Die GroKo wird kommen und mit ihr alle ausÂgeÂbrannten PoliÂtiker wie Merkel, SeeÂhofer und Schulz. Deutschland wird sich weiter destaÂbiÂliÂsieren. Gut geht das schon lange nicht mehr, aber die fatale UnterÂtaÂnenÂmenÂtaÂlität allzu vieler DeutÂscher verÂhindert bislang, dass der SouÂverän die Fahrt an die Wand stoppt.
Mit einer knappen Mehrheit hat der SonÂderÂparÂteitag der SPD fĂĽr die AufÂnahme von KoaliÂtiÂonsÂgeÂsprächen mit der Union zur Bildung der dritten GroKo gestimmt. Grundlage des Beschlusses waren allerÂdings nicht die ErgebÂnisse der SonÂdieÂrungsÂgeÂspräche, sondern ForÂdeÂrungen der Genossen nach subÂstanÂziÂellen VerÂänÂdeÂrungen derÂselben. SPD-Chef Schulz hatte in seiner Rede damit geworben, dass diese Ă„ndeÂrungen, dazu zählt die Abschaffung grundlos befrisÂteter BeschäfÂtiÂgungsÂverÂhältÂnisse, die ĂśberÂwindung der „Zwei-Klassen-Medizin“ und eine „weiÂterÂgeÂhende HärÂteÂfallÂreÂgelung“ fĂĽr den FamiÂliÂenÂnachzug von FlĂĽchtÂlingen ganz sicher kommen werden.
Woher nahm Schulz seine Sicherheit?
Am Abend bei der Sendung von Anne Will mutÂmaĂźte eine Spiegel-JourÂnaÂlistin, es hätte diesÂbeÂzĂĽglich eine GeheimÂabÂsprache mit den entÂspreÂchenden ZusiÂcheÂrungen Merkels gegeben. Das Dementi von Schulz klang nicht sehr glaubwĂĽrdig.
Merkel selbst äuĂźerte sich wie immer sibylÂlisch: „Das SonÂdieÂrungsÂpapier ist der Rahmen, in dem wir verÂhandeln.“ Sie sagte nicht, das es keine subÂstanÂtiÂellen Ă„ndeÂrungen geben wird.
Wie immer lässt sie Andere für sich sprechen.
So meldete sich am MonÂtagÂmorgen ausÂgeÂrechnet der sächÂsische MinisÂterÂpräÂsident Michael KretÂschmer im DeutschÂlandfunk zu Wort. Er drängte auf schnelle KoaliÂtiÂonsÂverÂhandÂlungen. Innerhalb von 14 Tagen könnten die abgeÂschlossen sein. Warum diese Eile? Das Publikum soll den nächsten Betrug mögÂlichst nicht mitÂkriegen. Angeblich ist in den SonÂdieÂrungsÂverÂhandÂlungen eine OberÂgrenze fĂĽr den weiÂteren Zuzug von „FlĂĽchtÂlingen“ festÂgelegt worden. So wurde das jedenÂfalls von den QuaÂliÂtätsÂmedien verÂbreitet. AllerÂdings liest sich das im SonÂdieÂrungsÂpapier etwas anders:
»Bezogen auf die durchÂschnittÂlichen ZuwanÂdeÂrungsÂzahlen, die ErfahÂrungen der letzten zwanzig Jahre sowie mit Blick auf die verÂeinÂbarten MaĂźÂnahmen und den unmitÂtelbar steuÂerÂbaren Teil der ZuwanÂderung – das GrundÂrecht auf Asyl und die GFK bleiben unanÂgeÂtastet – stellen wir fest, dass die ZuwanÂdeÂrungsÂzahlen (inklusive KriegsÂflĂĽchtÂlinge, vorÂĂĽberÂgehend SchutzÂbeÂrechÂtigte, FamiÂliÂenÂnachÂzĂĽgler, ReloÂcation, ResettÂlement, abzĂĽglich RĂĽckÂfĂĽhÂrungen und freiÂwilÂligen AusÂreisen kĂĽnfÂtiger FlĂĽchtÂlinge und ohne ErwerbsÂmiÂgration) die Spanne von jährlich 180.000 bis 220.000 nicht ĂĽberÂsteigen werden.«
Die unkonÂtrolÂlierte EinÂwanÂderung aller, die an der deutÂschen Grenze das Wort „Asyl“ ausÂsprechen können, soll also weiter gehen. Die sollen offenbar einfach nicht mehr mitÂgeÂzählt werden.
