“The­rapie gegen rechts” — Die Psy­chosen zweier Göp­pinger Ärzte

Ärzte haben gern sar­kas­tische Stan­des­witze. Einer geht so:

Der Internist weiß alles und kann nichts,
Der Chirurg kann alles und weiß nichts,
Der Pathologe kann alles und weiß alles, aber zu spät,
und der Psychiater/Psychologe kann nichts und weiß nichts, hat aber für alles Verständnis.

Die Wochen­zeitung Kontext schreibt in der gest­rigen Online­ausgabe „The­rapie gegen rechts“ über zwei Göp­pinger Ärzte, einen Psych­iater und einen Psy­cho­logen, die sich dem Ziel ver­schrieben haben, in Göp­pingen alles „Rechte“ zu bekämpfen und das braune „Übel an der Wurzel zu packen“. Der Artikel ist eine Fund­grube des Gut­men­schentums,  der Selbst­wi­der­legung und Voreingenommenheit.

Gleich im ersten Absatz lesen wir:
„Es kam schon vor, dass ein Patient mit einem Haken­kreuz-Anstecker vor ihm saß. Zu solchen Gele­gen­heiten sagt Markus Löble zu seinem Gegenüber, Haken­kreuze brächten ihn immer durch­ein­ander. “Und die meisten”, sagt er, “nehmen den Stecker dann ab.”“

Es sind ja offen­sichtlich richtig nette Nazis, die da in der Praxis von Markus Löble sitzen und sich von ihm helfen lassen wollen. Immerhin bemerken die bösen Rechten, dass sie mög­li­cher­weise Defizite in ihrem Leben haben, dass sie Hilfe brauchen und nehmen höf­li­cher­weise ihren Haken­kreuz-Anstecker ab. Es wäre inter­essant zu wissen, wie viele der radikal-linken Gewalt­täter der Antifas bereit wären, auf eine sanfte Bemerkung, man sei „durch­ein­ander“ von dem Anstecker, diesen friedlich in die Tasche wandern ließen. Wohl eher nicht.

Hinter der radi­kalen Fassade sieht Dr. Löble sehr wohl die Pro­bleme und Ängste. Er arbeitet mit seinem Kol­legen Niklas Gebel, Psy­chologe, im Göp­pinger Kli­nikum Chris­tophsbad in Göp­pingen. Beide arbeiten zum Thema Extre­mismus. Linkem Extre­mismus, rechtem und isla­mis­ti­schem. Sie betrachten sich als Front gegen die zuneh­mende Radi­ka­li­sierung. Das ist löblich. Sie meinen, dass die Politik immer am Ende einer Ent­wicklung ein­greife, die Psy­cho­logie aber ver­suche, die Anfänge zu finden.

Der Beitrag bedauert, dass die Stadt heute eine Hochburg der „Braunen“ sei. Die AfD habe hier bei der Wahl Spit­zen­werte von 17,3% erreicht. Man fühle sich an der „Peri­pherie der schwä­bi­schen Alb eben abge­hängt, wie viele Gebiete im Osten“.
Sieh an, die hoch­näsige Abwertung von rechts­kon­ser­va­tiven bis rechten Wählern in den neuen Bun­des­ländern als „ver­än­de­rungsmüde, langsam und ängstlich“, wie es der Bun­des­in­nen­mi­nister, Herr Thomas de Mai­zière, zu ätzen beliebte, ist offenbar eli­tärer Konsens. Die Ver­ortung als „rechts“ fängt schon bei halb­links­grünen CDU-Wählern an. Langsam aber stetig träufelt man dem Bürger ins Hirn, wer „räääächtz“ wählt, ist lebens­un­tüchtig, halb­dement, geistig langsam und zurück­ge­blieben. Es braucht also Psych­iater und Psy­cho­logen, um den „rechten“, geistig Behin­derten zu helfen und sie aus ihrer pro­blem­be­la­denen, geis­tigen Umnachtung herauszutherapieren.

