Kern­boh­rungen im Alten Ägypten: Das „Dunn-Expe­riment“

Für For­sche­rInnen mit einem grenz­wis­sen­schaft­lichen Ansatz ist Gizeh ein krypto-archäo­lo­gi­scher Mammut-Komplex, dessen Ent­schlüs­selung (soweit über­haupt möglich) zu den größten Auf­gaben der Vor- und Früh­ge­schichts­for­schung gehört. Seinen krypto-archäo­lo­gi­schen Cha­rakter erhält er durch die bereits erwähnte Tat­sache, dass viele der in Ägypten vor­zu­fin­denden Arte­fakte n i c h t im Rahmen der herr­schenden Lehr­mei­nungen und auf Grundlage der wie­der­ent­deckten Werk­zeuge zu erklären sind. Daher sind gerade im expe­ri­men­tellen Bereich der Beschäf­tigung mit diesen tech­no­lo­gi­schen ‘Anomalien’ Wissen und Erkennt­nisse moderner Inge­nieur- und Maschi­nenbau-Technik nicht aus­zu­schließen, sondern vielmehr bevorzugt in die For­schung einzubeziehen.

Als Bei­spiel aus der alter­na­tiven For­schung möchten wir hier das so genannte ‘Dunn-Expe­riment’ vor­stellen, mit dem der ame­ri­ka­nische Tech­no­logie- und Maschi­nenbau-Experte Chris­topher P. Dunn vor einigen Jahren die Anwendung hoch­ent­wi­ckelter Maschinen-Technik im Alten Ägypten nach­ge­wiesen hat. Dabei bewegte er sich auf den Spuren des bri­ti­schen Ägyp­to­logen Prof. Sir William Flinders Petrie (Abb. 10), mit dessen grund­le­gendem Werk “Pyramids and Temples of Gizeh” er sich schon 1984 in seinem Papier “Advanced Machining in Ancient Egypt” aus­ein­ander gesetzt hat.

Bereits Petrie (1853–1942) hatte sei­nerzeit erkannt, dass die in Ägypten gefun­denen Werk­zeuge zur Her­stellung zahl­reicher vor­lie­gender Arte­fakte schlicht “unzu­länglich” waren. Er gestand dies in seinem Buch “Pyramids and Temples of Gizeh” zu, “und verlieh seinem Erstaunen über die Methoden Aus­druck, welche die Alten Ägypter ver­wen­deten, um hartes mag­ma­ti­sches Gestein zu schneiden, Methoden die >… wir nur langsam zu ver­stehen beginnen.< Warum”, fragt Dunn zu Recht, “bringen dann moderne Ägyp­to­logen diese Arbeit mit ein paar pri­mi­tiven Kupfer-Instru­menten in Ver­bindung?[1]

Zu den bri­san­testen Studien-Objekten, mit denen sich Petrie in Ägypten beschäftigt hat, gehören die Relikte so genannter Kern- oder Hohl­boh­rungen. [Vergl. dazu auch: Die Kern­boh­rungen von Abusir von Luc Bürgin; d. Red.] Dunn schreibt dazu in einer Neu­fassung von “ADVANCED MACHINING IN ANCIENT EGYPT”: “Ägyp­tische Arte­fakte, die Kern-Boh­rungen [orig.: “tubular drilling”; d.Ü.] auf­weisen, sind die deut­lichsten, erstaun­lichsten und auf­schluss­reichsten Beweise, die bislang vor­gelegt wurden, um die Kennt­nisse und die Tech­no­logie zu iden­ti­fi­zieren, die in prä­his­to­ri­schen Zeiten exis­tierten. Die alten Pyra­miden-Bauer ver­wen­deten eine Technik zum Bohren von Löchern die all­gemein als ‘Hohl­bohrung’ [orig.: “tre­panning”; d.Ü.] bekannt ist. Diese Technik hin­ter­lässt einen zen­tralen Kern und ist ein sehr effi­zi­entes Mittel, um Löcher zu machen. Für Boh­rungen, die nicht ganz durch das Material hin­durch gehen sollten, stießen sie bis zur erwünschten Tiefe vor und brachen dann den Kern aus dem Loch heraus.[2]

Abb. 10 Dass der bri­tische Archäologe Pro­fessor Sir Flinders Petrie (1853–1942) keine Erklärung für die Kern­boh­rungen der alten Ägypter finden konnte, ist nicht ver­wun­derlich: Die zu der­ar­tigen Boh­rungen not­wendige Tech­no­logie exis­tierte zu seiner Zeit nicht!

