Die SPD und die ver­ratene Arbei­ter­klasse — Der Absturz der eins­tigen Volkspartei

(Von Michael Weilers)

Liebe SPD,

„Der bei­spiellose Nie­dergang der SPD“

So über­schreibt Welt-Online heute einen Artikel über den Absturz der eins­tigen Volks­partei und sucht zugleich nach den Gründen für euren Nie­dergang. Jetzt mal unter uns Pfar­rers­töchtern, liebe SPD. Wisst ihr wirklich nicht, warum es mit euch ins Bodenlose geht? Habt ihr denn wirklich keinen Schimmer?

Ok, dann will ich es euch verraten.

Es liegt zum einen natürlich an den han­delnden Per­sonen, ganz klar, doch mal abge­sehen von den ver­ant­wort­lichen Köpfen – zu denen komme ich noch -, liegt es schlicht und einfach daran, dass ihr euren urei­gensten Daseins­grund ins Gegenteil ver­kehrt habt.

Ihr wart einmal die Partei des kleinen Mannes.

Eine Arbei­ter­partei, die sich für den Malocher ein­setzt, quasi eine Gewerk­schaft im Par­tei­en­gewand. Ein Verein, der sich für die Inter­essen von Bau­ar­beiter Horst Müller und Kas­sie­rerin Rita Meier gegenüber den Pro­fit­geiern aus Industrie und Wirt­schaft ein­ge­setzt hat. Halt irgend so ein Ding, wo sich die hart arbei­tende Schicht gut auf­ge­hoben fühlte.Doch das ist längst vorbei. Ver­kehrt ins genaue Gegenteil!

Arbei­ter­klasse?

Schaut euch euer Wäh­ler­kli­entel doch einmal an. Meint ihr etwa, dass sich dort noch das Gros der Arbei­ter­klasse tummelt? Ich sehe dort fast nur noch ver­blendete und auf­ge­hetzte Teenies und hys­te­rische Gut­men­schen-Weiber, dafür aber kaum noch Horst Müllers. Was sollte der auch bei euch, denn wie gesagt, ihr habt euch von einer Arbei­ter­partei in eine Partei der Wirt­schaft verwandelt.

Nehmen wir Sigmar Gabriel als ehe­ma­ligen Wirt­schafts­mi­nister. Anstatt nationale Arbeits­plätze kon­se­quent zu schützen, tat er sich als Wirt­schafts­lob­byist hervor, der z.B. TTIP für inter­na­tionale Bonzen durch­drücken wollte und auch nicht müde darin wurde, eine jähr­liche Zuwan­derung von 300.000 zu fordern, weil Wirt­schafts­bosse dies für nötig (billig) hielten.

Nennt ihr das etwa Inter­es­sen­ver­tretung der Arbei­ter­klasse? Im Gegenteil, denn als er von ver­meintlich Rechten darauf ange­sprochen wurde, zeigte er diesen Leuten sogar den Stin­ke­finger. Den poten­ti­ellen Wähler als Nazi und Pack zu bezeichnen bzw. den Stin­ke­finger zeigen.

Wie blöd kann man nur sein?

Und da wundert ihr euch darüber, dass es mit euch bergab geht? Womit wir über­haupt beim eigent­lichen Thema wären. Welches Interesse sollte ein deut­scher Arbeit­nehmer an Mas­sen­zu­wan­derung haben?Zuwanderung bedeutet Kon­kurrenz am Arbeits­markt, bedeutet sin­kende Löhne, stei­gende Mieten und höhere Sozi­al­ab­gaben. Welches Interesse sollte also euere eigent­liche Wäh­ler­kli­entel an Zuwan­derung haben?

Ich sage es euch: Keins!

Ganz gleich, wie schmackhaft ihr es auch ver­kaufen, oder für wie mora­lisch not­wendig ihr das auch ver­klären wollt. Doch auch hier habt ihr euch dia­metral ent­gegen der Arbeit­neh­mer­inter­essen ver­halten und euch wie Huren zum Hand­langer der Bonzen gemacht, die natürlich niemals genug Men­schen­ma­terial zum Lohn­dumping und als Kon­su­menten bekommen können. Mehr noch, ihr habt nämlich nicht nur die in Wirt­schafts­in­ter­essen lie­gende Mas­sen­ein­wan­derung befeuert, sondern sogar damit begonnen, eure eigent­liche Wäh­ler­schaft zu beschimpfen und zu stigmatisieren.

Es ist nämlich das normale Volk, welches seinem Ärger in den sozialen Medien Luft macht. Normale Arbeiter, die um Arbeits­plätze fürchten und für die bezahl­barer Wohnraum knapp wird.

Doch anstatt sich kon­se­quent für eure Wäh­ler­schaft ein­zu­setzen, habt ihr sie als Nazis dif­fa­miert, lasst sie durch einen Heiko Maas zen­sieren und durch einen Ralf Stegner beschimpfen.

Meint ihr etwa, die wählen euch nochmal?

Ihr habt euch schon mit der Erfindung von Hartz IV am Arbeit­nehmer ver­sündigt und Men­schen, die bei­spiels­weise 30 Jahre ein­ge­zahlt haben, nach einem Jahr Arbeits­lo­sigkeit in die Armut gejagt, damit sie im Anschluss jeden Hun­gerlohn akzep­tieren – ganz zur Bon­zen­freude ver­steht sich.

Oder z.B. eure Manuela Schwesig:

Die (und deren Nach­fol­gerin) darf mitt­ler­weile 100 Mil­lionen im Jahr für den Kampf gegen rechts aus­geben, doch anscheinend ist euch nicht klar, dass diese angeb­lichen Rechten, die bei Bür­ger­pro­testen ihren Unmut äußern, euer eigent­liches Wäh­ler­po­tential ist. Es ist die Arbei­ter­klasse und der Mit­tel­stand! Doch ent­weder seid ihr zu blöd, das zu erkennen, oder einfach zu ver­blendet, ansonsten hättet ihr echte Sozis wie z.B. Guido Reil nämlich niemals ziehen lassen.

Sozial geht nur national liebe SPD, oder anders ausgedrückt:

Man kann ent­weder offene Grenzen oder einen Sozi­al­staat haben, beides zusammen geht halt nicht. Wärt ihr eine echte Arbei­ter­partei, hättet ihr euch ganz klar für geschlossene Grenzen aus­ge­sprochen und euch nicht mit diesem Glo­ba­li­sie­rungs-Geschisse gemein gemacht, der Wähler merkt sich so was nämlich.

Nun könnt ihr euch gerne weiter mit Gut­men­schen, Teenies und hys­te­risch krei­schenden Weibern als neue Wäh­ler­schicht umgeben und euch dabei wundern warum es mit euch bergab geht, viel Spaß dabei.

Die Arbei­ter­klasse ist derweil abge­hauen zur AfD.

 

 

Titelbild: George Grosz “Schwimme, wer schwimmen kann, und wer zu schwach ist, gehe unter.” aus den Buch “Empörung und Gestaltung” (Berlin, 1928) Sammlung von Hanno Vollenweider

Quelle: conservo.wordpress.com