Ent­lar­ven­der­weise zeigt schon der nächste Absatz, wie vor­ein­ge­nommen und blind das Urteil ist:

Dabei war Göp­pingen, die Arbei­ter­stadt, mal rot und wehrhaft. SPD und KPD waren groß, das Bür­gertum liberal. […] Auch heute gibt es Wider­stand gegen die Neonazi-Szene und die Popu­listen der Kreis­stadt und ihrer Umgebung. Die Initiative “Kreis Göp­pingen nazifrei” ruft immer wieder zu Gegen­de­mons­tra­tionen und Ver­an­stal­tungen auf.“

Wun­derbar. Links­extre­mismus und die men­schen­mor­dende Ideo­logie des Kom­mu­nismus (Mao Zedong, Pol-Pot, Stalin)  ist also eine gute Sache, lobenswert und mora­lisch doch irgendwie ein­wandfrei. Dass die rot­fa­schis­ti­schen Schläger des öfteren dort auf­ge­treten sind und gewalt­tätig wurden, wird dezent unter den Tisch gekehrt, ist aber im Netz zu finden. In einem offenen Brief an das Bündnis „Kreis Göp­pingen Nazifrei“ schrieb das Anti­fa­schis­tische Akti­ons­bündnis Stuttgart und Region düpiert:

Im Vor­hinein wurde vom Bündnis „Kreis Göp­pingen Nazifrei “ und wei­teren Orga­ni­sa­tionen aus einem Ess­linger Mobi­li­sie­rungs­bündnis soli­da­risch zu den Pro­testen auf­ge­rufen. […] Es waren Anti­fa­schis­tinnen und Anti­fa­schisten aus vielen ver­schie­denen poli­ti­schen Spektren bei den Gegen­pro­testen anwesend. […] Von ins­gesamt 8 ange­mel­deten Nazi­de­mons­tra­tionen konnten diese nur 3, von der Polizei abge­schottet, abhalten.
Und dies nicht trotz sondern gerade weil sich Anti­fa­schis­tinnen und Anti­fa­schisten ver­schie­dener Mittel mit einem Ziel, der Ver­hin­derung der Nazi­demos, bedienten und somit die Polizei dazu zwangen, die Neo­nazis abzu­schotten. […] Im Nach­hinein erklärte der Pres­se­sprecher des Bünd­nisses „Kreis Göp­pingen Nazifrei“ : „Leider können wir nicht beein­flussen wer kommt“ (StZ, 12.04.2012) und „wir ver­ur­teilen, dass Eier und andere Dinge geflogen sind“ (Süd­west­Presse) und bestä­tigte damit Pres­se­mel­dungen von angeb­licher „Randale“ (SWP), „Krawall“, „gewalt­be­reiten Schwarzen Block“ und „Jagd­szenen zwi­schen Schwarzem Block und Rechts­extremen“ (alle StZ).“

Und wenn die blöden Rechten mal wieder zu langsam, friedlich und zurück­ge­blieben sind, oder viel­leicht einfach mal keine Lust haben, als Ziel­scheibe links­extremer Bambule zu dienen, dann macht das Bündnis „Kreis Göp­pingen nazifrei jetzt!“ auch gern mal ganz allein Krawall mit den Antifas zusammen. Die Stutt­garter Nach­richten titelten dazu „Antifa demons­triert auch ohne Nazis“ und schmückt den Beitrag mit einem Bild von „Gegen­de­mons­tranten beim Neonazi-Auf­marsch“, den es nicht gegeben hatte.

Und so beginnt der Beitrag mit „Zwar ist bisher keine rechts­ra­dikale Demons­tration in Sicht. Die Gegen­seite wird am 11. Oktober aber auf jeden Fall in Göp­pingen Flagge zeigen. „Wir haben uns schon vor Monaten von 10 bis 17 Uhr den Mark­platz reser­viert. Dabei bleibt es“, bestä­tigte Alex Maier, Sprecher des Bünd­nisses Kreis Göp­pingen nazifrei.“

Na, wenn das nicht lobenswert und tapfer ist! Keine Nazis da? Egal, wir bekämpfen „rechts“, auch wenn kein Rechter da ist. Und Gewalt gehört nun einmal zur gelun­genen Bambule dazu, meint die Antifa. Und so lesen wir in dem Artikel: „Zwar soll die Göp­pinger Antifa Wert auf einen gewalt­freien Ablauf am 11. Oktober legen. Im Aufruf heißt es aber, dass „ein­zelne Akti­ons­formen nicht von vorne herein aus­ge­schlossen“ würden. Dies könne zwar „Ursache für staat­liche Repression“ sein, sei aber auch „Garant für erfolg­reichen anti­fa­schis­ti­schen Protest.“ 

Doch unsere beiden wackeren, anti rechts­extre­mis­ti­schen Dok­toren wäre nicht Psy­chologe und Psych­iater, wenn sie nicht doch Mitleid mit den deut­schen „deplo­rables“ hätten, den Bedau­erns­werten, wie Hillary Clinton die Trump-Anhänger von ganz weit oben herab abkanzelt:

“Armut ist ein patho­gener Faktor”, sagt Löble. Pathogen heißt krank­heits­er­regend. Denn Armut grenzt aus und löst Scham aus. Ganz oft, sagt der Psych­iater, säßen Kinder in seinem Bespre­chungs­zimmer, von denen er denke: “Dieses Kind braucht keinen Psych­iater, es braucht eine anständige Wohnung. Wenn das nicht gegeben ist, können manche Betroffene nicht einfach so sagen, dass es ok ist, dass der Staat Flücht­linge auf­nimmt. Wir brauchen sozialen Woh­nungsbau und keine Paläste den Versicherungen.”

