Steu­er­hin­ter­ziehung — oder: Die höchste Form des zivilen Ungehorsams!

Eine Bemerkung vorweg: Dieser Artikel enthält die schlimmste Hetze, die sich bun­des­deutsche Ermitt­lungs­be­hörden vor­stellen können, eine kri­mi­nelle Handlung weitaus schlimmer als Kin­des­miss­brauch oder Mord. Denn er beinhaltet Zeilen und Argu­mente, die Sie dazu bringen könnten, das schlimmste Ver­brechen am Staate Deutschland zu begehen: aktive, geplante und mit vollster Über­zeugung begangene Steuerhinterziehung.

Ich bitte Sie hiermit inständig darum, diesen Artikel nicht zu lesen oder diesen Wisch als schlechte, sich zu nah an der Wahrheit befind­liche Satire abzutun. Fühlen Sie sich von mir nicht genötigt, den Rahmen der Lega­lität zu ver­lassen, denn in Deutschland würde ich als Anstifter zu dieser grau­samsten aller Straf­taten bereits ver­folgt werden und wahr­scheinlich weitaus länger ein­ge­kerkert als jeder U‑Bahn-Schläger, Ehren­mörder oder Macheten-Mann.

Aber nun zum eigent­lichen Text. Lassen Sie mich ein wenig ausholen:
Vor gut einer Woche konnten wir wieder überall lesen, was wir so oder so schon alle wussten: Deutschland ist Vize-Welt­meister! Nicht im Fußball, da sind wir sogar Welt­meister! Nein, wir sind Vize-Welt­meister im Steu­ern­zahlen. Eine OECD-Studie belegt das jetzt Schwarz auf Weiß und stellt Deutschland damit ein neues, offi­zi­elles Armuts­zeugnis aus.
Fast 50 Prozent eines Durch­schnitts­ein­kommens werden von Gehältern in Deutschland laut einer neuen OECD-Studie an Steuern und Sozi­al­ab­gaben abge­zogen (OECD-Schnitt 36,0 Prozent). Nur in Belgien ist der Wert höher. „Geht ja noch!“, meinen Sie jetzt? Na, dann fahren Sie sicherlich kein Auto und nutzen keinen Strom, denn die hor­rende Ben­zin­steuer und die von Jahr zu Jahr stei­gende EEG-Umlage, die wir in Deutschland zahlen, ist in dieser Sta­tistik noch gar nicht berück­sichtigt. Auch steu­er­ähn­liche Zwangs­ab­gaben wie der Bei­trags­service für ARD, ZDF und Kon­sorten werden nicht berück­sichtigt. Ebenso wenig wie Kur­taxen, Mehrwert‑, Tabak‑, Kaffee‑, Bier‑, Branntwein‑, Schaumwein‑, Tanz‑, Vergnügungs‑, Wett- und Lot­te­rie­steuern oder wie sie alle heißen. Und natürlich ganz davon abzu­sehen, die Steuer auf Gelder, für die schon einmal Steuern bezahlt wurden, wie z.B. Vermögens‑, oder Erb­schafts­steuer – die beiden letz­teren sollen ja, wenn es nach den „Staatzis“ von der roten Front geht, bald wieder ordentlich steigen. Denn der Staat braucht mehr Geld!

Nein, halt! Eigentlich braucht der Staat nicht mehr Geld! 2016 haben wir sogar rund 7 Mrd. € zu viel an Steuer bezahlt, also einen Steu­er­über­schuss pro­du­ziert! Aber der bleibt erstmal in Wolfgang Schäubles Schublade für schlechte Zeiten und natürlich, um irgendwie die Kosten der Mas­sen­ein­wan­derung stemmen zu können. Und sowieso, wenn wir den großen deut­schen Zei­tungen glauben dürfen, dann haben nicht wir Steu­er­zahler durch harte ehr­liche Arbeit für diesen Steu­er­über­schuss gesorgt, sondern die Politik! Über­schriften wie „Schäuble hat gut gewirt­schaftet“ und „Regierung erwirt­schaftet Steu­er­über­schuss“ bewirken bei mir echt die schlimmsten Gesichts­ent­glei­sungen. Traut sich die Presse nicht, dem Bürger mit­zu­teilen, dass dort 7 Mrd. € zu viel Steuern ein­ge­sammelt wurden, oder sind das alles Eta­tisten par excel­lance? Wahr­scheinlich leider eher Letzteres…

