Der Duft von Krieg liegt in der Luft – NATO schickt US-Sol­daten an die Rus­sische Grenze – und die Wehr­pflicht kommt zurück

Die bri­tische Daily Mail hat eine Bombe gezündet. Man liest nur hier nichts davon, denn das könnte die Leute beun­ru­higen. Und jetzt kommt ja auch die Euro­pawahl und der deutsche Michel soll selig wei­ter­schlafen, bevor er in einer neuen, schreck­lichen Welt auf­wacht. Die Daily Mail hat Wind von dem Plan bekommen, dass die NATO US Truppen an die vor­derste Front, also direkt an die rus­sische Grenze verlegt werden sollen. Der Grund: Man fürchte, dass Russland einen Überfall auf Europa plant.

Truppen „schnell und unbü­ro­kra­tisch“ in Richtung Russland verlegen

Die Daily Mail berichtet, dass neue „Land­kor­ridore“ ein­ge­richtet werden müssen, damit Sol­daten nicht durch lokale büro­kra­tische Hürden aus­ge­bremst werden. Die NATO-Truppen sollen sofort ein­greifen können, natürlich nur, FALLS Putin mit seine Armeen in der Ukraine weiter nach Westen vor­rückt. Man rechne auch mit der Mög­lichkeit von Bom­bar­de­ments durch die Russen. Daher soll es auch Kor­ridore durch Italien, Grie­chenland und der Türkei zum Balkan hin geben, eben­falls wäre ein Weg über Skan­di­navien eine Mög­lichkeit, an die nord­west­liche Grenze Russ­lands zu gelangen. Das will der bri­tische „Tele­graph“ von NATO-Offi­zi­ellen erfahren haben. Damit kann die NATO auch da ein­greifen, FALLS Russland einen Boden­krieg nach Europa tragen will.

Der Weg über die Türkei könnte mit Kom­pli­ka­tionen behaftet sein, denn der alte Fuchs Erdogan hat gerade klar gemacht, dass die Türkei noch dieses Jahr Mit­glied der BRICS Staaten werden wird. Das berichtet der Kanal BRICS News und Globe Eyes News:

 

 

 

Damit wäre die Türkei sicher nicht mehr Auf­marsch­gebiet für die Ame­ri­kaner und der Bos­porus keine freie Durch­fahrt mehr für NATO-Schiffe, um an den weichen Unter­bauch Russ­lands zu gelangen. Prä­sident Erdogan wird sicher über die Ent­wicklung der Lage infor­miert sein und wenig Lust ver­spüren, sein Land zum Kriegs­schau­platz der Ame­ri­kaner machen zu lassen. Er wird sich aber auch nicht ein­deutig an die Seite Russ­lands stellen. Die BRICS sind ja kein ver­pflich­tendes Mili­tär­bündnis, daher kann er sich höflich distan­ziert her­aus­halten und viel­leicht noch aus der Lage für die Türkei Vor­teile aus dieser Situation herausschlagen.

Die Ukraine bricht zusammen. Das können die USA nicht hinnehmen

Wir alle wissen mitt­ler­weile aus vielen mili­tä­ri­schen Krisen und Kriegen der Ame­ri­kaner, dass sie  sich immer vor­sorglich nach vorne aktiv ver­tei­digen – um es einmal so zu for­mu­lieren. Oder aber sich ver­pflichtet fühlen, anderen zur Hilfe zu eilen, auch wenn die gar nicht nach Hilfe rufen. Das heißt dann „RtP“: Respon­si­bility to Protect – die Ver­ant­wortung, zu schützen.

Die Daily Mail schreibt besorgt, dass die Span­nungen in den ver­gan­genen Wochen stärker geworden sind. Prä­sident Putin habe ganz offen davon gesprochen, dass ein „full-scale Third World War“ – also ein voll­um­fäng­licher Dritter Welt­krieg mit „fatalen Kon­se­quenzen“ möglich werde, falls die NATO ihre Waffen auf rus­si­schem Boden ein­setze. Der rus­sische Prä­sident ist sich im Klaren darüber, dass die US-NATO dann nicht mehr anders kann, als das Waf­fen­ar­senal einzusetzen.

