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Ter­ror­gefahr auf Weih­nachts­märkten: Händler sollen Kosten für Beton­klötze tragen

Man wundert sich in Deutschland über nichts mehr. Am Ber­liner Breit­scheid­platz sollen die Händler auf dem Weih­nachts­markt nun für die erhöhten Sicher­heits­maß­nahmen auf­grund der gestie­genen Ter­ror­gefahr tief in die Tasche greifen. Mit weiter rei­chenden Folgen, als man anfänglich glauben mag.

Rund 100 Beton­klötze – auch Merkel-Lego genannt – stehen in Berlin an der Gedächt­nis­kirche um den Breit­scheid­platz, auf dem in dieser Woche der Weih­nachts­markt beginnt. Letztes Jahr raste hier am 19. Dezember der isla­mis­tische Ter­rorist Anis Amri mit einem gestoh­lenen Sat­tel­schlepper über den Weih­nachts­markt, elf Per­sonen starben, 55 wurden ver­letzt. Um solchen Anschlägen etwas ent­ge­gen­setzen zu können wurden die Sicher­heits­kon­zepte über­ar­beitet und ver­schärft, die Ent­scheidung fiel dabei auf die umstrit­tenen und laut einer Studie ziemlich inef­fek­tiven Beton­poller als Ramm­böcke für even­tuelle Anschläge mit Kraft­fahr­zeugen. Außerdem sollen Poli­zisten in Uniform und mit deutlich sicht­baren Maschi­nen­pis­tolen auf Streife gehen. Das gilt für alle Märkte in der Innen­stadt, neben dem Breit­scheid­platz also zum Bei­spiel auch für den Alex­an­der­platz, Gen­dar­men­markt, sowie das Nikolaiviertel.

Die Kosten für die Auf­stellung betragen mehrere tausend Euro, diese sollen nun die Händler auf den Märkten tragen, „Der Schutz vor Terror ist allein die Aufgabe des Staates. Daher muss das Land Berlin die Kosten für alle Sicher­heits­maß­nahmen tragen, nicht nur für den Poli­zei­einsatz, auch für die Poller“, so Michael Roden, Chef des Ber­liner Schau­stel­ler­ver­bands, gegenüber der Ber­liner Zeitung. Doch die Regelung der ein­zelnen Bezirke sieht derzeit die Kos­ten­ab­wälzung auf die Händler vor. Auch in der Ber­liner Innen­ver­waltung sieht man sich nicht in der Pflicht, denn dort würde man, so Martin Pallgen, Sprecher der Innen­ver­waltung, nur ent­scheiden „Poller oder kein Poller“ und man habe sich nun mal für Poller als emp­fohlene „Grund­si­cherung“ ent­schieden. Ange­sprochen auf die Kos­ten­ver­teilung gab Pallgen an: „Kosten für die Sicherheit müssen immer von meh­reren Schultern getragen werden. Die pri­vaten Ver­an­stalter sind hier genauso in der Pflicht wie der Senat“.

Es muss nun davon aus­ge­gangen werden, dass sich einige, gerade kleine Händler, diese Mehr­kosten nicht mehr leisten können und in Zukunft den Weih­nachts­märkten fern bleiben werden. Andere Händler werden die Kosten durch eine Preis­er­höhung sicherlich an die Markt­be­sucher wei­ter­reichen müssen. Da aller­dings all­gemein die Besu­cher­zahlen auf den Weih­nachts­märkten eben auch auf­grund der gestie­genen Ter­ror­gefahr zurückgeht, ist es frag­würdig, ob dieses Vor­haben aufgeht oder ob viele Weih­nachts­märkte nicht eher zusam­men­schrumpfen und dann irgendwann ganz weg­fallen werden. Auch in diesem Fall hätten die Isla­misten ihr Ziel erreicht — Europas christ­liche Tra­dition zu zerstören.

„Wir lassen uns die Art, wie wir leben, nicht kaputt machen“ und „Wir dürfen uns unseren frei­heit­lichen und ver­ant­wort­lichen Lebensstil nicht zer­stören lassen. Weichen wir zurück, haben die Feinde der Freiheit gewonnen“, hieß es von Merkel und de Mai­zière noch vor ein paar Monaten, doch das Problem hat niemand von ihnen beseitigt, ganz im Gegenteil, sie holen nach wie vor mehr von diesen Pro­blemen in unser aller Leben.