Hübsche Sozi­al­ro­mantik, die völlig wir­kungslos bleibt, weil sie rea­li­tätsfern ist. Die glo­ba­lis­tische Politik, die unsere Flücht­lings- und Mutti-Migra­tions-Ikone, Frau Bun­des­kanz­lerin Merkel, für Europa betreibt, dient ja gerade den Zielen der Groß­kon­zerne und ihrer Paläste. Der Ver­tei­lungs- und Kon­kur­renz­kampf zwi­schen Migranten und den euro­päi­schen Völkern um Lohn und Brot, um Leih­arbeit- und Bil­liglohn-Arbeits­plätze, die Ent­wur­zelung der Men­schen zu hei­mat­losen, aus­tausch­baren Arbeits­res­sourcen, ist ja gerade die Agenda, die hier betrieben wird. Daher ist es auch logisch, dass sich die am meisten von der Mas­sen­mi­gration bedrohte Schicht ver­zweifelt dagegen stemmt. Das fällt dem Herrn Psych­iater Löble irgendwie schon auf, er ver­steht die Leute zwar, aber er begreift nichts, ganz getreu dem Ärztewitz.

Im Gegenteil: Er will auch noch ein­seitig die letzten Reservate der Ein­hei­mi­schen auf­brechen. Er erzählt eine rüh­rende Geschichte von Sophia und Fatime, in der das christ­liche Mädchen und die Mus­limin gemeinsam in den Sankt Fran­ziskus Kin­der­garten gehen und Freun­dinnen sind:
Irgendwann erzählen sie der Kin­der­gärt­nerin, dass sie auch Erzie­he­rinnen werden wollen. Die Frau freut sich und Sophia wird eine Chance bekommen. Fatime leider nicht, sie sei ja keine Christin, sagt die Kin­der­gärt­nerin, “so sind die Regeln” […] Das erschafft schon früh das Bewusstsein, ‘du gehörst nicht dazu’.“

Es sei kein Wunder, dass sich die Moslems nicht iden­ti­fi­zieren. 1,5 Mil­lionen Arbeits­plätze in Deutschland stünden nur Christen zur Ver­fügung, sagt Löble. Auf die Idee, dass dann auch isla­mische Ein­rich­tungen sich öffnen und Christen und Ungläu­bigen offen und tolerant ent­ge­gen­kommen müssten, kommt er nicht. Wahr­scheinlich würde Herr Löble, darauf ange­sprochen, gut­menschlich-rea­li­tätsfern ent­gegnen, das würde sich dann im Gegenzug von ganz allein ein­stellen. Oder er würde viel­leicht auch sagen, dass die Muslime ein Recht auf die Erhaltung ihrer eigenen Kultur hätten, und die würde nunmal keine “Kuffar” ertragen.

Ein Katalog von For­de­rungen folgt, wie sich die beiden enga­gierten Ärzte sie Gesell­schaft vor­stellen, bunt und offen, wo ein Kran­ken­pfleger seine Familie ernähren kann, keine Dop­pel­bot­schaften der Politik, Gedankens- und Gewis­sens­freiheit, dass es allen gut geht und niemand aus Not radikal werden muss. Schöne heile Welt und menschlich sehr sympathisch.

In der Rea­lität werden die Kon­flikte aber leider, leider schärfer werden, der Kampf um das Dasein bru­taler, die Not drü­ckender, die Belastung der Gesell­schaft durch nicht inte­gra­ti­ons­willige Zuwan­derer härter, die Aus­ein­an­der­setzung zwi­schen den ver­schie­denen poli­ti­schen und reli­giösen Ideo­logien gewalt­tä­tiger. Die Radi­ka­li­sierung auf allen Seiten kann man aus Sicht der Ärzte als Psy­chosen oder psy­chische Stö­rungen inter­pre­tieren. Aus Sicht der Geschichte sind es die sich abzeich­nenden Lager von kom­menden Bür­ger­kriegen und Revolutionen.