ZDF Zwangs-Interview: Die Autistin der Macht – Merkel sieht sich wei­terhin als alternativlos!

Das Interview im ZDF, zu dem sich Kanz­lerin Merkel selbst ein­ge­laden hat, um auf das uner­wartete Grummeln in der CDU zu reagieren, hat alle Nega­ti­ver­war­tungen übertroffen.
Es prä­sen­tierte sich eine belustigt grin­sende Partei- und Staats­chefin, die sich selbst dann für alter­na­tivlos hält, wenn das Mit­glie­der­votum in der SPD zuun­gunsten der GroKo aus­gehen sollte.
Lass die Küh­nerts strampeln und die Spahns kritteln – Merkel steht über allen und allem. Wenn die SPD nicht will, geht sie zum Bun­des­prä­si­denten, der muss nach Artikel 63 GG einen Wahl­vor­schlag machen – sie steht als Kan­di­datin zur Ver­fügung. Das hat sie wirklich gesagt! Dann gibt es, davon ist sie fel­senfest über­zeugt, eine geschäfts­füh­rende Regierung bis zur nächsten Wahl.
Sie wird die nächsten vier Jahre durch­ziehen, als Kanz­lerin und als Parteivorsitzende.
Wer etwas anderes gehofft hatte, ist einfach naiv.
Ich hatte nichts anderes erwartet, aller­dings bin ich über die Unver­schämtheit ver­blüfft, mit der sie agiert.
Die läs­tigen jungen Kri­tiker stellt sie ruhig mit der Ankün­digung, dass von ihrer „Seite darauf zu achten“ sein wird, „auch Jüngere zu berück­sich­tigen“. Das wird den „Jungen“ schlaflose Nächte mit geöff­netem Fenster bereiten, aus Sorge, den Ruf aus dem Kanz­leramt zu verpassen.
Als Zuge­ständnis kann man höchstens werten, dass die Minister vor, nicht wie ursprünglich geplant, nach dem Son­der­par­teitag der CDU benannt werden. Der Plan war ja, dass alle wirk­lichen und ein­ge­bil­deten Kan­di­daten dafür sorgen würden, dass ihre Lan­des­ver­bände dem Koali­ti­ons­vertrag mög­lichst voll­ständig zustimmen. Nun wird es ein paar frus­trierte Gegen­stimmen geben. Na und?
Merkel gab kund und zu wissen, sie hätte alles „sehr wohl durch­dacht“. Sie bemerkt ihren Lapsus selbst und schiebt schnell nach – „gemeinsam mit den Koali­ti­ons­ver­handlern“. Aber bei der nächsten Gele­genheit spricht sie wieder „von ihrer bewußten Entscheidung“.
Um die Partei zu beru­higen behauptet sie kühn, auch sie emp­finde „Schmerz“ über den Verlust des Finanz­mi­nis­te­riums. Der dürfte sich aller­dings in engsten Grenzen halten, wenn man dann hört, wie sie von den angeb­lichen „Chancen“ schwärmt, die die Res­sort­ver­teilung der CDU biete. Dann wieder: „Ich stehe voll­kommen zu dieser Entscheidung“.
Nun müßte schnell mit der Arbeit begonnen werden, um „gute Lösungen“ zu finden und die Koali­ti­ons­ver­ein­ba­rungen schnell umzusetzen.
Das sollte jedem, der den Vertrag gelesen und ver­standen hat Schauer über den Rücken jagen.
Nur ein Bei­spiel: „Wir stellen die Grund­steuer auf eine feste Basis…als „Sicherung der wich­tigsten Ein­nah­me­quelle der Kommunen“.
Im Klartext: Wer geglaubt hat, mit einem eigenen Häuschen eine Alters­si­cherung zu haben, wird dem­nächst mit einer erheb­lichen Erhöhung der Grund­steuer für die Flücht­lings­kosten, die den Kom­munen von der Regierung Merkel auf­ge­bürdet wurden, zur Kasse gebeten.
Man kann allen nur raten, sich diesen Vertrag genau anzu­sehen und zur Kenntnis zu nehmen, welche Zumu­tungen die Merkel-Regierung für die „Men­schen“ plant.
Aber aus Sicht der Kanz­lerin wünschten sich die „Men­schen“ nichts so sehr wie eine „stabile Regierung, die arbeiten kann“. Genau die sollten wir ihr nicht geben.
Merkel hat keine Fehler gemacht, sie emp­findet keinen Auto­ri­täts­verlust. Ihre Regierung, ob GroKo oder geschäfts­führend wird „das Richtige tun“.
Merkel hat sich mit Pattex am Kanz­leramt fest­ge­klebt. Es wird eine Über­le­bens­frage für unser Land, ob es gelingt, sie davon zu lösen. 

 
Vera Lengsfeld auf vera-lengsfeld.de