Thü­ringen-Wahl – wie geht es weiter? Höcke könnte tat­sächlich noch Minis­ter­prä­sident werden!

Irgendwie scheint die Situation in Thü­ringen fest­ge­fahren zu sein. Es regt sich nicht wirklich etwas „Gestal­tendes“ im Land. Die AfD liegt hier auf Platz eins, Björn Höcke ist der strah­lende Sieger und die Alt­par­teien schauen sehr sparsam aus den Hemd­kragen heraus. Die Partei der Ver­femten und Recht­losen hat den ersten Platz in der Lan­deswahl erobert. Aber auch, wenn die Bürger Thü­ringens klar Björn Höcke die meisten Stimmen gegeben haben, eine Mehrheit hat er nicht. Und da sich niemand traut, mit dem Unbe­rühr­baren auch nur zu reden, scheint die Sache klar: Nur wenn alle anderen gemeinsam in ein fröh­liches Koali­ti­ons­ka­russell ein­steigen, können sie den „Gottseibeiuns“-Höcke verhindern.

Nicht die Poli­tiker haben versagt, der Sou­verän, das Volk, hat falsch gewählt

Da werden nun eilends „Brand­mauern“ errichtet, hinter denen man sich ver­schanzt und nur ja nicht den Wäh­ler­willen erfüllt, der über­deutlich wie ein Fels­klotz im Par­tei­en­getümmel steht: Der Wähler will eine Koalition von AfD und CDU, wie es Harald Schmidt schon klar sagte.

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Das ist kein Wunder, denn das Par­tei­pro­gramm der AfD ist fast eine Kopie des CDU-Par­tei­pro­gramms bis in die 80er Jahre. Wenn die CDU sich wieder auf ihren alten Erfolg mit diesem Pro­gramm besinnen würde, hätten wir bald wieder ein blü­hendes Land mit lau­fender Wirt­schaft. Dann hätte man eine satte Mehrheit von sechzig Prozent.

Nur traut sich die CDU das nicht. Da wäre man ja „im Bett mit Faschisten“. Was eine Dummheit. Die alte CDU wurde nie als faschis­tisch und „gesi­chert rechts­extrem“ ein­ge­stuft (obwohl sie viele Jahre einige echte, alt­ge­diente und pro­mi­nente Nazio­nal­so­zia­listen auf lei­tenden Posten sitzen hatte). Die CDU hat sich ohne Not dem linken Zeit­geist ange­dienert und ist heute so linksgrün, dass die damals noch boden­ständige SPD als Arbei­ter­partei vom Fahrtwind des links-überholt-zu-werdens durch die CDU umge­worfen worden wäre. Der Unterbau der CDU ist einfach zu feige und will seine Pfründe nicht ver­lieren. Und die Par­tei­spitzen wissen ganz genau, was sie tun und ver­folgen die Agenda der EU und der Glo­ba­listen. Nicht ohne Grund ist der Kanz­ler­kan­didat Friedrich Merz ein Blackrock-Mann.

Noch-Immer-Bun­des­kanzler-Scholz tritt trotz der schal­lenden Wahl-Ohr­feige nicht auch nur EINMAL in seinem Leben ehrenvoll zurück, weil der Sou­verän, nämlich das Volk ihn unmiss­ver­ständlich abge­wählt hat. Nein, er will durch­ziehen und auch noch bei der nächsten Wahl als Kanz­ler­kan­didat antreten. Soviel Rea­li­täts­ferne ist schon patho­lo­gisch. Aber viel­leicht immerhin noch besser, als Herr Habeck als Kanzler.

Eine Koalition aller gegen die AfD – Das geht nicht lange gut 

Es mutet an, wie auf einer Grund­schul-Klas­sen­fahrt. Da wird am Ende das Tages in der Jugend­her­berge gekungelt, wer mit wem in das Sechs­bett­zimmer bezieht und wer oben und wer unten schlafen will. Da kann die Katrin zwar mit Sissi, Chantal und Eva gut, aber Pauline, die geht gar nicht. Dafür mag Eva die Pauline sehr, aber findet Katrin eine Zicke, sagt das auch und Chantal geht ihr an den Kragen. Und alle hassen Char­lotte. Die aber weiß, dass es schwierig für ihre Fein­dinnen wird, sie raus­zu­beißen, denn sie ist der Liebling und ein Fami­li­en­mit­glied der Her­bergs­eltern, Michel und Gretchen Volk.

Sollte das Koali­ti­ons­ka­russel in Thü­ringen eine rein rech­ne­rische Mehrheit bekommen, sind die Pro­bleme nicht gelöst. Im Gegenteil. Dann zündet der Streit über die gemeinsame Politik, die nicht NUR darin bestehen kann und wird, die AfD nie­der­zu­machen. Die Partei der Ver­femten hat damit sogar noch einen großen Vorteil: Sie kann alles fordern und ein­bringen, was die Leute wirklich wollen, wohl wissend, dass genau das nicht gemacht wird. Die Leute draußen im Land aber wissen, dass die AfD mit der Stimme des Volkes spricht.

Die ver­schie­denen Lager sind zu weit aus­ein­ander. Die Flü­gel­kämpfe werden mör­de­risch. Sobald die CDU auch nur eine For­derung der AfD auf­nimmt, weil sie sinnvoll ist und laut vom Volk gefordert, wird zum Halali geblasen und die CDU zum Hand­langer des Bösen. Schon Sarah Wagen­knecht bekam heftig Gegenwind, als sie sagte, sie werde schon in ein­zelnen Fragen auch mit der AfD abstimmen, wenn deren Vor­schlag akzep­tabel sei. Aber auch sie fabu­lierte – offenbar nach dem Zeigen der Fol­ter­werk­zeuge – etwas von „Brand­mauer“. Auch sie ist eingeknickt.

