In München beispielsweise leben rund 150.000 Menschen, die weder über einen deutschen noch über einen Pass aus einem anderen EU-Land verfügen. Sie sind daher als Teilnehmer einer Kommunalwahl bislang ausgeschlossen. Der städtische „Münchner Migrationsrat“ will sich daher dafür einsetzen, dass auch sie bei den nächsten Kommunalwahlen abstimmen können.
Da sie jedoch das Gesetz als breites Buntstadt-Bündnis nicht allein ändern können, soll dies (vorerst) „nur“ symbolisch geschehen. Für ein Kommunalrecht für alle setzen sich vor allem auch die Grünen ein. Die Grünen sind nicht nur in München mittlerweile stärkste Kraft, sondern auch auf Bundesebene laut „Umfragen“ wohl inzwischen an der Spitze, da die Union in CDU und CSU aufgespalten ist. Ferner ist die Merkel-CDU ohnehin nicht von den Grünen zu unterscheiden. Dazu kommt, dass beispielsweise in Schweden ohnehin längst Ausländer mit abstimmen können, was vor allem von Menschenrechtlern gelobt wird. Und in Schweden stimmt man nicht nur kommunal mit Ausländern ab, sondern auch bei „nationalen“ gesamtschwedischen Wahlen. Im Klartext: Eine Grenzöffnung im Wahlrecht in Buntland kann schneller kommen, als manchem lieb ist. Manche sehen Buntland dennoch in einer Vorreiterrolle.
Allerdings ist das Wahlrecht für alle ohnehin eine bunte Mogelpackung. So sollen Jugendliche, Kinder und Babys nicht abstimmen dürfen. Das liegt auch daran, dass die Familie Feindbild der Bunten ist. Bevor also ein heimisches Kind abstimmen kann, muss also erstmal der am 1.1. Geborene aus der ganzen Welt abstimmen dürfen. Und Kinderrechte sind halt nur auf dem Papier Menschenrechte. Denn Jugendliche gelten bis heute noch als beschränkt geschäftsfähig oder sogar geschäftsunfähig. Auch Tiere und Insekten wie Biene Maja und Willi sind vom Wahlrecht ausgeschlossen. Hier immerhin nicht nur heimische Tiere, sondern alle. Offenbar sehen viele Bunte Tiere noch als „Sachen“ an und nicht als gleichberechtigtes Lebewesen, die auch politische Forderung haben. Wau, wie rückschrittlich wir doch in Sachen “Bunt” sind und das im 21. Jahrhundert.