Petrie war an der Analyse dieser Tech­no­logie-Relikte gescheitert. Ins­be­sondere eines dieser Bohr­löcher, dessen dazu­ge­hö­rigen Bohrkern er in unmit­tel­barer Nähe sicher­stellen konnte, bereitete dem ‘Vater der Ägyp­to­logie’ einiges Kopf­zer­brechen: “Petrie war so erstaunt über diese Arte­fakte, dass er ver­suchte, sie in einem Kapitel [seines Buchs] an drei Stellen zu erklären. Für einen Inge­nieur aus den 1880er Jahren war das, was Petrie da betrachtete, eine Anomalie. Die Merkmale der Löcher, der Kerne, die daraus stammen, und auch die Werkzeug-Spuren weisen auf eine Unmög­lichkeit hin.[3] Genauer gesagt: “Drei deut­liche Cha­rak­te­ristika des Lochs und des Kerns machen die Arte­fakte äußerst bemer­kenswert. Es handelt sich um:

1. Eine Ver­jüngung sowohl des Bohr-Loches als auch des Kerns.

2. Eine sym­me­trische spi­ral­förmige, dieser Ver­jüngung fol­gende, Rille, welche zeigt, dass der Bohrer mit einer Vor­schub-Rate von .100 Inch pro Umdrehung [!!!; bb] des Bohr-Kopfes in den Granit eindrang.

3. Die irri­tie­rende Tat­sache, dass die spi­ralige Furche tiefer in den Quarz geschnitten ist als in den wei­cheren Feldspat. Bei kon­ven­tio­nellen Maschinen wäre dies genau anders­herum der Fall.[4]

Am offen­sicht­lichsten ist für den Tech­niker die geradezu aber­witzige Geschwin­digkeit, mit welcher der Bohrkopf sich in das bear­beitete Material gegraben haben muss. Auch Dunn war ‘perplex’ und kom­men­tiert: “Dies war eine unge­heure Vor­schub-Rate für Boh­rungen in jedem Material, erst recht in Granit. Ich war völlig ver­wirrt davon, dass ein Bohrer diese Vor­schub-Geschwin­digkeit erreichen konnte.” Eine Rück­frage bei einem Unter­nehmen, das sich pro­fes­sionell mit der­ar­tigen Kern­boh­rungen beschäftigt, sorgte für wei­teres Erstaunen: “Mr. Donald Rahn von Rahn Granite Surface Plate Co., Dayton, Ohio, sagte mir 1983, dass Diamant-Bohrer, die mit 900 Umdre­hungen pro Minute rotieren, beim Bohren in Granit mit einer Rate von 1 Inch in 5 Minuten ein­dringen. Das läuft auf .0002 Inch pro Umdrehung hinaus, was bedeutet, dass die Alten Ägypter in der Lage waren, ihren Granit mit einer Vor­schub-Rate zu schneiden, die 500 mal größer war”! [5]

Darüber hinaus werfen die genannten Cha­rak­te­ristika von Bohrloch und ‑Kern Pro­bleme auf, die sich noch vor einem Jahr­hundert tech­no­lo­gisch jeder plau­siblen Erklärung ent­zogen. So schreibt Dunn über die dama­ligen Deu­tungs-Ver­suche: “Petrie theo­re­ti­sierte, dass eine oder zwei Tonnen Druck auf einen Kern-Bohrer aus­geübt wurden, der aus Bronze mit einem Besatz aus Edel­steinen bestand. Ich wider­spreche dem. Es lässt außer acht, dass sich die Edel­steine unter einem Druck von meh­reren tausend Pfund unzwei­felhaft in die wei­chere Sub­stanz ein­ge­graben hätten, was den Granit relativ unbe­rührt von dieser Attacke zurück­lassen würde. Auch würde diese Methode nicht erklären, dass die Furche im Quarz tiefer ein­ge­schnitten ist.[6]

