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Hei­mat­ge­schwätz bei den anti­deut­schen Grünen

„Also müssen wir uns mal was Neues ausdenken.“

Die Grünen haben ein neues Thema ent­deckt, das sie „Heimat“ nennen. Damit wollen sie Jamaika zusam­men­kitten. Was sie dar­unter ver­stehen, bleibt vage.

(Von Dr. Rainer Zitelmann)

„Heimat“ überall bei den Grünen. Merk­würdig eigentlich für eine Partei mit so aus­ge­prägt anti­deut­schen Reflexen. Für Leute, deren Lieb­lings­spruch stets hieß: „Aus­länder, lasst uns nicht mit diesen Deut­schen allein“. Die jeden Flüchtling für ein Geschenk hielten und sofort zur Stelle sind, wenn es gilt, gegen die Abschiebung von Schwer­kri­mi­nellen zu demons­trieren. Und die es gar nicht abwarten können, noch mehr deutsche Steu­er­gelder nach Italien und Grie­chenland zu trans­fe­rieren, damit die nicht mehr „sparen“ müssen.

„Heimat Jamaika“

Worum geht es? Die Grünen wollen an die Macht. Unbe­dingt. Die Gegen­sätze im Pro­gramm und in den Mei­nungen der Wäh­ler­schaft zu CSU und FDP sind so groß, dass das Projekt „Jamaika“ wie eine Tot­geburt wirkt. Da müsse, so die Grünen, ein „neues Projekt“ her. Der Hei­mat­be­griff, schreibt der aktuelle SPIEGEL, solle zur „Klammer“ für eine Jamai­ka­ko­alition werden. Das sei der „große Plan“ der „Realos“ bei den Grünen. Der Vorteil: Unter dem Begriff kann sich jeder vor­stellen, was er möchte. DER SPIEGEL: „Heimat so meinen sie, klinge doch fried­fertig, gemütlich, gerecht, nach Bergen oder Meer, je nachdem wo man eben her­komme; nach Klima- und Natur­schutz sowie Gesell­schafts­po­litik für die Grünen, Wirt­schafts­kraft, Digi­ta­li­sierung und Bildung für die FDP, Vater­lands­liebe und Sicherheit für die Union.“

Nichts als Wortschaum

Auch die FAZ greift am Samstag das Thema auf – fast die gesamte zweite Seite ist einem Interview mit dem Fast-Spit­zen­kan­di­daten der Grünen und Umwelt­mi­nister von Schleswig-Hol­stein, Robert Habeck, gewidmet. Über­schrift: „Wir müssen uns trauen, über Heimat zu reden.“ Klüger, was damit gemeint sein soll, ist man nach dem Interview nicht. Habecks Antwort auf die Frage, was er unter Heimat verstehe:

- „der Ort, den wir mit unseren Geschichten füllen“. (Aha, mit Geschichten füllen.)

- „der Ort, den wir als Gesell­schaft defi­nieren“. (Ach so, Heimat ist Gesellschaft.)

- „Ver­bun­denheit zu den Men­schen, auch und gerade wenn sie aus Schrot und Korn sind“. (Hm, ich bin nicht aus Schrot und Korn, also ver­mutlich nicht gemeint. Aber immerhin, Mensch bin ich, aber ver­bunden sein mit den Grünen möchte ich dann doch lieber nicht.)

- „die Land­schaft am Meer und ihre Freiheit“. (Klingt wie aus einem Reisekatalog.)

- „Soli­da­rität und Sehn­sucht“. (Klingt für mich wie die Mischung aus SPD-Par­tei­pro­gramm und Liebesroman.)

Schlauer nun? Ich nenne so was Wort­schaum. Habecks Begründung, warum man über „Heimat“ sprechen solle: Der Erfolg der AfD. „Also“, meint er schlau, „müssen wir uns mal was Neues aus­denken“. So wörtlich im FAZ-Interview.

Mul­ti­kulti neu verpackt

Aber natürlich wird die Sache bei den Grünen dis­ku­tiert. „Dürfen Grüne Heimat sagen?“, fragt der SPIEGEL. Die Grüne Jugend pro­tes­tierte bereits: „Heimat ist ein aus­gren­zender Begriff.“ Heimat, so meint auch Habeck, sei „ein belas­teter Begriff… ver­hunzt durch Natio­na­lismus und Ras­sismus“. Die Grünen müssten Begriffe wie Deutschland und Heimat „mit unseren Geschichten füllen“. Und dann wird Habeck im Interview ganz konkret: „Wir dürfen also nicht nur klug reden, sondern müssen auch kluge Politik ent­werfen.“ Das muss man sich mal auf der Zunge zer­gehen lassen: „Wir dürfen also nicht nur klug reden, sondern müssen auch kluge Politik entwerfen.“

Alles alter Wein in neuen Schläuchen, denn im Kern bleibt es bei Mul­ti­kulti, auch wenn die Grünen sich nicht mehr trauen, den dis­kre­di­tierten Begriff in den Mund zu nehmen. Habeck for­mu­liert das heute anders. Seine „Antwort auf die Flücht­lings­krise“ laute: „Wenn es nämlich konkret wird, leben Men­schen unter­schied­licher Her­kunft auch gut zusammen.“ So einfach war das bei den Grünen schon immer. Alles Mul­ti­kulti – oder alles Heimat.

 

Quelle: TheEuropean.de

Bild: Von Kreuz­schnabel — Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=31380706