In Großbritannien wird das Genderthema besonders intensiv „gehypt“ und der gesellschaftliche Klimawandel unübersehbar: Das „Committee of Advertising Practice“ (CAP) hat es geschafft, einen grundlegenden Kulturwandel in der Präsentation der Werbung durchzudrücken: Werbung mit „Gender-Stereotypen“ ist ab 2018 verboten. Das bedeutet aber nicht nur, dass es keine typisch männlichen oder typisch weiblichen Darsteller in den typischen Rollen geben soll, also beispielsweise eine Werbung für Tiefkühlkost, wo der blonde, englische Papa erfreut nach Hause kommt, seine ebenfalls blonden, weißen, englischen Kinder spielen am Küchentisch, der Bub mit Autos, das Mädchen mit einer Barbie und die rothaarige, sommersprossige, englische Mama bereitet ein leckeres Weihnachtsessen aus der beworbenen Tiefkühlkost zu.
Gaaaanz falsch! Verwerflich! Nun werden gemischte Lebenspartner aller Nationalitäten und Genderspielarten als Normalzustand in Szene gesetzt, die an einem religionsunabhängigen Winter-Lichterfest mit „Freund*X*Innen aller anderen Nationalitäten fröhlich Halal-Food genießen.
Kein Wunder, dass in einem solchen Umfeld der nicht seltene, vorpubertäre Wunsch mancher Heranwachsender, jemand ganz anderes zu sein, als sie jetzt sind, als drängender Wunsch und seelische Not zur Geschlechtsumwandlung unterstützt und gefördert wird. Aus der Unsicherheit und Fremdheit mit dem eigenen, sich entwickelnden Körper, die sich in vielen Fällen problemlos auflösen würde, wird Transsexualität.
Unbestritten, so etwas gibt es, und wenn es sich wirklich einwandfrei manifestiert, der Betroffene wirklich dauerhaft unter seiner falschen Identität leidet, so soll ihm oder ihr auch geholfen werden und er soll frei und respektiert seine echte Natur leben dürfen.
Was zur Zeit in Großbritannien auf diesem Gebiet stattfindet, ist aber höchst bedenklich. Man wartet nicht einmal ab, bis ein Mensch im wirklich entscheidungsfähigen Alter und zumindest volljährig ist. Einem Bericht der DailyMail zufolge werden im London Hospital bereits 600 Kinder und in einer Klinik in Leeds 200 Kinder im Alter von 10 Jahren aufwärts mit Hormonpräparaten behandelt, die die geschlechtliche Reifung in der Pubertät verhindern.
Diese NHS-Behandlung, auch Puberty-Blockers genannt, unterdrückt die in der Pubertät einsetzenden Hormone. Sie verhindern bei Mädchen das Wachstum der Brüste und das Einsetzen der Menstruation und Fruchtbarkeit, die Entwicklung des Körperbaus in Richtung junge Frau und Schambehaarung. Bei Jungen bleibt der Bartwuchs aus, der Stimmbruch und ebenfalls die Reifung der primären Geschlechstorgane und die Körperbehaarung. Sie werden älter, bleiben aber körperlich Kinder.
Sinn der Hormongaben zur Unterdrückung der Geschlechtsreife ist, den möglicherweise transsexuellen Heranwachsenden später aufwendige Operationen zu ersparen. Sind die Geschlechtsmerkmale erst einmal voll entwickelt, argumentieren die Befürworter der Behandlung, sind sie nachher kaum zu beseitigen und hinterlassen stets bleibende Spuren.
Auch in Deutschland werden die Pubertätsblocker immer häufiger eingesetzt. Doch nicht alle Mediziner sind von der Sache überzeugt. Der Kinderpsychiater Dr. Alexander Korte von der Münchner Uniklinik lehnt diese Methode ab. „Nur, wer die Pubertät erlebt hat, kann wissen, ob er sich als Mann oder Frau versteht. Diese Zeit kann soviel verändern.“ Untersuchungen stützen die Haltung Kortes. Nur eine Minderheit der Kinder, die sich als im falschen Körper empfinden, erweist sich später tatsächlich als transsexuell. Je nach Untersuchung sind es nur zwischen 10 und 27% solcher Kinder, die vor der Pubertät überzeugt sind, eigentlich zum anderen Geschlecht zu gehören.
