Grenz­kon­trollen während des G20-Gipfels: Der unge­liebte Erfolg

Während des G20-Gipfels

( Von EUGEN PRINZ )

Als wir 2015/2016 die große Flücht­lings­welle über uns ergehen lassen mussten, wurde uns seitens der Politik und unserer wahr­heits­lie­benden Qua­li­täts­medien bei jeder Gele­genheit ein­ge­trichtert, dass es unmöglich sei, die Grenze zu Deutschland dicht zu machen.

Wie wir viel später erfahren durften, war der Bun­des­po­li­zei­prä­sident schon der Meinung, dass dies möglich sei. Er ließ die Muskeln spielen und an der Grenze 21 Polizei-Hun­dert­schaften auf­fahren. Die weisen Staa­ten­lenker Deutsch­lands hielten es jedoch mit Karl Valentin, der einmal sagte: „Mögen täten wir schon wollen, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.“ Viel­leicht wollten sie auch nicht mögen, wer weiß? Jeden­falls wurde es nichts mit der Grenzschließung.

So mussten das Pack, die Köter und jene, die schon länger hier leben, hilflos die unkon­trol­lierte Mas­sen­ein­wan­derung über sich ergehen lassen, bis ein paar kleine Bal­kan­ländchen Erbarmen zeigten und vor­machten, wie es geht. Ende Gelände. Die Bal­kan­route war plötzlich dicht. Mutti war natürlich nicht begeistert, aber das hat die Maze­donier nicht interessiert.

Anschließend hat dann Mutti das unselige Flücht­lings­ab­kommen mit den Türken ein­ge­fädelt und mit Hilfe unserer wahr­heits­lie­benden Qua­li­täts­medien für­derhin die Mär ver­breitet, wegen diesem Abkommen würden nunmehr keine Flücht­linge mehr über die Bal­kan­route kommen. Wenn man das oft genug behauptet, werden es die Leute schon irgendwann mal verinnerlichen.

4546 illegale Ein­reisen, 6125 Ver­stöße gegen Auf­ent­halts­recht, 812 Dro­gen­de­likte und 782 Haftbefehle

Doch zurück zum Grenz­schutz. Ganz was anderes ist es, wenn sich die poli­tische Elite der Welt in Deutschland trifft. So wie beim G20-Gipfel in Hamburg. Da geht es schließlich nicht um die Sicherheit von Pack, Köter und Co., sondern um wahrhaft schüt­zens­wertes Leben. Da wird dann auch nicht lange überlegt, wie die Rechtslage even­tuell sein könnte, was dagegen und dafür spricht, ob das zu bewäl­tigen ist und so weiter. Nein. Da tut es einen Schlag und dann ist die Grenze plötzlich dicht und wird lückenlos kon­trol­liert. Nicht die Larifari-Augen­aus­wi­scherei-Gele­gen­heits­kon­trollen, mit denen dem Wahlvolk das Hirn ver­nebelt werden soll. Nein, Grenze dicht, jeder wird gefilzt. So geschehen vom 12. Juni bis 10. Juli 2017 anlässlich des G20-Gipfels im Hamburg.

Die glor­reichen Aus­wir­kungen, die das Schen­gener Abkommen auf die innere Sicherheit in Deutschlang hat, lassen sich bestens anhand der Ergeb­nisse von knapp vier Wochen Grenz­kon­trolle beur­teilen: 4546 illegale Ein­reisen, 6125 Ver­stöße gegen das Auf­ent­halts­recht, 812 Dro­gen­de­likte und 782 Haft­be­fehle. Kilo­weise Koks, Mari­huana, Haschisch, Amphet­amine, Crystal Meth, eine Kalasch­nikow und ein Trom­mel­re­volver, beides natürlich mit Munition.

De Mai­zière wollte keine Debatte über Vor­teile von Grenzkontrollen

Brav und fleißig, wie die Polizei ist, hat sie einen 12-sei­tigen Abschluss­be­richt an ihren obersten Dienst­herrn, den Innen­mi­nister Thomas de Mai­zière, geschickt. Nun möchte man meinen, er würde sich über den groß­ar­tigen Erfolg seiner Bun­des­po­li­zisten freuen. Anscheinend jedoch irgendwie nicht so, denn in Poli­zei­kreisen heißt es, Innen­mi­nister Thomas de Mai­zière habe ange­wiesen, den Bericht nicht zu ver­öf­fent­lichen. De Mai­zière wolle demnach eine Debatte über die Vor­teile von Grenz­kon­trollen vermeiden.

Echt jetzt? Es ist ihm nicht recht, dass die Leute erfahren, dass an der Grenze innerhalb eines Monats mehr als 10.000 Gold­stücke fest­ge­stellt wurden, die in Deutschland nichts zu suchen haben? Dass fast 800 Straf­täter, die per Haft­befehl gesucht wurden, nun hinter Gittern sitzen, dass kilo­weise Drogen und eine Kriegs­waffe aus dem Verkehr gezogen werden konnten. Das sollen wir nicht wissen? Das lässt tief blicken…

Sieht man sich die Aus­beute von vier Wochen an und nimmt sie mal zwölf, dann weiß man, was ein Jahr ohne Grenz­kon­trollen mit Deutschland macht. Ange­sichts dessen wäre zu über­legen, ob der G20-Gipfel in Hamburg nicht zu einer ständig tagenden Dau­er­ein­richtung werden sollte.

 

Dieser Artikel erschien ursprünglich hier:

http://www.pi-news.net/grenzkontrollen-der-ungeliebte-erfolg/

Foto: Thomas de Mai­ziere / flickr.com