Wer unseren Staat kennt oder ganz einfach ab und zu mal die Sendung „Mario Barth deckt auf“ geschaut hat, der weiß schon lange, wie „die Politik“ mit unseren Steu­er­geldern umgeht. Ich z.B. „freue“ mich jedes Jahr aufs Neue auf das „Schwarzbuch“ vom Bund der Steu­er­zahler (hier gratis bestellen: http://www.schwarzbuch.de/das-schwarzbuch-bestellen/ ) und schaue mir dann bei einer Flasche Wein oder meistens sogar zwei an, wo unsere hart ver­dienten Mil­li­arden wieder so ver­schwendet wurden und was – ent­schul­digen Sie das Wort – für ein Scheiß von öffent­licher Seite mit Mil­lionen über Mil­lionen unter­stützt wird. Dar­unter zum Bei­spiel, wie schon die „Junge Freiheit“ im März berichtete: 4,2 Mil­lionen für ein Stroh­heiz­kraftwerk in Polen, fünf Mil­lionen für die ener­ge­tische Moschee­sa­nierung in Marokko, 25 Mil­lionen für Fahr­rad­au­to­bahnen und sogar 527.000 € für ein Projekt namens „kon­flik­tär­meres Fahr­rad­fahren“, nicht zu ver­gessen die ganzen fehl­ge­planten Auto­bahn­brücken, die sinnlos landauf, landab her­um­stehen oder Groß­pro­jekte wie der BER, die grund­sätzlich x‑Mal so teuer werden, wie ursprünglich geplant. Ich könnte Ihnen hier noch unzählige Bei­spiele bringen, aber lesen Sie lieber selber nach.

Ohne die erwähnten zwei Fla­schen Wein, so muss ich ehrlich zugeben, könnte ich diese Demü­tigung der ehr­lichen Steu­er­zahler nicht ertragen. In meinem Freundes- und Bekann­ten­kreis gibt es Men­schen, die zum Über­leben nicht annä­hernd das nötige Geld haben, behin­derte Men­schen, allein­er­zie­hende Mütter, Inva­liden, Rentner mit 48 abge­leis­teten Arbeits­jahren, die nicht genug haben, um sich im Winter die Wohnung warm zu machen. Der Spiegel berichtete vor einigen Tagen darüber, dass die Kin­der­armut in Deutschland in den letzten Jahren rapide gestiegen ist, jedes 5. Kind ist arm! Vor allem im Osten Deutsch­lands steigt die Quote bedrohlich an – aber da stellt man ja lieber alte Busse hochkant auf (Kosten: 57.000€), um an das Elend anderer zu erinnern, als etwas gegen die Ver­wahr­losung vor der eigenen Haustüre zu tun. Von der Alters­armut möchte ich erst gar nicht anfangen. Mir treibt es regel­mäßig die Tränen in die Augen und die Wut packt mich innerlich, wenn ich Bilder von bet­telnden Kindern oder Fla­schen-sam­melnden Rentnern sehe, Sie nicht?
Ich kann dieses „Aber Deutschland geht es doch gut!“ nicht mehr hören, das stimmt so einfach nicht mehr! Deutschland geht es zwar nicht an allen Ecken schlecht, aber es beginnt in wesent­lichen Punkten schlechter zu werden, und ohne eine Kehrt­wende in der Politik sehe ich den Abwärts­trend unauf­haltbar weiter fortschreiten.