Geschlechtsatypisches Verhalten ist nicht selten bei Kindern. Eine Hormonbehandlung nimmt den Kindern die Möglichkeit, selbst herauszufinden, wer sie wirklich sind. Denn, wird der erste Schritt getan, nämlich die Pubertät auszuschalten, folgt der zweite Schritt, die Geschlechtsumwandlung fast immer wenige Jahre später. Die offiziellen Leitlinien schreiben zwar vor, dass eine Geschlechtsumwandlung (gegengeschlechtliche Therapie) erst ab 16 Jahren begonnen werden darf. Daran hält man sich in den meisten Fällen aber nicht mehr. Schon Dreizehnjährige werden irreversibel umgepolt.
Dr. Korte nennt diese Zwangsläufigkeit des eingeschlagenen Weges in die vorzeitige Geschlechtsumwandlung eine „gefährliche Einbahnstraße“. Er sieht oft psychische Probleme oder sehr schwierige Lebensumstände, gestörte Beziehung zu den Eltern oder deren jeweilige Rolle in der Familie als Grund dafür, dass ein Kind seine ihm geschlechtlich vorgegebene Rolle ablehnt. Besonders wundert ihn, dass immer mehr Mädchen eine Umwandlung zum männlichen Geschlecht ersehnen. Waren es früher eher Jungen, die auf die andere Seite wechseln wollten, seien heute die Mädchen im Verhältnis 1:4 gegenüber den Jungen. Und die Fallzahlen steigen beständig.
Die Frage, ob es sich hier um einen Hype handeln könnte, dass es einfach schick ist, „trans“ zu sein, stellt sich zwangsläufig. Die Experten haben keine Antwort auf die Frage. Viele befürworten diese frühe Behandlung, weil sie den Betroffenen viel Leid erspare. Transsexuelle, die erst nach einem langen Leidensweg ihre wahre Rolle gefunden haben, könnten ihr altes Geschlecht meist nicht verbergen, sie fallen auf. Sie beneiden die jungen Transsexuellen, die die Chance haben, auch äußerlich fast vollständig unerkennbar in die neue Rolle hineinzuwachsen.
Langzeitstudien zu der Therapie der vorpubertär einsetzenden Geschlechtsumwandlung gibt es nicht, dazu ist die Therapie zu neu.
Es gibt aber mittlerweile schon einiges an Erfahrungen mit Transgendermenschen. Mehr und mehr zeigt sich, dass Menschen, die unter großen Opfern und Leiden ihr Geschlecht gewechselt haben, es nachher bereuen. Nach den Operationen leiden sie nicht selten unter neuen Depressionen und haben Selbstmordgedanken.
Der Genital-Rekonstruktionschirurg Miroslav Djordjevic ist der weltweit führende Chirurg für Geschlechtsumwandlungen. Er arbeitet an der Urologischen und Chirurgischen Klinik in Belgrad und im New Yorker Mount Sinai Hospital. Er ist ein erfahrener Operateur auf diesem Gebiet. Seit 20 Jahren führt er jährlich 200 Operationen durch. Seit einigen Jahren kommen Patienten zu ihm, die ihre Geschlechtsumwandlung rückgängig machen wollen.
Im Oktober 2017 traute sich der Daily Telegraph an das so gar nicht in den Zeitgeist passende Thema. Die Transmenschen, die ihre Geschlechtsumwandlung bedauern, werden nicht gehört und nicht beachtet. Sie sind so etwas wie „Verräter“, sie sind tabu. Im September 2017 wurde eine Studie zu diesem Thema an der Bath Spa University abgewiesen. Das Thema sei möglicherweise „politisch inkorrekt“:
„Last week, it was alleged that Bath Spa University has turned down an application for research on gender reassignment reversal because it was a subject deemed “potentially politically incorrect”.
Laut dem Beitrag des Telegraph lehnte die Ethikkommission der Universität die Untersuchung ab, weil sie negative Schlagzeilen für die Uni bringen würde und man die Kritik der „mächtigen Transgender-Lobby“ fürchte.
Jede Form der Geschlechtsänderung würde in der Öffentlichkeit ausschließlich positiv bewertet, hat Djordjevic beobachtet. Einen wissenschaftlichen Nachweis, dass die Operation klinisch wirksam ist, sei nie erbracht worden. Es gebe weiterhin keine wissenschaftlichen Beweise, dass das Leben von Transgendermenschen tatsächlich nach der Operation besser werde. Etwa 20% seien nach der OP genauso verzweifelt und dächten über Selbstmord nach. Bereits 2004 veröffentlichte der Guardian einen Artikel, der sich auf eine eigene Untersuchung der Redaktion der Wochenendausgabe des Guardian bezieht. Dazu wurden 100 medizinische Studien mit Transgenderleuten nach der Operation ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass viele medizinische Untersuchungen zu Geschlechtsumwandlungen sehr schlecht gemacht waren und die Ergebnisse ganz offenkundig so hingebogen wurden, dass Geschlechtsumwandlungen durchweg segensreich seien.
