom­missar für den Bin­nen­markt kürzlich damit gedroht hatte, Twitter als Reaktion auf den Kauf der Plattform durch Elon Musk in der gesamten EU zu schließen: »Der Vogel fliegt nach unseren Regeln«, schrieb Breton letztes Jahr groß­spurig in einem dro­henden Kommentar.

Doch nun werden es die Welt­raum­ra­keten der EU sein, die künftig nach den Regeln von Elon Musk fliegen. Quellen zufolge wird die EU dem Unter­nehmen von Musk im nächsten Jahr 180 Mil­lionen Euro für zwei Raum­mis­sionen zahlen – eine im April und eine im Juli. Der Schritt erfolgt aus Ver­zweiflung seitens der Kom­mission nach Rück­schlägen bei der Ent­wicklung von zwei EU-finan­zierten Satel­li­ten­start­sta­tionen in Norrland und im fran­zö­si­schen Vernon, die durch Ver­zö­ge­rungen und For­de­rungen der Gewerk­schaften beein­trächtigt wurden.

Die Idee war ansonsten, dass die schwe­dische Ope­ration die Grundlage für ein »euro­päi­sches Raum­fahrt­pro­gramm« bilden würde, das der Zeitung zufolge jedoch derzeit nur sehr langsam vor­an­schreitet. Geplant ist unter anderem der Start der Ariane 6, einer enorm teuren kom­menden, von der ESA ent­wi­ckelten Rakete, die unter anderem von der Station Kiruna aus gestartet werden kann. »Wir müssen nächstes Jahr vier Satel­liten starten«, ver­sprach Bin­nen­markt­kom­missar Thierry Breton am 6. November und fügte hinzu: »Da die Ariane 6 jedoch immer noch nicht ver­fügbar sein wird, habe ich einen Vor­schlag der Euro­päi­schen Welt­raum­or­ga­ni­sation ange­nommen, SpaceX zu engagieren.«

Dass Elon Musk die Satel­li­ten­starts der EU über­nehmen darf, wurde nach einem Treffen zwi­schen den Finanz­mi­nistern Ita­liens, Frank­reichs und Deutsch­lands sowie mit der Euro­päi­schen Welt­raum­or­ga­ni­sation (ESA) in Sevilla, Spanien, klar, bei dem sich die Par­teien zu Dis­kus­sionen trafen Das Problem der feh­lenden euro­päi­schen Optionen für mehr Satel­liten im Orbit ist, dass nur Frank­reich über viele Jahre eine wichtige Rolle im euro­päi­schen Raum­fahrt­pro­gramm gespielt hatte, um Pro­gramme der ESA vor­an­zu­treiben, die einer EU-Insti­tution angehörten. 


Quelle: freiewelt.net