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Renais­sance der Kernenergie

Ein Gast­beitrag von Marc Friedrich.

Die Rückkehr der Atom­kraft: Nicht nur Länder, sondern sogar Unter­nehmen setzen auf Kernenergie! 

Während Deutschland seine letzten Kern­kraft­werke abge­schaltet hat und in einem Akt der tali­banen Zerstörung sogar die Kühl­türme eines Kern­kraft­werks gesprengt hat, setzt nicht nur die ganze Welt auf die grund­last­fähige, hoch­ef­fi­ziente und CO2-neu­trale Kern­energie, sondern auch Unter­nehmen. Tech-Giganten wie Google und Microsoft wollen ihren immer größer wer­denden Ener­gie­hunger mit Atom­kraft stillen, um den enormen Strom­bedarf ihrer Künst­lichen Intel­ligenz zu decken. Noch nie war es offen­sicht­licher als jetzt, dass Deutschland in Sachen Ener­gie­po­litik kom­plett falsch abge­bogen ist. 

Der uner­sätt­liche Strombedarf

Will­kommen in der Zukunft! Eine Zukunft, die mehr Energie braucht als je zuvor – und das in einem rasanten Tempo. Die Künst­liche Intel­ligenz (kurz KI) steht an der Schwelle, unsere Welt von Grund auf zu ver­ändern. Meine Pro­gnose: Die kom­menden drei Jahre werden unsere Welt für immer verändern. 

Künst­liche Intel­ligenz klingt für viele wie Science-Fiction, ist aber längst Rea­lität. Die Geschwin­digkeit, mit der die KI vor­an­schreitet, ist unglaublich und für Nor­mal­sterb­liche kaum noch greifbar. Die Tech­no­logie hat das Potenzial, ganze Indus­trien zu revo­lu­tio­nieren, von der Medizin bis zur Auto­mo­bil­branche. Doch eine ent­schei­dende Frage wird oft igno­riert: Wie soll all das mit Strom ver­sorgt werden? KI-Systeme, ins­be­sondere solche, die auf maschi­nellem Lernen basieren, benö­tigen enorme Rechen­leistung – und diese frisst Unmengen an Strom.

Es wird geschätzt, dass der Ener­gie­ver­brauch von Daten­centern weltweit bis 2030 rund 8% des glo­balen Strom­be­darfs aus­machen könnte. Tech-Riesen wie Google und Microsoft und zuletzt auch Amazon haben das Problem erkannt und handeln – anders als Deutschland. Die Tech-Kon­zerne setzen jetzt ver­stärkt auf Atom­kraft, um den Strom­bedarf ihrer ener­gie­in­ten­siven KI-Rechen­zentren zu decken. Das tun sie nicht, weil sie besonders auf ihre CO2-Bilanz achten, sondern weil die Kern­energie eine günstige und vor allem zuver­lässige Ener­gie­quelle ist. Denn eines wissen diese Kon­zerne: Erneu­erbare Energien alleine werden bei weitem nicht in der Lage sein, den stetig stei­genden Ener­gie­bedarf zu decken.

Viele Poli­tiker in Deutschland wollen diese Tat­sache aller­dings immer noch nicht wahr­haben: Die Atom­kraft ist längst zurück und sie ist die Technik der Zukunft. Während Deutschland, gefangen im ideo­lo­gisch-dog­ma­ti­schen Kli­mawahn, lieber Wind­mühlen baut, hat der Rest der Welt erkannt, dass das der falsche Weg ist.

USA setzt auf Atom­kraft, während Deutschland aussteigt

Schauen wir uns die Situation genauer an: Google und Microsoft haben beide Ver­träge mit Unter­nehmen abge­schlossen, die sich auf fort­schritt­liche Atom­kraft­werke der neuen Gene­ration spe­zia­li­siert haben. Diese soge­nannten Small Modular Reactors (SMRs) sollen in Zukunft zuver­lässig, sicher und vor allem emis­si­onsarm den wach­senden Ener­gie­hunger stillen. Für die Tech-Giganten ist das eine lang­fristige Inves­tition in ihre Zukunft. Sie ver­stehen, dass die Strom­ver­sorgung in Zeiten des Kli­ma­wandels gesi­chert und stabil sein muss – und dass erneu­erbare Energien allein das nicht gewähr­leisten können.

Die USA setzen hier ein klares Zeichen: Atom­kraft als sau­berer, zuver­läs­siger Ener­gie­lie­ferant für die digitale Zukunft. Wäh­rend­dessen hat Deutschland, nach der Fuku­shima-Kata­strophe im Jahr 2011, den über­eilten Atom­aus­stieg beschlossen. Eine Ent­scheidung, die uns nicht nur in der Gegenwart teuer zu stehen kommt, sondern auch in der Zukunft immense Nach­teile mit sich bringt. Wir haben unsere letzten Atom­kraft­werke 2023 abge­schaltet und ver­lassen uns statt­dessen auf den Ausbau von Wind- und Solar­energie. Doch was pas­siert, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint? Die Antwort ist einfach: Deutschland impor­tiert Strom aus dem Ausland, wie die fol­gende Abbildung zeigt. Allein im Juli mussten 4,486 GWh impor­tiert werden.