Nun soll die angebÂliche OberÂgrenze zusätzlich aufÂgeÂweicht werden. KretÂschmer signaÂliÂsierte den SoziÂalÂdeÂmoÂkraten KomÂproÂmissÂbeÂreitÂschaft in Bezug auf die HärÂteÂfallÂreÂgelung beim FamiÂliÂenÂnachzug von FlĂĽchtÂlingen: „Man kann ĂĽber alles reden.“ Er könne sich eine Regelung in einem „ganz engen, begrenztem MaĂźe fĂĽr dieÂjeÂnigen, die in allerÂgrößter Not sind“, vorstellen.
Glaubt er wirklich, dass mehr als 1000 MenÂschen monatlich „in allerÂgrößter Not“ sind? Die „ganz engen, begrenztem MaĂźe“ werden sich als weiÂteres offenes ScheuÂnentor fĂĽr die EinÂwanÂderer erweisen.
Man muss sich wundern, wie es Merkel gelingt, jeden potenÂtiÂellen HoffÂnungsÂträger der CDU zu neuÂtraÂliÂsieren. KretÂschmer, der fĂĽr einen kurzen AugenÂblick als LichtÂblick in der zunehÂmenden CDU-FinsÂternis galt, hat sich selbst ausÂgeÂknipst, indem er sich als Merkels Sprachrohr betätigte.
VerÂschärfend kommt hinzu, dass zeitÂgleich sein InnenÂmiÂnister Roland Wöller vor einer „zweiten ZuwanÂdeÂrungsÂwelle“ durch Migranten warnt. Die EU-PoliÂtiker planen eine Reform des AsylÂrechts. KĂĽnftig soll das Land fĂĽr die AsylÂverÂfahren zuständig sein, in dem schon AngeÂhörige des FlĂĽchtÂlings leben. Wöller ist der richÂtigen Ansicht, dass die Behörden und KomÂmunen in Deutschland „erneut vor riesige HerÂausÂforÂdeÂrungen“ gestellt wĂĽrden und der „gesellÂschaftÂliche Frieden in unserem Land“ gefährdet sei. Er fordert: „Der RechtsÂstaat darf nicht ins Wanken geraten.“
Man fragt sich, wo der Minister lebt, denn der RechtsÂstaat ist in Deutschland bereits in entÂscheiÂdenden Punkten auĂźer Kraft gesetzt. Das hat kein GerinÂgerer als Stefan Aust in einem Welt-Artikel festÂgeÂstellt. Die BunÂdesÂpoÂlizei darf keinen einÂzigen illeÂgalen EinÂwanÂderer an der Grenze abweisen. Als »RechtsÂgrundlage« dieses grundÂgeÂsetzÂwidÂrigen HanÂdelns dienen AnweiÂsungen von Angela Merkel und InnenÂmiÂnister Thomas de MaiÂzière, die nur mĂĽndlich erteilt wurden. SchriftÂliches dazu oder diesÂbeÂzĂĽgÂliche Gesetze gibt bis heute nicht. Aust: »Beachtet wird dieser Teil des GrundÂgeÂsetzes von der dafĂĽr verÂantÂwortÂlichen BunÂdesÂreÂgierung allerÂdings seit mehr als zwei Jahren nicht; seit einer entÂspreÂchenden mĂĽndÂlichen Anweisung von InnenÂmiÂnister Thomas de MaiÂzière an die fĂĽr den GrenzÂschutz zuständige BunÂdesÂpoÂlizei im SepÂtember 2015.
Den VerÂfasÂsungsÂbruch hat inzwiÂschen schon ein Gericht festgestellt.