Eine Langzeit-Studie, die 2003 mit 324 geschlechtsoperierten Personen in Schweden durchgeführt wurde, zeigte, dass „Menschen mit Transsexualismus nach der Geschlechtsumwandlung ein erheblich höheres Risiko, zu sterben sowie selbstmörderische Tendenzen aufweisen und psychiatrische Krankheiten entwickeln“.
Der Guardian berichtete einige Jahre vorher von Walter Heyer, der sich zur Frau umgestalten ließ. Er bereute es später sehr. Anfangs, berichtet er dem Blatt, sei er euphorisch gewesen, doch mit der Zeit sei es ihm immer schlechter gegangen. Er kam nach einem Psychologie-Studium zu dem Schluss, dass es biologisch unmöglich ist, wirklich das Geschlecht zu verändern. Es sei letztendlich ein psychologisches Problem, kein medizinisches: „Alles, was sie tun, ist, dich mit Hormonen vollzupumpen, dir Brustimplantate einzusetzen und zu sagen, dass sie eine Frau geschaffen haben. Aber biologisch ist es unmöglich, einen Mann zu einer Frau zu machen.“ Letztendlich kam er zu der Erkenntnis, dass seine Geschlechtsprobleme auf traumatische Erlebnisse der Kindheit zurückzuführen waren. Heute berät er Menschen, die eine Geschlechtsumwandlung wollen.
Im Beitrag der DailyMail wird denn auch nach wenigen dürren Worten über Pubertäts-Blocker eine lange Human-Touch-Geschichte eines Jungen präsentiert, der – nun ein Mädchen — diese Hormonbehandlung als lebensrettend preist und öffentlich sein großes Glück bekennt. Sie hätte sich sonst umgebracht, ist sich die heutige Llyr Jones sicher. Oft sei sie beim Anblick der beginnenden Körperbehaarung an ihrem Jungenkörper vor dem Spiegel im Badezimmer zusammengebrochen und stundenlang auf dem Boden liegen geblieben, starr vor Qual. Sie wechselte mit fünfzehn Jahren das Geschlecht. Diese Story ging in Großbritannien durch die Medien. Die Kliniken, die die Pubertätsblocker-Therapie anbieten, verzeichneten in der Folge eine stark erhöhte Nachfrage.
Die Festlegung auf bestimmte „Geschlechter-Rollen“ ist absurderweise erst richtig in Fahrt gekommen durch den ganzen Gender-Hype. Jede kleine Spielart muss als ein eigenes Geschlecht angesehen und öffentlich durchdekliniert werden. Dadurch wird die Rolle des jeweiligen Geschlechtes immer schärfer eingegrenzt und ausdifferenziert. Wozu?
Homosexualität hat es beispielsweise immer gegeben, und sie wurde auch immer mehr oder weniger ausgelebt. Natürlich ist die drakonische Bestrafung dieser Veranlagung, in vielen muslimischen Ländern steht darauf heute noch die Todesstrafe, eine entsetzliche Grausamkeit. Aber wen interessiert heute im Westen, was zwei oder mehr hinter verschlossenen Türen tun?
Ein Mann zu sein oder eine Frau kann doch so viele, ganz persönliche Facetten haben, ebenso, wie die Entwicklung eines Kindes in der Pubertät noch all die Möglichkeiten, ein Mann zu sein, offen lässt. Er kann ein begnadeter Musiker oder Balletttänzer werden oder ein knallharter Elitesoldat. Er kann Frauen bewundern und verwöhnen, aber auch die eine suchen und finden, die sich ihm begeistert als Sklavin anbietet und unterwirft. Ein Mädchen darf sich als Amazonen-Teenager austoben und später Mutter und Hausfrau aus vollem Herzen sein. Und wenn die Kinder groß sind, noch eine berufliche Karriere als taffe Selbstständige aufbauen. Wenn sie dann eine Freundin eher braucht, als einen Mann, kann sie vielleicht beides verbinden, falls der Mann tolerant genug ist. Muss man da alles kurz und klein schlagen und öffentlich machen? In jedem Menschen schlummern so viele verschiedene Seiten – auch 26 Gender im Angebot können das nicht alles abdecken.
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