Schutz vor Ransomware sollte eine Priorität sein, da Sie sich sonst leicht dem Risiko einer Erpressung aussetzen. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren PC vor Erpressungstrojanern schützen können.
Was ist Ransomware?
Ransomware ist eine Bedrohung, die enorme Schäden anrichten kann. WastedLocker, WannaCry, Petya und Bad Rabbit sind nur einige bekannte Beispiele für mächtige Erpressungstrojaner. Die erpresserische Malware ist unter Cyberkriminellen insbesondere wegen der lukrativen Beute beliebt. Sollte sich Malware auf dem Rechner eingenistet haben, wird der komplette Inhalt des Hauptspeichers verschlüsselt und nur gegen Zahlung eines Lösegelds wieder entschlüsselt und freigegeben. Zum Glück können Nutzer eine Vielzahl an Schutzmaßnahmen ergreifen, um sich vor gefährlicher Ransomware zu schützen.
Sicherheitssoftware als Ransomware-Schutz
So gut wie jede gute Anti-Malware-Software umfasst heutzutage Schutzmechanismen gegen Ransomware. Es gibt allerdings auch spezielle Anti-Ransomware-Tools, die jedoch in den meisten Fällen gebührenpflichtig sind. Kostenlose Sicherheitslösungen sind zum Beispiel:
- Anti-Ransomware von Kaspersky: Dieses Tool wird sowohl Privat- als auch Business-Anwendern in einer kostenlosen Version bereitgestellt.
- Decryption Tools von Bitdefender: Diese Tools helfen Ihnen bei der Entschlüsselung von Daten, die nach einem Angriff mit Ransomware verschlüsselt wurden. Dabei ist es allerdings erforderlich, dass Sie von bestimmten Erpressungstrojanern verschlüsselt wurden, wie zum Beispiel MoMoCrypt oder WannaRen
Betriebssystem auf dem aktuellen Stand halten
Microsoft veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Security-Updates für Windows 10 und 11, die über die Windows-Update-Funktionalität automatisch zum Download bereitgestellt werden. Wenn eine neue, flächendeckende Ransomware-Attacke losgeht, kann es durchaus sinnvoll sein, das Update manuell zu starten, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Sie sollten außerdem dafür sorgen, dass Ihre Antivirensoftware mit den neuesten Malware-Signaturen versorgt ist.
Regelmäßige Back-ups erstellen
Der Zweck von krimineller Ransomware ist es, Daten von Privatpersonen und Unternehmen zu verschlüsseln und als Geisel zu nehmen. Um sich vor Datenverlust und demzufolge auch vor Erpressungstrojanern zu schützen, sollten Sie regelmäßig Back-ups wichtiger Dateien anlegen. So können Sie im Ernstfall Ihre Daten schnell und einfach wiederherstellen. Das mag zunächst einfach erscheinen, es kommt allerdings auf eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren an, die beim Erstellen von wichtigen Back-ups unbedingt beachtet werden sollten. So ist neben der Wahl der richtigen Back-up-Technik auch die Auswahl des geeigneten Back-up-Services besonders wichtig. Ein cloudbasierter Back-up-Service kann hierbei von Vorteil sein. Denn wenn Ihr Computer von einem Erpressungstrojaner befallen wird, ist es hoch wahrscheinlich, dass auch das Back-up zum Angriffsziel wird. Sind jedoch alle Daten in der Cloud gespeichert und nicht direkt am Computer vorhanden, haben Sie den Sicherheitsvorteil, notfalls einfach auf einen anderen Rechner zugreifen zu können. Bei einem solchen Dienst sollten Sie darauf achten, dass dieser eine Versionierungsfunktion bereitstellt. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, frühere Versionen Ihrer Daten wiederherzustellen.
VPN als Schutz vor Ransomware
Ein VPN kann Ihnen keinen direkten Schutz vor Ransomware-Angriffen bereitstellen, aber es macht Sie weniger anfällig für solche Cyberangriffe. Ein Virtual Private Network verschleiert Ihre IP-Adresse im World Wide Web und verschlüsselt Ihren Datenverkehr sowie Ihre Daten, was es für Ransomware-Entwickler erschwert, auf Ihren Rechner zuzugreifen. Hier finden Sie die Liste günstiger und vertrauenswürdiger VPN-Software. Allerdings müssen Sie trotzdem vorsichtig bleiben, um dich vor Bedrohungen durch Ransomware zu schützen, die in Form von bösartigen E‑Mail-Links und ‑Anhängen auftreten können. In diesem Fall installiert Ransomware unbemerkt Malware auf Ihrem PC, was häufig der Fall ist bei unseriösen Websites und Anhängern in E‑Mails.
Da Erpressungstrojaner es erfordert, dass Sie auf diese Links oder Anhänge klicken, kann ein Virtual Private Network dies nicht verhindern. Ein VPN ist in erster Linie für den Schutz Ihrer Daten während der Übertragung im Netzwerk verantwortlich. Es ist allerdings nicht in der Lage, gespeicherte Dateien auf Ihrem Computersystem zu verschlüsseln. Hacker und Cyberkriminelle können so immer noch Ihren PC ins Visier nehmen, um einen Erpressungstrojaner auf Ihr Computersystem einzuschleusen.
Gastkonto als Standardbenutzer einrichten
Um sich vor einer Infektion mit Ransomware zu schützen, empfiehlt es sich, das Gastkonto als Standardbenutzeroberfläche zu verwenden, anstatt sich mit dem Admin-Konto am PC anzumelden. Da ein Gastkonto über weniger Berechtigungen verfügt, ist der Erpressungstrojaner nicht in der Lage, in das Computersystem einzudringen und kann im Idealfall auch keinen großen Schaden anrichten. Microsoft hat hier sogar einen Schritt weitergedacht und hat bereits im Oktober 2017 alle Windows-10-Versionen mit einem einfach zu konfigurierenden Anti-Ransomware-Tool ausgestattet. Durch die Nutzung von überwachtem Ordnerzugriff können Sie sicherstellen, dass nur bestimmte Programme auf Ihre Dateien Zugriff haben. Dieses Feature ist allerdings standardmäßig deaktiviert, sodass Sie es in Eigenregie aktivieren müssen.