Das Dunn´sche Expe­riment bestand nun im Versuch der theo­re­ti­schen Rekon­struktion einer Maschine bzw. Technik, bei deren Anwendung zwangs­läufig und exakt jene drei Cha­rak­te­ristika ent­stehen müssen, welche diese Bohrung zur “Anomalie” machen. Da ihm seine eigenen Über­le­gungen dazu recht phan­tas­tisch erschienen, beschloss er, zusätzlich eine Reihe von kom­pe­tenten Fach­leuten auf das Problem ‘anzu­setzen’, die sich in Unkenntnis seines eigenen Lösungs-Ansatzes damit beschäf­tigen sollten: “So stellte ich einige Werkzeug-Macher vor diese Aufgabe, mit denen ich zusam­men­ar­beitete, und die seit Jahr­zehnten tagein und tagaus mit maschi­nellen Werk­zeugen und Bohrern gear­beitet hatten.

Abb. 11 Dar­stellung eines modernen Kern­boh­rungs-Vor­gangs nach der ’screw and nut’-Methode. (Skizze: © Chris­topher P. Dunn)

Alle, bis auf einen, kapi­tu­lierten vor dem Problem und sagten, es sei unlösbar. Jeden Tag fragte ich bei diesem einen Werkzeug-Macher nach, ob er eine Lösung gefunden hätte; und Tag für Tag sagte er, dass er noch daran arbeite. Obwohl ich ihm Tipps anbot, wollte er es alleine schaffen! Schließlich, ein paar Wochen später, kam er zu mir und sagte: >Also weißt Du, ich denke, ich hab´ die Lösung für dieses Problem. Doch dabei ergibt sich ein neues Problem… Damals gab es nämlich noch keine Maschinen, wie man sie dazu benötigt!< Er hatte selbst­ständig die Cha­rak­te­ristika dessen ana­ly­siert, worüber Petrie gebrütet hatte, und war zu der selben Schluss­fol­gerung wie ich gelangt. Beide hatten wir uns auf­ge­macht, eine Arbeits-Methode zu finden, die alle Cha­rak­te­ristika erklärt, die auf diesen Arte­fakten zu finden sind[7]

Diese Schluss­fol­gerung, zu der beide Tech­niker vor dem Hin­ter­grund ihres modernen Wissens gelangt waren, stellt aller­dings das gängige Geschichtsbild ‘auf den Kopf’, denn Dunn und sein namentlich unge­nannter Kollege waren zu dem Ergebnis gekommen, dass im vor­lie­genden Fall ganz unzwei­felhaft eine “moderne” Ultra­schall-Tech­no­logie ein­ge­setzt worden sein m u s s. Dunn stellt dazu lapidar fest: “Die Anwendung von Ultra­schall-Technik ist die einzige Methode, die, vom Stand­punkt eines Tech­nikers aus, völlig der Logik gerecht wird und alle fest­ge­stellten Phä­nomene erklärt.[8]

Dazu erklärt er: “Die Ultra­schall-Technik resul­tiert aus der schwin­genden Bewegung eines Werk­zeugs, das Material absplittert wie ein Pressluft-Hammer, der ein Stück Beton aus dem Pflaster absplittert, nur viel schneller […] Das Ultra­schall-Teil des Werk­zeugs, das mit 19 000 bis 25 000 Bewe­gungen pro Sekunde (Hertz) vibriert, hat besonders bei der Prä­zi­sions-Erzeugung von unge­wöhnlich geformten Löchern in hartem, sprödem Material, wie gehär­tetem Stahl, Karbid, Keramik und Halb­leitern Ver­wendung gefunden. Eine schmir­gelnde […] Paste wird ver­wendet, um den Vorgang des Fräsens zu beschleunigen.

Das signi­fi­kan­teste Detail des gebohrten Lochs ist die Furche, die sich tiefer in den Quarz als in den Feldspat gegraben hat. Quarz-Kris­talle werden zur Pro­duktion von Ultra­schall genutzt und reagieren ande­rer­seits auch auf den Ein­fluss von Vibra­tionen im Ultra­schall-Bereich, und können dazu gebracht werden, mit einer hohen Fre­quenz zu schwingen. Bei der Bear­beitung von Granit mit Ultra­schall würde das härtere Material (Quarz) [dem Bohrer] nicht not­wen­diger Weise einen grö­ßeren Wider­stand ent­ge­gen­setzen, wie das bei kon­ven­tio­nellen Prak­tiken der Fall wäre. Ein im Ultra­schall-Bereich vibrie­rendes Werkzeug-Teil würde in großer Zahl hilf­reiche ‘Partner’ finden, die in den Granit selbst ein­ge­bettet sind, während es sich hin­durch schneidet! Statt dem Vorgang des Fräsens Wider­stand ent­gegen zu setzen, würde der Quarz dazu angeregt, […] im Ein­klang mit den hoch­fre­quenten Wellen zu vibrieren, und so den Vorgang des Abtragens ver­stärken, wenn sich das Werkzeug hin­durch schneidet.