Quelle:  Querschuesse.de

 

Deutschland, einst Vor­reiter in Sachen Tech­no­logie, ist mitt­ler­weile zum Geis­ter­fahrer in der Ener­gie­po­litik geworden. Der ideo­lo­gische Atom­aus­stieg wird uns teuer zu stehen kommen. Während andere Länder in For­schung und Ent­wicklung von neuen Tech­no­logien inves­tieren, ver­passt Deutschland diese Chance. Es scheint, als hätte man hier­zu­lande nicht ver­standen, dass die moderne Atom­kraft nichts mehr mit den ver­al­teten und risi­ko­reichen Kraft­werken ver­gan­gener Jahr­zehnte zu tun hat.

Fort­schritt­liche Reak­toren, wie die von Google und Microsoft unter­stützten SMRs, sind nicht nur sicherer, sondern auch deutlich effi­zi­enter. Sie pro­du­zieren weniger Abfall und können fle­xibler auf Ener­gie­be­darfs­schwan­kungen reagieren. Dazu kommt: Atom­kraft­werke sind im Gegensatz zu Wind- und Solar­an­lagen wet­ter­un­ab­hängig und liefern kon­stant Energie, auch in der Nacht oder bei Windstille.

Deutschland deindus­tria­li­siert

Während andere Länder auf eine Mischung aus erneu­er­baren Energien und moderner Atom­kraft setzen, wollen wir den gesamten Ener­gie­bedarf aus­schließlich durch Wind, Sonne und Bio­masse decken. Doch die Rea­lität sieht anders aus. Immer wieder kommt es zu Strom­eng­pässen, die Netze sind instabil und die Preise steigen sowohl für die Bürger als auch für die Unter­nehmen. Für ener­gie­in­tensive Branchen wird Deutschland als Standort immer unat­trak­tiver. Und mit dem mas­siven Ener­gie­bedarf, den die Künst­liche Intel­ligenz mit sich bringt, wird dieses Problem noch dring­licher. Schon jetzt sehen wir einen Exodus eins­tiger Größen der deut­schen Industrie wie Miele oder Stihl.

Auch große Kon­zerne haben in den letzten Jahren auf­grund stei­gender Strom­kosten und anderer wirt­schaft­licher Belas­tungen ihre Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­täten ins Ausland ver­lagert oder ange­kündigt, Deutschland teil­weise den Rücken zu kehren. Bestes Bei­spiel: Der Che­mie­konzern BASF, einer der größten Che­mie­pro­du­zenten der Welt, hat im Februar 2023 ange­kündigt, seine Pro­duktion in Europa, ins­be­sondere in Deutschland, zu redu­zieren. Die hohen Ener­gie­preise und der anhal­tende Kos­ten­druck durch die Ener­gie­krise wurden als Haupt­gründe für diese Ent­scheidung genannt. BASF hat gleich­zeitig den Ausbau seiner Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­täten in Asien, ins­be­sondere in China, vorangetrieben.

Der Spe­zi­al­che­mie­konzern Lanxess hat eben­falls ange­kündigt, sich stärker auf Standorte außerhalb Europas zu kon­zen­trieren. Lanxess-Vor­standschef Mat­thias Zachert erklärte bereits 2022, dass Europa, ins­be­sondere Deutschland, auf­grund der Ener­gie­krise und stei­gender Strom­preise als Pro­duk­ti­ons­standort zunehmend unat­trak­tiver werde.

Und auch das einstige Aus­hän­ge­schild – die Auto­mo­bil­wirt­schaft – bekommt die völlig ver­fehlte Ener­gie­po­litik der Ära Merkel und der Ampel mit voller Wucht zu spüren. So erwägt Volks­wagen, auf­grund der hohen Ener­gie­kosten, Teile seiner ener­gie­in­ten­siven Pro­duktion von Bat­terien für Elek­tro­fahr­zeuge außerhalb Europas zu ver­lagern. In den USA und Asien, wo die Ener­gie­kosten deutlich nied­riger sind, werden attraktive Standorte für die zukünftige Bat­te­rie­fer­tigung geprüft. Spä­testens nach den ange­drohten Werks­schlie­ßungen in Deutschland sollten auch bei den letzten die Alarm­glocken läuten. Oder um es mit den Worten des Volks­wagen-Marken-Chefs Schäfer zu for­mu­lieren: “Der Dach­stuhl brennt lich­terloh”.