Wahl­ge­winner Höcke hat viel­leicht noch einen Trumpf im Ärmel?

Die BILD fragt nach: „Hat er einen Durch­marschplan? Wahl­ge­winner Höcke (52) könnte es eilig haben“.

Bisher hat Herr Höcke noch keinen Favo­riten benannt und das ist auch geschickt. Würde er irgend­einer Seite oder Person Avancen machen, bekäme er sofort einen Faust­schlag ins Gesicht – im über­tra­genden Sinne gemeint. Klar, denn wer sich da nicht eiligst distan­ziert, steht selbst auf der Abschuss­liste und wird in der Presse zer­rissen. Und das Spiel spielt er geschickt. Am Dienstag vor einer Woche sagte er kom­men­tarlos seine Teil­nahme an der Lan­des­pres­se­kon­ferenz nach der Land­tagwahl ab, zu der alle Land­tags­par­teien liefen. Sehr wahr­scheinlich glühte da schon die Partnerbörse.

Doch, wie BILD schreibt, könnte Björn Höcke „durch ein Hin­ter­türchen im Eil-Ver­fahren zum Minis­ter­prä­si­denten“ gewählt werden, wenn er es schlau anstellt.

Über­ra­schung!

Das geht so, schreibt die BILD:

► Tritt der neue Landtag zusammen (der Termin ist noch offen), könnte die AfD direkt einen Wahl­vor­schlag ein­bringen (natürlich Höcke als Ministerpräsident).

► Dann könnte binnen 48 Stunden die Wahl ange­setzt werden. Haben sich die anderen vier Par­teien im Landtag (CDU, BSW, Linke, SPD) bis dahin nicht auf einen Kan­di­daten (CDU-Chef Mario Voigt) ver­ständigt, würde in den ersten beiden Wahl­gängen (da ist absolute Mehrheit erfor­derlich) vor­aus­sichtlich kein Kan­didat durch­kommen. Höcke könnte damit gut leben.

► Denn dann folgt der dritte Wahlgang: Hier braucht Höcke keine absolute Mehrheit mehr. Es gilt der­jenige gewählt, der von allen Kan­di­daten die höchste Anzahl an Ja-Stimmen hat. Würden die anderen Par­teien statt eines gemein­samen Kan­di­daten mehrere Gegen­kan­di­daten auf­stellen oder plötzlich ein Kan­didat, mit dem niemand gerechnet hat, antreten, könnte die AfD als stärkste Fraktion Herrn Björn Höcke als den, der die meisten Stimmen auf sich ver­ei­nigen konnte, ins Amt heben.

Eine Koalition „Alle hassen die AfD“? Ist das ein Regierungsprogramm?

Die Mög­lichkeit, dass sich alle Par­teien auf einen Kan­di­daten einigen können, ist sehr gering, wenn­gleich auch nicht aus­ge­schlossen. Aber auch, wenn das so pas­sieren sollte, wäre es für Björn Höcke noch nützlich. Denn dieser „Gewinner“ hat keinen Spaß mehr. Die Gra­ben­kämpfe in bestimmten Themen werden diese Not­ge­mein­schaft „alle gegen die Wahl­ge­win­nerin AfD“ zer­sprengen. Und sie werden das Ver­trauen der Bürger in die Par­teien und deren Politik kom­plett pulverisieren.

Besser kann man es nicht aus­drücken. Ein füh­render AfD-Par­tei­ge­nosse sagte es so:

„Björn Höcke kann sich zurück­lehnen und sich amü­sieren, wie sich Mario Voigt abmüht, ein Ein­heits­bündnis gegen uns hin­zu­be­kommen – mit dem BSW und den Linken …“

Genau. Tüte Chips auf­machen und zugucken. Und am Ende wird die CDU doch mit knir­schenden Zähnen den Hei­rats­antrag machen. Doch das Problem ist:

„Fakt ist: 41 Prozent der Men­schen in Deutschland sprechen sich laut aktu­eller INSA-Umfrage (1005 Befragte am 5. und 6.9.) für Ver­hand­lungen von CDU und BSW über eine neue Lan­des­re­gierung aus. 36 Prozent sind dagegen. Klarer ist der Fall bei der AfD: Die Mehrheit der Wähler (57 Prozent) ist gegen Gespräche von CDU und AfD. Nur 28 Prozent sagen ja dazu.“

Die AfD ist also wahr­scheinlich gar nicht so wild auf eine Koalition. Denn auch ohne Umfrage, die zeigt, dass die Wähler, die AfD wählen, das tun, weil sie der CDU nicht mehr trauen. Und die AfD wird nicht ris­kieren, dass 57 Prozent der eigenen Wähler sich ent­täuscht abwenden.

Nun, schauen wir mal, was bei den nun anbe­raumten Opti­ons­ge­sprächen her­aus­kommt. Die CDU wird natürlich im Mit­tel­punkt der Auf­merk­samkeit ihrer Freiern stehen. Und die CDU kann sich auch nur zwi­schen den selbst-errich­teten Brand­mauern bewegen. Rechts die Brand­mauer gegen die AfD und links die Brand­mauer gegen die Linke. Denn diese ein­zu­reißen würde die CDU etwa 60 bis 70 Prozent ihrer Wähler kosten und dann würde Höcke im Bun­des­tags­wahl­kampf Flüüüügel ver­leihen. Es bleibt also spannend.

Sehr schön auch hier von der „Anstalt“ in Szene gesetzt:

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