Die Unesco: Korrupt und in der Hand von Des­poten, Isla­misten und Linksökologen

Der Aus­stieg Israels und der USA stürzt die Unesco in eine Krise. Doch die ist selbst ver­schuldet. Das Organ ist korrupt wie die Fifa und ideo­lo­gisch in der Hand von Des­poten, Isla­misten und Linksökologen.

(Von Wolfram Weimer)

Der spek­ta­kuläre Aus­tritt der USA und Israels stürzt die Unesco in einer schwere Krise. Doch der Aus­löser liegt nicht, wie jetzt gerne kol­por­tiert wird, in der neo-natio­na­lis­ti­schen Politik Donald Trumps. Es war Barack Obama, der die skan­da­lösen Zustände in der Unesco nicht mehr mit­tragen wollte und deshalb bereits 2011 die Zah­lungen nach Paris ein­ge­stellt hat, 2013 ver­loren die USA das Stimmrecht.

Die schwere Legi­ti­ma­ti­ons­krise der Unesco liegt in der dubiosen Ver­fassung der Insti­tution selber. Die Unesco ist seit Jahren in einem Sumpf aus Kor­ruption und ideo­lo­gi­schen Kämpfen ver­strickt, ihre Prot­ago­nisten schielen mehr auf Pfründe und Posten als auf globale Hilfen für Kultur, Wis­sen­schaft und Bildung. Eine ganze Reihe von Staaten mit zwie­lich­tigem demo­kra­ti­schen Ruf haben die Unesco grotesk poli­ti­siert und zur Beute ihrer ideo­lo­gi­schen Inter­essen deformiert.

Die Tages­zeitung „Die Welt“ beschreibt die Unesco als „Weiß­wasch­anlage für Auto­kraten“ und ver­gleicht sie mit der FiFA: „Oft genug bildet sich eine Mehrheit aus auto­kra­ti­schen Staaten und kor­rupten Demo­kratien, die die hehren Ziele hin­ter­treiben. Sei es aus anti­frei­heit­licher Über­zeugung, sei es aus purem Eigennutz. Man lässt sich bezahlen für seine Stimme oder schmiedet Zweck­bünd­nisse. In vielen Insti­tu­tionen haben inzwi­schen Halunken das Sagen oder sie orga­ni­sieren ihnen gewogene Mehrheiten.“

Die Unesco ver­waltet mit 2100 Mit­ar­beitern einen drei­stel­ligen Mil­lio­nenetat und ist immer stärker in Feldern poli­ti­scher Agi­tation aktiv. Vor allem isla­mis­tische und links-öko­lo­gische Posi­tionen haben in der Unesco starke Seil­schaften gebildet, um ihre Welt­an­schau­ungen zu pro­pa­gieren. So werden aggressive Israel-Kritik, öko­lo­gische Akti­visten und Gen­der­themen eifrig voran getrieben.
Ähnlich wie im UN-Men­schen­rechtsrat kommt es dabei zu unse­ligen Alli­anzen mit Dik­ta­turen und Des­potien zur Durch­setzung eigener Inter­essen. So sitzen aus­ge­rechnet im UN-Men­schen­rechtsrat Länder wie Saudi-Arabien, China, Kuba, Kasachstan, Katar, Russland, Saudi-Arabien und Vene­zuela. Eigentlich war das Gremium dafür gedacht, nicht-demo­kra­tische Des­potien zur Rechen­schaft zu ziehen. Inzwi­schen stellen die sich gegen­seitig Unbe­denk­lich­keits­er­klä­rungen aus.

Vor allem aber finden sich unter Führung der isla­mi­schen Staa­ten­gruppe immer wieder Initia­tiven zum Angriff auf Israel zusammen – obwohl Israel der einzige demo­kra­tische Rechts­staat Israel der Region ist.

Was gerne als „Global Gover­nance“ bezeichnet wird, ist eine üble Agi­ta­ti­ons­ma­schine gegen west­liche Stan­dards von Moral und Men­schen­recht geworden. In Europa hält sich noch ein hart­nä­ckiger Sen­ti­men­ta­lismus, dass diese Form von Multi-Late­ra­lismus wertvoll sei und der Traum von einer befrie­denden Welt­re­gierung hier ver­folgt werden könne. In Wahrheit aber werden die fun­da­men­talen Werte, auf denen die Uno und die Unesco gebaut worden waren unter­graben – wenn etwa der frau­en­feind­liche Iran in den Rat für Frau­en­rechte gewählt wird

Ins­gesamt hilft die in mora­lische Schieflage geratene Struktur der Unesco, Unrechts­regime zu legi­ti­mieren. Wie bei der Fifa, die ursprünglich den Gedanken des Fair Play leben sollte, aber zum Hort des Foul Play dege­ne­riert. Wie bei FIFA haben auch bei er Unesco Macht­spieler wie Katar und Russland bemer­kenswert großen Einfluß. Katar wollte mit Hamad bin Abdulasis al-Kawari (69) einen eigenen Kan­di­daten zum Unesco-Gene­ral­se­kretär wählen lassen, obwohl der als offener Anti­semit bekannt ist. Unter anderem soll er in einem Buch-Vorwort geschrieben haben: „Die Juden kon­trol­lieren die Medien, Zei­tungen und Verlage in den USA.“

Gleichwohl gelang es Katar beinahe, den Kan­di­daten durch­zu­setzen. Er unterlag nur mit 28 zu 30 Stimmen gegen die fran­zö­sische Kan­di­datin und Ex-Minis­terin Audrey Azou­layab, die nun die schwierige Aufgabe hat, die Unesco in eine Reform zu führen, die freilich die Mehrheit der Auto­kraten gar nicht will.

Für Deutschland stellt sich die Frage, warum man zu wesent­lichen Teilen die Unesco weiter finan­ziert, obwohl diese offen Israel bekämpft, seine Kor­rup­ti­ons­pro­bleme nicht in den Griff bekommt und zu einer Beute von auto­kra­ti­schen Alli­anzen geworden ist. Für den regu­lären Zwei­jah­res­haushalt 2016–2017 sind ins­gesamt 667 Mil­lionen US-Dollar ver­an­schlagt. Deutschland ist derzeit mit Japan und China der größte Bei­trags­zahler. Ein Druck­mittel zu einer Reform der Unesco liegt damit in Berlin bei der neuen Bundesregierung.

Wolfram Weimer / TheEuropean.de