Durch die Blume gibt die Daily Mail das auch zu. Die Ukraine ist kurz davor, eine ver­hee­rende Nie­derlage zu erleiden und die Kapi­tu­lation rückt in greifbare Nähe. Die noch übrig­ge­blie­benen Männer in der Ukraine werden von der Straße gewaltsam ein­ge­sammelt vom Teenager bis zum älteren Opa, drei Tage „aus­ge­bildet“ und sofort an die Front gekarrt, wo sie meist nur wenige Stunden über­leben. Die Truppe meutert, die Männer ver­stecken sich. Doch die USA würden weltweit ihr Gesicht ver­lieren, wenn sie nicht als Sieger aus dem Kampf her­vorgeht, weil die Ukraine zusam­men­bricht und dann Russland als Sieger dasteht. Das wäre das Ende des Welt­macht-Nummer-Eins-Status der USA. Das geht nicht.

Die NATO steuert sehenden Auges auf den Dritten Welt­krieg zu

Also hat Washington eine Ansage an die west­lichen Ver­bün­deten gemacht, dass sie gefäl­ligst ihre Kriegs­be­reit­schaft hoch­fahren müssen, die Durch­reise der Ame­ri­ka­ni­schen Truppen ohne jede Ein­wände zu dulden und die US-Truppen auf jede erdenk­liche Weise zu unter­stützen haben. Das schließt selbst­ver­ständlich ein, dass die Euro­päi­schen Regie­rungen Rekord­summen in ihre Ver­tei­digung stecken und ihre Sol­daten den Ame­ri­kanern zur Ver­fügung stellen und sie in das rus­sische Grenz­gebiet schicken. Das klingt in der Daily Mail so:

„Ukraine’s challenge in repelling the Russian invasion has moved European leaders to take a harder stance on Moscow as the war rages on into its third year, some now threa­tening to send troops east and making record invest­ments into defence.“

Genauer über­setzt: Da die Abwehr der rus­si­schen Invasion eine (zu große) Her­aus­for­derung für die Ukraine ist, bewegte das die euro­päi­schen Führer, eine härtere Haltung Moskau gegenüber ein­zu­nehmen, da der Krieg schon im dritten Jahr tobt. Einige von ihnen (den euro­päi­schen Führern) drohen nun, Truppen nach Osten zu senden und Rekord­in­ves­ti­tionen in die Ver­tei­digung zu stecken.

Es sollen laut einer Meldung auf Twitter 300.000 Sol­daten zur die Ver­tei­digung Europas in Richtung rus­sische Grenze verlegt werden. Die Truppen werden in Rot­terdam ankommen und bewegen sich dann auf vor­be­rei­teten Routen, um einen mög­lichen rus­sische Angriff abzu­wehren. Dieser Tweet ver­öf­fent­licht eine Karte, die zeigt, welche Länder mit ein­be­zogen sind und welche Kor­ridore man nutzen will:

 

 

Gene­ral­leutnant Alex­ander Soll­frank wird hier in dem Tweet zitiert, dass große, logis­tische Struk­turen, wie man sie noch aus Afgha­nistan und dem Irak kennt, nicht mehr möglich sind, weil sie sie schon sehr früh ange­griffen und zer­stört werden würden, sobald eine Kon­flikt­si­tuation ent­steht. Daher plane man Kor­ridore zu nutzen, die über die Häfen in den Nie­der­landen, Italien, Grie­chenland, der Türkei und Nor­wegen führen, als auch die deutsch-pol­ni­schen Eisen­bahn­ver­bin­dungen. Sollte die Route durch Mit­tel­europa gefährdet sein, könnten alli­ierte Truppen über Italien nach Slo­wenien und auf den Balkan vor­stoßen und dabei die Alpen und die Schweiz umgehen.

Dritter Welt­krieg in zwei, drei Jahren? — Deutschland muss kriegs­tüchtig werden?

„With escalating war­nings of a Russian assault, this stra­tegic move ensures rapid military rein­forcement to defend any threa­tened NATO territory.“

Über­setzung:  Da die War­nungen vor einem rus­si­schen Angriff immer drin­gender werden, stellt dieser stra­te­gische (Schach-)zug eine schnelle mili­tä­rische Ver­stärkung sicher, um dass bedrohte NATO-Ter­ri­torium zu verteidigen.

Die Daily Mail schreibt weiter, dass den Plänen zufolge die US-Sol­daten in einem von fünf Häfen in Europa landen sollen, von denen vier Zugang zur ukrai­ni­schen West­grenze bieten und ein fünfter über Finnland die rus­sische Grenze erreicht.

