Hussein Khavari gesteht den Mord an Maria L. — Er durch­leide täglich Qualen

Hussein Khavari hat gestanden, die Stu­dentin Maria Laden­burger bewusstlos gewürgt, miss­braucht und in den Fluss gelegt zu haben. Nach dem Mord habe er täglich Qualen durch­litten, sagte er vor Gericht. Er lebe momentan wie in der Hölle. 

Im Prozess um den Sexu­almord an der Stu­dentin Maria Laden­burger vor dem Land­ge­richt Freiburg hat der Ange­klagte Hussein Khavari am Montag gestanden. Er habe die 19-Jährige gewürgt, miss­braucht und bewusstlos ins Wasser gelegt.

Er sei betrunken und bekifft am Flussufer der Dreisam in Freiburg ent­lang­ge­gangen. Dann habe er die junge Frau vom Fahrrad gestoßen und ihr den Mund zuge­halten. Als sie begann zu schreien, habe er sie mit seinem Schal gewürgt.

Dann habe er bemerkt, dass Maria Laden­burger ein hüb­sches Mädchen war. „Es ist in meinen Kopf gegangen: Komm‘, mach‘ mal mit ihr Sex“, zitiert die Rhei­nische Post den Ange­klagten. Nach meh­reren Ver­suchen, sie zu ver­ge­wal­tigen, habe er sie mit der Hand missbraucht.

In den Stunden vor dem Mord habe er gemeinsam mit Freunden zwei Fla­schen Wodka getrunken, sagte Hussein Khavari. Später habe er zudem alleine Bier und Wein getrunken. Auch habe er mehrere Joints geraucht.

Nach einem Bar- und einem Dis­co­besuch am späten Abend sei er mit der Stra­ßenbahn in die Nähe des spä­teren Tatorts gefahren. Er klaute ein Fahrrad. Doch weil er zu betrunken war, stürzte er und schob das Rad.

Maria Laden­burger zufällig begegnet

Dann sei ihm zufällig Maria Laden­burger auf dem Rad begegnet, sagt Hussein Khavari. Er habe die 19-Jährige bewusstlos gewürgt, aus­ge­zogen und miss­braucht. Zu diesem Zeit­punkt habe er sie schon für tot gehalten.

Er habe er sie schließlich in den Fluss gezerrt, um sein Blut von ihrem Körper abzu­wa­schen, das von seinem Fahr­rad­sturz her­rührte. Danach sei er geflohen. Viele Details seines Geständ­nisses blieben widersprüchlich.

Vor seinem Geständnis hatte sich Hussein Khavari bei der Familie von Maria Laden­burger ent­schuldigt. „Das, was ich getan habe, darüber bin ich aus tiefstem Herzen traurig“, sagte der Beschul­digte. Nach dem Tod des Opfers habe er täglich Qualen durchlitten.

„Ich ver­stehe, dass es für die Familie sehr schwer ist“, heißt es in der Erklärung, die Hussein Khavari nach Angaben seines Anwaltes selbst ver­fasst hat und die von einem Dol­met­scher über­setzt wurde.

Hussein Khavari lebt wie in der Hölle

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Er lebe momentan wie in der Hölle. Die Familie von Maria Laden­burger war nicht im Gericht – wie schon zum Pro­zess­auftakt, als der Ange­klagte über sein schweres Leben und seine psy­chi­schen Pro­bleme berichtete.

Alter und Iden­tität von Hussein Khavari sind noch immer nicht über­ein­stimmend geklärt. Der Ange­klagte war nach Angaben deut­scher Behörden im November 2015 ohne Papiere nach Deutschland gekommen.

Vor seiner Ein­reise nach Deutschland war er in Grie­chenland wegen ver­suchten Mordes an einer jungen Frau zu zehn Monaten Haft ver­ur­teilt worden war. Nach einer Amnestie wurde er frei­ge­lassen, tauchte unter und reiste uner­kannt nach Deutschland ein.

Für den Prozess vor der Jugend­kammer des Land­ge­richts Freiburg sind 16 Ver­hand­lungstage ange­setzt. Gehört werden sollen 45 Zeugen und zehn Sach­ver­ständige. Ein Urteil könnte bereits im Dezember fallen.

 

von Michael Müller / BerlinJournal.biz