Vege­ta­rismus — was steht WIRKLICH in der Bibel?

Zitate aus der Bibel rufen zum Vege­ta­rismus auf — igno­riert zum großen Teil von deren eigenen Glaubensgemeinschaften
Immer wieder hört man aus dem Munde von Fleisch­kon­su­menten, dass in der Bibel Gott nicht zum Vege­ta­rismus auf­rufen würde und man sich deshalb als Gläu­biger auch nicht an solche neu­mo­di­schen Ten­denzen zu halten habe. Doch stimmen diese Behaup­tungen auch? Autoren wie Johannes Holey machten bereits vor Jahren auf mög­liche Fehler in der Über­setzung der Hei­ligen Schrift auf­merksam. So wird dort vom “Fisch­essen Jesu” geschrieben, doch noch heute ist der ‘Fisch‘ der Bibel kein Fisch, sondern eine vege­ta­rische Spe­zia­lität im Osten, die aus der soge­nannten Fisch­pflanze her­ge­stellt wird und einst in Babylon zu den kuli­na­ri­schen Spe­zia­li­täten gehört hat. Ein anderes Bei­spiel sind die Heu­schrecken, an denen sich Johannes der Täufer delek­tiert haben soll. So ist die Heu- schrecke mit der latei­ni­schen Bezeichnung Locusta in Wirk­lichkeit die Frucht des Locus-Baumes und wird deshalb auch korrekt als Johan­nisbrot über­setzt. Gott selbst prangert, glaubt man der Hei­ligen Schrift, das Fleisch essen an.
So finden wir in der Bibel auch ganz direkte Anmer­kungen zu diesem Thema, die aber offen­sichtlich zum großen Teil von der eigenen Glau­bens­ge­meinde igno­riert werden. So sind derzeit nur ein Bruchteil der Katho­liken und Pro­tes­tanten Vege­tarier oder gar Veganer. In Deutschland liegt der Pro­zentsatz von Men­schen, die fleischlos leben, zur Zeit bei etwa 7%, wobei bei den jün­geren Bürgern die Zahl mit etwa 10% höher ist, als bei den älteren Mitbürgern.

Hier einige Bei­spiele aus der Bibel zum Thema:

So liest man in der Bibel, 4. Mose 11, 33: „Aber sie hatten kaum damit begonnen, von dem Fleisch zu essen, da traf sie der Zorn des Herrn, und viele starben. Man nannte den Ort Kibrot-Taawa (Lust­gräber), weil dort die Leute begraben wurden, die es nach Fleisch gelüstet hatte.“

Und im 1. Mose 1, 29–30 liest man: „Ihr könnt die Früchte aller Bäume und Pflanzen essen; den Vögeln und Land­tieren aber gebe ich Gras und Blätter zur Nahrung.“

Aber auch in anderen Pas­sagen der Bibel finden sich diese Hinweise.

So liest man zum Bei­spiel im Buch Daniel, 1.8–16: “Daniel war fest ent­schlossen, kein Essen und Trinken von der Tafel des Königs anzu­rühren, sondern sich an die Nah­rungs­vor­schriften im Gesetz Gottes zu halten … Er bat den Palast­vor­steher, nicht von den Speisen des Königs essen zu müssen … “Lass uns Gemüse essen und Wasser trinken.” … Der Auf­seher ging auf ihre Bitte ein. Nach zehn Tagen zeigte sich, dass Daniel und seine Freunde besser und kräf­tiger aus­sahen, als die jungen Leute, die ihr Essen von der könig­lichen Tafel erhielten. Da ließ der Auf­seher ihnen wei­terhin fleischlose Kost geben, und auch den Wein von der könig­lichen Tafel erließ er ihnen…” (Her­vor­hebung durch den Autor)

Der “heilige” Kir­chen­vater Hie­ro­nymus, Adversus Jovi­nianum I, 18: “Der Genuss des Tier­flei­sches war bis zur Sintflut unbe­kannt; aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und die stin­kenden Säfte des Tier­flei­sches in den Mund gestopft; wie man in der Wüste dem mur­renden, sinn­lichen Volk  Wachteln vorwarf. Jesus Christus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang ver­knüpft, so dass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tier­fleisch zu essen.” (Obwohl “heilig” gesprochen, hält sich die Kirche bis heute nicht an seine Lehre)

Lamm essen auf Wunsch von Jesus beim Pas­sahfest? Jesus soll nach den Worten des Lukas­evan­ge­liums gefragt haben: “Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Pas­sahlamm essen kann?” (22, 11)  Dies geschah offi­ziell zum “Dank an Gott”. Denn Gott habe ägyp­tische Familien um 1500 v. Chr. auf­grund der Ver­sklavung der Israe­liten durch die Ägypter angeblich mit dem Tod des ältesten Sohnes bestraft, während er die ältesten Söhne der Israe­liten ver­schont haben soll. Doch der Gott, den die israe­li­ti­schen Got­tes­pro­pheten ver­kün­deten, wider­spricht durch den Pro­pheten Jeremia mas­sivst dieser Über­lie­ferung mit der angeb­lichen Anordnung einer Lammschlachtung:

“Ich aber habe euren Väter an dem Tage, als Ich sie aus Ägyp­tenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brand­opfern und Schlacht­opfern.” (Jeremia 7, 22). 

