Anti­se­mi­ti­scher Auf­marsch: Der Streit um Jeru­salem und die Angst vor dem Islam

Der Anti­se­mi­tismus ist zurück in Deutschland. Doch er ist nicht etwa bei der ein­hei­mi­schen Bevöl­kerung neu erwacht, so sehr sich Medien und Politik auch bemühen, dieses Zerrbild zu ent­werfen. Nein, der neu­er­liche Judenhass ist vor allem zuge­wandert. Sehenden Auges wird er seit mehr als zwei Jahren impor­tiert. Und seine Anhänger belassen es nicht bei heim­lichen Schmie­re­reien an Haus­wänden oder anonymen Hetz­pa­rolen in den sozialen Netz­werken. Geduldet von den poli­tisch Ver­ant­wort­lichen und beschützt von einer beschwich­ti­genden Pres­se­mehrheit, fühlen sich die neuen Anti­se­miten längst stark genug, ihren gren­zen­losen Hass auf die Juden und den Staat Israel öffentlich hin­aus­zu­schreien. Am Wochenende erlebte Deutschland den vor­läu­figen Tief­punkt einer beängs­ti­genden Ent­wicklung, die sich in rasantem Tempo voll­zieht. Tau­sende hass­erfüllte Muslime ver­sam­melten sich an meh­reren Tagen am Bran­den­burger Tor und liefen gegen die Ent­scheidung des US-Prä­si­denten Sturm, Jeru­salem offi­ziell als israe­lische Haupt­stadt anzu­er­kennen. Dabei riefen sie zur Ver­nichtung Israels auf und ver­brannten israe­lische Flaggen. Sieben Jahr­zehnte nach dem Sieg über die Natio­nal­so­zia­listen mar­schieren wieder Anti­se­miten durch Berlin. In ihrer Ver­achtung für alle “Ungläu­bigen” stehen sie der Ras­sen­hy­giene-Ideo­logie der Nazis in nichts nach. Doch die Politik lässt sie gewähren und gesteht ihnen gar zu, dass sie ihr Unwesen aus der sicheren Deckung der Reli­gi­ons­freiheit heraus treiben.

Die geschäfts­füh­rende Bun­des­kanz­lerin hielt es offen­kundig nicht für nötig, die öffent­liche Anti-Israel-Hetze unmiss­ver­ständlich zu verurteilen

Statt Nazi­fahnen schwenken sie Banner der ter­ro­ris­ti­schen Hamas, und ihre geballten Fäuste sind nicht weniger Ritual und Erken­nungs­zeichen als der stramm zum Gruß aus­ge­streckte rechte Arm. In ihrem kom­pro­miss­losen Streben nach der mus­li­mi­schen Welt­herr­schaft berufen sie sich auf den angeb­lichen Auftrag einer höheren Macht. Anders als die Holo­caust-Ver­brecher, haben sie es jedoch nicht nur auf die jüdische Religion abge­sehen. Bei weiten Teilen der Medien genießen sie dabei freies Geleit. Allein die Springer-Presse scherte am Wochenende aus dem anti­jü­di­schen Kanon aus. “Aufruf zum Mord an Juden ist keine Mei­nungs­freiheit”, wies die WELT die vielen Islam-Appeaser zurecht, die sich nicht dazu hatten durch­ringen können, den an die Reichs­po­grome erin­nernden Auf­marsch zu ver­ur­teilen. Auch die geschäfts­füh­rende Bun­des­kanz­lerin machte da keine Aus­nahme. So klar sie sich gegen ihren Erz­feind Donald Trump wendete, indem sie der Aner­kennung Jeru­salems als israe­lische Haupt­stadt eine Absage erteilte, so wenig hielt sie es bis Mon­tag­vor­mittag für nötig, ebenso scharf die öffent­liche Anti-Israel-Hetze zu miss­bil­ligen. Dabei gehörte es einmal zur deut­schen Staats­räson, unver­brüchlich an der Seite Israels zu stehen. Diese Maxime auf­zu­geben, hätte noch vor Jahren laut­starke Rück­tritts­for­de­rungen aller maß­geb­lichen gesell­schaft­lichen Kräfte nach sich gezogen. Seit aber der Islam auch in Deutschland eine Wähler- und Wirt­schafts­macht bildet, will man Muslime auf keinen Fall verprellen.

Die ein­hellige Ver­ur­teilung Donald Trumps beweist, wie sehr sich die west­liche Welt vom isla­mis­ti­schen Terror hat ein­schüchtern lassen

Über den Schritt des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­denten, der auch die Ankün­digung der bal­digen Ver­legung der US-Bot­schaft nach Jeru­salem ein­schließt, kann man dis­ku­tieren. Fakt ist, dass sich in Jeru­salem der Sitz des Staats­prä­si­denten, die Knesset und das Oberste Gericht sowie die 1918 gegründete Hebräische Uni­ver­sität und die Holo­caust­ge­denk­stätte Yad Vashem befinden. So zu tun, als ver­folge Trump völlig neue Ideen, zeugt außerdem von Unkenntnis. Schon die Ex-Prä­si­denten Bill Clinton und Barack Obama hatten sich zu Beginn ihrer poli­ti­schen Laufbahn zu Jeru­salem als Haupt­stadt Israels bekannt. Dies gilt gleich­falls für Trumps Gegen­spie­lerin Hillary Clinton, die bekanntlich vier Jahre lang als Außen­mi­nis­terin fun­gierte. Das welt­weite Ent­setzen ist daher ähnlich schein­heilig wie die Empörung über das nunmehr höchst­rich­terlich abge­segnete Ein­rei­se­verbot für Staats­an­ge­hörige bestimmter mus­li­mi­scher Länder, die im Ver­dacht stehen, den inter­na­tio­nalen Terror zu unter­stützen. Die zugrun­de­lie­gende “schwarze Liste” stammt nämlich noch aus der Amtszeit von Barack Obama. In der Jeru­salem-Frage beweist die ein­hellige Ver­ur­teilung Donald Trumps, wie sehr sich die west­liche Welt vom isla­mis­ti­schen Terror hat ein­schüchtern lassen. Offenbar ist die Angst inzwi­schen so groß, dass alle poli­ti­schen Ent­schei­dungen nur noch mit dem Ziel getroffen werden, die mus­li­mi­schen Führer nicht zu reizen. Der Nahost-Kon­flikt zeigt uns aber seit Jahr­zehnten, dass auch das größte Ent­ge­gen­kommen eine Religion nicht besänf­tigen kann, deren Abso­lut­heits­an­spruch all­ge­gen­wärtig ist.


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Blog des Autors: Liberale Warte