Die Tat­sache, dass es die Furche gibt, kann auf ver­schiedene Arten erklärt werden. So könnte ein ungleich­mä­ßiger Energie-Fluss das Werkzeug dazu gebracht haben, auf einer Seite stärker zu oszil­lieren als auf der anderen. Auch könnte das Werkzeug unzu­länglich auf­mon­tiert worden sein. Eine Ansammlung von Schmirgel auf einer Seite des Werk­zeugs könnte die Furche geschnitten haben, als sich das Werkzeug spi­ralig in den Granit bohrte.

Dass das Loch und der Kern sich seitlich ver­jüngen ist absolut normal, wenn wir die grund­le­genden Anfor­de­rungen an alle Typen von Schneide-Werk­zeugen bedenken. Sie bestehen darin, dass für einen Zwi­schenraum [orig.: “cle­arance”; d.Ü.] zwi­schen der nicht bear­bei­tenden Ober­fläche des Werk­zeugs und dem Werk­stück gesorgt sein muss. Daher bekämen wir statt eines geraden Tubus eine Röhre mit einer Wand-Stärke, die der Länge nach dünner würde. (Abb. 9) Der äußere Durch­messer würde nach und nach kleiner werden, wobei er Raum zwi­schen dem Werkzeug und dem Loch schafft, und der inwendige Durch­messer würde sich erweitern, wobei er Raum zwi­schen dem Werkzeug und dem Kern schafft.

Abb. 12 Handwerk oder Arbeits-Ergebnis der Pro­dukte einer hoch­ent­wi­ckelten Maschinen-Technik? Auf dem Gizeh-Plateau liegen buch­stäblich tech­no­lo­gische Attrak­tionen herum, die diese Frage nahe legen. (Fotos: © Chris­topher P. Dunn)

Dies würde einen unge­hin­derten Fluss der Schmirgel-Paste gestatten, damit sie an die zu schnei­denden Bereiche gelangt. Auch würde es die Ver­jüngung der Seiten des Lochs und des Kerns erklären. Da der Tubus-Bohrer aus einem wei­cheren Material als der Schmirgel bestand, musste die Kante der Schneide nach und nach ver­schleißen. Die Dimen­sionen des Lochs würden den Dimen­sionen des Werk­zeugs an der Schnitt-Kante ent­sprechen. Mit zuneh­mendem Ver­schleiß des Werk­zeugs würden das Loch und der Kern diese Abnutzung in Form einer Ver­jüngung widerspiegeln.

Die spi­ralige Furche lässt sich erklären, wenn wir eine der Methoden in Betracht ziehen, die vor­wiegend dazu ver­wendet wird, um maschi­nelle Kom­po­nenten gleich­förmig vor­an­zu­treiben. Die Rota­tions-Geschwin­digkeit des Bohrers ist bei dieser Methode des Schneidens kein zen­traler Aspekt. Die Rotation des Bohrers ist nichts als ein Mittel, um den Bohrer in dem Werk­stück vor­an­zu­treiben. (Abb. 11) Bei Ver­wendung einer ‘Schraube und Mutter’-Methode [orig.: “screw and nut method”; d.Ü.] könnte der Kern-Bohrer effektiv in das Werk­stück hin­ein­ge­trieben werden, indem man die Hand­griffe (A) im Uhr­zeiger-Sinn dreht. Die Schraube (B) würde sich all­mählich durch die Mutter © hin­durch winden, wobei sie den oszil­lie­renden Bohrer in den Granit hinein zwingt.