Diese Schlacht-Anord­nungen wurde offen­sichtlich statt­dessen durch die Priester erfunden. In dem Werk ‘Das Evan­gelium Jesu’ wird der Anlass tat­sächlich wie folgt beschrieben:

“Nun war Judas Ischa­rioth in das Haus des [Hohe­priesters] Kaiphas gegangen und sagte zu ihm: ´Siehe, er [Jesus] hat das Pas­sahmahl gefeiert innerhalb der Tore mit Mazzen anstelle des Lammes. Ich aber hatte ein Lamm gekauft; doch Er verbot, dass es getötet werde. Sieh, der Mann, von dem ich es gekauft habe, ist Zeuge.‘ Und Kaiphas zerriss seine Kleider uns sagte: ´Wahrlich, dieses ist kein Pas­sahfest nach dem Gesetze des Moses. Er hat eine Tat begangen, die todes­würdig ist; denn es ist eine schwere Über­tretung des Gesetzes.‘” (76, 27–28)

Im Evan­gelium Jesu ist zum Bei­spiel auch das “Gleichnis vom ver­lo­renen Sohn” ein wenig anders über­liefert als im Lukas­evan­gelium der Bibel. Bei Lukas heißt es: “Bringt das gemästete Kalb und schlachtet´s; lasst uns essen und fröhlich sein!” (15, 23). Im Evan­gelium Jesu jedoch steht: “Bringet die schönsten Früchte herbei und Brot und Öl und Wein und lasset uns essen und fröhlich sein” (58, 11).

Evan­gelium der Essener

Nach Aus­sagen des unga­ri­schen For­schers Edmond B. Székely wird eine ara­mäische Fassung dieses Evan­ge­liums im Vatikan unter Ver­schluss gehalten. Nachdem er eigenen Angaben zufolge kurz­zeitig Ein­sicht erhalten haben will, hatte er den Text wohl aus dem Gedächtnis nie­der­ge­schrieben (Süd­er­gel­lersen 1977). Laut seiner Aussage lehrte Jesus darin: “Und das Fleisch geschlach­teter Tiere in seinem Körper wird sein eigenes Grab werden. Denn wahrlich, ich sage euch: Der, der tötet, tötet sich selbst, und wer vom Fleisch erschla­gener Tiere isst, isst vom Körper des Todes” (S. 41).

Von Jakobus schreibt der früh­ka­tho­lische Kir­chen­vater Hegesipp (um 180): “Er genoss weder Wein noch Rausch­trank; auch aß er kein Fleisch” (Eusebius, Kir­chen­ge­schichte II, 23, 5–6). Dies wird von Kir­chen­vater Augus­tinus mit den Worten bestätigt: “Jakobus, der Bruder des Herrn, lebte von Säme­reien und Pflanzen und berührte weder Fleisch noch Wein.” (Augus­tinus, Epis­tulae contra Faustum XXII, 3 Jesus von Nazareth klärte einst darüber auf, dass die Opfer­vor­schriften nicht von Gott stammen, sondern von den Priestern, welche ihre Erfin­dungen und Über­nahmen aus anderen Kulten (z. B. aus Ägypten) anschließend Gott unter­ge­schoben haben. Hierzu schrieb der Kir­chen­vater Clemens von Alex­andria: “Die blu­tigen Opfer aber, glaube ich, wurden nur von den Men­schen erfunden, welche einen Vorwand suchten, um Fleisch zu essen” (Pai­d­agogos II., zit. nach Robert Springer, Enkarpa, Kul­tur­ge­schichte der Menschheit im Lichte der pytha­go­räi­schen Lehre, Han­nover 1884, S. 288–291).

Die Ebionäer essen auch kein Fleisch und diese berufen sich dabei auf Jesus von Nazareth, der solches geboten habe (Epi­phanius, Panarion omnium hae­resium 30, 18, 9). Doch auch Johannes der Täufer war laut deren Schriften nach Über­zeugung der Ebionäer kein Fleisch­esser. Denn in dem später nach ihnen benannten Ebio­nä­e­r­e­van­gelium heißt es über ihn: “Seine Speise war wilder Honig, dessen Geschmack der des Manna war, wie Kuchen in Öl.”

