Noch mehr Handgeld für abge­lehnte Asyl­be­werber: Die Regie­renden leisten den Offenbarungseid

Geld, das einem nicht gehört, gibt sich leicht aus. Unsere Berufs­po­litik führt dies immer wieder vor. Nicht nur die eigenen Bezüge werden regel­mäßig auf­ge­stockt, im Falle des Bun­des­tages inzwi­schen per jähr­licher Dynamik und ohne unan­ge­nehme Debatten. Auch Wäh­ler­stimmen kauft man nur zu gerne mit Steu­er­zah­l­ergeld ein; man ver­teilt es an laut­starke Klein­gruppen, während die große Mehrheit in die Röhre schaut, weil sie einfach schlechter orga­ni­siert ist und keine Lobby hat. Am häu­figsten aber dienen die mit vollen Händen aus­ge­schüt­teten Steu­er­mittel dazu, eigene Unzu­läng­lich­keiten zu kom­pen­sieren. Die geschäfts­führend tätige Bun­des­re­gierung hat hierfür nun ein wei­teres Bei­spiel geliefert: Innerhalb der nächsten drei Monate können sich abge­lehnte Asyl­be­werber, die in ihre Heimat zurück­kehren, eine “Wohn­kos­ten­hilfe” in Höhe von bis zu 3.000 Euro sichern. Möglich macht dies die Aktion „Dein Land. Deine Zukunft. Jetzt!“, die Bun­des­in­nen­mi­nister de Mai­zière am Wochenende vor­ge­stellt hat. Danach ist die Son­der­prämie als Unter­stützung für Miete, Bau- und Reno­vie­rungs­ar­beiten gedacht. Ebenso soll sie helfen, nach der Rückkehr die Grund­aus­stattung für Küche oder Bad zu finan­zieren. Die Prämie gibt es zusätzlich zu all den anderen Pro­grammen, mit denen Bund und Länder ver­suchen, aus­rei­se­pflichtige Migranten zum Ver­lassen des Landes zu bewegen. Natürlich kann niemand vor­her­sagen, wie viele der Aus­ge­reisten mit neuer oder gar ohne Iden­tität wie­der­kommen. Hier hilft nur Gottvertrauen.

Asyl­su­chende wissen: Hat man es erst einmal über die Grenze geschafft, ist die Wahr­schein­lichkeit groß, hier­bleiben zu können

Die groß­zü­gigen milden Gaben haben sich längst in aller Welt her­um­ge­sprochen. Nicht ohne Grund ist Deutschland Hauptziel vieler junger Männer, die sich auf den Weg machen, um an Geld zu gelangen, das sie an die Daheim­ge­las­senen schicken können. Denn schon während der Prüfung ihres Asyl­an­trags kommen sie in den Genuss finan­zi­eller und mate­ri­eller Zuflüsse, die sie in ihren Hei­mat­ländern selbst mit jah­re­langer Arbeit kaum erzielen könnten. Und alle wissen: Hat man es erst einmal über die Grenze geschafft, ist die Wahr­schein­lichkeit groß, hier­bleiben zu können. Noch ein­träg­licher ist ein bewil­ligter Asyl­antrag. Monat für Monat fließen dann pünktlich die Sozi­al­leis­tungen – nach deut­schen Stan­dards zwar nicht unbe­dingt üppig, doch im Ver­gleich zur Heimat in sen­sa­tio­nellen Grö­ßen­ord­nungen. Selbst als tem­porär Gedul­deter und sogar nach der Ablehnung des Asyl­an­trags ebbt der Geld­fluss nicht ab – ohne echte Gefahr, wieder gehen zu müssen. Das Dilemma hat auch die Berufs­po­litik inzwi­schen längst erkannt. Und wäre es das eigene Geld, würden alle Hebel in Bewegung gesetzt, im Zweifel auch Gesetze ver­schärft, um Abschie­bungen so schnell wie möglich durch­zu­setzen und unge­recht­fer­tigte Zah­lungen an Illegale zu unter­binden. Doch es ist eben das Geld der Steu­er­zahler, also wird es aus­ge­geben – für Prämien, Sach­leis­tungen und Transfers. Die aller­meisten Zuwan­derer wählen dabei selbst­ver­ständlich lieber den staat­lichen Dau­er­auftrag als die Ein­mal­zahlung und pfeifen auf die Heimreiseprämie.

Es kommt einer Kapi­tu­la­ti­ons­er­klärung gleich, die Folgen fehl­ge­lei­teter Politik mit immer mehr Steu­ergeld mildern zu wollen

Natürlich kann man ein­wenden, dass 3.000 Euro pro Familie immer noch deutlich güns­tiger sind als die Summe der Trans­fer­leis­tungen an Per­sonen, die sich ihrer Abschiebung durch juris­tische Win­kelzüge oder andere Tricks ent­ziehen. Doch eine Regierung, die Son­der­prämien für rechts­kon­formes Ver­halten auslobt, leistet einen Offen­ba­rungseid. Es kommt einer Kapi­tu­la­ti­ons­er­klärung gleich, wenn man glaubt, die Folgen einer fehl­ge­lei­teten Politik mit der Ver­schwendung immer wei­terer Steu­er­gelder mildern zu können. Schon bisher gibt es unter anderem das Bun­des­pro­gramm “Start­hil­fePlus”, im Rahmen dessen abge­lehnte Asyl­be­werber und Zuwan­derer ohne Blei­be­per­spektive bis zu 1.200 Euro erhalten, wenn sie Deutschland ver­lassen. An anderer Stelle ist man da weniger kulant: Es läuft viel schief in einem Land, wenn gleich­zeitig etwa Rentner mit aller staat­lichen Härte ver­folgt werden, weil sie die Rund­funk­gebühr nicht mehr bezahlen können. Anspruch auf Asyl genießen übrigens nach wie vor weniger als 1% aller Antrags­steller. Der Rest beruft sich auf “sub­si­diären Schutz”, wird trotz Aus­rei­se­pflicht vor­über­gehend geduldet oder hält sich illegal bei uns auf. Sie alle eint, dass sie nicht auf Dauer hier­bleiben können, den Jackpot Deutschland aber ebenso wenig wieder her­geben möchten. Doch unsere Gesetze müssen für alle gelten. Ein Staat, der sich scheut, gel­tendes Recht bei fremden Aus­rei­se­pflich­tigen durch­zu­setzen, bei der eigenen Bevöl­kerung aber gna­denlos ist, handelt feige und verlogen.
 

 
Mein aktu­elles Buch “Das Grauen – Deutsch­lands gefähr­liche Par­al­lel­ge­sell­schaft” ist im Handel erschienen. “Spuk­schloss Deutschland” ist als Ebook und als signiertes Taschenbuch erhältlich. Im Paket können Sie die beiden Bücher direkt von mir zum Son­der­preis erwerben.
Ramin Peymani / Liberale Warte