Bei ihrer wöchentlichen Pressekonferenz hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums wieder die Unterstützung von islamistischen Terrorgruppen in Syrien angesprochen. Dazu ist nämlich in Holland ein Gerichtsurteil gefallen, das bestätigt, dass die niederländische Regierung Terroristen unterstützt hat. Darüber hat das russische Außenministerium schon mehrfach berichtet.
(Von Thomas Röper)
Nur gut, dass die deutschen Medien den deutschen Leser nicht mit Meldungen darüber verstören, oder haben Sie davon gehört? Ich habe die offizielle Erklärung Russlands übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Ich möchte nun schon zum dritten Mal in den letzten Monaten ein Thema ansprechen, das seine Relevanz nicht verliert: Die Unterstützung für Terroristen in Syrien durch die Regierung der Niederlande mit sogenannter „nicht tödlicher Hilfe“.
Die Behauptung der niederländischen Regierung, dass die in den Jahren 2013 bis 2017 gelieferte Hilfe, darunter Pickups, Satellitentelefone und vieles mehr, ausschließlich für die Kräfte der „gemäßigten syrischen Opposition“ bestimmt gewesen wären, und wenn sie doch in die Hände von Terroristen gefallen sind, sei dies nur „durch Missverständnisse“ erfolgt, ist widerlegt. Und zwar nicht nur im Rahmen journalistischer Ermittlungen, sondern durch eine richterliche Entscheidung, die nach Anhörungen in Rotterdam gefallen ist.
So wurde die Gruppe „Ahrar al-Sham“ offiziell als Terrororganisation eingestuft. Aber wie wir uns alle erinnern, hat der Außenminister der Niederlande, Blok, noch vor wenigen Wochen seinen eigenen Parlamentariern versichert, dass sie zu den „gemäßigten“ Kräften gehört, weil „Ahrar al-Sham“ angeblich in den „Listen der terroristischen Organisationen der EU und der UNO“ nicht gelistet ist.
Wir haben die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft immer wieder auf den übermäßigen Enthusiasmus bestimmter westlicher Länder gelenkt, die sich an verabscheuungswürdigen Projekten beteiligt haben, wie etwa die Bereitstellung von „nicht tödlicher Hilfe“ für Organisationen, die in Wahrheit Terrororganisationen sind. Wir werden mit Interesse verfolgen, welche neuen Ausreden man dort für die, gelinde gesagt, nicht gut durchdachten Aktionen von Vertretern der niederländischen Regierung, einschließlich der Vertreter des Außenministeriums dieses Staates, finden wird.
Ende der Übersetzung
Wenn Sie sich dafür interessieren, wie Russland auf die Fragen der internationalen Politik blickt, dann sollten Sie sich die Beschreibung meines Buches ansehen, in dem ich Putin direkt und ungekürzt in langen Zitaten zu Wort kommen lasse. Dort nimmt der Syrien-Krieg viel Raum ein und Putin erzählt sehr ausfürhlich über die russische Sicht der Dinge und man findet dort viele Details und Fakten, mit denen uns die deutsche Presse nicht „behelligt“.
Thomas Röper — www.anti-spiegel.ru
Thomas Röper, Jahrgang 1971, hat als Experte für Osteuropa in verschiedenen Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet, bevor er sich entschloss, sich als unabhängiger Unternehmensberater in seiner Wahlheimat St. Petersburg niederzulassen. Er lebt insgesamt über 15 Jahre in Russland und betreibt die Seite www.anti-spiegel.ru. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.
Thomas Röper ist Autor des Buches „Vladimir Putin: Seht Ihr, was Ihr angerichtet habt?“