Im Welt-Artikel heiĂźt es :
“AllerÂdings fällte das OberÂlanÂdesÂgeÂricht Koblenz am 14. Februar 2017 in einem VerÂfahren, bei dem es um einen angeblich minÂderÂjähÂrigen unbeÂgleiÂteten FlĂĽchtling aus Gambia ging, ein denkÂwĂĽrÂdiges Urteil ĂĽber die BunÂdesÂreÂgierung. Zitat aus dem Urteil des 1. Senats (AktenÂzeichen 13 UF 32/17): „Zwar hat sich der Betroffene durch seine unerÂlaubte EinÂreise in die BunÂdesÂreÂpublik nach §§ 95 Abs. 1 Nr. 3, 14 Abs. 1 Nr. 1, 2 AufÂenthG (AufÂentÂhaltsÂgesetz, die Red.) strafbar gemacht. Denn er kann sich weder auf § 15 Abs. 4 Satz 2 AufÂenthG noch auf § 95 Abs. 5 AufÂenthG i.V.m. (in VerÂbindung mit, die Red.) Art. 31 Abs. 1 GFK (Genfer FlĂĽchtÂlingsÂkonÂvention, die Red.) berufen. Die rechtsÂstaatÂliche Ordnung in der BunÂdesÂreÂpublik ist in diesem Bereich jedoch seit rund einÂeinhalb Jahren auĂźer Kraft gesetzt und die illegale EinÂreise ins BunÂdesÂgebiet wird momentan de facto nicht mehr strafÂrechtlich verfolgt.“
Ein RechtsÂstaat, in dem die rechtsÂstaatÂliche Ordnung auĂźer Kraft gesetzt wurde, ist keiner mehr.
ZeitÂgleich zu KretÂschmer verÂkĂĽndete die zum Merkel-Herold degraÂdierte Julia Klöckner im „MorÂgenÂmaÂgazin“ von ARD und ZDF die zweite AufÂweiÂchung der SonÂdieÂrungsÂverÂeinÂbaÂrungen: „Wir werden darĂĽber reden, was wir zum BeiÂspiel fĂĽr gesetzlich VerÂsiÂcherte verÂbessern können, wenn sie zu lange warten mĂĽssen auf einen Arzt oder gar keinen Termin bekommen. Aber wir werden nicht einer ZwangsÂverÂeiÂnigung mit einer EinÂheitsÂkasse das Wort reden.“
Der letzte Satz gilt wieder der Sedierung der UniÂonsÂwähÂlerÂschaft. Die EinÂheitsÂkasse kommt noch nicht gleich, sondern nur „ganz engen, begrenztem MaĂźe“. Nachdem wir zur Kenntnis nehmen mussten, dass die jungen Männer, die zu uns kommen, wegen ihres herÂvorÂraÂgenden GesundÂheitsÂzuÂstandes die gesetzÂlichen KranÂkenÂkassen staÂbiÂliÂsieren, sollten wir der EinÂheitsÂkasse sehnÂsuchtsvoll entÂgeÂgenÂfiebern und groĂźÂzĂĽgig darĂĽber hinÂwegÂsehen, dass diese jungen Männer, die nichts in die SoziÂalÂsysteme einÂzahlen, das SteuÂerÂsäckel belasten.
Was die alten und neuen KoaliÂtionäre vom GrundÂgesetz halten, kann man auch auf der letzten Seite des SonÂdieÂrungsÂpaÂpiers nachÂlesen. Ăśber das zukĂĽnftige AbstimÂmungsÂverÂhalten im BunÂdestag steht da:
„Die TagesÂordnung der KabiÂnettsÂsitÂzungen soll den FrakÂtionen vorab mitÂgeÂteilt werden. Im BunÂdestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die KoaliÂtiÂonsÂfrakÂtionen einÂheitlich ab. Das gilt auch fĂĽr Fragen, die nicht GegenÂstand der verÂeinÂbarten Politik sind. WechÂselnde MehrÂheiten sind ausgeschlossen .
Was steht eigentlich im GG Artikel 38 (1)?
1. Die AbgeÂordÂneten des DeutÂschen BunÂdesÂtages werden in allÂgeÂmeiner, unmitÂtelÂbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. 2 Sie sind VerÂtreter des ganzen Volkes, an AufÂträge und WeiÂsungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“
Nicht in der GroKo. Aber die wird kommen und vor allem ausÂgeÂbrannten PoliÂtikern wie Merkel, SeeÂhofer und Schulz ermögÂlichen, Deutschland weiter zu destaÂbiÂliÂsieren. Gut geht das schon lange nicht mehr, aber die fatale UnterÂtaÂnenÂmenÂtaÂlität allzu vieler DeutÂscher verÂhindert bislang, dass der SouÂverän die Fahrt an die Wand stoppt.
Quelle: Vera Lengsfeld — www.vera-lengsfeld.de
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