Weiter zu einem meiner Lieb­linge, der EU. An die EU zahlt Deutschland jedes Jahr 14,3 Mrd. mehr als es zurück­be­kommt, dazu kommen Son­der­zah­lungen wie z.B. 1 Mrd. € an die Türkei für „EU-Fort­schritte“ etc. die Euro-Rettung, der Ret­tungs­schirm – alles Dinge, die uns in Zukunft um Kopf und Kragen bringen werden, und das, wo wir unseren Kindern in Deutschland so oder so schon einen Schul­denberg von rund 2,3 Bil­lionen hin­ter­lassen (Stand in realen Zahlen am 27.4.2017 um 14 Uhr: 2.291.263.190.000 €), und jede Sekunde kommen ungefähr 1550€ hinzu.

Die Zahlen lügen nicht, und selbst wenn ich jetzt wie ein Stamm­tisch­prolet klinge: Deutschland ist der Zahl­meister Europas und die Leid­tra­genden sind die Deutschen.

Um mich noch einmal all­gemein zu wie­der­holen. In meinen letzten Inter­views und in meinem Buch habe ich immer wieder eine Zahl genannt: 1.000 Mrd. €. Diese Haus­nummer geht uns EU-Bürgern jedes Jahr alleine durch Steu­er­ver­güns­ti­gungen für Groß­un­ter­nehmen durch die Lappen. Bei ca. 510 Mio. Ein­wohnern sind das sage und schreibe 1.960 € pro Ein­wohner, egal ob Mann, Frau, Baby oder Greis – und das jedes Jahr! Gelder, welche pure Geschenke für die Global Player sind, was dazu ganz nebenbei für eine absolut ver­hält­nislose Unfairness gegenüber unseren hei­mi­schen Mit­tel­ständlern sorgt, die sich gegen Firmen wie Amazon & Co. nicht zur Wehr setzen können. So etwas wider­spricht jeder Grund­regel einer gesunden Markt­wirt­schaft und all­gemein der Mensch­lichkeit! Vor allem, wenn durch ein­zelne Unter­nehmen auf­grund von Lob­by­arbeit ein­zelner Groß­kon­zerne und Pos­ten­scha­cherei in der Politik die Welt geplündert wird. Für mich, der ich mit Murray Roth­bards Büchern unterm Kopf­kissen schlafe, ist das alles mehr als unverständlich.

Was können Sie dagegen tun? Nun, ich könnte jetzt schreiben: „Legen Sie den Apparat lahm, machen Sie ihn wehrlos! Denn der einzige Grund, warum sich in Deutschland und der gesamten EU die Mühlen noch drehen, sind Ihre Steu­er­ab­gaben. Ohne Ihr Geld ist dieser schwer­fällige, auf­ge­blähte Kasten bewe­gungs­un­fähig. Und dann, ja dann reicht ein Antippen mit dem Zei­ge­finger, um ihn zu Fall zu bringen. Sie haben es in der Hand! Ich, als ehe­ma­liger Bankster, muss mich leider zurück­halten, meine Steu­er­erklärung kon­trol­liert sicherlich so was wie das „GSG9“ des Finanzamts. Aber Sie, Sie könnten schummeln, was das Zeug hält.“ Das könnte ich schreiben, aber es ist ver­boten, und deshalb sollten Sie es nicht tun! Gell, Sie ver­stehen schon.

Für den Anfang reicht es sicherlich bereits, wenn Sie sich einen Steu­er­be­rater nehmen und an ihrer Steu­er­erklärung opti­mieren, was zu opti­mieren geht, selbst wenn der Steu­er­be­rater nachher so viel kostet, wie das, was Sie an Steuern ein­sparen. Pro­tes­tieren Sie auf diese Weise, es ist die einzige, die unsere büro­kra­ti­schen Ver­schwender wirklich merken.
Und noch ein Punkt! Unter­stützen Sie die hei­mische Wirt­schaft und meiden Sie Unter­nehmen, die sich durch ihre Firmen- und Steu­er­spar­po­litik aus der Ver­ant­wortung stehlen!