So traurig es ist. Diese Liste ließe sich noch ewig wei­ter­führen und sie macht deutlich, wie prekär die Situation ist. Wie sollen wir künftig wett­be­werbs­fähig bleiben, wenn wir die Ener­gie­ver­sorgung nicht sichern können? Vor allem die Künst­liche Intel­ligenz braucht stabile und vor allem aus­rei­chend ver­fügbare Ener­gie­quellen. Doch Deutschland sperrt sich gegen die Atom­kraft, obwohl sie genau das liefern könnte.

Die Chance für Anleger 

Es ist aller­dings gut, dass der Rest der Welt dem Bei­spiel Deutschland in Sachen Kern­energie nicht folgt. Daraus ergeben sich natürlich viele Chancen für Anleger. Da immer mehr Länder Atom­kraft als Lösung für ihre Kli­ma­ziele wieder in Betracht ziehen, ist das Potenzial für Inves­ti­tionen in diese Branche erheblich.

Im Jahr 2023 betrug der Welt­bedarf an Uranoxid 203 Mil­lionen lb. Bis 2040 soll dieser Bedarf auf 264,8 Mil­lionen lb ansteigen. Gleich­zeitig lag die Uran­mi­nen­pro­duktion 2023 nur bei 142 Mil­lionen lb. Um den gesamten Bedarf allein durch die Pro­duktion zu decken, müsste die Uran­mi­nen­pro­duktion bis 2033 um etwa 65 % steigen. Bis 2040 wäre sogar ein Anstieg von ca. 86,5 % erfor­derlich, um den dann erwar­teten Bedarf voll­ständig zu decken.

Bereits in meinen Best­sellern “Der größte Crash aller Zeiten” und “Die größte Chance aller Zeiten”  sowie auf meinem YouTube-Kanal habe ich immer wieder auf die Chancen bei Uran-Aktien hin­ge­wiesen und sogar kon­krete Unter­nehmen genannt. Viele dieser Aktien wie Cameco, Uranium Energy oder Yellow Cake haben seitdem teil­weise mehrere hundert Prozent zulegen können.

Vor allem die Ankün­di­gungen von Microsoft und Google haben in den letzten Wochen erneut für neue Euphorie bei Uran-Werten gesorgt. So konnte zum Bei­spiel der größte Uran-ETF, der Global Uranium ETF, allein seit Anfang August mehr als 40 Prozent zulegen. Das ist für ein solches Schwer­ge­wicht bemer­kenswert. Eine Ver­schnauf­pause erscheint hier erstmal über­fällig. Mittel- bis lang­fristig ist der gesamte Uran-Sektor aller­dings sehr inter­essant.

Fazit: Die Atom­kraft als unver­zicht­barer Teil der Zukunft

Die Frage, ob Atom­kraft in der Zukunft eine Rolle spielen wird, ist längst beant­wortet – sie wird es. Die Frage ist nur, ob Deutschland das erkennen wird, bevor es zu spät ist. Wir können nicht länger ideo­lo­gisch ver­blendet auf die Atom­kraft ver­zichten, während Länder wie die USA oder auch China ihren tech­no­lo­gi­schen Vor­sprung weiter aus­bauen. In meinem Invest­ment­brief Friedrich Report haben wir eine umfang­reiche Analyse zum Uran­markt erstellt und werden in den kom­menden Wochen mehrere Aktien aus diesem Sektor empfehlen.

Wenn wir den Ener­gie­bedarf der Künst­lichen Intel­ligenz decken und in der glo­balen Kon­kurrenz bestehen wollen, brauchen wir eine prag­ma­tische und vor allem tech­no­lo­gie­offene Ener­gie­po­litik.

Es ist Zeit, aus dem Schne­ckenhaus her­aus­zu­kommen und die Rea­lität zu akzeptieren:
Ohne Atom­kraft geht es nicht. Sonst stehen wir bald ohne Strom da – und ohne Zukunft.

 

Über den Autor

Marc Friedrich ist Deutsch­lands erfolg­reichster Sach­buch­autor (7- SPIEGEL Best­seller in Folge), aus­ge­wie­sener Finanz­ex­perte, gefragter Redner, YouTube-Star, bekannt aus Funk und TV, Vor­denker, Frei­geist und Hono­rar­be­rater. Sein neu­ester SPIEGEL Best­seller trägt den Titel Die größte Revo­lution aller Zeiten – Warum unser Geld stirbt und wie Sie davon pro­fi­tieren” und beschäftigt sich aus­schließlich mit den Themen Bitcoin, Zyklen und Geldgeschichte. 

Außerdem ist Marc Friedrich Gründer und Initiator des Invest­ment­briefs Friedrich Report, in dem Ana­lysen zu ein­zelnen Aktien, aber auch zu Roh­stoffen und Bitcoin veröffent­licht werden. 

Mehr Infor­ma­tionen: www.friedrich-partner.de; www.marc-friedrich.de und friedrich.report .
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