Was wird von Angela Merkel bleiben? Der renommierte Finanzexperte Daniel Stelter hat eine verheerende Rechnung aufgemacht: Zuwanderung, Euro-Rettung, Energiewende und Investionsstau ruinierten das Land, schreibt er im „Cicero“. Die Kanzlerin hinterlasse den folgenden Generationen zusätzliche Belastungen von 3700 bis 4700 Milliarden Euro: „Selten wurde in Friedenszeiten so viel Wohlstand vernichtet wie von den Regierungen unter Angela Merkel.”
Der 54-Jährige überschreibt seinen Beitrag mit „Die Rechnung”. Tatsächlich ergibt sich aus den Zahlen eine gnadenlose Abrechnung mit dem Erbe der Kanzlerin, das sie eines Tages hinterlassen wird. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler arbeitete bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Seit 2003 leitete er dort das weltweite Geschäft für die Corporate Development Practice. Bis 2013 war er Mitglied des weltweiten Executive Committee des Unternehmens.
Die derzeitige gute Wirtschaftslage ist eine Scheinblüte, denn der Erfolg basiere auf dem schwachen Euro, den niedrigen Zinsen und einer „Angebotspalette, die besonders vom Aufschwung der Weltkonjunktur – maßgeblich getrieben von China – profitiert”. Dies werde aber nicht so bleiben: „Es ist absehbar, dass unsere Sonderkonjunktur ein schmerzhaftes Ende findet.” Dann kämen uns die Fehler der Merkel-Regierung teuer zu stehen.
In den zurückliegenden 13 Jahren habe Merkel zusätzliche Lasten geschaffen, die „geschätzt zwischen 3700 und 4700 Milliarden Euro“ liegen. Die langfristigen Kosten könnten sogar noch höher sein: „Diese Kosten kommen zusätzlich zu den Lasten, die sich aus der Alterung der Gesellschaft ohnehin ergeben und für die keine Regierung der letzten 40 Jahre vorgesorgt hat.”
Flüchtlingsjahr 2015 kostet 1500 Milliarden Euro
Allein die Zuwanderung des Jahres 2015 belaste das Sozialsystem mit 1500 Milliarden Euro, schreibt der Ökonom. Er bezieht sich dabei auf den GroKo-freundlichen Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen, der die „Gesamtkosten der Zuwanderung des Jahres 2015 über die kommenden Jahrzehnte auf fast 900 Milliarden Euro“ bezifferte. Aber: „Sollten sich die Nachkommen dieser Migranten nicht ähnlich gut in den Arbeitsmarkt integrieren wie der einheimische Nachwuchs, steigen die Kosten auf 1500 Milliarden.”
Merkels Energiewende verschlingt 1000 Milliarden Euro
Genauso ruinös für Deutschland war Merkels Energiewende nach dem Tsunami in Fukushima 2011. Aus Sorge, die Landtagswahl in Baden-Württemberg zu verlieren, stieg sie Hals über Kopf aus der Atomkraft aus. Dies habe seinen Preis, den der Verbraucher aufbringt: „Nirgendwo in Europa muss man so viel für Strom zahlen wie bei uns, immerhin doppelt so viel wie in Frankreich”, bilanziert Stelter. “Bis 2025 kostet die Energiewende in Deutschland pro Kopf 6300 Euro; die Folgekosten werden noch höher sein.” Hinzu kommen die Staatsausgaben für Subventionen von erneuerbaren Energien. Stelter schätzt die Kosten auf 500 bis 1000 Milliarden Euro.
Deutsche Sparer um 250 Milliarden Euro geschädigt
Der Schaden der von Merkel und ihrem damaligen Finanzminister Wolfgang Schäuble betriebenen Griechenland-Rettung sei für die Deutschen enorm: „Allein der Zinsverlust für die deutschen Sparer wird auf über 250 Milliarden geschätzt, nachdem man die Wirkung billigerer Kredite gegengerechnet hat”, schreibt Stelter. Hinzu kommt noch: „Rund 1000 Milliarden Euro gewähren wir als Kredite an die Krisenländer des Euro, mehr als 12.000 Euro pro Kopf der hier lebenden Bevölkerung.” Merkel führte uns hier ins Dilemma: Zerfalle der Euro, blieben deutsche Banken auf dem Geld sitzen. Bleibe der Euro bestehen, seien die Kredite wegen der niedrigen Zinsen praktisch wertlos. Stelter: „Je länger das Spiel weitergeht, desto größer werden die Kosten sein. 1000 Milliarden Euro zusätzliche Kosten dürften nicht zu hoch gegriffen sein.”
Schaden des Merkelschen Investitionsstaus: 250 Milliarden Euro
Milliarden Steuer-Euros werden in die Vollverpflegung von Zuwanderern investiert. Dafür werde andererseits am „falschen Ende“ gespart: Glasfaserausbau, Infrastruktur, Bundeswehr: „Der unmittelbare Schaden des Sparens am falschen Ende liegt bei mindestens 250 Milliarden. Vermutlich noch deutlich darüber, schließlich steigen die Kosten mit der Verzögerung”, schreibt er.
Geschönte Buchhaltung: Merkel versteckt Staatsverschuldung
Stelter wirft der Bundesregierung auch vor, bei der Buchhaltung zu schummeln. Denn in den Büchern müssten auch die Kosten für die zukünftigen Generationen aufgeführt werden. Doch die sogenannte „implizite oder versteckte Staatsverschuldung“ ignoriere Merkel: „Allein die jüngsten Reformen führen im Jahr 2045 zu geschätzten Mehrausgaben von rund 100 Milliarden Euro pro Jahr. Die gesamten impliziten, also nicht offen ausgewiesenen Schulden Deutschlands betragen je nach Schätzung mindestens 100 Prozent des BIP, ein Drittel davon dürften wir den Regierungen unter Merkel verdanken. Das wären rund 1000 Milliarden Euro.”
Ursprünglich veröffentlicht von Jouwatch