Es wäre die vom Ultra­schall ver­ur­sachte Bewegung des Bohrers, die den Schneide-Vorgang bewirken würde, nicht die Rotation. Letztere würde nur gebraucht, um den Schneide-Vorgang an der zu bear­bei­tenden Stelle [orig.: “at the workface”; d.Ü.] zu ver­stärken. Daher ist dieser Prozess nach kon­ven­tio­nellen Stan­dards per defi­ni­tionem kein Boh­rungs-Vorgang, sondern ein Schleif-Prozess, bei welchem Schmirgel-Sub­stanzen der­ge­stalt auf das Material ein­wirken, dass eine kon­trol­lierte Menge seiner Sub­stanz ent­fernt wird.[9]

Dunn ist sich klar, dass seine unor­thodoxe Hightech-Rekon­struktion des begut­ach­teten Boh­rungs-Pro­zesses pro­vo­kativ ist, aber sie stellt nun einmal aus Sicht des Tech­nikers die EINZIGE valide Erklärung dieses Phä­nomens dar: “Die Theorie einer Ver­wendung von Ultra­schall-Tech­no­logie bietet Lösungen für all die unbe­ant­wor­teten Fragen, bei denen andere Theorien versagt haben. Es sind Methoden vor­stellbar, die einen ein­zelnen Aspekt der Maschinen-Spuren abdecken und nicht zu der hier beschrie­benen Methode führen. Doch wenn wir nach einer ein­zigen Methode suchen, die uns eine Antwort auf alle vor­lie­genden Daten liefert, dann müssen wir uns von den pri­mi­tiven Tech­niken und selbst von kon­ven­tio­nellen Arbeits­weisen ent­fernen und sind gezwungen, Methoden in Betracht zu ziehen, die für jene his­to­rische Periode irgendwie anomal erscheinen.[10]

Hier wird noch einmal der kar­dinale Unter­schied zwi­schen dem alter­nativ-his­to­ri­schen Ansatz und dem der kon­ven­tio­nellen Geschichts­for­schung deutlich, der auch für das archäo­lo­gische For­schungs­gebiet Gül­tigkeit hat. Während der kon­ven­tio­nelle Archäologe bei der Aus­wertung seiner Funde stets auf einer para­dig­ma­ti­schen Grundlage ope­riert, die er nicht ver­lassen darf, ist der Alter­nativ-His­to­riker von solchen Zwängen unbe­lastet, denn er ist lediglich den Evi­denzen ver­pflichtet. Wenn die ‘harten Fakten’ (sofern sie tat­sächlich ‘hart’ sind) sich schließlich nicht mit den jewei­ligen Lehr­mei­nungen in Ein­klang bringen lassen, kann er mit einem Schul­ter­zucken auf fach­wis­sen­schaft­liche Pro­teste reagieren: Beschwert euch nicht bei mir, sondern bei den Evidenzen!

Dunn bringt diesen alter­na­tiven, para­digmen-resis­tenten Ansatz mit einer grund­sätz­lichen Fest­stellung zu seinen For­schungen an alt­ägyp­ti­schen Relikten auf den Punkt: “Ich bin kein Ägyp­tologe, ich bin Tech­niker. Es inter­es­siert mich wenig, wer wann gestorben ist und wen [oder was] er mit [ins Grab] genommen hat […] Das hat nichts mit man­gelndem Respekt vor dem Berg von Arbeit und den Mil­lionen von Stunden des Stu­diums zu tun, die zu diesem Thema von hoch-intel­li­genten Gelehrten (Profis und Ama­teuren) auf­ge­wendet wurden, doch mein Interesse, und somit auch mein Arbeits-Schwer­punkt, liegt anderswo. Wenn ich ein Artefakt unter dem Gesichts­punkt betrachte, wie es her­ge­stellt wurde, bin ich unvor­be­lastet von einer Prä­dis­po­sition, bestimmte Mög­lich­keiten wegen his­to­ri­scher oder chro­no­lo­gi­scher Unzu­läs­sigkeit aus­zu­filtern.[11]

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Quelle

Chris­topher P. Dunn, “ADVANCED MACHINING IN ANCIENT EGYPT”, online unter http://www.sunship.com/egypt/articles/cdunn.html

Bild-Quellen

(9) http://www.sunship.com/egypt/articles/cdunn.html

(10) http://www.atributetohinduism.com/India_and_Egypt.htm


Quelle: atlantisforschung.de