Der bekannte “Kir­chen­vater” Basilius der Große, Bischof von Caesarea (330–379), lehrte und warnte aus­drücklich vor den nega­tiven gesund­heit­lichen Folgen der Fleisch­mahl­zeiten und ihren nega­tiven Aus­wir­kungen auf die Seelen der Men­schen. Auch weiß er noch von der Bibel­fäl­schung im 1. Buch Mose und schreibt die “Erlaubnis” zum Fleisch­konsum nach der Sintflut nicht etwa “Gott” zu, wie es dort geschieht, sondern erklärt, dass “alles, was hernach Men­schen­ver­stand ersann (!), wie das Wein­trinken, das Schlachten der Tiere, über­haupt alles, was den Men­schen­geist trübt, den im Para­diese Lebenden noch nicht bekannt war” (Erste Predigt, Mau­riner Ausgabe Nr. 1, Kapitel 5, zit. nach http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2625‑5.htm). Er erklärt weiter: “Nach der Sündflut [= Sinflut] hießes: ´Esset alles, wie das grüne Kraut!‘ Als man die Voll­kom­menheit aufgab, wurde der Genuss dieser Dinge erlaubt.”

In Num 11, 33 f. (= 4. Mose 11) beschweren sich die Israe­liten, dass es in der Wüste immer nur Manna zu essen geben würde, und sie ver­langen von Gott und Mose Fleisch – so wie in Ägypten. Mose sprach darauf hin mit Gott und erklärte, dass das Fleisch nicht für alle reichen würde, selbst wenn man alle Tiere töten würde. Darauf hin lässt ein Wind Wachteln auf die Erde fallen und das nach Fleisch gie­rende Volk bringt alle Wachteln um, brät und ver­zehrt sie. Und in Num. 11, 33 f. heißt es darauf hin: “Sie hatten aber das Fleisch noch zwi­schen den Zähnen, es war noch nicht gegessen, da ent­brannte der Zorn des Herrn über das Volk, und der Herr schlug das Volk mit einer bösen Plage. Daher nannte man den Ort ´Gier­gräber‘, da man dort die Leute begrub, die von der Gier gepackt worden waren.” Darauf nimmt Petrus in Hom. III, 45.1 Bezug. Hier ist aller­dings von einer “Plage” die Rede, die “Gott” geschickt haben soll. Die Plage und ver­gleichbare Gescheh­nisse sind offen­sichtlich negative Wir­kungen auf negative Ursachen im “Gesetz von Saat und Ernte”, welches besagt: Was der Mensch sät, das wird er ernten.

Es gibt auch gänz­liche andere Gründe, unab­hängig von der Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rigkeit, die ein fleisch­loses Leben als die bessere Alter­native auf­zeigen. So können fast alle Herz­krank­heiten durch fleischlose Kost ver­mieden werden, wie bereits im Jahr 1961 durch ein ame­ri­ka­ni­sches Ärz­te­journal publi­ziert wurde. Gicht kommt bei Men­schen, die sich fleischlos ernähren, nach­weislich erheblich sel­tener vor, ebenso wie Erkran­kungen der Niere. Zudem liegt im stän­digen Fleisch­konsum nach heu­tigem Kennt­nis­stand eine der Haupt­ur­sachen von Krank­heiten wie Alz­heimer und Demenz, worauf Orga­ni­sa­tionen wie PETA und andere seit län­gerer Zeit hinweisen.
Zahlen zur Her­stellung von Fleisch sollten eben­falls zu Denken geben:
So wird etwa 90% des in Amerika ange­bauten Getreides an Tiere ver­füttert. Um ein Rind ein halbes Jahr zu mästen benötigt man ein halbes Hektar Land. Nach einem Jahr erhält man ca. 300 Kilo­gramm ess­bares Fleisch. Hätte man während dieses Jahres auf der­selben  Fläche Getreide oder Kar­toffeln angebaut, so hätte man 3000 Kilo­gramm bzw. 20000 Kilo­gramm Nah­rungs­mittel erhalten, und somit 10 Mal mehr Getreide und 65 Mal mehr Kar­toffeln als Fleisch.
Für den Anbau von 1 Kilo­gramm Weizen werden etwa 60 Liter Wasser benötigt. Für die Pro­duktion von 1 Kilo­gramm Fleisch dagegen 2500 bis 6000 Liter Wasser pro Kilo­gramm, was Autoren wie Johann Kössner zurecht kritisieren.
(Copy­right by Cover Up! News­ma­gazine, 27.02.2014)