Man geht davon aus, dass Europa nur noch etwa zwei bis drei Jahre bleiben, bis „der Russe angreift“. Das erklärt auch, warum aus hei­terem Himmel plötzlich im deut­schen Politzirkus ein solches Gerangel um die Wie­der­ein­führung der Wehr­pflicht aus­ge­brochen ist. Hieß es vor etwas mehr als einer Woche, dass die Wehr­pflicht vom Tisch sei, fordert Ver­tei­di­gungs­mi­nister Boris Pis­torius: „Wir müssen bis 2029 kriegs­tüchtig sein“. Natürlich nur als Abschre­ckung, „damit es nicht zum Äußersten kommt.“ Jaja, der Frosch wird langsam gar gekocht.

Wir hätten es wissen müssen. Es ist — im Rück­blick betrachtet – eigentlich klar. Die Vorgänger:Innen des Ver­tei­di­gungs­mi­nisters Pis­torius waren farblos, ahnungslos, hilflos und Oma Lam­brecht brauchte die rit­terlich-hel­fende Hand ihrer Truppe, um unfallfrei aus einem Bun­des­wehr­flugzeug aus­zu­steigen. Aber sie lächelte immer freundlich, ist doch auch was. Und jetzt, plötzlich, ver­schwinden die ganzen „Harm­los­linge“ (wie Gerhard Wis­newski es so schön for­mu­liert) und ein Boris Pis­torius lässt sich mit Hel­den­blick foto­gra­fieren, aus dem Turm eines Leopard 2 A6 die Lage über­bli­ckend. An ihm sieht die Camou­flage zackig aus, vor ihm eine Schuss­waffe, das Helm­mi­krophon zwecks Befeh­ler­teilung vor dem Mund … so sehen Feld­herren aus.

Die Wehr­pflicht wird wieder ein­ge­führt – auch für Frauen

Herr Ver­tei­di­gungs­mi­nister ver­sucht es erst mit Flö­ten­tönen statt „spiel mir das Lied vom Tod“:  “Im Ernstfall brauchen wir wehr­hafte junge Frauen und Männer, die dieses Land ver­tei­digen können”, betonte Pis­torius. Deshalb halte er eine “neue Form des Wehr­dienstes” für erfor­derlich, die “nicht völlig frei von Pflichten” sein könne. Wie diese neue Form aus­sehen soll, will er nächste Woche vorstellen.

Die BILD berichtet über­rascht, dass zwei Spit­zen­po­li­tiker aus CDU und SPD meinen, dass eine Wehr­pflicht nur für junge Männer nicht mehr zeit­gemäß sei. Da müssten auch die Frauen mit ran. Es gibt bereits Frauen in der Bun­deswehr, die frei­willig Dienst leisten, doch das reicht eben nicht. Wie es aus­sieht, werden auch 18jährige, junge Frauen bald einen Mus­te­rungs­be­scheid bekommen. Das ist in Schweden schon länger so und soll auch in Dänemark ein­ge­führt werden.

Bei der gerade wieder auf­ge­nom­menen Wehr­pflicht-Debatte müsse es um neue Kon­zepte und einen gesamt­ge­sell­schaft­lichen Ansatz gehen, sagt die Wehr­be­auf­tragte Eva Högl. Da dürfe man eben auch nicht mehr nach Geschlechtern unter­scheiden. Tja, liebe Trans-Men­schen, da kommt ihr dann auch nicht davon.

Es wird inter­essant sein zuzu­sehen, wie Herr Minister Pis­torius das hin­be­kommen will. Die meisten Bun­des­wehr­ka­sernen sind abge­rissen oder Flücht­lings­heime oder sonst einem andere Zweck zuge­führt worden. Die Aus­stattung der Rekruten ist bejam­mern­swert, die meisten kaufen sich ordent­liches Zeug lieber selber. Die Bewaffnung reicht nicht mal für Wehr­übungen und Munition gibt es auch kaum. Der Fahr­zeugpark ist teil­weise so dünn, dass man sich das in den Stand­orten gegen­seitig für Übungen aus­leiht. Und unsere Leopard-Panzer werden gerade in der Ukraine  zerschossen.

Ich erinnere mich, wie groß­artig das Gefühl damals war, in den siebziger/achtziger Jahren. Freiheit, Leich­tigkeit, Rock’n Roll … und die Gewissheit: NIE WIEDER KRIEG!